Filmografie
Elsa Martinelli wurde am 30. Januar 1935 als Elsa Tia im italienischen Grosseto1) (Toskana1)) geboren und hatte eine ältere Schwester. Nachdem sie zunächst als Verkäuferin und Bedienung in einer Bar gearbeitet hatte, entdeckte sie 1953 der Modedesigner Roberto Capucci, der sie zum Fotomodell und Mannequin aufbaute. Erste Erfahrungen vor der Kamera sammelte sie, noch ungenannt, in der von Claude Autant-Lara1) nach dem gleichnamigen Roman1) von Stendhal1) mit Gérard Philipe und Danielle Darrieux in den Hauptrollen gedrehten Adaption "Le rouge et le noir"1) (1954, "Rot und Schwarz"). Wenig später erregte sie die Aufmerksamkeit von Hollywood-Star Kirk Douglas, der die brünette Schönheit (angeblich) auf einem Magazin-Cover gesehen hatte. Fakt ist, dass Elsa Martinelli die weibliche Hauptrolle der jungen Onahti, Tochter von Häuptling Red Cloud1) (Eduard Franz1)), erhielt, in die sich der Trapper Johnny Hawks (Douglas) in dem Western "The Indian Fighter"1) (1955, "Zwischen zwei Feuern") verliebt.
Es folgten weitere Produktionen, in denen die attraktive Italienerin in Rollen eleganter, aber auch einfacher Frauen oder Playgirls eingesetzt wurde. So zeigte sie sich in dem Streifen "Four Girls in Town"1) (1956, "Wem die Sterne leuchten") als die verführerisch-temperamentvolle Maria Antonelli, präsentierte sich in dem Drama "La risaia"2) (1956, "Das Reismädchen") mit der Titelfigur der Elena Nardi, die als Reismädchen für den Gutsherrn Pietro Guerrini (Folco Lulli) arbeitet und, wie sich herausstellt, dessen uneheliche Tochter ist. In der von Mario Monicelli1) inszenierten Komödie "Donatella"3) (1956, "Donatella – Junge Liebe in Rom") war sie als Donatella die Freundin des Tankstellen-Betreibers Guido (Walter Chiari1)), die schließlich den wohlhabenden, elegante Maurizio (Gabriele Ferzetti1)) heiratet. Für diese Rolle erhielt sie 1956 anlässlich der "Internationalen Filmfestspiele Berlin"1) einen "Silbernen Bären"1).
Elsa Martinelli
pendelte nun zwischen Rom und Hollywood, verkörperte in US-amerikanischen und europäischen Produktionen Charaktere unterschiedlichster dramatischer Prägung. Sie trat in Komödien und Melodramen ebenso in Erscheinung wie in Krimis oder Abenteuern. Zu letzterem zählten die Geschichten "I battellieri del Volga"1) (1958, "Wolgaschiffer") mit John Derek1) als der geflüchtete Hauptmann Alexej Orloff und ihrem Part der Mascha, Tochter des Wirts Ossyp (Charles Vanel1)) und " La mina" (1958, "Die letzte Chance"), wo sie die Waise Lucia mimte, die von dem schiffbrüchigen Fischer Stefano (Antonio Cifariello1)) umworben wird. In dem Spionage-Drama "Tunisi top secret"1) (1959, "Akte Sahara – streng vertraulich") geriet sie als Journalistin Kathy Sands in die Machenschaften des britischen Geheimdienstes, frei nach der Novelle "Carmilla"1) von Joseph Sheridan Le Fanu1) entstand unter der Regie von Roger Vadim1) der Horror-Streifen "…et mourir de plaisir"1) (1960, "Und vor Lust sterben"), in dem Martinelli als Georgia Monteverdi, Verlobte von Leopoldo De Karnstein (Mel Ferrer) auftrat, in den auch dessen (vom Geist eines Familien-Vampirs besessene) Kusine Carmilla von Karnstein (Annette Vadim1)) verliebt ist. An der Seite von Protagonist Jean Marais kam sie in dem von André Hunebelle1) nach dem Roman von Michel Zévaco1) in Szene gesetzten Mantel-und-Degen-Film "Le capitan"2) (1960, "Mein Schwert für den König ") als Gisèle d'Angoulême, Tochter des verschwörerischen Herzogs d'Angoulême1) (Raphaël Patorni; 1911–1986) daher, in dem Melodram "Un amore a Roma"4) (1960, "Liebesnächte in Rom") als als Fulvia, von der sich Marcello Cenni (Peter Baldwin1)) getrennt hat und die Schauspielerin Anna Padoan (Mylène Démongeot1)) kennenlernt. Bei dem von Gérard Oury nach dem Roman "Les mariolles" von Frédéric Dard1) gedrehten Spielfilm "La menace" (1960, "Die Drohung") handelte es sich um einen spannenden Krimi, in dem sie als Lucile die Ehefrau des Apothekers Savary (Robert Hossein) gab, der durch eine Falschaussage der jungen Josépha (Marie-José Nat1)) des Morde bezichtigt wird.

