Auszeichnungen / Filmografie
Udo Jürgens wurde am 30. September 1934 als Udo Jürgen Bockelmann im österreichischen Klagenfurt1) geboren. Er verbrachte eine behütete Kindheit zusammen mit seinem älteren Bruder John (1931 – 2006) und dem 1943 geborenen, jüngeren Bruder Manfred1), der sich als Maler bzw. Fotograf einen Namen machte, im elterlichen, 800 Jahre alten "Schloss Ottmanach"1) (Kärnten1)). 
Udo Jürgens 1966 im Züricher "Road Shark Club" ("Hits a Gogo"); dieses Foto stammt aus der Sammlung (Bildarchiv)  der ETH-Bibliothek und wurde auf Wikimedia Commons im Rahmen einer Kooperation mit Wikimedia CH veröffentlicht; Urheber: "Comet Photo AG" (Zürich)/Fotograf: Jack Metzger; File: Com_C15-032-003; Lizenz: CC BY-SA 4.0 Sein Großvater Heinrich Bockelmann1) (1870 – 1945) war bis zur "Russischen Revolution"1) 1917 Bankier im zaristischen Russland gewesen, sein in Moskau geborener Vater Rudold Bockelmann (1904 – 1984) Landwirt und Großwinzer. Mutter Käthe (1908 – 1989) stammte aus Schleswig-Holstein1) und war die Schwester des berühmten Dadaisten Hans Arp1) (1886 – 1966). Auch sein Onkel väterlicherseits, Erwin Bockelmann1) (1903 – 1971), war als deutscher Mineralöl-Industrieller eine bekannte Persönlichkeit, ebenso wie Onkel Werner Bockelmann1) (1907 – 1968), Oberbürgermeister in Lüneburg1) (1945–1946) sowie in Ludwigshafen1) (1955–1957) und Frankfurt am Main1) (1957–1964).
Nach dem Besuch des Gymnasiums, dass er ein Jahr vor dem möglichen Abschluss "Matura"1) verließ, begann Udo Jürgens ab 1948 ein Musikstudium in den Fächern Klavier, Harmonielehre, Komposition und Gesang am "Kärntner Landeskonservatorium"1) in Klagenfurt (heute: "Gustav Mahler Privatuniversität für Musik") sowie später am "Mozarteum"1) in Salzburg1)
  
Udo Jürgens 1966 im Züricher "Road Shark Club" ("Hits a Gogo")
Dieses Foto stammt aus der Sammlung (Bildarchiv1))  der ETH-Bibliothek1)
und wurde auf Wikimedia Commons im Rahmen einer
Kooperation mit Wikimedia CH veröffentlicht;
Urheber: "Comet Photo AG"1) (Zürich)/Fotograf: Jack Metzger
File: Com_C15-032-003; Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wikipedia notiert: "Seine ersten Auftritte hatte er während seiner Studienzeit am Konservatorium in Klagenfurt in diversen kleineren Lokalen. Ernst Lerch1) engagierte ihn in seinem damals angesagten Klagenfurter "Tanzcafé Lerch" für fünf Schilling pro Stunde. Er trat dort in Anspielung auf seinen zweiten Vor- und seinen Familiennamen unter dem Künstlernamen "Udo Bolán" auf und konnte so erste Bühnenerfahrung sammeln. Er sang und spielte unter Begleitung eines Schlagzeugers und eines Bassisten am Klavier vorwiegend Jazz und Swing sowie auf Wunsch des Publikums auch volkstümliche Musik. 1951 gewann Udo Jürgens als 17-Jähriger bei einem Komponistenwettbewerb des "Österreichischen Rundfunks"1) unter 300 Teilnehmern mit dem Lied "Je t’aime" als jüngster Teilnehmer den ersten Preis."
Er betätigte sich nun hauptberuflich als Sänger und Pianist, gründete die "Udo-Bolan-Band", die in Gaststätten und bei örtlichen Veranstaltungen auftrat.1954 erhielt er seinen ersten Plattenvertrag und gab sich jetzt den Künstlernamen "Udo Jürgens". Seiner erste Single "Es waren weiße Chrysanthemen" folgten Titel wie "Der lachende Vagabund", "Es zieht ein Spielmann durch das Land", "Die Insel des Glücks" oder "Hey Stop! Das ist meine Braut", mit denen er jedoch als Sänger noch nicht so recht Fuß fassen konnte. Zwischendurch war er als Pianist und Sänger in der Band von Max Greger1) engagiert, den er 1956 auf einer ausgedehnten UdSSR-Tournee begleitete.
1961 konnte Udo Jürgens mit dem Titel "Jenny" einen Achtungserfolg erzielen bzw. gelangte erstmals in die deutsche Hitparade, wenn auch nur auf Platz 36. Drei Jahre später "arbeitete" er sich mit dem von ihm komponierten und getexteten Tiitl, "Warum nur, warum?" im deutschsprachigen Raum schon auf den 21. Platz vor, mit dem er sein Land beim "Grand Prix Eurovision"1) (heute "Eurovision Song Contest") in Kopenhagen1) vertreten hatte und einen beachtlichen 6. Platz unter 13 Teilnehmern erzielte → Wikipedia; unter anderem geriet das Lied in Frankreich zum "Nr.1-Hit" und Matt Monroe1) verhalf der englische Version "Walk Away" mit 1,5 Millionen verkauften Schallplatten zu einem weltweiten Erfolg. 
France Gall, die Vorjahres-Gewinnerin des Wettbewerbs, gratuliert Udo Jürgens zum Sieg; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;  Bestandsnummer: 918-9215); Urheber/Fotograf: Bob van Dam / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright) Im Folgejahr nahm Udo Jürgens mit "Sag ihr, ich lass' sie grüßen" sowohl am "Sanremo-Festival"1) sowie erneut am "Grand Prix Eurovision 1965"1) in Neapel1) teil, erreichte Platz 4 und wurde einmal mehr in den Charts notiert. Im selben Jahr stand er dann mit "Siebzehn Jahr, blondes Haar"1) endlich unter den "Top-10" in der Hitparade.
1966 schaffte Udo Jürgens mit "Merci Chérie"1) endgültig den Durchbruch – mit diesem Titel siegte er am 5. März 1966 für Österreich beim "Grand Prix Eurovision 1966"1) in Luxemburg1) und erreichte Platz 4 in der deutschen Hit-Notierung, ebenso wie ein halbes Jahr später mit "Sag mir wie". "Warum nur, warum?" und "Merci Chérie" wurden in acht Sprachen übersetzt, letztgenannter Titel geriet zum Welthit mit Hitparaden-Spitzenpositionen in über 20 Ländern und allein bis 1970 verkauften sich diese Titel rund 20 Millionen Mal.
 
