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Robards verkörperte unter anderem in dem Biopic "Act One" (1963) über den erfolgreichen, von George Hamilton1) dargestellten Broadway-Autor Moss Hart1) den Bühnen- und Drehbuchautor George S. Kaufman1) oder in "A Thousand Clowns"1) (1965, "Tausend Clowns"), der Hollywood-Version von Herb Gardners1) Bühnenkomödie "Tausend Clowns", den arbeitslosen TV-Drehbuchschreiber Murray Burns, eine Rolle, mit der er zuvor am Broadway Triumphe gefeiert hatte. Bis Ende der 1960er Jahre folgten unter anderem der melodramatische Western "A Big Hand for the Little Lady"1) (1966, "Höchster Einsatz in Laredo"), die Komödie "Divorce American Style"1) (1967, "Scheidung auf amerikanisch") oder mit "Hour of the Gun"2) (1967, "Die fünf Geächteten") ein psychologischer Western von John Sturges über die berühmt-berüchtigte Schießerei am O. K. Corral1) im Jahre 1881 zwischen der Clanton-Bande und Wyatt Earp1) (James Garner), wo er die Rolle des tuberkulosekranken Spielers Doc Holliday1) gestaltete, der dem Protagonisten Wyatt Earp im Kampf gegen den Outlaw Ike Clanton und dessen Spießgesellen unerschütterlich zur Seite stand. In dem Gangsterfilm "The St. Valentine's Day Massacre"1) (1967, "Chikago-Massaker") mimte er den berühmt-berüchtigten Gangster Al Capone1), für Sergio Leone1) spielte er den geheimnisvollen Outlaw Cheyenne in dem Western-Klassiker "C'era una volta il West"1) (1968, "Spiel mir das Lied vom Tod"), für William Friedkin1) den Raymond Paine in der Komödie "The Night They Raided Minsky's"3) (1968, "Die Nacht, als Minsky aufflog") und für Karel Reisz1) in dem aufwendigen Biopic "Isodora"1) (1968) über die Lebensgeschichte der von Vanessa Redgrave verkörperten Tänzerin Isadora Duncan1) (1878 1927) den reichen Fabrikanten und Nähmaschinen-Erben Paris Singer (1867 1932), der von 1910 bis 1913 der Lebensgefährte von Isadora Duncan war. Auch in den 1970er Jahren blieb Robards ein vielgefragter Leinwanddarsteller, obwohl seine Karriere 1972 fast beendet schien: Schwer verletzt überlebte er einen Autounfall, zu dem es aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums gekommen sein soll. Der Schauspieler erholte sich nur langsam und musste auch einige Gesichtsoperationen über sich ergehen lassen. Oft verlieh er amerikanischen Patriarchen, Personen der Zeitgeschichte oder Western-Helden Kontur, so überzeugte er in Sam Peckinpahs1) tiefgründigem Spätwestern "The Ballad of Cable Hogue"1) (1970, "Abgerechnet wird zum Schluss") mit der Rolle des vitalen Tramps und Goldsuchers Cable Hogue, der in der Wüste eine Wasserstation baut. In Peckinpahs Spätwestern "Pat Garrett and Billy the Kid" (1973, "Pat Garrett jagt Billy the Kid" mit James Coburn als Sheriff Pat Garrett1) und Kris Kristofferson1) als Billy the Kid1) war er der Rechtsanwalt, General, Politiker und Schriftsteller Lew Wallace1), verkörperte den Herausgeber der "Washington Post"1) Ben Bradlee1) in dem mehrfach ausgezeichneten Thriller "All the President's Men"1) (1976, "Die Unbestechlichen"), gedreht von Alan J. Pakula1) nach dem Buch "All the President's Men" über die Watergate-Affäre"1) von Carl Bernstein1), dargestellt von Dustin Hoffman, und Bob Woodward1), dargestellt von Robert Redford. Bei der "Oscar"-Verleihung1) am 28. März 1977 erhielt Robards die begehrte Trophäe in der Kategorie "Bester Nebendarsteller", weiterhin William Goldman1) für das "Beste