Eine ihrer bekanntesten Rollen spielte Elsa Martinelli als die Fotografin Anna Maria D’Alessandro, genannt "Dallas", in dem von Howard Hawks1) gedrehten Abenteuer-Klassiker "Hatari!"1) (1962) an der Seite von John Wayne als Großwildjäger Sean Mercer. Eine besonders gute schauspielerische Leistung lieferte sie als Hilda, schöne Ehefrau des Gerichtsdieners Usher (Wolfgang Reichmann), in der Literatur-Adaption "Le procès"1) (1962, "Der Prozess") ab, realisiert von (Regie/Drehbuch) und mit Orson Welles als Rechtsanwalt Hastler und Anthony Perkins als Josef K. nach dem Romanfragment "Der Process"1) von Franz Kafka1). Zusammen mit Elizabeth Taylor und Richard Burton stand sie für Anthony Asquiths1) Melodram "The V.I.P.s"1) (1963, "Hotel International") vor der Kamera und tauchte als die aufstrebende Schauspielerin Gloria Gritti auf, Begleiterin des Filmregisseurs Max Buda (Orson Welles). In der abenteuerlichen Dreiecks-Geschichte "Rampage"3) (1963, "Bring sie lebend heim"), gedreht von Phil Karlson1) nach dem Roman von Alan Caillou (1914 – 2006), sah man sie als Anna, langjährige, junge Geliebte des Großwildjägers Otto Abbot (Jack Hawkins), der den Fallensteller Harry Stanton (Robert Mitchum) anheuert – zwischen den beiden Männer bricht schon bald eine Rivalität, nicht nur um Anna aus. In der Gaunerkomödie "Un milliard dans un billard"1) (1965, "Diamanten-Billard") träumte sie als Lehrerin Juliette ebenso wie ihr Freund, der kleine Bankangestellte Bernard Noblet (Claude Rich1)) sowie dessen bester Freund Roger (Pierre Vernier1)), einmal den "ganz großen Coup" zu landen, um dem monotonen Dasein zu entkommen, in der Science-Fiction-Satire "La decima vittima"1) (1965, "Das 10. Opfer") nach der Erzählung von Robert Sheckley1) stand sie als Olga, Geliebte von Marcello Poilleti (Marcello Mastroianni) bzw. Gegenspielerin von Caroline Meredith  (Ursula Andress) erneut an oberster Stelle der Besetzungsliste. Als "das Mädchen mit der Peitsche" trat sie in der internationalen Produktion "Marco the Magnificent"1) (1965, "Im Reich des Kublai Khan") über die China-Reise des von Horst Buchholz dargestellten Venezianers Marco Polo1) und unter anderem Anthony Quinn als Mongolen-Herrscher Kublai Khan1) auf, in der amüsanten Story "Come imparai ad amare le donne" (1966, "Das gewisse Etwas der Frauen") gehörte auch sie als die Rallyefahrerin Monica zu den amourösen Abenteuern des jungen Roberto Monti (Robert Hoffmann1)).
In zwei Episodenfilmen war sie ebenfalls mit dabei, in "Le plus vieux métier du monde"1) (1967, "Das älteste Gewerde der Welt") als Domitilla, Gattin von Kaiser Flavius1) (Gastone Moschin1)), in Segment 2 "Römische Nachte"4), klein dagegen fiel ihre Mitwirkung in Vittorio De Sicas Geschichten "Woman Times Seven"1) (1967, "Siebenmal lockt das Weib") neben Protagonistin Shirley MacLaine in Episode 4 "Edith" aus. 
  