France Gall1) die Vorjahres-Gewinnerin des
Wettbewerbs, gratuliert Udo Jürgens zum Sieg
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
 Bestandsnummer: 918-9215); Urheber/Fotograf: Bob van Dam / Anefo
Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)
In den folgenden Jahren avancierte Udo Jürgens zu einem der einflussreichsten und erfolgreichsten Interpreten der deutschsprachigen Nachkriegsgeschichte. Man hörte unzählige Titel von ihm, von denen viele zu Klassikern wurden: 1968 besang er "Mathilda"1) und die "Cotton Fields"1), 1969 erklangen "Es wird Nacht Señorita"1) und "Anouschka", 1970 "Babuschkin", 1971 "Lieb Vaterland"1) und "Zeig mir den Platz an der Sonne"1), 1974 "Griechischer Wein"1) und "Zieh den Kopf aus der Schlinge Bruder John" – Bing Crosby übrigens machte "Griechischer Wein" später unter dem Titel "Come Share The Wine" zum Titelsong seiner letzten LP. 1975 schilderte Udo Jürgens die Bigotterie in dem "Ehrenwerten Haus"1), 1976 kritisierte er den Überfluss in dem Superhit "Aber bitte mit Sahne"1) und berichtete von "Tante Emma". 1977 brach er mit dem Titel "Mit 66 Jahren"1) eine Lanze für die ältere Generation, 1978 verzeichnete er mit "Buenos dias, Argentinia"1) einen weiteren seiner großen Hits, verfasst bzw. interpretiert gemeinsam mit der deutschen Fußball-Nationalelf1) anlässlich der "Fuß:ball-Weltmeisterschaft 1978"1) in Argentinien; im selben Jahr widmete er  Bundestrainer Helmut Schön1) zu dessen Abschied das Lied "Der Mann mit der Mütze". 1979 erlebte er "Rhodos im Regen" und meinte "Ich weiß, was ich will"1). Ebenfalls 1979 "schrieb er nie ein Lied für Karin" und hatte 1980 "Alles im Griff (auf dem sinkenden Schiff)". 1981 besuchte er "Paris – einfach nur so zum Spaß" und stellte fest "Gabi wartet im Park"1)

Udo Jürgens am 7. März 1968 ("grand gala du disque")
Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief;
 Bestandsnummer: 921-1456); Urheber/Fotograf: Jac de Nijs, Jac / Anefo
Quelle: Wikimedia Commons ; Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)

Udo Jürgens am 7. März 1968 ("grand gala du disque"); Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 921-1456); Urheber/Fotograf: Nijs, Jac. de / Anefo;
1982 war es "5 Minuten vor 12" und mit "Die Glotze … und das alles in Farbe"1) nahm er das Fernsehen ins Visier, 1983 hörte man "Die Sonne und du"1) und mit "Rot blüht der Mohn"1) (1984) äußerte er seine Kritik an der Drogenpolitik. Es folgten unter anderem die Songs "Liebe ohne Leiden"1) (1984), "Masken, Masken" (1989) und jeweils 1991 "Na und…?!"1), "Geradeaus!" sowie "Fehlbilanz (Zuwenig und zuviel)", um nur einige Titel zu nennen. Seine Lieder mit zum Teil sehr kritischen Texten und "Tiefgang" erschienen darüber hinaus auf zahllosen LPs und Alben, von denen hier nur einige genannt werden sollen: So beispielsweise 1965 zusammen mit Françoise Hardy1) das erste Studio-Album "Porträt in Musik", 1968 die beiden Alben "Mein Lied für dich" und "Udo live". Zu nenen sind unter anderem "Meine Lieder" (1974), "Griechischer Wein – Seine neuen Lieder" (1975), zum "Internationalen Jahr des Kindes"1) das Album "Die Blumen blüh'n überall gleich" (1979) mit Texten von James Krüss1). In den 1980ern erschienen unter anderem "Silberstreifen" (1983) und "Traumtänzer" (1983), "Hautnah" (1984), die Doppel-LP "Live & Hautnah" (1985) sowie "Treibjagd" (1985), gefolgt von "Deinetwegen" (1986), "Das blaue Album" (1988) und "Ohne Maske" (1989).
Udo Jürgens 1987 im Berliner Friedrichstadtpalast; Historische Originalbeschreibung: ADN-ZB / Heinrich / 2.3.1987 / Berlin: Jubiläum. Mit dem österreichischen Sänger und Komponisten Udo Jürgens gab im Friedrichstadtpalast Berlin ein Entertainer von Weltrang sein Gastspiel zum Jubiläum der Stadt. In den von poetischen Texten getragenen Liedern des neuen Programms "Deinetwegen" schwangen sehr persönliche Erfahrungen des 1934 in Klagenfurt geborenen Künstlers mit. Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 183-1987-0302-0328; Urheber: Heinrich / Datierung: 2. März 1987 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Udo Jürgens 1987 im Berliner "Friedrichstadt-Palast"1)
Historische Originalbeschreibung:
ADN-ZB / Heinrich / 02.03.1987 / Berlin: Jubiläum. Mit dem österreichischen Sänger und Komponisten Udo Jürgens gab im "Friedrichstadt-Palast" Berlin ein Entertainer von Weltrang sein Gastspiel zum Jubiläum der Stadt. In den von poetischen Texten getragenen Liedern des neuen Programms "Deinetwegen" schwangen sehr persönliche Erfahrungen des 1934 in Klagenfurt geborenen Künstlers mit.
 
