Fotos / Filmografie
Der Filmpionier Viggo Larsen wurde am 14. August 1880 in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen1) geboren. Nach seiner Zeit beim Militär kam er mit dem Filmproduzenten Ole Olsen1) (1863 – 1943) in Kontakt, der Ende April 1905 mit dem "Biograf-Theater" das zweite, dauerhaft betriebene Kino Kopenhagens eröffnet hatte. Larsen begann für Olsen zu arbeiten, als dieser 1906 seine eigene Produktionsgesellschaft "Nordisk Film"1) gründete, konnte sich Larsen dort als Schauspieler, aber auch als Drehbuchautor und Regisseur etablieren. Zwischen 1906 und 1909 entstanden rund 30 kurze, stumme Geschichten, am erfolgreichsten war neben einer "Sherlock Holmes1)-Reihe (u.a. 1908: "Sherlock Holmes i Livsfare"2); 1909: "Den Graa Dame"2)) der 11-minütige Streifen "Løvejagten på Elleore"1) (1907, "Löwenjagd in Elleore"), gedreht auf der kleinen dänischen Insel Elleore im Roskilde-Fjord1) und im Zoologischen Garten von Kopenhagen. Nicht zuletzt wegen des für das Publikum noch ungewohnten, aber attraktiven Einsatzes exotischer Tiere – realistisch wird ein aus dem Hamburger "Tierpark Hagenbeck"1) erworbener, altersschwacher Zirkuslöwe zur Strecke gebracht – machte das Werk auch international Furore. "Der Holmes-Film "Den Graa dame" (1909) wusste das Publikum besonders zu fesseln. Basierend auf "Der Hund von Baskerville"1) (der Hund wurde jedoch durch ein Gespenst ersetzt) versetzte der Film die Zuschauer bereits mit Holmes' Streifzügen durch unheimliche Gänge in Erregung, der Höhepunkt mit dem Auftritt des Gespenstes setzte dem ganzen die Krone auf." notiert cyranos.ch

Viggo Larsen Ende der 1920er Jahre
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia
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Viggo Larsen Ende der 1920er Jahre; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia; Lizenz: gemeinfrei
Im Jahre 1910 ging Larsen nach Deutschland und fand Arbeit bei der von Jules Greenbaum1) gegründeten Berliner "Vitascope GmbH,", später unter anderem bei der "Messter-Film GmbH" von Oskar Messter1) sowie ab den 1930er Jahren bei der "Universum Film"1) (UFA). Seinen Erfolg mit den "Sherlock Holmes"-Geschichten konnte er in Deutschland wiederholen, zwischen 1910 und 1911 drehte er mit sich in der Hauptrolle des Meisterdetektivs Sherlock Holmes1 weitere kurze Filme, so die 5-teilige Serie "Arsène Lupin gegen Sherlock Holmes"1) (1910/11) mit Paul Otto (1878 – 1943) als Gentleman-Gauner Arsène Lupin1) und "Sherlock Holmes gegen Professor Moryarty"2) (1911), erneut mit Paul Otto, diesmal als Professor Moriarty1).
Viggo Larsen vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.cyranos.ch (Photochemie-Karte 257); Lizenz: gemeinfrei Etwa zeitgleich begann eine enge Zusammenarbeit mit der Theaterschauspielerin Wanda Treumann (1883 – 1963), die er am Berliner "Lustspielhaus"1) entdeckt hatte. In der Folge entstanden eine Reihe von Kurzfilm-Produktionen mit Larsen und Treumann als Protagonisten. 1912 gründeten beide, gemeinsam mit Wanda Treumanns Ehemann Karl Treumann († 1927), die "Treumann-Larsen Film GmbH", 1922 wurde der letzte Film der "Treumann-Larsen Film GmbH" produziert. Um 1912, etwa gleichzeitig mit den Glashäusern in Weißensee (Lixie-Atelier, May-Atelier) baut die "Treumann-Larsen-Film-GmbH" in Lankwitz1) am Teltowkanal ein ebenerdiges Glashaus (möglicherweise ein Doppelatelier) mit einigen Baracken für die notwendigen Nebenräume. Wegen seiner etwas dürftigen Ausstattung scheint diese Produktionsstätte nicht sehr beliebt zu sein und gerät in den 1920er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten. Ein Heimatforscher berichtet: "In einer trockenen Maiennacht des Jahres 1925 ging der ganze, mehrere tausend Quadratmeter umfassende Komplex in Flammen auf. (Quelle: cinegraph.de

Viggo Larsen Ende der 1920er Jahre
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch (Photochemie-Karte 257);
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Als Partner von Wanda Treumann entstanden zwischen 1910 und 1917 unter Larsens Regie Streifen wie "Die weiße Sklavin, 3. Teil"1) (1911), der Zweiteiler "Der Eid des Stephan Huller" (1912) nach dem Roman von Felix Hollaender1), das Melodram "Die Sumpfblume"1) (1913), die Science-Fiction-Story "Das Geheimnis der M-Strahlen"1) (1914), das Drama "Vampirette"1) (1916), das Lustspiel "Los vom Mann!"1) (1917) oder die heiterte Geschichte "Die Geschiedenen"1) (1917).
Bis Ende der 10er Jahre des vergangenen Jahrhunderts blieb Viggo Larsen ein beliebter Stummfilm-Darsteller, der nun vermehrt für die "Messter-Film GmbH" arbeitete. Mit sich selbst in der männlichen Hauptrolle kamen Lustspiele wie "Verheiratete Junggesellen"3) (1917) und "Sein letzter Seitensprung"1) (1918), Melodramen wie "Lehrer Matthiesen"3) (1917), "Der Mann mit den sieben Masken"3) (1918) und "Die Perle des Orients"3) (1921), Krimis wie "Der graue Herr"3) (1917, "Rotterdam – Amsterdam"1) (1918) und "Die Edelsteinsammlung"3) (1918) oder unterhaltsame Geschichten wie "Der Sohn des Hannibal"1) (1918) nach dem Roman von Ludwig Wolff1) in die Lichtspielhäuser.

