Der Andere
Auf der Kinoleinwand hatten ab Ende der 1950er Jahre etliche Wallace-Krimis Hochkonjunktur, in denen Mörder und Ermittler durchs nebelverhangene England schlichen. Auch im noch jungen Medium Fernsehen setzte man auf die Karte "spannungsgeladene Unterhaltung" und so produzierte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) den auf sechs Folgen zu je rund 35 Minuten ausgelegten Mehrteiler "Der Andere" (1959) nach einem Drehbuch des britischen Krimi-Autors Francis Durbridge1) (1912 – 1998). Damit begann eine Reihe von Quotenrennern im bundesdeutschen Fernsehen, die mit weiteren Mehrteilern aus der Feder des Krimi-Spezialisten sowie populären Darstellern jener Jahre äußerst erfolgreich fortgesetzt wurde und in die TV-Geschichte als "Straßenfeger" eingingen. Man denke nur an den Krimi-Klassiker "Das Halstuch"2) (1962), der mit einer Sehbeteiligung von fast 90 Prozent alle Rekorde brach, an Mini-Serien wie "Tim Frazer"2) (1963), "Die Schlüssel"2) (1965) oder "Melissa"2) (1966).
Auch wenn die erste Verfilmung nach dem Originaldrehbuch "The Other Man" von Francis Durbridge beim deutschen Publikum noch eher verhalten aufgenommen wurde – vor allem aus heutiger Sicht wirkt die szenische Umsetzung eher langatmig und bieder – so darf diese frühe Produktion in der Historie der "Straßenfeger" nicht fehlen. Marianne de Barde hatte das Drehbuch ins Deutsche übersetzt, unter der Regie von Joachim Hoene agierten bekannte Schauspieler, allen voran Albert Lieven, der sich noch in weiteren Durbridge-Klassikern einen Namen als zwielichtiger Protagonist machte. Die Musik stammte von Siegfried Franz1) (1913 – 1998), der für die musikalische Untermalung von so erfolgreichen Kinostreifen wie "Canaris" (1954), "Dr. Crippen lebt" (1958) und "Der Arzt von Stalingrad" (1958) gesorgt hatte, später Fernsehserien wie "Cliff Dexter" (1966), "Dem Täter auf der Spur" (1967) oder "Percy Stuart" (1969) seinen musikalischen Stempel aufdrückte. Das Fernsehmagazin "Funk Uhr" schrieb wenige Jahre nach der Erstausstrahlung unter anderem "Trotz überragender schauspielerischer Leistungen blieb ein nachhaltiges Echo aus." (Funk Uhr 2/1963, S. 6)
 
Die Story spielt in dem britischen Städtchen Medlow, in dem der angesehene David Henderson (Albert Lieven) am elitären Rockingham College als Lehrer unterrichtet. Als eines Tages auf einem Hausboot die Leiche eines unbekannten Italieners gefunden wird, bringt man Henderson mit dem mysteriösen Mord in Verbindung. Er streitet zwar alles ab, verstrickt sich jedoch zunehmend in Widersprüche …
 
Im folgenden die Inhaltsangabe (Quelle: Die Krimihomepage, mit vielen weiteren Infos zu dem Mehrteiler):

Erster Teil (Erstausstrahlung: 05.10.1959)
Auf dem Hausboot "High Tor" in der kleinen englischen Internatstadt Medlow wird eine männliche Leiche gefunden, deren Gesicht mit einem Pistolengriff zertrümmert wurde. Die polizeilichen Ermittlungen unter der Leitung von Inspektor Ford (Wolf Freés) und dessen Assistent Sergeant Broderick (Heinz Klingenberg) ergeben, dass es sich dabei um den aus Venedig stammenden Wissenschafter Paolo Rocello handelt. Die erste Spur führt zu Katherine Walters (Ingeborg Körner), die Nichte des örtlichen Arztes Dr. Sheldon (Helmuth Rudolph). Sie hatte am Tag des Mordes ein Boot gemietet und beobachtet, wie ein Mann das Hausboot verlassen hat. Einen Tag später erkennt Katherine den Unbekannten in dem allseits beliebten und geschätzten Lehrer David Henderson (Albert Lieven) wieder, der allerdings jede Schuld von sich weist.
Zweiter Teil (Erstausstrahlung: 07.10.1959)
Inspektor Ford kann nicht glauben, dass David Henderson, der Förderer seines Sohnes Roger (Andreas v. d. Meden), mit dem Mordfall zu tun hat, zumal dieser weiterhin jede Schuld von sich weist. Der Besitzer des Hausbootes, auf dem die Leiche gefunden wurde, Mister Cooper (Michael Rittermann) ist weiterhin spurlos verschwunden. Früh morgens taucht ein gewisser Ralph Merson (Hans Zesch-Ballot) in der Wohnung des Inspektors auf um diesem mitzuteilen, dass er sich in der Tatnacht bei einer gewissen Billie Reynolds (Marianne Wischmann) aufgehalten hat. Beim Frischeluftholen konnten die beiden schließlich einen mysteriösen Vorgang beobachten: zwei Männer haben einen Mann auf das Hausboot "High Tor" getragen. Wenig später erscheint die Zeugin Billie Reynolds bei dem Lehrer David Henderson und teilt ihm mit, dass sie ihn als einen der beiden Männer erkannt hat.
Dritter Teil (Erstausstrahlung: 09.10.1959)
Der Journalist Robin Craven (Sigurd Fitzek) publiziert im Daily Dispatch einen Artikel, in dem er geheime Informationen über den ermordeten Italiener Rocello preisgibt. Unter anderem schreibt er, dass der Tote ein Freund des Grafen Paragi war und im zweiten Weltkrieg als Froschmann die ersten Unterseeboote gesteuert hat. Als Ford Craven ins Kreuzverhör nimmt, zeigt dieser ihm einen Zettel mit einem Taucher, den ihm jemand anonym zugeschickt hat. Handschriftlich ist darauf "Portrait R. 1943" vermerkt. Ford stellt fest, dass die Handschrift mit der David Hendersons identisch ist. Chris Reynolds (Jochen Rathmann) meldet indessen seine Schwester Billie als vermisst. Noch kann Ford nicht wissen, dass David Henderson der letzte Besucher der jungen Dame war.
Vierter Teil (Erstausstrahlung: 12.10.1959)
In der Nähe ihres Hausbootes wird Billie Reynolds tot aus dem Fluss geborgen. Den entscheidenden Hinweis, wo sich die Leiche befindet, lieferte Ralph Merson, der einen anonymen Brief mit einem der Ohrringe des Mädchens erhielt. Der zweite Ohrring befinde sich, so der unbekannte Schreiber, an der Flussbiegung. Ford verdächtigt zunächst Henderson als Verfasser, doch dieser streitet es ab, ist aber um so schockierter, als er von Billies Tod erfährt. In einem Gespräch mit Katherine Walters versucht Henderson die junge Dame davon zu überzeugen, dass er es nicht gewesen sei, der vom Hausboot mit dem Toten kam. Um jeden Preis versucht Henderson herauszubekommen, wie Billie ermordet wurde. Dr. Sheldon darf ihm darüber aber keine Auskunft geben und beruft sich auf seine Schweigepflicht. Als Henderson nach Hause kommt hat er Besuch: den ungehobelten Bruder der Ermordeten Billie Reynolds, der ihm eine Freundschaft mit Billie unterstellt. Diese Information, mit der er den Lehrer erpressen will, bezieht er aus dem Tagebuch der Toten. Indessen trifft Maria Rocello (Esther Queil), die Schwester des Ermordeten Rocello in Medlow ein und sucht Henderson auf.
Fünfter Teil (Erstausstrahlung: 14.10.1959)
Henderson zeigt Maria Rocello ein Fotoalbum mit Fotos ihres toten Bruders aus Italien. Auf verschiedenen Bildern kann Maria Verwandte identifizieren. Henderson sagt, er musste überprüfen, ob es sich bei ihr tatsächlich um Maria Rocello handle. Er legt der Italienerin nahe, unbedingt nach Italien zurück zu fliegen, da sie in Medlow in höchster Gefahr sei. Maria nimmt diesen Rat ernst. Ford erhält indessen die Bestätigung des Graphologen, dass Henderson den Brief an Ralph Merson mit dem Ohrring Billie Reynolds' nicht geschrieben hat. Wenig später erhält Ford einen Anruf seines ehemaligen Kollegen Harry Vincent (Manfred Inger), der wegen eines Herzproblems vor längerer Zeit den Dienst quittierte. Er bittet um eine Unterredung mit dem Inspektor. In der Zwischenzeit kommt Billie Reynolds' Tagebuch in David Hendersons Hände. Sie schreibt darin mehrmals über einen Mann, den sie "R" nennt und der ihr nicht geheuer vorkommt. Für Henderson ist dieser Mann ihr Mörder.
Sechster Teil (Erstausstrahlung: 16.10.1959)
Harry Vincent eröffnet Inspektor Ford, dass er nicht pensioniert, sondern zur Spionageabwehr abkommandiert wurde. Er eröffnet seinem ehemaligen Kollegen, dass der Tote auf dem Hausboot nicht der Italiener Rocello war, sondern ein Mann, der bei einem Unfall eines natürlichen Todes starb. Da Rocello an einem Geheimprojekt arbeitete, das auch für die gegnerische Seite interessant ist, war es besser es so aussehen zu lassen, als ob Rocello tot sei. In Wirklichkeit hält er sich jedoch in Kanada auf. Harry Vincent stellt Inspektor Ford einen Kollegen vor, der in Geheimdienstkreisen "Der Andere" genannt wird. Dieser Mann ist in Medlow jenem feindlichen Agenten auf der Spur, der in Billie Reynolds' Tagebuch "R" genannt wird. Dem gefährlichen Spion wird schließlich eine Falle gestellt, in die er auch prompt hinein tappt.
 