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank,
Bild 183-1987-0302-0328; Urheber: Heinrich / Datierung: 2. März 1987
Lizenz: CC-BY-SA 3.0; Deutsches Bundesarchiv, Bild 183-1987-0302-032
bzw. Wikimedia Commons

1993 veröffentlichte er das Album "Café Grössenwahn", in den Folgejahren "Zärtlicher Chaot"1) (1995), "Gestern heute morgen" 1996), "Aber bitte mit Sahne" (1996), "Lieder, die im Schatten stehen" (1998) und "Ich werde da sein"1) (1999). 2000 erschien zum 66. Geburtstag des Künstlers das Album "Mit 66 Jahren – Was wichtig ist…"1) mit einem Querschnitt seiner erfolgreichsten Hits sowie neuen Liedern. Eine Reihe seiner Texte stammen von so bekannten Songschreibern wie Michael Kunze1), Eckart Hachfeld1) oder Thomas Hörbinger1). Seither brachte der Vollblutmusiker (fast) jedes Jahr ein neues Album auf den Markt wie beispielsweise "Es lebe das Laster"1) (2002), "Jetzt oder nie"1) (2005), "Vielen Dank für die Blumen" (2006), "Einfach ich"1) (2008), "Der ganz normale Wahnsinn"1) (2011) und zuletzt "Mitten im Leben"1) (2014). Hinzu kamen neben den insgesamt 49 Studio-Alben zwischen 1969 und seinem Tod zahlreiche Livealben seiner Konzerte → ausführliche Diskografie bei Wikipedia.
Viele seiner Titel wurden in die verschiedenste Sprachen übersetzt, die Udo Jürgens dann bei seinen zahlreichen Konzerten rund um den Globus in der jeweiligen Landessprache vortrug. Personality-Shows im Fernsehen wie 1978 "Ein Mann und seine Lieder" erreichten traumhafte Einschaltquoten und mit Gastauftritten bei Fernsehshows, Gala's sowie Großveranstaltungen begeisterte Udo Jürgens bis zuletzt sein Publikum aller Altersschichten. Seine spektakulären Shows wie 1983, als er für eine internationale TV-Produktion samt Glasflügel auf dem 3.454 Meter hoch gelegene "Jungfraujoch"1) in den Schweizer Alpen auftrat, gingen durch die Medien sowie die News- und Show-Sendungen der Welt. Gemeinsame Auftritte mit internationalen Showgrößen – wie beispielsweise 1974 mit Shirley Bassey1) in Rio de Janeiro1) oder im Sommer 1985 mit José Carreras1) beim Benefizkonzert "Opera for Africa" in der "Arena di Verona"1) –  unterstreichen den internationalen Star-Status des vielseitigen Künstlers.
Seine mehrmonatigen Konzerttourneen wie "Udo '80" (1980), "Lust am Leben" (1982), "Deinetwegen" (1987), "Ohne Maske" (1989), "Geradeaus" (1992), "Die Größenwahntour" (1994), "Gestern, Heute, Morgen" (1997) waren stets ausverkauft, das neue Jahrtausend startete Udo Jürgens mit den Programm "Mit 66 Jahren" (2000/2001). Im Jahre 2002 folgte eine Open-air-Tournee mit zwölf Konzerten durch Deutschland und Österreich, die unter dem Motto "Ein Soloabend" stand; im selben Jahr kam seine CD "Es lebe das Laster"1) mit insgesamt 15 neuen Songs heraus, der 2003 die gleichnamige, dreimonatige Tournee durch Deutschland und Österreich folgte.
Seine Solokonzert-Tour "Udo spielt Jürgens" mit 19 Vorstellungen absolvierte er 2005, im darauffolgenden Jahr gab der Künstler 100 Konzerte "Jetzt oder nie", am 1. Juni 2007 startete seine Open-Air-Tour (16 Vorstellungen) mit dem Titel "Ein Mann & sein Klavier", die er selbst als "Urlaub mit Musik" bezeichnete.
Am 2. Dezember 2007 feierte das Jukebox-Musical "Ich war noch niemals in New York"1) im "TUI-Operettenhaus"1) in Hamburg1) als Nachfolger des Musicalhits "Mamma Mia!" Weltpremiere. Titelgebend ist das gleichnamige1), 1982 veröffentlichtes Lied von Jürgens, das in das Musical aufgenommen wurde; die Handlung stammt von Hera Lind1). Alle Lieder in diesem Bühnenstück stammen von Udo Jürgens und seinen Textdichtern. Selbst tritt er nicht auf, die Lieder werden von den Darstellern gesungen. Das Dialogbuch schrieben Gabriel Barylli1) und Christian Struppeck2), choreografiert wurde das Musical von Kim Duddy1). "Ich war noch niemals in New York" dreht sich um die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Lisa Wartberg. Deren Mutter Maria fühlt sich von der Tochter ins Altersheim abgeschoben. Gemeinsam mit ihrer Spät-Liebe Otto will sie sich ihren Lebenstraum erfüllen: Einmal nach Amerika und Otto unter der Freiheitsstatue heiraten! So machen sich die beiden heimlich per Kreuzfahrtschiff auf die Reise. Als Lisa davon erfährt, nimmt sie mit Ottos Sohn Axel und dessen zwölfjährigem Sprössling die Verfolgung auf. Auf hoher See treffen die drei Generationen schließlich aufeinander.3)

Udo Jürgens 2006 bei einem Konzert
Urheber: Dominik Beckmann; Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL
Quelle: Wikimedia Commons

