Filmografie / Fotos

Hella Moja wurde am 16. Januar 1892*) als Helene Gertrud Mojzesczyck im damals preußischen Königsberg1)*) (heute: Kaliningrad1)) geboren. Nach dem frühen Verlust ihrer Eltern, war sie zunächst als Übersetzerin (Polnisch, Russisch) bzw. als Autorin in Hannover für die "Deutsche Presse-Korrespondenz" und in Berlin für den "Ullstein-Verlag"1) sowie den "Scherl-Verlag" von August Scherl1) tätig. Später ließ sie sich von Emanuel Reicher1) (1849 – 1924) an dessen "Reichersche Hochschule für dramatische Kunst" sowie von Frida Richard (1873 – 1946) zur Schauspielerin ausbilden. Ihr Bühnendebüt gab Hella Moja 1913 am Berliner "Lessingtheater"1), dem für die nächsten zwei Jahre verbunden blieb und oft im Wechsel mit der berühmten Käthe Haack (1897 – 1986) auftrat. Auch an anderen Berliner Theatern wie beispielsweise dem jüdischen "Jargontheater" "Folies Caprice" avancierte sie bald zu einer beliebten und gefeierten Mimin.
Zum noch jungen Medium Kinematographie1) kam Hella Moja, wie sich nun mit Künstlernamen nannte, Mitte der 10er Jahre des vergangenen Jahrhunderts vornehmlich durch den Schauspieler und zu der Zeit für "Decla-Film" als Regisseur tätigen Alwin Neuß (1879 – 1935), der sie in seinen Streifen "Streichhölzer, kauft Streichhölzer!"1) (1916), "Der Weg der Tränen"1) (1916) und "Komtesse Hella"1) (1916) als Hauptdarstellerin besetzte.

Hella Moja vor 1929 auf einer
Fotografie von Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Photochemie-Karte Nr. 1376
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

 Hella Moja vor 1929 auf einer Fotografie von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Photochemie-Karte Nr. 1376; Lizenz: gemeinfrei
Hella Moja um 1920 auf einer Fotografie von Nicola Perscheid (1864–1930); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei Die Schauspielerin machte vor allem in den melodramatischen Geschichten jener Jahre Furore, mimte oft Gräfinnen, verarmte Adlige oder Burgfräulein, gehörte bis Mitte der 1920er Jahre zu den erfolgreichsten Darstellerinnen der deutschen Stummfilm-Szene. 1918 gründete sie in Berlin ihre eigene "Hella Moja Film-Gesellschaft m.b.H.", arbeitete vor allem mit Regisseur Otto Rippert1) (1869 – 1940) zusammen, der etliche Stummfilme mit ihr als Protagonistin realisierte, unter anderem die Melodramen "Wenn die Lawinen stürzen" (1917), "Die Fremde"1) (1917), "Heide-Gretel"1) (1918) oder das zur Zeit Napoléon Bonapartes angesiedelte Rührstück "Gräfin Walewska"1) (1920). Die Geschichte um die polnische Gräfin Maria Walewska1) (1786 – 1817), Geliebte Napoleons I.1) und Mutter des gemeinsamen Sohnes Alexandre Colonna-Walewski1) wurde 1937 in den USA mit keiner geringeren als der legendären Greta Garbo erneut unter dem Titel "Conquest"1) ("Maria Walewska") auf die Leinwand gebracht.
Mit Regisseur Max Mack1) (1884 – 1973) drehte Hella Moja beispielsweise "Figaros Hochzeit" (1920) nach der Komödie "La folle journée, ou le Mariage de Figaro"1) von Beaumarchais1), Theater-Star Alexander Moissi war als Titelheld ihr Partner, Mojas Darstellung des Figaro-Pagen Cherubino galt damals als besonders beeindruckend und ausdrucksstark.
 
Hella Moja um 1920 auf einer
Fotografie von Nicola Perscheid1) (1864 – 1930)
Quelle: Wikimedia Commons; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Einen ihre letzten großen Leinwanderfolge feierte sie mit der Titelfigur in dem von Rudolf Biebrach in Szene gesetzten Kostüm-Stummfilm "Felicitas Grolandin"1) (1923), in dem sie, als Page verkleidet, in die Dienste des Schwedenkönigs Gustav Adolf1) trat; die Handlung ähnelte der 1882 von Conrad Ferdinand Meyer1) veröffentlichten Novelle "Gustav Adolfs Page"1).
1922 rief sie die bis 1927 existierende "Hella Moja Film AG" ins Leben, bei der ihr späterer Ehemann, der Filmregisseur Heinz Paul1) (1893 – 1983), zum Vorstand gehörte und sie selbst als Aufsichtsratsmitglied und Aktionärin am Unternehmen beteiligt war.
Ab Mitte der 1920er Jahre verblasste ihr Ruhm als Darstellerin, das Publikum empfand ihre theatralischen Interpretationen als altmodisch bzw. nicht mehr zeitgemäß. Das von Heinz Paul mit Carl de Vogt als Otto Weddigen1), Kapitän der "U 9"1) und der "U 29", inszenierte Kriegsdrama "U 9 Weddigen"1) (1927) war Hella Mojas letzte Arbeit für den Stummfilm als Schauspielerin, trat als Cousine des 1. Offiziers Gerhard von Dietrichsen (Gerd Briese) auf, der sich mit Hilde verloben möchte → Übersicht Stummfilme als Darstellerin.
  