Das Spiel selbst wirkte in der Handlung stellenweise zwar recht konstruiert und ließ auch verschiedene Fragen offen, aber das Unwahrscheinliche und der scheinbar sinnlose Umweg gehören nun einmal zu den Bestandteilen jeder Kriminal-Unterhaltung. Regisseur Joachim Hoene, der für den dramatischen Schlusseffekt jeder Folge sorgte, ließ das Spiel in einer relativ nüchternen Atmosphäre abrollen, wohl auch deshalb, weil das geheimnisvolle, typische Halbdunkel gruselerregender Kriminalfilme auf dem Bildschirm nie recht zu befriedigen vermag. Er holte sich die Stimmung aus dem Spiel der Gesichter, die undurchdringlich, empört oder lächelnd des Rätsels Lösung zwischen sich hin und her zu spielen schienen. Albert Lieven hielt seine schillernde Rolle bis zum Schluss überzeugend durch. Sein Gegenspieler, der penetrant näselnde Inspektor Ford Wolfgang Frees, brachte einen neuen, einprägsamen Typ in die Reihe der schon von anderen Fernsehspielen her bekannten Gesichter. (Quelle: Die Krimihomepage)

Seit 1952 schrieb Durbridge jährlich ein Drehbuch für die BBC, in Großbritannien war der Mehrteiler "The Other Man" nach dem Drehbuch von Francis Durbridge bereits 1956 mit Tony Britton3) als verdächtigem Internatslehrer David Henderson verfilmt worden. Eine italienische Version (fünf Teile zu je 50 Minuten) wurde 1972 mit dem Titel "Lungo il fiume e sull'acqua" von Regisseur Alberto Negrin realisiert, Sergio Fantoni spielte die Figur des David Henderson.
Die Originalausgabe des Romans erschien 1958, vier Jahre später dann die deutsche Fassung "Der Andere" beim Verlag "Goldmann". Der legendäre Mehrteiler "Der Andere" ist inzwischen (zusammen mit "Es ist soweit") in der Reihe "Straßenfeger" auf DVD erhältlich (Straßenfeger 01: Der Andere/Es ist soweit).
Für die DVD-Veröffentlichung von "ARD Video" wurden die alten Filmaufnahmen höchst aufwendig und mit großer Akribie digital restauriert. Neben den beiden Filmklassikern von Francis Durbridge enthält die DVD umfangreiches und sehr informatives Bonus-Material, so die Kurzdokumentation "Straßenfeger – Das Phänomen", ein Interview mit den Schauspielern Sigurd Fitzek  und Eva-Ingeborg Scholz (Hauptdarstellerin in "Es ist soweit") sowie die Doku "TV Juwelen – Die Straßenfeger im neuen Glanz".

Siehe auch Wikipedia, Die Krimihomepage, www.bamby.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de

Link: 1)  Wikipedia (deutsch),  2) Beschreibung innerhalb dieser Webpräsenz, 3) Wikipedia (englisch)

Die Akteure:
Wolf Freés
(Wolfgang Müller Frees)
… spielte den ermittelnden Detective-Inspector Mike Ford.
 
Geboren am 8. Oktober 1909 als Wolfgang Müller Frees in Potsdam,
gestorben 1974.
  