Udo Jürgens 2006 bei einem Konzert; Urheber: Dominik Beckmann; Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL; Quelle: Wikimedia Commons
Im Januar 2009 ging der Star dann erneut auf eine umfangreiche Konzerttournee, Start des neuen Bühnenprogramms "Einfach Ich" war am 23. Januar 2009 in der Berliner "O2 Arena"2) (heute: "Uber Arena"). Begleitet wurde Udo Jürgens bei den rund 30 Konzerten im deutschsprachigen Raum wieder einmal von seinem Freund Pepe Lienhard1) und dessen Orchester. 2010 folgten mit "Der Soloabend 2010" zwölf weitere Konzerte, sein derzeit aktuelles Album, "Der ganz normale Wahnsinn"1), kam Mitte März 2011 auf den Markt. Der damals über 75-Jährige zeigt sich einmal mehr von seiner besten, aber auch experimentierfreudigen Seite – Jürgens sang, swingte und spielte diesmal mit einer Big Band.
Udo Jürgens Neben seiner umfangreichenArbeit als Interpret, Komponist und Pianist bewies Udo Jürgens, dass er auch als Schauspieler Talent besaß und präsentierte sich in einigen leichten Unterhaltungsfilmen, in denen er auch als Sänger zum Zuge kam, auf der Leinwand. Sein Debüt gab er 1957 als Sänger in dem ganz auf Germaine Damar zugeschnittenen Revuefilm "Die Beine von Dolores"1), im Folgejahr erlebte man ihn als Matrosen in dem mit Ann Smyrner gedrehten Streifen "Lilli – Ein Mädchen aus der Großstadt"1) (1958). In dem als "Die große heitere Musikparade" untertitelten Schlgerfilm "… und du mein Schatz bleibst hier"1) (1961) tauchte er als Mitglied einer Studenten-Jazzband bzw. einer der Freunde von Peter Baumann (Hans von Borsody) auf, mimte den Pit van Rees in der Komödie "Unsere tollen Tanten"1) (1961). Diesen Part übernahm er zudem in den Fortsetzungen "Unsere tollen Nichten"1) (1963) und "Unsere tollen Tanten in der Südsee"1) (1964). Den jungen Schlager-Texter Martin Hinterkirchner mimte er in dem Musikfilm "Drei Liebesbriefe aus Tirol"1) (1962), den in dem kleinen Wiener "Thalia-Theater" als Klavierspieler auftretenden Max Kainz, Sohn von Wenzel Kainz (Rudolf Carl) sowie Freund von Daisy (Evi  Kent1)) in "Tanze mit mir in den Morgen"1) (1962). 
 
Foto: © Rainer Binder
(Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem
Fotografen Rainer Binder zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Rainer Binder; das Foto darf 
icht für andere Zwecke verwandt werden.)
Im Herbst 1966 gelangte der deutsch-italienische Musikfilm "Siebzehn Jahr, blondes Haar"1) mit Ricky Shayne1) in der Hauptrolle in die Kinos, in dem er mit seinem gleichnamigen Erfolgshit1) sowie seinem legenäären Chanson "Merci, Chérie"1) auftrat. Eine letzte Arbeit vor der Kinokamera war der Schlagerfilm "Das Spukschloß im Salzkammergut" (1966) mit der Rolle des Künstlers/Sängers Udo, Ehemann der ehemaligen Schauspielerin Eva Birk (Gertraud Jesserer). An dem deutsch-belgischen Krimi "Der Tod eines Doppelgängers"1) (1967) war er lediglich als Interpret des Titelsongs "Knowbody Knows" beteiligt → Übersicht Kinofilme als Darsteller.
Zudem wirkte er in einigen Fernsehfilmen mit, unter anderem als er selbst in der ersten Episode (1989, "Heldin des Tages"4)) der mit Senta Berger gedrehten Serie "
Die schnelle Gerdi", in der 18. Folge "Florida"1) (1991) des Dauerbrenners "Das Traumschiff"1) trat er als Stargast der Silvester-Show auf, zudem stammte (wie schon bei Folge 17 ("New Orleans"4)) die Titelmelodie aus seiner Feder. In dem Special "Sommerkapriolen"4) (EA: 05.12.1993) aus der populären Serie "Ein Schloß am Wörthersee"1) kam er als der frischgeschiedene Musiker/Komponist Axel Thalberg daher und ersetzte den ursprünglich von Roy Black († 1991) verkörperten Hotelmanager Leonard "Lenni" Berger. Erwähnenswert ist sein Auftreten in der Kinderserie "Sesamstraße"1), in der Jubiläumsfolge4) (07.10.2013) anlässlich des 40. Geburtstags der deutschen Serie sang er gemeinsam mit Ernie & Bert1) sowie dem Krümelmonster1) eine umgetextete, kinderfreundliche Version seines Hits "Aber bitte mit Sahne"1) → Übersicht Filmografie.
Als Komponist schrieb Udo Jürgens, neben seinen zahlreichen eigenen Werken, für so bekannte deutsche Künstler wie Gus Backus, Gerhard Wendland oder Rex Gildo, internationale Stars wie Caterina Valente, Brenda Lee, Sacha Distel oder Jean-Claude Pascal sangen seine Kompositionen. Für die sechsteilige TV-Produktion "Jenny und Jonny oder Alle Kinder dieser Welt"4) (1971–1973) vertonte er Lieder des Kinderbuchautors James Krüss1),  komponierte (und sang) die Erkennungsmelodie "Zeig mir den Platz an der Sonne"1) (1971) für die die ARD-Fernsehlotterie "Ein Platz an der Sonne"1). Am am 27. Oktober 1972 erfolgte am "Theater an der Wien"1) mit Michael Heltau und Gabriele Jacoby1) in den Hauptrollen die Uraufführung seines Musicals "Helden, Helden" nach dem Theaterstück "Helden"1) ("Arms and The Man") von George Bernard Shaw1), mit dem Libretto von Hans Gmür1) sowie den Songtexten von Eckart Hachfeld1) und Walter Brandin1); die deutsche Erstaufführung erfolgte am 23. Februar 1973 am Hamburger "Operettenhaus"1) → www1.wdr.de, musical-today.de.

