Titel Deutschland: Der Hauptmann von Köpenick
Genre: Tragikomödie
(nach dem Bühnenstück von Carl Zuckmayer)
Farbe, Deutschland, 1956, Altersfreigabe FSK 12
Uraufführung: 16. August 1956 im "Ufa-Palast" Köln
Laufzeit Kino: 93 Minuten 
Regie: Helmut Käutner
Drehbuch: Carl Zuckmayer, Helmut Käutner
Musik: Bernhard Eichhorn
Kamera: Albert Benitz
Schnitt: Klaus Dudenhöfer

Darsteller:
Heinz Rühmann: Wilhelm Voigt, Martin Held: Bürgermeister Dr. Obermüller,
Hannelore Schroth: Mathilde Obermüller, Willy A. Kleinau: Friedrich Hoprecht,
Leonard Steckel: Adolph Wormser, Friedrich Domin: Zuchthausdirektor,
Erich Schellow: Hauptmann von Schlettow, Walter Giller: Willy Wormser,
Wolfgang Neuß: Zuchthäusler Kallenberg, Bum Krüger: Schutzmann Kilian,
Josef Offenbach: Wabschke, Ilse Fürstenberg: Marie Hoprecht, Voigts Schwester,
Maria Sebaldt: Auguste Viktoria Wormser, Edith Hancke: Lieschen, das kranke Mädchen,
Ethel Reschke: Pleureusenmieze, Siegfried Lowitz: Kassierer Rosenkranz,
Kurt Fuß: Schauspieler, Willi Rose: Polizeiwachtmeister,
Karl Hellmer: Nowak, Willy Maertens: Prokurist Knell,
Robert Meyn: Polizeipräsident von Jagow, Otto Wernicke: Schuhmachermeister,
Reinhold Kolldehoff: Betrunkener Soldat, Ludwig Linkmann: Betrunkener,
Kurt Klopsch: Polizei-Inspektor von Köpenick, Wolfgang Müller: Zuchthäusler
Helmuth Gmelin: Kürassier-Kommandeur, und andere
(Link: Wikipedia bzw. Kurzportrait innerhalb dieser HP)

Handlung:
Die Handlung beruht auf dem bekannten Drama Zuckmayers, das die Geschichte des durch seinen genialen Coup im Oktober des Jahres 1906 weltberühmt gewordenen Kriminellen Wilhelm Voigt1) (1849 – 1922) behandelt und zum Anlass für eine kritische Darstellung des Militarismus im deutschen Kaiserreich nimmt. Die in Drama und Film erzählte Vorgeschichte der Begebenheit ist jedoch in weiten Teilen fiktiv.

Der Schuster Wilhelm Voigt wird nach 15 Jahren Haft, die er wegen verschiedener Betrügereien aufgebrummt bekommen hatte, aus dem Strafgefängnis Berlin-Plötzensee entlassen. Er hat vor, ein ehrlicher Mensch zu werden, aber überall, wo er sich bewirbt, fragt man, beginnend mit den Worten, "Haben Sie gedient?" nach seinem Vorleben. Voigt kann keine Arbeit bekommen, solange er keinen Pass hat, und keine Aufenthaltsgenehmigung im jeweiligen Bezirk (und damit auch keinen Pass), solange er keine Arbeit hat. Deshalb bricht er in ein Potsdamer Polizeirevier ein, um sich einen Pass zu verschaffen, wird erwischt und zu zehn Jahren Zuchthaus in Berlin-Sonnenburg verurteilt.
In der Gefängnisbibliothek entdeckt er die preußische Felddienstordnung und lernt sie auswendig. Zudem bildet der Gefängnisdirektor seine Häftlinge in militärischem Gehabe aus. Nach seiner Haftentlassung kommt Voigt zunächst bei seiner Schwester und deren Mann unter und kümmert sich hingebungsvoll um ein tuberkulosekrankes Mädchen, das als Untermieterin ein Zimmer bei seiner Schwester bewohnt. Als seine Resozialisierung aber an der Bürokratie erneut scheitert, plant er seinen nächsten Coup. Beim Trödler Krakauer erwirbt er eine gebrauchte Hauptmannsuniform (die vom Köpenicker Bürgermeister abgelegt worden war). Nachdem er sie angezogen hat, ist er mit einem Schlag scheinbar ein anderer Mensch, denn alle erweisen dem vermeintlichen Hauptmann höchsten Respekt. Voigt nutzt diese Autorität, um mit einigen auf der Straße angetroffenen Soldaten das Rathaus von Köpenick zu besetzen, den Bürgermeister zu verhaften und die Stadtkasse zu beschlagnahmen. Nur den erhofften Pass kann er sich nicht beschaffen, da es im Rathaus Köpenick keine Passabteilung gibt.
Schließlich stellt sich Voigt einige Tage später selbst auf dem Polizeipräsidium und gibt die ganze Geschichte unter allgemeiner Erheiterung zum Besten. Voigt wird wieder einmal verurteilt, diesmal aber vom Kaiser begnadigt und erhält ein ganz besonderes Geschenk: seinen Pass. Letztlich kommt er aber zu der Erkenntnis, diesen "überbewertet" zu haben und beschließt, einen der mittlerweile für ihn eingetroffenen Heiratsanträge anzunehmen.
 
Quelle: Wikipedia (abgerufen 13.10.2011)

Lexikon des internationalen Films:
Eine hervorragend gespielte Tragikomödie, aufgehellt durch komische Momente und warmen Humor, dicht in Milieuzeichnung und Atmosphäre, hervorragend gespielt. Eine satirische Lektion über die Allgewalt der Uniform in Preußen, die eine Weltanschauung ad absurdum führt.

Kölner Stadt-Anzeiger:
Dies ist eine der besten deutschen Filmkomödien, eine geistreiche, witzige Ironisierung der Allgewalt der preußischen Uniform.

Auszeichnungen:

  • Wanderpreis Goldene Schale1)
  • 2x Filmband in Gold1) als "Bester Film" und als "Bester Film demokratischen Gedankens"
  • Bundesfilmpreis1): Preise für Heinz Rühmann (Hauptdarsteller), Helmut Käutner (Regie), Drehbuch und Bauten
  • 2x Bambi1) als "Künstlerisch wertvollster deutscher Film" und als "Geschäftlich erfolgreichster Film"
  • Oscar-Nominierung als "Bester ausländischer Film"
  • Preis der deutschen Filmkritik1)
  • "Berliner Kritikerpreis" für Heinz Rühmann
  • Auszeichnung "Besonders wertvoll" der Filmbewertungsstelle Wiesbaden
  • Festspielbeitrag in Venedig, Edinburgh und San Francisco

Link: 1) Wikipedia

Siehe auch Wikipedia, www.dieterwunderlich.de, Dirk Jasper Filmlexikon,
filmportal.de, prisma.de

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