Wolf (Wolfgang) Frées, der auch unter dem Geburtsnamen Wolfgang Müller-Frées auftrat, hatte sich bei Leopold Jessner1) in Berlin zum Schauspieler ausbilden lassen; sein Bühnendebüt gab er zur Spielzeit 1929/30 in Königsberg am "Landestheater für Ost- und Westpreußen", danach blieb Frées ohne festes Engagement obwohl er 1929 den "Reinhardt-Preis" für junge Schauspieler" erhalten hatte. Ab 1935 trat er als Gast am "Städtischen Schauspielhaus" in Essen auf, war jedoch wegen seiner jüdischen Ehefrau Repressalien ausgesetzt und konnte bis zum 30. Juni 1936 nur noch mit einer Sondergenehmigung spielen; wenig später erfolgte der Ausschluss aus der Reichstheaterkammer.
Noch vor Ausbruch des Krieges emigrierte der Schauspieler nach Großbritannien, stand dort (und auch in Amerika) vor allem in den 1950er und 1960er Jahren mit Nebenrollen für verschiedene Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera.
In Deutschland spielte Frées nach dem Krieg hauptsächlich wieder Theater, war beispielsweise im März 1966 in Berlin unter der Regie von Konrad Wagner in Harald Bratts "Die Nacht zum Westen" zu erleben.
 
Quelle: Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945 (K.G.Saur Verlag, 1999)
 
Siehe auch den Artikel (in französisch) bei teplitz-theatre.net
 

Weitere Filme*) mit Wolf Frées
 
Link: 1) Wikipedia
Heinz Klingenberg … spielte den Detective-Sergeant Robert Broderick.
 
Geboren am 6. April 1905 als Heinrich August Klingenberg (gen. Westerhaus) in Bielefeld,
gestorben am 12. September 1959 in Schweinfurt.
 
Bevor Heinz Klingenberg sich für den Beruf des Schauspielers entschied, hatte er Philosophie studiert; dann nahm er Unterricht bei dem Hofschauspieler Friedrich Basil1) (1862 – 1938). Sein Bühnendebüt gab Klingenberg 1927 in Wuppertal, kam dann über verschiedene Städte in den 1930er Jahren nach Berlin an das "Deutsche Theater", spielte auch am "Schillertheater" und an der "Volksbühne" und machte sich als Charakterdarsteller einen Namen. 
Erste Erfahrungen vor der Kamera hatte er mit einer kleinen Rolle in dem Streifen "Frau Lehmanns Töchter" (1932) an der Seite von Hertha Thiele (1908 – 1984) sammeln können. Wenig später wurde Hertha Thiele2) seine Ehefrau.
Eher unregelmäßig folgten Aufgaben in Produktionen wie "Die Herrin von Atlantis"1) (1932), "Zwischen Himmel und Erde" (1934) oder während der Kriegsjahre in "Die Große Nummer" (1943) und "Die Degenhardts" (1944). Seine Titelrolle in dem NS-Propagandastreifen "S.A.-Mann Brand"1) (1933) hatte die Trennung von seiner Frau zur Folge, die Ehe wurde 1936 geschieden.
Eine große Filmkarriere war dem Theatermann Klingenberg nicht beschieden, auch im deutschen Nachkriegsfilm war er nur sporadisch mit Nebenrollen zu sehen. So etwa in "Schicksal aus zweiter Hand" (1949), "Die Ehe des Dr. med. Danwitz"1) (1956) oder "Dr. Crippen lebt"1) (1958). Der TV-Mehrteiler "Der Andere" (1959) war seine letzte Arbeit vor der Kamera, noch vor Ausstrahlung erlag Klingenberg mit nur 54 Jahren den Folgen eines Autounfalls.
 
Heinz Klingenberg war auch als Synchronsprecher gefragt und arbeitete für das Hörspiel → Auswahl bei Wikipedia.

Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch; Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Heinz Klingenberg
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Kurzportrait innerhalb dieser Webpräsenz

Willy Witte … spielte den Detective Morris.
 
Geboren am 26. Juli 19081) in Braunschweig,
gestorben am 8. Dezember 1998 (nach anderen Quellen 1999).
 
Im Alter von sieben Jahren erhielt Witte eine erste Statistenrolle in Braunschweig. Nach dem Schulabschluss absolvierte er eine Schauspielausbildung und fand in Hamburg eine künstlerische Heimat. Dort spielte er u. a. am Operettenhaus, machte sich aber auch als Volksschauspieler am "St. Pauli-Theater" einen Namen.
1937 gab Witte zudem in der Rühmann-Komödie "Fünf Millionen suchen einen Erben"2) sein Leinwanddebüt. Er spielte in den Folgejahren in leichter Unterhaltung wie "Der Florentiner Hut"2) (1939, mit Heinz Rühmann), "Frauen sind doch bessere Diplomaten"2) (1939), "Wir tanzen um die Welt"2) (1939), "Paradies der Junggesellen"2) (1939), "Opernball"2) (1939), in Kriminalfilmen wie "Kriminalkommissar Eyck"3) (1940) und dem bis heute zu den "Vorbehaltsfilmen"2) zählenden Streifen "Falschmünzer"2) (1940). Zur Filmografie gehören  in Abenteuer wie "Alarm auf Station III"3) (1939), Historiendramen wie "Der große König"2) (1942), aber auch in tendenziösen Kriegsfilme wie "Pour le Mérite"2) (1938) und "… reitet für Deutschland"2) (1941). Bei seinen wenigen Nachkriegsproduktionen sind der Musikfilm "Die Dritte von rechts"4) (1950), der Revuefilm "Tanz in der Sonne"2) (1954) sowie die Kurt Tucholsky-Adaption "Schloss Gripsholm"2) (1963) zu nennen.

Im Fernsehen nahm er ab den 1950er Jahren verschiedenen Gastrollen in Serien und Filmreihen wie "Stahlnetz", "Tatort", "Sonderdezernat K1", "Percy Stuart" und "Großstadtrevier" an.
Außerdem arbeitete Witte als Sprecher für Hörfunk (u. a. "Die Stunde des Huflattichs", NDR 1980) und Kinderhörspiele (u. a. "Der Schut") und lieh als Synchronsprecher seine Stimme verschiedenen deutschsprachigen Fassungen US-amerikanischer Filmproduktionen (u. a. für Eugene Deckers in "Nacht ohne Sterne").
 
Die letzte Ruhe fand er auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf → Foto der Grabstelle bei knerger.de

Quelle: Wikipedia (Stand Januar 2009)
Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Willy Witte
 
1) Einige Quellen (u.a. filmportal.de) geben als Geburtsjahr Wittes 1912 an. Allerdings widmete ihm die Hamburger Morgenpost am 26. Juli 1993 anlässlich seines 85. Geburtstages einen Artikel (Der liebe Gott meint's gut mit mir), in dem sich der Jubilar zu seinem Ehrentag äußerte.
Link: 2) Wikipedia, 3) Murnau Stiftung, 4) filmportal.de

Albert Lieven

Albert Lieven vor 1929; Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Quelle: www.cyranos.ch

… spielte den Hauptverdächtigen, den Internatslehrer David Henderson.
 
Geboren am 23. Juni 1906 in Hohenstein/Ostpreußen
gestorben am 16. Dezember 1971 in London.
 