Die Auszeichnungen/Ehrungen, die Udo Jürgens im Verlaufe seiner beeindruckenden Karriere
entgegennehmen konnte, lassen sich kaum aufzählen: 
Udo Jürgens bei seinem Auftritt "Der Soloabend 2010" am 11. September 2010 im Römersteinbruch St. Margarethen auf der Bühne der Opernfestspiele St. Margarethen in Sankt Margarethen im Österreichischen Burgenland; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Wikipedia-Benutzer Steindy; Diese Datei ist unter den Creative Commons-Lizenzen Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert, 2.5 generisch, 2.0 generisch und 1.0 generisch lizenziert. Neben etlichen "normalen" "Goldenenn Schallplatten" erhielt er beispieldweise 1975 die Auszeichnung "Goldene Schallplatte" als Sänger des Jahres, 1969 und 1976 die "Goldene Europa"1) der "Europawelle Saar", 1979 die "Goldene Kamera" der Zeitschrift "HörZu" für die Personality-Show "Ein Mann und seine Lieder" sowie das "Goldene Ehrenzeichen" der Stadt Wien; 1980 den "Deutschen Schallplattenpreis", 1981 das "Golden Concert Ticket" als erfolgreichster Tournee-Künstler des Jahres; 1993 wurde sein (bisheriges) Lebenswerk mit dem Deutschen Schallplattenpreis "ECHO" gewürdigt.
    
Udo Jürgens bei seinem Auftritt "Der Soloabend 2010"
am 11. September 2010 im Römersteinbruch St. Margarethen
auf der Bühne der Opernfestspiele St. Margarethen
in Sankt Margarethen im Österreichischen Burgenland
Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons
Urheber: Wikipedia-Benutzer Steindy; Lizenz: CC BY-SA 3.0
1994 folgte zum 60. Geburtstag das "Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland", 1996 wurde er von Franz Beckenbauer im Beisein des österreichischen Bundeskanzlers Dr. Franz Vranitzki mit den FIFA-Verdienstorden für seine Verdienste um den Sport bedacht. 1998 folgte die Auszeichnung "Kultsänger des Jahres '97", im Jahr 2000 erhielt der Künstler aus den Händen von Bundeskanzler Schröder den Bauer-Medienpreis "Goldene Feder"1) für sein Lebenswerk und 2002 wurde er mit dem Preis "Helix 2002" vom "Forum Besser Hören" ausgezeichnet. Weitere Ehrungen sind unter anderem der "Deutsche Fernsehpreis"1) (2004), der "Berliner Bär"1) (BZ-Kulturpreis) für sein Lebenswerk (2007), die "Goldene Henne"1) für sein Lebenswerk (2008) sowie der "Steiger Award"1) (2008). Bei der "Romyverleihung 2011"1) am 16. April 2011 in der Wiener Hofburg erhielt der Künstler mit der "Platin Romy" eine neuerliche Auszeichnung für sein Lebenswerk, am 12. Mai 2011 konnte er im Stuttgarter "Stage Apollo Theater" den "SWR4 Ehrenpreis" für sein "herausragendes, musikalisches Lebenswerk" entgegen nehmen, am 14. November 2013 folgte in Berlin im "Theater am Potsdamer Platz" der 5. "Bambi"1), diesmal  für sein Lebenswerk.
2014 gesellten sich weitere "Lebenswerk"-Preise dazu, der "St. Georgs Orden des Dresdner SemperOpernball-Vereins", der "Prix du Champagne" und der "Deutsche Musikautorenpreis"1) sowie am 10. September 2014 die Ehrenmedaille "Stadttaler" der Stadt Zürich. Anlässlich des 80. Geburtstages brachte die "Österreichische Post AG"1) zu Ehren des Künstlers eine Sonderbriefmarke zum Nennwert von 70 Cent heraus, die Udo Jürgens bei einem seiner Live-Auftritte zeigt und am 18. Oktober 2014 in einer Auflage von 360.000 Stück erschien → Übersicht der Auszeichnungen/Ehrungen siehe hier.

Sonderpostmarke "Udo Jürgens"
Erscheinungsdatum: 18.10 2014
Entwurf: Marion Füllerer / Foto: Dominik Beckmann
Abbildung mit freundlicher Genehmigung der "Österreichischen Post AG"
© Österreichische Post AG / Foto: Dominik Beckmann; Internet: www.post.at

