Anne Baxter | ||||
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Anne Baxter wurde am 7. Mai 1923 in Michigan City (Indiana) als Tochter eines Industriemanagers geboren. Die Enkelin
des berühmten Architekten Frank Lloyd Wright1)
(1867 1959) wuchs in begüterten Verhältnissen auf, besuchte ab dem
vierten Lebensjahr Privatschulen in New York und nahm ab 1934
Schauspielunterricht an der "Theodora Irvine's School of Theatre" schon mit 10 Jahren hatte die kleine Anne
beschlossen, Schauspielerin zu werden. Sie perfektionierte ihre Ausbildung bei
der berühmten russischen Theater- und Filmschauspielerin Maria Ouspenskaya1) (1876 1949), deren strenge
Schule sie drei Jahre lang besuchte. Anne Baxter gehörte zu den
Frühstarterinnen im Showbusiness und trat zwei Jahre später erstmals am
Broadway in dem Kriminalstück "Seen But Not Heard" auf. Ihr Leinwanddebüt gab sie dann 1940 in Richard Thorpes Western "20 Mule Team" (Die Zwanzig-Maultier-Herde), nachdem sie einige Probeaufnahmen gemacht und einen Sieben-Jahrevertrag von Twentieth-Century-Fox erhalten hatte. Publikum und Kritiker waren von ihrer schauspielerischen Leistung begeistert und zunächst spielte sie meist scheue und unschuldige Frauen, wie auch 1942 in ihrer ersten bedeutenden Rolle: Als Tochter von Joseph Cotten mimte sie die Lucy Morgan in Orson Welles' Drama "Der Glanz des Hauses Amberson"1) (The Magnificent Amberson). Ihre nächsten Filme waren beispielsweise Billy Wilders Kriegsstreifen "Fünf Gräber bis Kairo"1) (1943, Five Graves To Cairo), das Weltkriegsdrama "Fünf Helden" (1944, The Sullivans), der Historiensteifen "Skandal bei Hofe" (1945, A Royal Scandal; mit Tallulah Bankhead als Katharina die Große) und der Jugendfilm "Smoky, König der Prärie" (1946, Angel On My Shoulder, Smoky) mit Fred MacMurray. Ihr größter Erfolg war dann 1946 die Figur der drogen- und alkoholsüchtigen Sophie MacDonald in dem Drama "Auf Messers Schneide"1) (Razor's Edge), das Regisseur Edmund Goulding nach dem Roman von William Somerset Maugham in Szene gesetzt hatte und für die Anne Baxter den "Oscar" für die "Beste weibliche Nebenrolle" erhielt. In der Folgezeit war sie auch häufig in Western zu sehen, wie 1948 neben Gregory Peck mit der weiblichen Hauptrolle in William A. Wellmans "Herrin der toten Stadt"1) (Yellow Sky). 1949 zeigte sie sich als Clara Bow1) (1905 1965) in Walter Langs Biopic "You Are My Everything", verkörperte überzeugend den ehemaligen amerikanischen Stummfilmstar. Höhepunkt ihrer Filmkarriere war wohl ein Jahr später die Rolle der jungen ehrgeizigen Schauspielerin Eve Harrington in Joseph L. Mankiewitcz' preisgekrönten Tragikomödie "Alles über Eva"1) (All About Eve) als Partnerin von Bette Davis, die die alternder Diva Margo Channing verkörperte; Bette Davis und Anne Baxter wurden für ihre darstellerischen Leistungen jeweils mit einer Oscar-Nominierung belohnt. 1950 erhielt sie zudem die Rolle der ägyptischen Prinzessin Nefretiri in Cecil B. DeMille's Oscar-gekröntem Monumentalepos "Die Zehn Gebote1) (The Ten Commandments). Niemals während ihrer Hollywood-Karriere sah Anne Baxter so hinreißend aus wie in dieser Rolle neben Charlton Heston als Moses und Yul Brenner als Ramses. Sehenswert ist auch Fritz Langs Psychodrama "Gardenia Eine Frau will vergessen2) (1952, Blue Gardenia) mit Anne Baxter als schüchterner Telefonistin Norah bzw. Mordverdächtigte sowie Alfred Hitchcocks Thriller "Ich beichte"1) (1953, I Confess) als Partnerin von Montgomery Clift und O.E. Hasse. Zu Beginn der 1960er Jahren zog sich die Schauspielerin vorübergehend vom Filmgeschäft zurück. 1960 hatte sie mit ihrem zweiten Mann Randolph Galt Hollywood verlassen, um auf einer einsam gelegenen Ranch in Australien zu leben. Die Erfahrungen beschrieb sie 1976 in einem vielbeachteten Buch "Intermission: A True Story". Während der acht Jahre in Australien drehte sie unter anderem die Filme "Hundert Stunden Angst" (1961, Mix Me A Person), "Auf glühendem Pflaster"1) (1962, Walk On The Wilde Site) und "Frauen, die durch die Hölle gehen"1) (1966, The Busy Body). Mitte der 1960er Jahre kehrte sie nach Hollywood zurück, widmete sich aber stärker der Theater- und Fernseharbeit. 1971 war sie noch einmal auf der Leinwand als mutige Bordellbesitzerin in "Fool's Parade" (Die Gnadenlosen) zu sehen, letztmalig trat sie in 1980 James Ivorys Tragikomödie "Jane Austen in Manhatten"2) als Lilliana Zorska auf der Leinwand in Erscheinung. Eine ihrer letzten Fernsehrollen hatte sie als Hotelchefin Victoria Cabot in Jerry Londons TV-Serie "Hotel"1) (1983 1985) nach dem Bestseller von Arthur Hailey, wo sie für Kollegin Bette Davis einsprang. Hier versuchte sie dem Klischee der stets guten Vorgesetzten etwas Charakteristisches abzugewinnen.
Anne Baxter war von Anfang Juli 1946 bis Ende Januar 1953 mit dem Schauspieler
John Hodiak1)
(1914 1955) verheiratet; sie hatte ihn 1944 während der Dreharbeiten zu
dem Film "Sunday Dinner for a Soldier" (Der Sonntagsgast) kennen gelernt; aus dieser Ehe stammt die
1951 geborene gemeinsame Tochter Katrina. Am 18. Februar 1960 heiratete
sie den australischen Farmer Randolph Galt, mit dem sie die beiden Töchter Melissa und Maginel
hatte; diese Ehe wurde 1969 geschieden. Im Februar 1977 gab sie in dritter Ehe
Daniel Klee das Ja-Wort, der bereits Mitte Oktober 1977 an den Folgen einer Herzoperation verstarb. |
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Siehe auch Wikipedia, prisma.de | ||||
Link: 1) Wikipedia, 2) prisma.de | ||||
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