Kurzportrait zu Albert Lieven innerhalb dieser Homepage

Siehe auch Wikipedia, www.cyranos.ch;
Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Albert Lieven
 

Foto: Albert Lieven vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander Binder (1888 – 1929); Link: Wikipedia
Quelle: www.cyranos.ch 
Lizenz: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.

Ingeborg Körner … spielte die Katherine Walters, Nichte des Arztes Dr. Sheldon.
 
Geboren am 27. Juli 1929 in Keetmanshoop (Südwestafrika, heute Namibia).

Nach dem Besuch einer Ballettschule und Schauspielunterricht bei Fritz Wagner am "Deutschen Schauspielhaus" in Hamburg sowie bei Herma Clement1) (1898 – 1973) in Berlin trat sie 1949 ein Engagement am "Thalia Theater" in Hamburg an. 1951 wechselte sie an die "Komödie" in Berlin und gastierte bei den "Münchner Kammerspielen". Zu ihren Bühnenrollen gehörten die Atlanta in "Das Haus in Montevideo" von Curt Goetz und die Königin in der Operette "Der Kurier der Königin" von Nico Dostal. Ferner wirkte sie mit in "Eine etwas sonderbare Dame" von John Patrick am Theater am Kurfürstendamm, in "Es bleibt in der Familie" von Louis Verneuil an den "Münchner Kammerspielen" sowie an der "Komödie Berlin" als Dorrit in "Meine beste Freundin" von John van Druten.

Beim Film war sie ab 1949 in anfänglich kleinen Parts zu sehen. 1951 mimte sie eine der Töchter des von Curt Goetz verkörperten Professors Traugott Nägler in der von ihm selbst inszenierten Filmfassung "Das Haus in Montevideo"1), 1953 war sie Partnerin von Rudolf Prack in dem Heimatfilm "Wenn am Sonntagabend die Dorfmusik spielt"1) und im selben Jahr von Heinz Rühmann in der vergnüglichen Geschichte "Keine Angst vor großen Tieren"1). 1955 übernahm sie in "Mein Leopold" als Filmtochter von Paul Hörbiger ihre letzte Leinwandrolle.
Ingeborg Körner hatte danach nur noch Auftritte in einigen Fernsehproduktionen.
Sie war mit dem Theaterdirektor Hans Wölffer (1904 – 1976) verheiratet, der 1933 bis 1942 und dann wieder nach dem Krieg das "Theater am Kurfürstendamm"1) leitete. Dessen Söhne Jürgen Wölffer (geb. 1936, → www.komoedie-berlin.de) und Christian Wölffer († 11.02.2015) sowie Enkel Martin Wölffer (→ www.komoedie-berlin.de) setzten die Familientradition erfolgreich fort.
 
Quelle: Wikipedia (Stand Januar 2009)
Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Ingeborg Körner
 
1) Link: Wikipedia

Michael Rittermann … spielte den Besitzer des Hausbootes, James Cooper.
 
Geboren am 30. Juni 1910 im niederösterreichischen Möllersdorf,
gestorben am 8. August 1989 in London (Großbritannien).

Nach der Ausbildung zum Schauspieler in Wien erhielt Rittermann erste Engagements in Berlin, als die Nazis an die Macht kamen emigrierte er 1933 zunächst in die Tschechoslowakei. Über die Schweiz (1938) kam er 1939 nach England, ein Jahr später wurde er wie viele seiner jüdischen Leidensgenossen von den Briten aus Angst vor möglicher Spionage bzw. Sabotage zwangsweise nach Australien verbracht, wo er sich im Internierungslager "Camp Tatura" unter anderem in Kabarett-Veranstaltungen künstlerisch betätigte. Erst nach Kriegsende kehrte Rittermann nach England zurück, inzwischen britischer Staatsbürger, arbeitete er ab 1946 zwanzig Jahre lang für die Deutsche Abteilung des BBC in London. 1966 folgte er einem Ruf an das "Staatstheater Braunschweig", zur Spielzeit 1967/68 wechselte er an das "Deutsche Theater" in Göttingen, ging dann nach Basel, wo er bis 1978 an verschiedenen Bühnen spielte. Rittermanns letzte Theaterstation wurde das "Zürcher Schauspielhaus", wo er bis 1985 auf der Bühne stand.
Im britischen Film bzw. Fernsehen trat er mit kleineren Rollen seit Anfang der 1950er Jahre auf, seine Arbeiten für deutsche TV-Produktionen waren eher selten.
Am 8. August 1989 nahm er sich 79-jährig in London das Leben; die Gründe sind unbekannt.
 
Ob Rittermann seit Anfang der 1950er Jahre mit der Kabarettistin, Schauspielerin und Parodistin Ilse Bois1) (1896 – 1960) verheiratet war, lässt sich nicht eindeutig belegen.
 
Quelle (unter anderem): Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933 – 1945; Herausgeber: Frithjof Trapp, Werner Mittenzwei, Henning Rischbieter, Hansjörg Schneider; Band 2: Biographisches Lexikon der Theaterkünstler von Frithjof Trapp, Bärbel Schrader, Dieter Wenk, Ingrid Maaß (Teil 2, L–Z, S. 781; K G Saur, München 1999)
 
Zum Wirken am Theater siehe auch tls.theaterwissenschaft.ch

Weitere Filme*) mit Michael Rittermann
 
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP

Andreas von der Meden … spielte den Roger Ford, Sohn von Inspektor Ford.
 
Geboren am 10. Januar 1943 in Hamburg,
gestorben am 4. Mai 2017. 
 