Sonderpostmarke "Udo Jürgens" der Österreichischen Post AG; Erscheinungsdatum: 18.10 2014; Entwurf: Marion Füllerer / Foto: Dominik Beckmann; Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Post AG; Copyright Österreichische Post AG / Foto: Dominik Beckmann; Internet: www.post.at
1994 wurde auf der Frankfurter Buchmesse die von Udo Jürgens geschriebene Biografie "…unterm Smoking Gänsehaut" vorgestellt, das auf Anhieb Platz 5 der "Spiegel"-Bestsellerliste erreichte. Das Buch wird nicht nur "Udo-Fans" interessieren, sondern ist auch für solche Leser interessant sein, die mehr von dem "Phänomen" Udo Jürgens wissen wollen.
Seit einiger Zeit arbeitete Udo Jürgens an einem neuen Roman, in dem er die Geschichte der eigenen Familie in Russland und Deutschland über einen Zeitraum von 100 Jahren erzählen will. Anlässlich seines 70. Geburtstages am 30. September 2004 kam nun in Zusammenarbeit mit Michaela Moritz dieser autobiografische Roman unter dem Titel "Der Mann mit dem Fagott" auf den Markt. Udo Jürgens sagte in einem Interview zu seinem neuen Werk: "Die Geschichte meiner Familie hat mich seit meiner Kindheit geprägt und mein Weltbild entscheidend mitbestimmt, die Suche nach ihren Spuren hat mich seit vielen Jahren begleitet, die Idee zu diesem Buch trage ich schon beinahe mein ganzes Leben mit mir herum. Es erzählt die Wahrheit und ist doch ein Roman: Es erzählt die Geschichte so, wie ich sie sehe, sie recherchiert oder erlebt, sie aus den Erzählungen meiner Kindheit und Jugend rekonstruiert habe."
Anfang September 2010 ging durch die Presse, dass die ARD die Autobiografie "Der Mann mit dem Fagott"1) verfilmt, das Script stammt von Harald Göckeritz und Miguel Alexandre1), der auch Regie führte. Die Dreharbeiten begannen am 7. September 2010, die Hauptrolle des Udo Jürgens übernahm David Rott1). Zur prominenten Besetzung gehören Christian Berkel (Udo Jürgens' Großvater Heinrich Bockelmann), Melika Foroutan (Heinrich Bockelmanns Ehefrau Anna), Ulrich Noethen (Vater Rudi Bockelmann), Valerie Niehaus (Udo Jürgens' Jugendliebe Gitta), Herbert Knaup (Udo Jürgens' Onkel Erwin Bockelmann), u.v.a., auch Udo Jürgens selbst stand vor der Kamera. Die Ausstrahlung des in Deutschland, Österreich, Tschechien und Russland gedrehten, opulenten zweiteiligen Generationenportraits war am 29. bzw. 30. September 2011 pünktlich zum 77. Geburtstag von Udo Jürgens in der ARD. 
Am 29. September erschien Jürgens nach dem 1. Teil bei "Beckmann"1) und ließ sein außergewöhnliches Leben und das seiner Familie Revue passieren, gefolgt von der Sendung "Making-of" mit einem Bericht über die Dreharbeiten; der Ausstrahlung des 2. Teiles der Familiensaga folgte das Konzert "Udo Jürgens live 2006"; mehr zum Zweiteiler bei www.daserste.de.
Udo Jürgens am 16. April 2011 anlässlich der Gala zur Verleihung des Fernsehpreises "Romy" vor der "Wiener Hofburg", wo er mit der "Platin-Romy" für das Lebenswerk ausgezeichnet wurde; Urheber: Manfred Werner – Tsui;  Lizenz: CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons Seine Erfolge hatte der Spitzenstar vor allem seinem Musikstil sowie dem breit gefächerten Repertoire zu verdanken, das von Pop-Schlagern, Liebesliedern, sozialkritischen Songs, die anfangs von einigen Sendern nicht ausgestrahlt wurden, bis hin zum Chanson reichte und mit dem es ihm gelang, auch ein jüngeres Publikum für deutschsprachige Musik zu interessieren. Udo Jürgens gehörte zu den ganz "Großen" des internationalen Showgeschäfts und darf ohne Zweifel in einem Atemzug mit dessen Idol Frank Sinatra genannt werden. Laut einer 1980 durchgeführten Umfrage des Instituts Allensbach kennen 95 Prozent aller Deutschen den vielseitigen Künstler.
Seine Popularität setzte Udo Jürgens ganz selbstverständlich für soziale Belange ein und engagierte sich für die Schwachen in unserer Gesellschaft. So gründete er z. B. 1999 eine Stiftung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Kindern und Waisen in Not zu helfen. 2002 unterstützte er mit der TV-Sendung "Wir helfen – Hochwasser in Österreich" die Opfer der Flutkatastrophe.
  
Udo Jürgens am 16. April 2011 anlässlich der Gala
zur Verleihung des Fernsehpreises "Romy"1)
vor der "Wiener Hofburg"1), wo er mit der "Platin-Romy"
für das Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
Urheber: Manfred Werner – Tsui;  Lizenz: CC-BY-SA 3.0;
Quelle: Wikimedia Commons
Anlässlich des 75. Geburtstages am 30. September 2009 begingUdo Jürgens dies Jubiläum mit einer prominent besetzten Geburtstags-Show unter dem Motto "75 Jahre – 75 Hits". Gastgeber der zuvor am 17. September im Hamburger Operettenhaus aufgezeichneten Gala war Markus Lanz, der neben dem ehemaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher auch Publikumslieblinge wie Alfred Biolek und Otto Waalkes begrüßte; Bundeskanzlerin Angela Merkel übermittelte ihre Glückwünsche per Video-Botschaft. Die unvergessenen Lieder, welche die Zuschauer an diesem Abend noch einmal hören konnte, waren zuvor per Internet-Abstimmung ermittelt worden – der Song "Ich war noch niemals in New York" setzte sich an die Spitze und war von den Fans als Nummer 1 gewählt worden.
Dass der Star am 30. September 2014 nun seinen 80. Geburtstag beging, war angesichts seiner immer noch jugendlichen Erscheinung kaum zu glauben. Diesmal wiederholte die ARD am 28./29.09.2014 den Zweiteiler "Der Mann mit dem Fagott" aus dem Jahre 2011, am Vortag des runden Geburtstages strahlte der Sender zudem zur besten Sendezeit das 90-minütige, von Hanns-Bruno Kammertöns und Michael Wech gedrehte filmische Portrait "Der Mann, der Udo Jürgens ist" aus. Die Autoren geben mit dieser vielschichtigen Dokumentation einen Einblick in das Leben des großen Sängers und Entertainers, der zu den herausragenden Künstler-Persönlichkeiten unserer Zeit zählt. Neben Jürgens selbst kommen auch Tochter Jenny Jürgens und Sohn John zu Wort, weiterhin sprechen Weggefährten wie der kurz zuvor verstorbene Joachim Fuchsberger, der hier seinen letzten Auftritt vor der Kamera hatte, oder Hape Kerkeling und Iris Berben über einen Mann, der auch im hohen Alter eine ungeheure Faszination nicht nur auf seine Fans ausübte und generationsübergreifend ein Publikumsmagnet war → presse.wdr.de. Das ZDF ehrte den Jubilar am 18. Oktober 2014 mit der bereits Ende September in Kooperation mit dem Österreichischen Rundfunk (ORF) und Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) aufgezeichneten Geburtstagsgala "Mitten im Leben" – Titel von Jürgens letztem Album. Moderator Johannes B. Kerner begrüßte in der Freiburger "Rothaus-Arena" viele prominente Gäste, für den anwesenden Udo Jürgens interpretierten Stars wie der Geiger David Garrett, der chinesische Ausnahmepianist Lang Lang, der spanische Tenor José Carreras oder die Sängerinnen Helene Fischer und Yvonne Catterfeld in dieser emotionalen Show die großen Hits, welche längst zu Evergreens geworden sind; Filmbeiträge ließen die Lebensleistung des Ausnahmekünstlers Revue passieren. Die Darbietungen der Showgäste sowie ein eine Auswahl von Jürgens' größten Hits sind zudem auf einer Doppel-CD ("Mitten im Leben – Das Tribute Album") im Handel erhältlich → www.udojuergens.de.
Am 24. Oktober 2014 startete Udo Jürgens in der Heilbronner "Harmonie" seine 26. Konzerttournee im deutschsprachigen Raum, die er bezeichnenderweise "Mitten im Leben" nannte; das 42. gleichnamige Studioalbum1) erschien bereits am 21. Februar 2014. Weitere Stationen waren unter anderem Stuttgart (31.10.), Frankfurt (01.11), Düsseldorf (04.11), Köln (05.11), Berlin (15.11), München (21.11), Hamburg (29.11) und Wien (05.12), beendet wurde die Gastspielreise des Jahres 2014 am 7. Dezember im ausverkauften Zürcher Hallenstadion.