Hella Moja auf einer 
Fotografie von Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www.cyranos.ch; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Hella Moja auf einer Fotografie von Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei
Hella Moja um 1920 auf einer Fotografie von Nicola Perscheid (1864–1930); Quelle: Wikimedia Commons: Lizenz: gemeinfrei Nach rund fünfzig Stummfilm-Produktionen beendete Hella Moja ihre erfolgreiche Karriere als Schauspielerin, verlegte sich nun ganz auf das Schreiben von Drehbüchern. Bereits die Scripts zu den Streifen "So ein Mädel" (1920) und "Die Straße des Vergessens" (1926), in denen sie als Hauptdarstellerin in Erscheinung trat, trugen ihre Handschrift. Bis 1936 lieferte sie meist als Co-Autorin elf weitere Drehbücher zu Filmproduktionen ab, die überwiegend von Heinz Paul in Szene gesetzt wurden → Übersicht Arbeiten als Drehbuch-Autorin.
 
Während des Nazi-Regimes bekam Hella Moja Schwierigkeiten, da sie keinen so genannten "Ariernachweis"1) erbringen konnte; 1934 änderte sie ihren Namen in "Helka Moroff". Im Jahre 1937 stellte sie einen Antrag auf erneute Pseudonym-Änderung, von "Helka Moroff" in "Elka Moroff", im Dezember 1938 wurde sie aus der "Reichsschrifttumskammer"1) (RSK) ausgeschlossen, mit der Begründung, sie sei lediglich nebenberuflich schriftstellerisch tätig.
  
  
Hella Moja um 1920 auf einer
Fotografie von Nicola Perscheid1) (1864 – 1930)
Quelle: Wikimedia Commons;
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Die einst gefeierte Schauspielerin, die neben Asta Nielsen, Henny Porten, Mia May oder Fern Andra eine Zeit lang zu den Stars der Stummfilm-Szene gehörte, sowie Filmproduzentin und Drehbuch-Autorin Hella Moja starb am 15. Januar 1937 in der Nacht vor ihrem 45. Geburtstag in Berlin an den Folgen einer Lungenentzündung. Die letzte Ruhe fand sie auf dem Berliner "Waldfriedhof Heerstraße"1) im heutigen Ortsteil Westend1); die Grabstätte wurde inzwischen aufgelöst.
Quelle (unter anderem): Wikipedia, Deutsches Filminstitut**)
Siehe auch cyranos.ch; Fotos bei filmstarpostcards.blogspot.com
*) Laut Wikipedia gemäß "Landesarchiv Berlin", Geburtsregister Standesamt Königsberg (Pr. II, Nr. 167/1892); in der Heirats- und Sterbeurkunde wird als Geburtsjahr fälschlich 1898 angegeben. 
**) Aus: Hansch, Gabriele / Waz, Gerlinde: Filmpionierinnen in Deutschland. Ein Beitrag zur Filmgeschichtsschreibung (Berlin 1998, unveröffentlicht)
Fremde Links: 1) Wikipedia
Lizenz Fotos Hella Moja (Urheber: Alexander Binder, Nicola Perscheid): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
    
Filme
Als Darstellerin / Als Drehbuch-Autorin
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie
frühe Stummfilme bei "The German Early Cinema Database"
(Fremde Links: Murnau Stiftung, Wikipedia, filmportal.de, cyranos.ch; R = Regie)
Als Darstellerin (Stummfilme, Auszug) Als Drehbuch-Autorin (Regie: Heinz Paul, wenn nicht anders genannt)
Hella Moja, aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier
Hella Moja auf einer Künstlerkarte ("Film-Sterne" Nr. 165/3); Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Hella Moja auf einer Künstlerkarte ("Film-Sterne" Nr. 134/1); Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
"Film-Sterne" Nr. 165/3 "Film-Sterne" Nr. 134/1
   
Hella Moja auf einer Künstlerkarte ("Film-Sterne" Nr. 134/3); Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Hella Moja auf einer Künstlerkarte ("Film-Sterne" Nr. 134/4); Urheber: Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
Lizenz Foto Hella Moja (Urheber: Fotoatelier Becker &  Maass, Berlin (Otto Becker (1849–1892) / Heinrich Maass (1860–1930)): Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für das Herkunftsland des Werks und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 oder weniger Jahren nach dem Tod des Urhebers.
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