Andreas von der Meden debütierte 1948 als Kinderdarsteller am Hamburger "Thalia Theater". Unter der Regie von Gustav Fröhlich folgte 1949 seine erste Filmrolle in "Der Bagnosträfling". Nach seiner Schauspielausbildung bei Hildburg Frese1) in Hamburg führten ihn Engagements an das "Luzerner Theater" und an das "Schauspielhaus Zürich". Darüber hinaus war er in weiteren Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, unter anderem als Roger Ford in der sechsteiligen Kriminalfilmreihe "Der Andere" (1959) oder in der TV-Serie "Hamburg Transit"1) (1971–1974).
Erstmals im Alter von neun Jahren stand Andreas von der Meden 1952 für Jon Whiteley1) in "Ein Kind war Zeuge"1) ("Hunted") im Synchronatelier. In den nachfolgenden Jahrzehnten übernahm er zahlreiche Haupt-, Neben- und Gastrollen in Filmen und Fernsehserien, in Puppen- und Zeichentrickproduktionen. Er lieh er seine Stimme bekannten Kollegen wie David Hasselhoff (seit "Knight Rider"1) als deutscher Standardsprecher), Harvey Keitel (1973, "Hexenkessel"1)), Richard Pryor (1985, "Zum Teufel mit den Kohlen"1)) oder Harry Anderson (1990, "Stephen Kings Es"1)). Außerdem synchronisierte er seit 1973 den Frosch Kermit1) in der "Sesamstraße" und seit dem Tode Horst Gentzens1) auch in der "Muppet-Show"1) sowie den daraus hervorgegangenen Kinofilmen. Ebenso sprach er dessen Parodie, den "Frosch mit der Maske" in der Edgar Wallace-Persiflage "Der Wixxer"1) (2004).
Daneben war von der Meden auch umfangreich als Hörspielsprecher tätig. Bereits als 12-Jähriger übernahm er die Sprecherhauptrolle in Frances H. Burnett's "Der kleine Lord"1) (SWR) sowie im NDR-Kinderfunk in den Hörspielreihen "Kalle Blomquist, der Meisterdetektiv"1). 1962 sprach er unter Regisseur Otto Kurth den Jim Hawkins in "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson, u. a. mit Georg Eilert, Erwin Linder, Joseph Offenbach und Uwe Friedrichsen. Später hatte er dann zahlreiche Auftritte in Hörspielserien u. a. als Benno in dem EUROPA Gruselhörspiel "Das Gespenst vom Schloßhotel", als Diener Sebastian in "Heidi", in "Knight Rider", "TKKG" (u.a. Folge 3: Das leere Grab im Moor, als Pilot Harry Smith und Folge 28: Verrat im Höllental, als Herr Dr. Knoth), als Chauffeur Morton und Erzfeind Skinny Norris in "Die drei ???", als Onkel Quentin in "Fünf Freunde", als Kastellan in "Hui Buh" (als einer von mehreren Sprechern), als Alfred Meier in der Serie "Das Schloß-Trio", als Colonel G. Camiel Jason in "Commander Perkins" oder als Trap Jaw in "Masters of the Universe". Weiterhin lieh er einem Biber in einer Zahnpasta-Reklame seine Stimme → Wikipedia.

Andreas von der Meden spielte auch sehr oft in Parodien auf die "klassischen" Jugendhörspielserien mit. So z.B. bei der "Ferienbande"1). 2007 übernahm er die Rolle des cholerischen und handgreiflichen Onkel Tarantino, eine Anspielung auf seine wirkliche Rolle im Europa-Hörspiel "Fünf Freunde", Onkel Quentin, und den amerikanischen Regisseur Quentin Tarantino. In beiden Fällen eher eine Hommage als böswillig gemeint.
Zuvor sprach er oft in den "5-Minuten-Fällen" der "Drei Klammeraffen" mit. Außerdem spielt Andreas von der Meden seit Ende der 1960er Jahre Banjo und Gitarre in der "Old Merry Tale Jazzband"1).
 
Andreas von der Meden ist mit seiner Kollegin Brigitte Böttrich1) verheiratet und lebte in Hamburg. Sein älterer Bruder ist der Schauspieler und Synchronsprecher Tonio von der Meden1).
 
Quelle: Wikipedia (Stand Januar 2009 bzw. Mai 2017)
Siehe auch www.filmmuseum-hamburg.de

Weitere Filme*) mit Andreas von der Meden
 
Fremde Links: 1) Wikipedia

Hans Zesch-Ballot … spielte den Ralph Merson.
 
Geboren am 20. Mai 1896 in Dresden als Hans Georg Ziesche,
gestorben am 1. September 1972 in München.
 
Zesch-Ballot gab sein Bühnendebüt als Schauspieler 1919 in einer Inszenierung von Wilhelm Stücklens "Straße nach Steinach" am Hoftheater Dessau. Es folgten Engagements an deutschsprachigen Theatern in Berlin, Wien, München und Hamburg sowie zahlreiche Bühnengastspiele. 1930 gab er in Anatole Litvaks Komödie "Dolly macht Karriere"1) (mit Dolly Haas in der Titelrolle) sein Spielfilmdebüt. In seiner mehr als 40 Jahre und über 100 Produktionen umfassenden Film- und Fernsehkarriere spielte Zesch-Ballot fast ausschließlich markante Neben- und Chargenrollen in Filmen unterschiedlichster Genres.
Er wirkte mit in Komödien wie "Einmal der liebe Herrgott sein"1) (1942, mit Hans Moser), Abenteuerfilmen wie "Der Tiger von Eschnapur"2) (1938), Kriegsfilmen wie Luis Trenkers "Condottieri"2) (1937), Propagandafilmen wie Paul Wegeners "Ein Mann will nach Deutschland"2) (1934) und "… reitet für Deutschland"2) (1941, mit Willy Birgel), Dramen wie Falk Harnacks "Der 20. Juli"2) (1955, in der Rolle von Generalleutnant Erich Hoepner), Helmut Käutners "Nachts auf den Straßen"2) (1952), "Zeugin aus der Hölle"2) (1965, mit Irene Papas), Science-Fiction-Filmen wie "Ein Mann geht durch die Wand"2) (1959, mit Heinz Rühmann) und Kriminalfilmen wie "Am Tag, als der Regen kam"2) (1959) oderr der Edgar-Wallace-Adaption "Das Rätsel der roten Orchidee"2) (1962), in der er Siegfried Schürenberg als Sir John ersetzte.
Daneben übernahm Zesch-Ballot Gastauftritte in Fernsehserien wie "Das Kriminalmuseum" und "Graf Yoster gibt sich die Ehre".
 
Quelle: Wikipedia (Stand Januar 2009)
Siehe auch www.cyranos.ch

Weitere Filme*) mit Hans Zesch-Ballot; siehe auch Wikipedia mit weiterführenden Links
 
Link: 1) filmportal.de, 2) Wikipedia

Siegurd Fitzek
(auch Sigurd Fitzek)
… spielte den Journalisten Robin Caven.
 
Geboren am 24. Dezember 1928 in Breslau1) (heute Wrocław, Polen),
gestorben am 22. Februar 2022 in München..
 