Die Konzerte sollten 2015 von Ende Februar bis Ende März fortgesetzt werden, doch Udo Jürgens wurde "Mitten aus dem Leben" gerissen: Am frühen Abend des 21. Dezember 2014 ging eine Nachricht durch die Medien, welche nicht nur bei Fans große Bestürzung hervorrief: Der vielfach ausgezeichnete Komponist, Sänger und Entertainer Udo Jürgens war am 21. Dezember 2014 während eines Spaziergangs im Schweizerischen Gottlieben (Kanton Thurgau) bewusstlos zusammengebrochen und starb am Sonntagnachmittag um 16:25 Uhr im Krankenhaus von Münsterlingen an akutem Herzversagen.
"Deutschland, Österreich und die Schweiz haben mit ihm einen engagierten Schlagersänger und Liedermacher von Rang verloren. Seit dieser Nachricht füllen sich die sozialen Netzwerke mit Zitaten seiner Lieder und Videos seiner Auftritte: Jeder Satz, jeder Ton, jedes Lied, ein Abschiedsgruß." schrieb www.zeit.de in einem Nachruf. Bei www.tagesschau.de konnte man einige Reaktionen auf den plötzlichen Tod des Ausnahmekünstlers nachlesen: "In Beileidsbekundungen, öffentlichen Statements oder in den sozialen Netzwerken würdigten Politiker, Künstler und Wegbegleiter den Verstorbenen als großen Künstler und berichteten von ihren gemeinsamen Erfahrungen. (…) In einem Kondolenzschreiben des Bundespräsidenten Joachim Gauck an Jenny Jürgens, die Tochter des Verstorbenen, heißt es: "Mit Udo Jürgens ist ein Großer des deutschen Chansons gestorben. Seit über fünfzig Jahren hat Ihr Vater sein Publikum begeistert. Seine Lieder haben uns alle begleitet und erfreut, manchmal auch getröstet und nachdenklich gemacht." Die Kulturstaatsministerin der Bundesregierung, Monika Grütters, äußerte sich in einem ähnlichen Sinn: "Wir verlieren mit Udo Jürgens einen echten Ausnahmekünstler. Er hat uns über Jahrzehnte mit seinen Liedern und Chansons tiefgründig und zugleich leicht unterhalten." Der Schlager habe durch ihn eine "neue Qualität" erhalten. (…) Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor sagte: "Über Generationen hinweg hat er die Menschen mit seiner Musik und seiner Persönlichkeit begeistert. Die ARD trauert um einen großen Künstler. Wir werden ihn sehr vermissen." Der Fernsehmoderator Johannes B. Kerner hat Udo Jürgens als einen "wirklich bedeutenden Künstler und großen Chansonnier" gewürdigt. "Ich bin unfassbar traurig", sagte Kerner, der erst im Oktober die ZDF-Gala zum 80. Geburtstag des Sängers und Komponisten moderiert hatte."
Die ARD änderte ihr Programm und erinnerte noch am Todestag um 23:45 Uhr mit dem 45-minütigen Doku-Film "Die Legende Udo Jürgens" an das Leben und Wirken des großartigen Musikers, wiederholte am 22.12.2014 um 20:15 Uhr die 90-minütige Dokumentation "Der Mann, der Udo Jürgens ist" (EA: 29.09.2014). Das ZDF sendete zeitgleich ebenfalls um 20:15 Uhr die am 18. Oktober 2014 ausgestrahlte Geburtstags-Gala "Mitten im Leben" – Titel von Jürgens letztem Album. Am 1. Weihnachtsfeiertag kann man Udo Jürgens übrigens noch einmal mit seinem letzten Auftritt im ZDF erleben, er ist einer der Gäste der "Helene Fischer Show", die bereits vor rund zwei Wochen in Berlin voraufgezeichnet wurde.
Jürgens, als Komponist, Sänger und Entertainer ein Allroundgenie, kann in der deutschsprachigen Musikszene wohl kaum so schnell ersetzt werden. An dem Mann, dessen Beruf des Unterhalters auch mit Haltung zu tun hatte, wie er einmal in einem Interview sagte, werden sich nachfolgende Künstler-Generationen messen lassen müssen. Er sang "über unsere Sorgen und Hoffnungen, weil er sie teilte", heißt es im Nachruf der "Süddeutschen Zeitung", seine Lieder hatten weitgehend Tiefgang. Ob er mit "Ein ehrenwertes Haus" die Spießbürgerlichkeit anprangerte, mit "Griechischer Wein" die Sehnsucht der Gastarbeiter aufgriff oder mit "Lieb Vaterland" die politischen Missstände im Land aufzeigte, immer wieder setzte er sich in seinen Songs mit aktuellen Themen auseinander und durchbrach damit die ansonsten so heile Schlagerwelt.