Viggo Larsen auf einer Künstlerkarte, aufgenommen
im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com ("Film Sterne"-Serie Nr. 152/1);
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Viggo Larsen auf einer Künstlerkarte, aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com ("Film Sterne"-Serie Nr. 152/1; Lizenz: gemeinfrei
Viggo Larsen Ende der 1920er Jahre; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com (Photochemie-Karte 1828); Lizenz: gemeinfrei 1921 führte Larsen bei dem von seiner kurzlebigen "Viggo Larsen"-Produktionsfirma hergestellten Stummfilm "Rote Spuren" zum letzten Mal Regie, trat dann als Darsteller unter anderem in dem von Gennaro Righelli1) mit Maria Jacobini1) und Harry Liedtke gedrehten, monumentalen Wüsten-Drama "Orient"1) (1924) in Erscheinung. Zu Larsens letzten Arbeiten für den Stummfilm zählte die  Gauner-Komödie "Die Puppenkönigin"1) (1925), ebenfalls inszeniert von Gennaro Righelli mit Maria Jacobini und Harry Liedtke → Übersicht Stummfilme (Auszug).

Nach längerer Pause tauchte Larsen erst wieder im Tonfilm auf, konnte dort jedoch nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen, musste sich mit meist winzigen Nebenrollen zufrieden geben wie in seinem ersten Tonfilm, der Produktion "Die elf Schill'schen Offiziere"1) (1932) mit Carl de Vogt als Freiheitskämpfer Ferdinand von Schill1).
 
  
Viggo Larsen Ende der 1920er Jahre
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com (Photochemie-Karte 1828);
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Er zeigte sich in verschiedenen Kurz-Spielfilmen sowie Literatur-Verfilmungen, mimte beispielsweise einen Schiffsoffizier in der Adaption "Schüsse in Kabine 7"4) (1938) nach dem Roman "Diamantenkomödie" von Horst Biernath1), den Kriminalinspektor Haakonsen in dem Krimi "MordsacheHolm"1) (1938) nach dem Roman "Der Rote Faden" von Axel Rudolph1) oder den Kapitän Larsen in "Schatten über St. Pauli"4) (1938), von Fritz Kirchhoff1) in Szene gesetzt nach dem Roman "Wasserdroschke Junge Liebe" von Harald Baumgarten (1890 –1975). Zuletzt zeigte sich Larsen mit dem kleinen Part eines Professors in dem Biopic "Diesel"1) (1942), realiiert von Gerhard Lamprecht1) nach der Biografie "Diesel: Der Mensch, Das Werk, Das Schicksal" von Eugen Diesel1) mit Willy Birgel als Ingenieur und der Erfinder des "Dieselmotors" Rudolf Diesel1) → Übersicht Tonfilme.
 
Nach Ende des 2. Weltkrieges verließ Larsen Deutschland und kehrte in sein Heimatland Dänemark zurück; dort starb er am 6. Januar 1957 im Alter von 76 Jahren in Kopenhagen1); die letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof in N
ørresundby1) nahe Kopenhagen. Der Künstler hinterließ eine beeindruckende Filmografie, die "Internet Movie Database" weist rund 160 Produktionen als Schauspieler, rund 210 Streifen als Regisseur aus, die "German Early Cinema Database" listet sogar 235 Regie-Arbeiten. Zu Stummfilmzeiten spielte Larsen in den meisten seiner Filme die männliche Hauptrolle.
Quelle (unter anderem): Wikipedia
Siehe auch cyranos.ch, zauberspiegel-online.de
Fotos bei virtual-history.com, filmstarpostcards.blogspot.com
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) sherlockholmes.fandom.com, 3) Murnau Stiftung, 4) filmportal.de
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Weitere Fotos von Viggo Larsen
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Viggo Larsen Ende der 1920er Jahre; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com (Photochemie-Karte 256); Lizenz: gemeinfrei Viggo Larsen Ende der 1920er Jahre; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com (Photochemie-Karte 255); Lizenz: gemeinfrei Viggo Larsen auf einer Künstlerkarte, aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com ("Film Sterne"-Serie Nr. 152/4; Lizenz: gemeinfrei
Photochemie-Karte 256 Photochemie-Karte 255 "Film Sterne"-Serie Nr. 152/4
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Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
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Filme (Auszug) als Darsteller
Stummfilme / Tonfilme
(R = Regie, Db =Drehbuch, P = Produktion)
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie
frühe Stummfime bei "The German Early Cinema Database":
Als Darsteller / Als Regisseur 
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Stummfilme (Auszug) Tonfilme
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