Siegurd Fitzek (auch Sigurd Fitzek) kam am Heiligen Abend 1928 im niederschlesischen Breslau zur Welt und wuchs dort auf; nach dem Ende seiner Schulzeit wollte er zunächst Landwirt werden, doch durch den 2. Weltkrieg zerschlugen sich die Pläne. Nach Kriegsende kam er nach Bayern und übernahm später in München eine Reitschule. Zum Schauspieler ließ er sich an der Münchner "Otto-Falckenberg-Schule"1) ausbilden, ging dann 1950 nach Stuttgart, wirkte am "Jungen Theater", an den "Schauspielbühnen"1) bzw. an der "Komödie im Marquardt"1). Von 1960 bis 1965 arbeitete er regelmäßig in München an der damaligen "Kleinen Komödie am Max II"1), dem heutigen "GOP Varieté-Theater". In dieser Zeit sah man ihn unter anderem in den Stücken "Hokuspokus" von Curt Goetz, "Erinnerst du dich?" von  Paul Osborn1) oder "Tausend Clowns" von Herb Gardner1).
Mitte der 1950er Jahre kam Fitzek zum Fernsehen, wo er jahrzehntelang in vielen Einzelproduktionen, Serien und Mehrteilern zu sehen war. Bereits 1955 erlebte man ihn in dem von Franz Peter Wirth1) nach der Erzählung von Albrecht Goes1) inszenierten Film "Unruhige Nacht" in der Rolle des fahnenflüchtigen Soldaten Baranowsky, der die letzte Nacht vor seiner geplanten Hinrichtung durchlebt. Er wirkte als Journalist Robin Craven in dem ersten Durbridge-Straßenfeger "Der Andere" (1959) mit, spielte Willi Kufalts (Klaus Kammer) ehemaligen Mithäftling Emil Bruhn in der Fallada-Verfilmung "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt" (1962) oder war 1964 einer der Hauptdarsteller in der "Stahlnetz"-Folge "Rehe"2) → Die Krimihomepage. Dieser Auftritt trug zwar viel zu seinem Bekanntheitsgrad, jedoch wenig zu seiner Beliebtheit bei, da er in diesem Film, der auf der Entführung von Joachim Göhner1) basierte, den Kindermörder Emil Tillmann (Rollenname Willy Funke) verkörperte.
Bis Ende der 1990er Jahre tauchte Fitzek in zahllosen weiteren TV-Produktionen auf, musste oftmals als Bösewicht herhalten und war vom Bildschirm nicht mehr wegzudenken. Auch in einigen Kinofilmen trat er in Erscheinung, so beispielsweise in dem Krimi "Fluchtweg St. Pauli – Großalarm für die Davidswache"1) (1971) und in dem Jerry Cotton-Streifen "Mordnacht in Manhattan"1) (1965). Zudem war er umfangreich für den Hörfunk tätig → Auswahl der Hörspiele bei Wikipedia.

Siegurd Fitzek war mit der Schauspielerin Eva Maria Böhme (1929 – 2008) verheiratet und hatte eine Tochter. Er lebte in München, wo er am am 24. Februar 2022 im Alter von 93 Jahren starb.
 
Quelle (unter anderem): Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Siegurd Fitzek; siehe auch Wikipedia mit weiterführenden Links
 
Fremde Link: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de
Marianne Wischmann … spielte die Billie Reynolds, das zweite Mordopfer.
 
Geboren am 20. Oktober 1921 in Düsseldorf,
gestorben am 6. November 2009 in Starnberg.
 
Marianne Wischmann trat ab 1950 hauptsächlich im sogenannten "deutschen Nachkriegsfilm" in Erscheinung. Ihre größte Bekanntheit erreichte sie 1952, als sie neben Johannes Heesters und Johanna Matz in einer Filmadaption der Operette "Im weißen Rößl"1) als Ottilie mitspielte. Doch auch danach erzielte sie Publikumserfolge, etwa an der Seite von Dieter Borsche, Will Quadflieg und Antje Weisgerber in dem Streifen "San Salvatore"1) (1955).
Seit Mitte der 1950er Jahre verlegte sich Marianne Wischmann verstärkt auf die Synchronisation, sie lieh ihre Stimme unter anderem Anita Ekberg in dem Skandal-Streifen "Das süße Leben" (1960) und Olivia de Havilland in Psychothriller "Wiegenlied für eine Leiche"1) (1964); bereits in dem Krimi "Berüchtigt"1) (1946) hatte sie Ingrid Bergman ihre Stimme geliehen
Jahrelang war sie auch die deutsche Stimme von Miss Piggy1) in der "Muppet Show"1), sprach die Mrs. Ochmonek (im Original Liz Sheridan1)) in der Fernsehserie "Alf"1), die Aughra in dem Film "Der dunkle Kristall"1) (1982) und die Sylvia Fine1) in der Serie "Die Nanny"1). In einigen Folgen von "Unsere kleine Farm"2) lieh sie auch Harriet Olesen (Katherine MacGregor1)) ihre Stimme. Außerdem sprach sie die Herzkönigin in der japanischen Anime-(Zeichentrick)-Serie "Alice im Wunderland" (1983/84), die Ameisenbärin "Die blaue Elise" in der Zeichentrick-Serie "Der rosarote Panther"1), (Version 1969–1971) sowie die Schwiegermutter von Clark Griswold (Chevy Chase) in der Weihnachtssatire "Hilfe, es weihnachtet sehr" (1989, auch unter dem Titel "Schöne Bescherung"1) gelaufen).
 
Marianne Wischmann war zunächst mit dem Regisseur Franz Marischka1) (1918 – 2009) verlobt. Dann heiratete sie den Kabarettisten Oliver Hassencamp1) (1921 – 1988) und schließlich ihren Schauspielerkollegen Erwin Linder1) (1903 – 1968), der ebenfalls häufig als Synchronsprecher tätig war.
 
Quelle (vorwiegend): Wikipedia
Fotos bei film.virtual-history.com

Weitere Filme*) mit Marianne Wischmann
 
1) Link: Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP

Jochen Rathmann … spielte den Chris Reynolds, Bruder der ermordeten Billie Reynolds.
 
Jochen Rathmann (Hans-Joachim Rathmann) spielte ab 1945 vier Jahre lang an den Städtischen Bühnen in Bielefeld, wechselte dann nach Hamburg, wo er unter anderem im "Theater im Zimmer" und bei "Das Junge Theater" auftrat. Seit 1960 gehörte er zum Ensemble der "Hamburger Kammerspiele".
Rathmann war neben seinen sporadischen Arbeiten vor der Kamera auch für das Hörspiel tätig.

Weitere Filme*) mit Jochen Rathmann
Esther Queil … spielte die Maria Rocello, Schwester des ersten Mordopfers.
 
Weitere Filme*) mit Esther Queil
Manfred Inger … spielte den Harry Vincent, ehemaliger Kollege von Inspektor Mike Ford.
 
Geboren am 1. Januar 1907 als Manfred Ignacz in Wien,
gestorben am 25 Juli 1984 in Wien.