Udo Jürgens am 21. April 2012 anlässlich der Gala in der
"Wiener Hofburg"1) zur Verleihung des Fernsehpreises "Romy"1)
Urheber: Manfred Werner – Tsui;  Lizenz: CC-BY-SA 3.0;
Quelle: Wikimedia Commons

Udo Jürgens am 21. April 2012 anlässlich der Gala in der "Wiener Hofburg" zur Verleihung des Fernsehpreises "Romy"; Urheber: Manfred Werner – Tsui;  Lizenz: CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
Wie die Medien berichteten, sei der Leichnam des Verstorbenen im Kreise seiner Familie sowie enger Freunde in Zürich eingeäschert worden, Jürgens selbst habe eine Feuerbestattung verfügt. Wie spiegel.de schreibt, werden im Klagenfurter Stadttheater "am kommenden Dienstag, den 30. Dezember, ein schwarz verhülltes Klavier und ein Kondolenzbuch aufgestellt – auf Wunsch von Jürgens Bruder Manfred Bockelmann. So bekommen Fans die Möglichkeit, sich von dem Weltstar zu verabschieden." Ab Mitte Januar 2015 konnten sich Fans in Berlin, Wien und Zürich bei öffentlichen Trauerbekundungen von dem Star verabschieden. Wie Jürgens-Sprecher Thomas Weber mitteilte, wurden Gedenkstätten mit Kondolenzbüchern eingerichtet, so in Berlin ab 19. Januar 2015 im Säulensaal des "Roten Rathauses". Die offizielle Trauerfeier in Wien mit rund rund 150 Trauergästen, unter anderem auch der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer, fand am 23. Januar 2015 in der Volkshalle des Wiener Rathauses statt, "die Urne von Jürgens war auf einem Bett aus roten Rosen drapiert war. Darüber hing ein Schwarz-Weiß-Foto des Entertainers, daneben stand ein Konzertflügel, ebenfalls mit roten Rosen bedeckt." konnte man bei wien.orf.at lesen. Die bewegende Trauerveranstaltung in Zürich hatte bereits eine Woche zuvor am 15. Januar 2015 im "Theater 11" stattgefunden, anwesend waren unter den rund 200 Trauernden neben Jürgens' Sohn John unter anderem sein Bandleader Pepe Lienhard und prominente Gäste wie Günter Netzer.
Foto der Grabstelle von Udo Jürgens auf dem "Wiener Zentralfriedhof"; Urheber des Fotos: Wikimedia-User: HeinzLW; Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons Zudem war inzwischen klar, dass der Künstler seine letzte Ruhe in einem Ehrengrab (Gruppe 33G) auf dem "Wiener Zentralfriedhof"1) erhält. Die Urne mit der Asche Udo Jürgens wurde erst mehrere Monate nach seinem Tod Anfang Mai 2015 beigesetzt. Der sechs Tonnen schwere weiße Marmorflügel, in dem sich die Urne befindet, verhängt mit einem weißen Tuch aus Stein und dem Namenszug "Udo Jürgens", wurde von Bruder Manfred Bockelmann entworfen und von dem Bildhauer Hans Muhr realisiert → Foto der Grabstelle auch bei knerger.de.
 
Foto der Grabstelle von Udo Jürgens
auf dem "Wiener Zentralfriedhof"
Urheber des Fotos: Wikimedia-User: HeinzLW
Lizenz: CC BY-SA 4.0; Quelle: Wikimedia Commons
Udo Jürgens war von 1964 bis 1989 mit dem ehemaligen Fotomodell und der späteren Fotografin Erika Meier alias "Panja" verheiratet, die er 1959 kennengelernt hatte. Am 20. Februar 1964 wurde Sohn John1) geboren, der heute Schauspieler ist und drei Jahre später, am 22. Januar 1967, Tochter Jenny1), die ebenfalls Sängerin wurde und sich auch einen Namen als Schauspielerin und Moderatorin machte. Außerdem hat Udo Jürgens zwei nichteheliche Töchter.3)
Am 4. Juli 1999 heiratete der Künstler in New York seine langjährige Lebensgefährtin Corinna Reinhold, im Herbst 2005 trennte sich das Paar, 2006 erfolgte die offizielle Scheidung. Bis zu seinem Tod war er seit geraumer Zeit mit der wesentlich jüngeren österreichischen Germanistin Michaela Stadlbauer liiert, die unter dem Künstlernamen Michaela Moritz als Co-Autorin bei dem autobiografischen Roman "Der Mann mit dem Fagott" fungierte. Seinen Lebenstraum, endgültig von seinem Anwesen in Zumikon in die Gemeinde Meilen (Kanton Zürich) nach den Umbauarbeiten in eine mehrstöckige Jugendstil-Villa mit Blick auf den Zürichsee, die er 2012 erworben hatte, umzuziehen, konnte er nicht mehr verwirklichen. Seit 1977 lebte Jürgens in der Schweiz, bereits im Februar 2007 hatte er die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten, am 8. Juni 2007 wurde ihm im Rahmen des Zumiker Dorffestes die Einbürgerungsurkunde übergeben.

Weitere Informationen zu Udo Jürgens (unter anderem Veröffentlichungen), findet man bei udojuergens.de;
eine ausführliche (inoffizielle) Fan-Seite gibt es unter udofan.com
Siehe auch Wikipedia sowie laut.de;
Nachrufe zum Ableben der Musiker-Legende unter anderem bei
www.focus.de, www.welt.de, www.faz.net, www.taz.de
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) felix-bloch-erben.de, 4) fernsehserien.de
Quelle: 3) Wikipedia (abgerufen 19.09.2011)
Ehrungen/Auszeichnungen/Preise (Auszug)
(Quelle bzw. fremde Links: Wikipedia)
Filme
Kinofilme / Fernsehen / Filmmusik
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, fernsehserien.de; R = Regie)
Kinofilme Fernsehen (Auszug) Filmmusik (Auszug)
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