adaptierte Drehbuch", George Gaines1) und George Jenkins1) für das "Beste Szenenbild" sowie Rick Alexander1), Les Fresholtz1), Arthur Piantadosi1) und James E. Webb1) in der Kategorie "Bester Ton". Ein Jahr konnte er erneut einen "Nebendarsteller-Oscar" entgegennehmen, diesmal für seine eindrucksvolle Interpretation des Schriftstellers Dashiell Hammett1) in Fred Zinnemanns1) Drama "Julia"1) (1977) nach der autobiografischen Erzählung von Lillian Hellman1) mit Jane Fonda1) als Lillian Hellman und Vanessa Redgrave als Julia. Für seine Rolle des spleenigen Erfinders, Produzenten und Millionärs Howard Hughes1) in der auf einer wahren Begebenheit basierenden Tragikomödie "Melvin and Howard"1) (1980) erhielt er eine weitere Oscar-Nominierung als "Bester Nebendarsteller", unterlag jedoch Timothy Hutton1) in "Eine ganz normale Familie"1). Überzeugend war auch seine Verkörperung des US-Präsidenten Ulysses S. Grant1) in dem Western "The Legend of the Lone Ranger"1) (1981, "Die Legende vom einsamen Ranger"), der allerdings sowohl an den Kinokasse als auch bei den Kritikern floppte. Ebenfalls nicht ganz so erfolgreich wie gedacht verlief seine anfängliche Besetzung als exzentrischer Abenteurer und Opernliebhaber Brian Sweeney Fitzgerald in Werner Herzogs1) Abenteuer "Fitzgeraldo"1) (1982), nach verschiedenen Produktionskatastrophen gab Robards die Titelrolle an Klaus Kinski ab. Bei Wikipedia kann man lesen: "Ursprünglich war Jack Nicholson für die Titelrolle vorgesehen, der auch sehr interessiert war, jedoch mit 5 Mio. US-Dollar eine für die Produktion viel zu hohe Gagenforderung stellte. Schließlich wurde Jason Robards für die Rolle des Fitzcarraldo verpflichtet, während Mick Jagger1) dessen Gehilfen und Mario Adorf den Kapitän spielen sollten. Der halbe Film wurde mit diesen drei Schauspielern gedreht. Nachdem Robards die Dreharbeiten wegen einer Krankheit hatte abbrechen müssen, über die viel spekuliert wurde, überlegte Werner Herzog kurzzeitig, die Hauptrolle selbst zu spielen. Vorübergehend stand der völlige Abbruch des Films zur Diskussion, auch die Finanziers waren skeptisch. Jagger, der zuvor in Begleitung von Jerry Hall1) in Südamerika gedreht hatte, wollte zunächst weitermachen, musste dann aber wegen einer anstehenden Welttournee der "Rolling Stones"1) absagen. Adorf kehrte angesichts der Unterbrechung der Dreharbeiten nach Europa zurück. Nachdem er wochenlang nichts mehr von Herzog gehört hatte, hielt er das Projekt für erledigt und ließ sich von Rainer Werner Fassbinder1) für dessen Film "Lola"1) gewinnen. Schließlich wurde Kinski für die Hauptrolle engagiert, wobei die Erstellung eines detaillierten Vertrags erforderlich war. Auch das Drehbuch musste umgeschrieben werden, unter anderem wurde die für Jagger vorgesehene Rolle des Gehilfen entfernt. Die Rolle des Kapitäns übernahm anstelle von Adorf der Laiendarsteller Paul Hittscher, der sich als gebürtiger Hamburger mit einem Restaurant in Peru niedergelassen hatte und zuvor lange Seemann gewesen war." In dem Dokumentarfilm "Mein liebster Feind" aus dem Jahre 1999 zeigte Herzog Szenen sowohl mit Kinski als auch mit Robards als Fitzcarraldo. Bis Ende der 1980er Jahre übernahm Robards weitere interessante Rollen in Kinoproduktionen, konzentrierte sich jedoch verstärkt auf die Arbeit vor der Fernseh-Kamera und stand vor allem wieder auf der Theaterbühne, wo er beispielsweise in Stücken von Eugene O'Neill wie "Ah, Wilderness!" ("O Wildnis!"1)) brillierte. Dem Kinopublikum blieb er jedoch mit altergerechten Figuren wie meist Vätern oder Großvätern erhalten, in der Komödie "Max Dugan Returns"3) (1983, "Max Dugans Moneten") beispielsweise erfreute er das Publikum als der ehemalige Gauner Max, der nach 25 Jahren zu seiner Tochter Nora (Marsha Mason1)) zurückkehrte und für allerlei Turbulenzen sorgte. In dem spannenden Thriller "Black Rainbow"1) (1989, "Black Rainbow Schwarzer Regenbogen") zeigte Robards sich mit der Hauptrolle des Walter Travis, der mit Tochter Martha (Rosanna Arquette1)) als Medium durch Amerikas Kleinstädte tingelte. In "Reunion"1) (1989, "Der wiedergefundene Freund"), nach der gleichnamigen Erzählung1) von Fred Uhlman1), spielte er den älteren US-Anwalt Henry Strauss, der sich nach fast 60 Jahren in Stuttgart auf die Suche nach einer verlorenen Freundschaft machte, in "Parenthood"1) (1989, "Eine Wahnsinnsfamilie"), der chaotisch-witzigen Geschichte über eine amerikanische Durchschnittsfamilie, mimte er das mürrische Familienoberhaupt Frank Buckman, dem die ganze Sippschaft einschließlich Sohn Gil (Steve Martin1)) plus Anhang ziemlich auf die Nerven ging. Zur Kino-Filmografie der 1990er Jahre gehörten unter anderem "The Adventures of Huck Finn" (1993, "Die Abenteuer von Huck Finn") nach dem gleichnamigen Roman1) von Mark Twain1) mit der Rolle des "Königs" und die dramatische Satire über das Leben im hektischen News-Geschäft mit dem Titel "The Paper"1) (1994, "Schlagzeilen"). Er zeigte sich in der Sportlerkomödie "Little Big League"1) (1994, "Little Big Boss") und in der König-Lear-Variante "A Thousand Acres"1) (1997, "Tausend Morgen"), weiterhin in dem melodramatischen Kleinstadt- und Naturdrama "Heartwood"1) (1998, "Der Baumflüsterer"), dem Action-Thriller "Enemy of the State"1) (1998, "Der Staatsfeind Nr. 1") sowie in dem Episodenfilm "Magnolia"1) (1999) mit dem Part des todkranken Medienmoguls Earl Partridge zugleich Jason Robards letzter Leinwandauftritt und "eine Rolle, die Parallelen zu seiner eigenen schweren Erkrankung aufzeigte." vermerkt Wikipedia → Übersicht Kinofilme (Auszug). Das Fernsehen bot dem Charakterdarsteller vor allem seit Ende der 1970er Jahre ein breites Betätigungsfeld, auch hier verkörperte er oft Patriarchen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. In dem Sechsteiler "Washington: Behind Closed Doors"1) (1977, "Washington: Hinter verschlossenen Türen") beispielsweise gab er als machthungriger Präsident Richard Monckton eine beeindruckende Charakterstudie des US-Präsidenten Richard Nixon1) ab, in "F.D.R.: The Last Year" (1980) verkörperte er den schwer kranken Präsidenten Franklin D. Roosevelt1), in "The Perfect Tribute" (1991, "Im Schatten des Todes") war er als US-Präsident Abraham Lincoln1) auf dem Bildschirm zu sehen, eine Persönlichkeit, die er bereits 1964 in dem TV-Film "Abé Lincoln in Illinois" nach dem Theaterstück von Robert E. Sherwood1) verkörpert hatte. In der Dokumentations-Reihe "The Civil War" (1990, "Civil War: Der amerikanische Bürgerkrieg" stand er erneut als US-Präsident Ulysses S. Grant1) vor der Kamera, in nachhaltiger Erinnerung bleibt auch seine Rolle des vom Tode gezeichneten Dr. Oates, der sich in dem spektakulären, erfolgreichen Anti-Kriegsfilm "The Day After"1) (1983, "The Day After Der Tag danach") nach einer nuklearen Katastrophe in den Trümmern seiner Heimatstadt wiederfindet.