Manfred Inger, der im Film während des Exils in den USA auch unter dem Namen "Fred Lorenz" auftrat, war vor allem ein herausragender Theaterschauspieler und außerordentlicher Charakterkomiker.
Nach dem Besuch der Volks- und Realschule in seiner Geburtsstadt, besuchte Inger anschließend die "Graphische Lehr- und Versuchsanstalt" sowie die "Kunstakademie". Ein erstes Engagement fand er zwischen 1927 bis 1932 am Theater in Breslau. Anschließend war Inger Ensemblemitglied des "Raimundtheaters", des "Volkstheaters" und des "Theaters an der Wien" (Kammerspiele). Zudem gehörte er dem Ensemble des Wiener Kabaretts "Literatur am Naschmarkt"1) an. Wegen seiner jüdischen Herkunft musste Inger nach dem Anschluss Österreichs Wien verlassen. Ihm gelang zunächst die Flucht in die Niederlande.Von dort reiste er anschließend in die Vereinigten Staaten, wo er den Namen "Fred Lorenz" annahm.
In New York trat Inger 1939 in der Show "From Vienna" zusammen mit anderen österreichischen Exilkünstlern auf. Gemeinsam mit Hanuš Burger1) und Hans Habe1) nahm er 1944 an der Invasion in der Normandie teil und arbeitete für das "State Department". So war er der Hauptsprecher beim "Sender 1212"1) in Luxemburg sowie nach der Gründung Programmdirektor von "Radio Frankfurt". In den USA wirkte Inger später in den Filmen "Gefangen" (1949, Caught) von Max Ophüls und "Der Spieler" (1949, The Great Sinner) von Robert Siodmak als ungenannter Darsteller mit; danach, im Jahre 1949, kehrte er nach Wien zurück.

In Wien fand Inger unter anderem Engagements am "Theater in der Josefstadt" und am "Volkstheater". Auch als Kabarettist trat er wieder auf, so zum Beispiel im Jahre 1950 in der Kabarett-Revue "Wir werden's überstehen" im "Kleinen Haus in der Liliengasse". An den "Hamburger Kammerspielen" unter Ida Ehre feierte er 1955 einen großen Erfolg als "Braver Soldat Schweijk" in Thaddäus Trolls Dramatisierung des Romans von Jaroslav Hašek. DIE ZEIT (29.09.1955 Nr. 39) schrieb damals unter anderem: "…  war eine Aufführung dieser handlicher gewordenen Bühnenbearbeitung zu sehen – mit einem Schwejk, der Pallenberg zwar nicht an Glanz, wohl aber an Richtigkeit der Gestalt übertraf: Manfred Inger, einem außerordentlichen Charakterkomiker, der – mit Recht – den Zuschauer in die von Haschek gewollte Ungewissheit versetzte, ob dieser Prager Hundehändler, k. und k. Patriot und "Mustersoldat" eigentlich so durchtrieben ist, dass er den perfekten Idioten spielen kann, oder so begriffsstutzig, dass er militärisch geölten Gehirnen als perfekt raffinierter Drückeberger erscheinen muss. Aus dieser Zone, in der das "Doofe" und das Weise geschwisterlich beieinander wohnen, holte Inger mit halsbrecherischer Sicherheit die komischen Wirkungen. Jede der Schwejkschen Wortkaskaden landete im Parkett und löste jenes Lachen aus, das nur die großen Meister des Wortes zu wecken wissen."
Von 1956 bis Anfang der 1960er Jahre war Inger am "Schauspielhaus Düsseldorf" engagiert, dann kehrte er nach Wien zurück und wurde Ensemblemitglied des "Burgtheaters". In der noch heute beachteten Burgtheater-Inszenierung von Molnárs "Liliom"1) (1963) gestaltete er unter der Regie von Kurt Meisel den Wolf Beifeld. Er stand 1965 in John Osbornes "Richter in eigner Sache" in der Inszenierung von Ulrich Erfurth neben Curd Jürgens und Susi Nicoletti auf der Bühne. Inger war auch bei den "Salzburger Festspielen" zu sehen, so als Robert Seicht in "Die lustigen Weiber von Windsor"1) unter der Regie von Rudolf Steinboeck.

Seit 1949 wirkte Manfred Inger in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit. Zusammen mit anderen ehemaligen österreichischen Exilkünstlern zeigte er sich er unter anderem 1952 in der österreichisch-amerikanischen Koproduktion "Abenteuer in Wien"1) sowie in deren amerikanischen Version "Stolen Identity" mit. In dem ersten Durbridge-Straßenfeger des deutschen Fernsehens "Der Andere" war er als Harry Vincent zu sehen. In den 1960er Jahren trat er in einigen Fernsehfilmen des Regisseurs Michael Kehlmann in Erscheinung, so etwa als Larsen in der Romanadaption "Jack Mortimer" (1961, → Die Krimihomepage), als Wirt Prosper in der Arthur Schnitzler-Verfilmung "Der grüne Kakadu" (1963, → film.at), als Dr. Demant in dem Zweiteiler "Radetzkymarsch"1) (1965) nach dem gleichnamigen Roman von Joseph Roth und als Poet Cinna in "Das Trauerspiel von Julius Caesar" (1969). Einem breiteren Publikum wurde Inger durch seine Mitwirkung in der populären TV-Serie "Hallo – Hotel Sacher …Portier!"1) bekannt, in der er an der Seite von Fritz Eckhardt und Maxi Böhm in 21 Folgen den Portier Breuer mimte. Zuletzt war Inger als Dr. Pollock in dem von Peter Schulze-Rohr nach dem Roman von Stefan Heym inszenierten Zweiteiler "Collin" (1981), als Direktor Jochmann in der Folge "Mordkommando" (1982) aus der "Tatort"-Reihe um den Wiener Oberinspektor Marek (Fritz Eckhardt) sowie in der Serie "Ringstraßenpalais"1) (1983) als Pepi Baron Stessl auf dem Bildschirm präsent.
 
Manfred Inger Urne wurde unter seinem Exilnamen "Fred Lorenz" in der Grabstelle seiner Mutter auf dem Friedhof der Feuerhalle Simmering1) (Wien) beigesetzt.
 
Quelle (überwiegend): Wikipedia (Stand 12.09.2014) mit weiterführenden Quellenangaben 

Weitere Filme*) mit Manfred Inger
 
Link: 1) Wikipedia
Helmut Rudolph … spielte den Arzt  Dr. Sheldon.
 
Geboren am 16.  Oktober 1900 in Ennigloh (heute Stadtteil von Bünde)
als Helmuth August Wilhelm Rudolf Arthur Heyn,
gestorben am 16. März 1971 in München.
 
Der Sohn eines Bahnbeamten begann seine berufliche Laufbahn zwanzigjährig in Bremen. Weitere Verpflichtungen führten ihn u.a. nach Hannover, Nürnberg, Leipzig, Dresden, Danzig und schließlich Berlin, wo er an der "Komödie" und vor allem am "Renaissance-Theater" zu sehen gewesen war.
Zwischen 1934 und 1936 wirkte Rudolph, der bereits 1928 in dem Stummfilm "Das deutsche Lied" aufgetreten war, auch mit einigen Nebenrollen in Kinofilmen mit, anschließend (bis 1944) konzentrierte sich der Wahl-Hamburger vor allem wieder auf seine Bühnentätigkeit (am "Thalia Theater" der Hansestadt). Bis in die ersten Nachkriegsjahre hinein setzte Rudolph seine Arbeit an der Hamburger Sprechbühne fort, trat nunmehr aber auch wieder verstärkt mit Rollen vor die Kamera. In den frühen 1950er Jahren sah man Rudolph wieder an Berlins "Renaissance-Theater" aber auch am "Theater am Kurfürstendamm". In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre ließ er sich in München nieder und wirkte an dortigen Bühnen ("Kleine Komödie") sowie in anderen Städten im süddeutschen Raum (z.B. Stuttgarts "Komödie im Marquardt"). Gastspiele mit berühmten Kolleginnen wie Lil Dagover und Käthe Dorsch führten ihn u.a. in die Schweiz (Basel).
 