"Im Reich des Kublai Khan": Szenenfoto mit Elsa Martinelli als "das Mädchen mit der Peitsche"; mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche das Abenteuer Anfang November 2020 auf DVD herausbrachte. "Im Reich des Kublai Khan": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche das Abenteuer Anfang November 2020 auf DVD herausbrachte.
Szenenfoto mit Elsa Martinelli als "das Mädchen mit der Peitsche" sowie Abbildung DVD.Cover mit
freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche das Abenteuer Anfang November 2020 auf DVD herausbrachte.

Bis Ende der 1960er erlebte man Elsa Martinelli beispielsweise in der erotischen Fantasy-Komödie "Candy"1) (1968) nach dem Roman von Terry Southern1) mit Ewa Aulin1) in der Titelrolle oder in "Manon 70"1) (1968, "Hemmungslose Manon"), einer freien, in die Gegenwart verlegten Adaption des Romans "Manon Lescaut"1) von Antoine-François Prévost1) mit Catherine Deneuve. Als die "Räuberbraut" bzw. die berüchtigte Revolverheldin Belle Starr1) trat sie in dem Italo-Western "The Belle Starr story"1) (1968, "Mein Körper für ein Pokerspiel") in Aktion, in dem Thriller "Una sull'altra"1) (1969, "Nackt über Leichen") war sie als Jane die Geliebte des Arztes und Klinikbesitzers Dr. George Dumurrier (Jean Sorel1)), der des Mordes an seiner Ehefrau Susan (Marisa Mell1)) beschuldigt wird. 
Anfang der 1970er Jahre zog sich Elsa Martinelli mehr und mehr vom Filmgeschäft zurück, trat in den kommenden Jahren nur noch sporadisch vor die Kamera und betätigte sich erfolgreich als Modeschöpferin. Zu ihren letzten filmischen Aktivitäten zählte die Gaunerkomödie "Once Upon a Crime…"1) (1992, "Es war einmal ein Mord") sowie gelegentliche Auftritte im Fernsehen wie als Duchessa di Monteforte in der italienischen Serie "Orgoglio" (2005) → Übersicht Filmografie (Auszug).
 
Elsa Martinelli starb am 8. Juli 2017 im Alter von 82 Jahren nach langer Krankheit in ihrem Domizil in Rom1) an den Folgen eines Krebsleidens.
Der einstige Leinwandstar, zu deren Freundeskreis zeitweise so prominente Persönlichkeiten wie Maria Callas, Aristoteles Onassis1) und Jackie Kennedy1) gehörten,  war seit Juni 1957 mit dem Grafen Franco Mancinelli Scotti di San Vito verheiratet, von dem sie sich später wieder scheiden ließ. Aus der Verbindung ging die 1958 geborene Tochter Cristiana Mancinelli hervor, die in den 1970ern ebenfalls in einigen Filmproduktionen mitwirkte. Eine zweite Ehe schloss sie 1968 mit Willy Rizzo1) (1928 – 2013), einem der bekanntesten Porträt-Fotografen Frankreichs, der sich auch als Möbel-Designer einen Namen machte; diese Ehe hielt bis 1978.

Siehe auch Wikipedia
Fotod bei Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com
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Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, prisma.de (deutscher Titel), fernsehserien.de; R = Regie)
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