Vielen unterschiedlichen, oft gegensätzlichen Figuren verlieh der Schauspieler im Verlaufe seiner Karriere Kontur, das Spektrum seiner Charakterrollen reicht von Komödien wie "Divorce American Style" über Western wie Sergio Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" bis hin zu Kriegsfilmen wie "Tora! Tora! Tora!"1) (1970); er interpretierte den Brutus1) in der Shakespeare-Adaption "Julius Caesar" (1970) ebenso facettenreich wie den träumerischen Westernhelden in "The Ballad of Cable Hogue" (1970) oder den Gouverneur Lew Wallace in Sam Peckinpahs "Pat Garrett and Billy the Kid" (1973). Der mehrfach ausgezeichnete Jason Robards erlag am 26. Dezember 2000 in Bridgeport1) (Connecticut) im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus seinem langjährigen Lungenkrebsleiden; die letzte Ruhe fand er auf dem "Oak Lawn Cemetery" in Fairfield1). DER SPIEGEL schrieb unter anderem in einem kurzen Nachruf: "( ) in einem halben Hundert Filmen spielte er, mit harten Gesichtszügen, die Männer, die innerlich zerrissen sind. ( ) Mit seinem lässigen Flair machte er Nebenrollen zu Hauptrollen und die Diva Lauren Bacall zu einer seiner vier Gattinnen." Der Schauspieler hinterließ seine vierte Ehefrau Lois O'Connor (1936 2012), die er 1969 geheiratet und mit der er zwei gemeinsame Kinder hatte. In erster Ehe war der Schauspieler von 1948 bis 1958 mit Eleanor Pittman verheiratet gewesen; aus der Verbindung gingen drei Kinder hervor, unter anderem der 1949 geborene Sohn Jason Robards III, der ebenfalls Schauspieler wurde. 1959 ehelichte er die Schauspielerin Rachel Taylor, diese Verbindung ging jedoch nach zwei Jahren in die Brüche. Robards dritte Ehefrau wurde 1961 für acht Jahre die Hollywood-Schönheit und Bogart-Witwe Lauren Bacall (1924 2014), die ihm im gleichen Jahr Sohn Sam schenkte; auch Sam Robards1) trat in die Fußstapfen seines Vaters bzw. seiner Mutter und ergriff den Schauspielerberuf. Von Stephen Black erschien 2002 das Buch "Jason Robards Remembered" mit Interviews und Essays des Schauspielers sowie dessen Erinnerungen an sein bewegtes Leben. Seit 2002 wird zudem hm zu Ehren der "Jason Robards Award" verliehen, ein Theaterpreis der "Roundabout Theatre Company" in New York; erster Preisträger war der Schauspieler Christopher Plummer. |
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Siehe auch Wikipedia,
u.a. mit einer Übersicht der Auszeichungen
sowie www.prisma.de |
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Filme Kinofilme / Fernsehen Filmografie bei der Internet Movie Database sowie Wikipedia (englisch) (Fremde Links: Wikipedia, prisma.de (deutscher Titel), fernsehserien.de) |
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