Seit Mitte der 1930er Jahre arbeitet er umfangreich beim Film, er verkörpert dort noble Herren, Diplomaten, Direktoren und Offiziere. Außerdem kann man ihn zu den Pionieren des westdeutschen Fernsehens zählen. 1948/49 gastiert er auch bei der DEFA, wo er dem besonnenen Präsidenten Wilschinsky im Justizdrama "Affaire Blum"1) (1948) sowie dem sympathischen Ingenieur Dr. Theo Berghoff im Lustspiel "Träum' nicht, Annette!"2) (1948) Profil verleiht.3) Es folgten Produktionen wie Wolfgang Liebeneiners Bühnenadaption "Liebe 47"1) (1948), Paul Verhoevens Verwechslungskomödie "Eva im Frack"1) (1951), Peter Lorres einzige Regie-Arbeit "Der Verlorene"1) (1951) oder Hans Wolffs musikalischer Streifen "Bei Dir war es immer so schön"1) (1954). In Alfred Weidenmanns Krimi "Alibi"1) (1955) mimte er den Chefredakteur von Pleskau, in Géza von Bolvárys Musik- bzw. Heimatfilm "Schön ist die Welt"1) (1957) den Hofrat Seibold, in Kurt Hoffmanns Literaturverfilmung "Wir Wunderkinder"1) (1958) den Baron von Lieven. Einen letzten Leinwandauftritt hatte Rudolph als Mr. Johnson in dem Krimi "Der Mörderclub von Brooklyn"1) (1967).
 
Helmuth Rudolph, der seit Beginn des Fernsehzeitalters in der Bundesrepublik (1953) auch in TV-Produktionen mitgewirkt hatte, darunter zuletzt (in den 1960er Jahren) in der ZDF-Krimireihe "Das Kriminalmuseum" und der ARD-Vorabendkrimiserie "Hafenpolizei", war mit der Schauspielerin Inge Meysel4) liiert, zwischen 1945 und Mitte der 1950er Jahre mit ihr verheiratet → LeMO-Biografie zu Inge Meysel. Rudolph half der halb-jüdischen Künstlerin maßgeblich, das "Dritte Reich" unbeschadet zu überstehen.
 
Quelle (überwiegend): Wikipedia

Weitere Filme*) mit Helmut Rudolph
 
Link: 1) Wikipedia, 2) defa-stiftung.de, 4) Kurzportrait innerhalb dieser HP
3) Quelle: defa-sternstunden.de (Seite nicht mehr abrufbar)
Emmy Percy-Wüstenhagen … spielte die Mrs. Williams.
 
Geboren am 8. Mai 1906 in Wien,
gestorben im Juni 1975 in Wien.
 
Die gebürtige Emmy Percy begann ihre Bühnenlaufbahn 1924 am "Burgtheater" ihrer Heimatstadt Wien. Nach nur einer Spielzeit wechselte sie an das Ensemble des "Deutschen Schauspielhauses" in Hamburg, dem sie über zwei Jahrzehnte lang angehören sollte. 1947 kehrte Emmy Percy nach Wien zurück, um einer Verpflichtung an den dortigen "Kammerspielen" nachzukommen; zurück in Hamburg, sah man sie am "Theater im Zimmer". Auch nach dem Tode ihres Ehemannes – seit 1936 war sie mit dem Schauspieler, Regisseur und Theaterintendanten Karl Wüstenhagen1) (1893 – 1950) verheiratet – blieb sie in der Hamburger Hochallee ansässig, arbeitete seitdem aber nur noch freiberuflich mit Stückverträgen.

Seit dem Tode Wüstenhagens stand Emmy Percy-Wüstenhagen nunmehr auch häufig vor Film- und Fernsehkameras. Dort verkörperte sie zumeist kultivierte, arrivierte, ältere Damen aus der Gesellschaft aber auch einfache, dienstbare Geister wie in Helmut Käutners "Des Teufels General"1)  (1954). Nach einigen weiteren Arbeiten vor der Kamera wirkte sie 1959 in dem ersten einer langen Reihe von überaus erfolgreichen, deutschen Durbridge-Fernsehkrimis, "Der Andere", mit. Letztmalig zeigte sie sich mit einer kleinen Rolle in dem Dreiteiler "Alle Jahre wieder – Die Familie Semmeling"1) (1976) auf dem Bildschirm   die Erstausstrahlung erlebte sie nicht mehr.
 
Quelle: Wikipedia (abgerufen 03.03.2015)
 
Weitere Filme*) mit Emmy Percy-Wüstenhagen
 
Link: 1) Wikipedia
Werner Schumacher

Werner Schumacher; Copyright Virginia Shue

… spielte den Sanders.
 
Geboren am 4. Mai 1921 in Berlin,
gestorben am 18. April 2004 in Bremen.
 
Kurzportrait zu Werner Schumacher innerhalb dieser Homepage

Siehe auch Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Werner Schumacher
 
 
Das Foto wurde mir freundlicherweise von der
Fotografin Virginia Shue (Hamburg) zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Virginia Shue.

Heidi Leupolt … spielte die Judy.
 
Geboren in Dresden.
 
Aufgewachsen in Hamburg erhielt sie ihr erstes Engagement 1957 in Rendsburg als Carol (jüngste Tochter) in John Boynton Priestleys "Die Zeit und die Conways".
Im Jahr 1958 wurde sie als Talent von Karl Viebach entdeckt und erhielt durch ihn eine Rolle in Shakespeares "Viel Lärm um nichts" am "Deutschen Schauspielhaus" in Hamburg unter der Regie von Willi Schmidt.
Von Gustaf Gründgens wurde sie für vier weitere Jahre engagiert und arbeitete mit bedeutenden Regisseuren wie Gründgens, Heinz Hilpert, Rudolf Noelte, Ulrich Erfurth, Ullrich Haupt und Peter Gorski.
Seit 1970 schlossen sich verschiedene Engagements an Theatern in Frankfurt, Koblenz, Bern, Heppenheim, Sommerhausen und Wien an.
Die Schauspielerin trat auch unter dem Namen Heidi Leupolt-Kröll auf.
 
Quelle: Wikipedia (abgerufen 03.03.2015)
 
Webpräsenz: www.heidi-leupolt.de
 
Weitere Filme*) mit Heidi Leupolt
*) Link: Internet Movie Database
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