Jean Simmons anlässlich der 20. "Oscar"-Verleihung am 20. März 1949 im "Shrine Auditorium" in Los Angeles; Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt von Originalfoto); von "UCLA Library Digital Collection"; Urheber: "Los Angeles Times"; Lizenz: CC BY 4.0 Deed Jean Simmons wurde am 31. Januar 1929 in der britischen Hauptstadt  London1) als Jean Merilyn Simmons in eine kinderreiche Familie hineingeboren. Die jüngste Tochter des Turnlehrers und Bronze-Olympia-Siegers Charles Simmons (1885 – 1945) wuchs gemeinsam mit ihren Geschwistern Edna, Harold und Lorna auf, hatte schon früh künstlerische Ambitionen und wollte Balletttänzerin werden. Nach dem Besuch der Londoner "Orange Hall School for Girls" wurde die damals 14-Jährige an der "Aida Foster School of Dancing" aufgenommen. Doch bereits wenig später erhielt sie – von einem Talentsucher entdeckt – eine erste Kinorolle in "Give Us the Moon" (1944) an der Seite der damals prominente Margaret Lockwood1) (1911 – 1990) und so begann eine steile Filmkarriere. Nach dem Streifen "Mr. Emmanuel"1) (1944) bekam sie 1945 einen Vertrag von dem Filmproduzenten J. Arthur Rank1) und wurde in drei weiteren Produktionen besetzt. Erste Aufmerksamkeit erregte das bildhübsche junge Mädchen als Harfenistin in der Shaw-Adaption "Caesar und Cleopatra"1) (1945) neben Vivien Leigh und Stewart Granger, den sie 1950 heiraten sollte.
David Lean1) besetzte sie als junge Estella in seiner Literaturverfilmung "Geheimnisvolle Erbschaft"1) (1946, "Great Expectations") nach dem Roman "Große Erwartungen"1) von Charles Dickens1) und Brian Desmond Hurst1) als Jane Brodrick in der Daphne du Maurier-Adaption "Der kupferne Berg"1) (1946, "Hungry Hill").  
   
Jean Simmons anlässlich der 20. "Oscar"1)-Verleihung am
20. März 1949 im "Shrine Auditorium"1) in Los Angeles1)
Quelle: Wikimedia Commons (Ausschnitt von Originalfoto)
von "UCLA Library Digital Collection"; 
Urheber: "Los Angeles Times"1); Lizenz: CC BY 4.0 Deed
Als sie dann in dem Melodram "Die schwarze Narzisse"1) (1947,  "Black Narcissus") als verführerische Inderin Kanchi auftrat war ein neuer Leinwandstar geboren. Weltberühmt wurde die noch nicht einmal 20-jährige Jean Simmons dann als Ophelia in Laurence Oliviers Oscar-prämierten Verfilmung der Shakespeare-Tragödie "Hamlet"1) mit Olivier in der Titelrolle. Jean Simmons erhielt für ihre Darstellung 1948 bei den "Internationalen Filmfestspielen von Venedig"1) den "Coppa Volpi"1) als "Beste Darstellerin", bei der "Oscar"-Verleihung ein Jahr später gehörte sie zu den Nominierten, musste aber die begehrte Trophäe als "Beste Nebendarstellerin" Claire Trevor1) in "Gangster in Key Largo"1) überlassen.
 
Nachdem Jean Simmons am 20. Dezember 1950 ihren Kollegen Stewart Granger (1913 – 1993) geheiratet hatte, ging sie gemeinsam mit ihrem Mann in die USA und avancierte vor allem in den 1950er Jahren mit zahlreichen Hollywood-Produktionen zum Leinwandstar. Ist Roy Rowlands1) "Ein Mann ohne Bedeutung" (1952) mit Victor Mature noch eine eher konventionelle Komödie, so sind Otto Premingers1) schwarzer Krimi "Engelsgesicht"1) (1952), Chester Erskines1) originelle Shaw-Verfilmung "Androkles und der Löwe" (1952), wie auch George Cukors1) "Theaterfieber"1) (1953) mit Spencer Tracy nicht nur gut gemachte Filme, sondern auch für das schauspielerische Profil von Jean Simmons von Bedeutung. Die große Erfolgswelle begann schließlich an der Seite von Richard Burton in dem ersten CinemaScope-Film der Fox, "Das Gewand"1) (1953), inszeniert von Henry Koster1), der auch der Regisseur von "Désirée"1) (1954) ist. Jean Simmons spielte hier die Titelfigur1) neben Marlon Brandos Napoleon1). Erfolgreich war sie auch als junge Elisabeth1) in "Die Thronfolgerin"1) (1953) von George Sidney1) und in "Sinuhe, der Ägypter"1) (1954) von Michael Curtiz1). Der Starerfolg setzte sich fort an der Seite von Marlon Brando in Joseph L. Mankiewiczs1) Musical "Guys and Dolls – Schwere Jungen – leichte Mädchen"1) (1955) und Robert Wises1) "Land ohne Männer" (1957) neben Paul Newman. 1958 spielte sie in dem Western-Epos "Weites Land"1) von William Wyler1) neben Gregory Peck eine beherzte Lehrerin, anschließend war sie einer der Stars in Stanley Kubricks1) aufregendem Ausstattungsfilm "Spartacus"1) (1960).2)
Mit der Darstellung einer mörderischen "Femme Fatale" in dem Krimi "Engelsgesicht" (1952, "Angel Face") hatte sich die "Britische Beauty" an der Seite von Robert Mitchum in die erste Garde der Hollywood-Stars gespielt, trat in den kommenden Jahren, wie erwähnt, neben vielen legendären Leinwandgrößen wie Spencer Tracy ("Theaterfieber"1)), Richard Burton (1953, "Das Gewand"1)), Marlon Brando (1954, "Désirée"1)), Gregory Peck (1958, "Weites Land"1)) – und natürlich mit ihrem Mann Steward Granger (1953, "Die Thronfolgerin"1)) in Erscheinung. Als Sklavin Varinia glänzte sie dunkelhaarige Schönheit in dem Monumentalfilm "Spartacus"1) neben Kirk Douglas als Spartacus1), in der heiteren Geschichte "Vor Hausfreunden wird gewarnt"1) (1958, "The Grass is Greener") bezirzte sie als attraktive Schlossherrin Hattie Durant einmal mehr Robert Mitchum.
Nach ihrer Scheidung von Stewart Granger im Jahre 1960 heiratete Jean Simmons noch während der Dreharbeiten zu dem Drama "Elmer Gantry"1) (1960) am 1. November 1960 den Regisseur Richard Brooks1) (1912 – 1992), der sie als Partnerin von Burt Lancaster bzw. als fromme Missionarin Sharon besetzt hatte. Danach wurden ihre Filmaktivitäten seltener, sie spielte unter anderem in Streifen wie "Mister Buddwing"1) (1966, "Gesicht ohne Namen"), "Divorce American Style"1) (1967, "Scheidung auf Amerikanisch") oder "Rough Night in Jericho"1) (1967, "Als Jim Dolan kam"). Für die Rolle der Mary Wilson in dem von ihrem Mann Richard Brooks inszenierten frivolen Schlafzimmer-Farce "Happy End für eine Ehe"1) (1969,  "The Happy Ending") erhielt sie 1970 noch einmal eine "Oscar"-Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin", unterlag jedoch Maggie Smith1) in "Die besten Jahre der Miss Jean Brodie"1). Letzte Leinwandauftritte hatte sie nach langer Pause in dem Drama "Ein amerikanischer Quilt" (1995), "How to Make an American Quiltin") und in dem Familiendrama "Shadows in the Sun" (2009) → Übersicht (Auszug) Kinofilme.
 
Jean Simmons arbeitete seit den 1970er Jahren fast ausschließlich für das Fernsehen – bereits 1968 hatte sie in der Johanna Spyri-Verfilmung "Heidi"1) ("Heidi kehrt heim") als Fräulein. Rottenmeier überzeugt –, konnte Anfang der 1980er Jahre noch einmal einen Erfolg mit ihrer Rolle der Fiona 'Fee' Cleary in dem legendären Mehrteiler "Die Dornenvögel"1) (1983, "The Thorn Birds") verbuchen – sie erhielt einen "Emmy"1) als "Beste Nebendarstellerin" und wurde für einen "Golden Globe"1) nominiert. Auch in dem Südstaaten-Epos "Fackeln im Sturm"1) (1985/86) war sie zu sehen und mimte als Clarissa Main die Mutter von General Orry Main1) (Patrick Swayze1)). Zu ihren letzten Aktivitäten vor der TV-Kamera zählten das TV-Drama "Her Own Rules"1) (1998, "Ich hab' um dich geweint") und das zweiteilige Pilcher-Melodram "Wintersonne" (2003), wo sie als Gräfin Lucinda Rhives in Erscheinung trat → Übersicht (Auszug) TV-Produktionen
Neben ihrer Arbeit vor der Kamera stand Jean Simmons immer wieder mal sporadisch auf der Bühne, als Theaterschauspielerin wirkte sie in den 1960er Jahren unter anderem am Theater in Los Angeles.
 
Der einstige Hollywood-Star Jean Simmons starb am 22. Januar 2010 – wenige Tage vor dem 81. Geburtstag – in ihrem Haus im kalifornischen Santa Monica1) an Lungenkrebs; die letzte Ruhe fand sie auf dem Londoner "Highgate Cemetery"1) (westliche Sektion).
Aus ihren Ehen mit Stewart Granger und Richard Brooks stammen zwei Töchter, Tracy Granger wurde im September 1957 geboren, Kate Brooks im Juli 1961; von Brooks hatte sich der Star 1977 scheiden lassen.
Die Filmkarriere der attraktiven Schauspielerin, welche die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, umspannte mehr als sechs Jahrzehnte, in rund 50 Kinofilmen und fast ebenso vielen Fernsehproduktionen spielte sie sich in die Herzens des Publikums. Bereits 1958 war sie mit einem "Ehren-Golden Globe" als "Vielseitigste Darstellerin" ausgezeichnet worden. Einen ihrer letzten öffentlichen Auftritte hatte sie im August 2008 beim "Telluride Film Festival"1) in Colorado, wo sie einen Preis für ihr Lebenswerk erhielt  → Auswahl der Auszeichnungen bei Wikipedia.
Siehe auch prisma.de, Wikipedia, zauberspiegel-online.de
sowie den Nachruf bei www.sueddeutsche.de
Fotos bei virtual-history.com
Fremde Links: 1) Wikipedia
2) Quelle: prisma.de
 
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, deutscher Titel:  prisma.de; fernsehserien.de)
Kinofilme (Auszug) Fernsehen (Auszug)
Um zur Seite der Leinwandstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de