Fee Malten wurde am 2. Dezember 1911 als Felicitas Malten (nach
einigen Quellen als "Mansch") in Berlin-Charlottenburg
geboren; sowohl ihre Tante als auch ihr Onkel sollen nach eigenen Aussagen1)
bekannte Schauspieler gewesen sein. Ab dem 9. Lebensjahr erhielt sie Ballettunterricht,
da sie Tänzerin werden wollte, und kam bereits zu dieser Zeit mit dem
Film in Berührung und durfte eine kleine Tanzeinlage präsentieren.
Sie selbst sagte dazu: "Ich besuchte eines Tages meinen Onkel, einen bekannten
Schauspieler, während der Aufnahme im Filmatelier. Plötzlich stellte es sich heraus, daß ein
kleines Mädelchen, das in einer Szene tanzen sollte, fehlte. Auf Veranlassung meines
Onkels sollte ich einspringen und die betreffende Szene spielen. Dieser Film war
"Christi Geburt", und mein Tanz war meine erste Filmrolle. Dann spielte
ich kurz hintereinander in mehreren Filmen kleinere Rollen. Aber ebenso plötzlich, wie ich
zum Film gekommen war, brach meine Filmtätigkeit auch wieder ab. Mehrere Jahre lang hatte
ich mit dem Film nichts zu tun, sondern beschäftigte mich ausschließlich mit meiner Ausbildung im
Tanz und Klavierspiel."1)
Erst 1925 nahm die inzwischen 14-Jährige mit einem kleinen
Part in der Stummfilm-Operette
"Gräfin Mariza"2) ihre
Arbeit für das Kino wieder auf, mimte in weiteren Produktionen "fröhliche, lebenslustige und unkomplizierte junge Mädchen, ihre bevorzugten Genres waren
Schwänke, Romanzen und musikalische Geschichten."*)
Fee Malten vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander
Binder2) (1888 1929)
Quelle:www.cyranos.ch;
Angaben zur Lizenz siehe hier
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Sie selbst ließ ihr Publikum wissen: "Ich spiele am liebsten frische, lebenslustige junge Mädchen,
und besondere Freude bereitet es mir, wenn ich nach all der harten,
anstrengenden Arbeit im Vorführungsraum sehe, daß eine Szene gut gelungen ist. So
sehr ich den Film heute auch liebe, habe ich noch eine andere Sehnsucht, und
das ist die Operette. Die Verwirklichung der Film-Operette, die schon so oft versucht worden ist,
wäre für mich das Ideal meiner künstlerischen Tätigkeit."1)
Nach ihrem Auftritt in Karl Grunes Antikriegs-Streifen "Am
Rande der Welt"2) (1927)
folgte die Rolle der Claire Labori in Rudolf Biebrachs Lustspiel "Die Frau im Schrank"3) (1927) und
erstmals wurde die junge Mimin auf den Filmplakaten als "Felicitas Malten" zusammen mit Ruth Weyher, Willy Fritsch
und Arnold Korff angekündigt. Im darauffolgenden Jahr musste sie sich als Enkelin des alten
Kastellans (Dante Capelli) in der phantastischen Geschichte "Der geheimnisvolle Spiegel"4) (1928)
den Nachstellungen eines reichen Wüstlings (Fritz Rasp)
erwehren. Mit Regisseur Richard Eichberg drehte sie die deutsch-britische
Co-Produktion bzw. das Drama "Rutschbahn"4) (1928), das
den Untertitel "Schicksalskämpfe eines Sechzehnjährigen"
trug und in dem sie unter anderem mit Heinrich George und Fred Louis Lerch
spielte. Ihr letzter Stummfilm hieß "Tagebuch einer Kokotte" (1929; Regie: Constantin J. David), in dem sie
das aus der Provinz kommende
Mädchen Susanne Plarot darstellte, dass in Berlin durch widrige Umstände
zur Straßendirne wird.
Fee Malten vor 1929
Urheber bzw. Nutzungsrechtinhaber: Alexander
Binder2) (1888 1929)
Quelle:
filmstarpostcards.blogspot.de;
Angaben zur Lizenz siehe hier
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Im Tonfilm konnte Fee Malten anfangs Fuß fassen und war nun erstmals in Géza von Bolvárys
Musikfilm "Ein Tango für Dich"3) (1930) als junge Mady Smith, die
für den berühmten Jazz-Sänger Jimmy Bolt
(Willy Fritsch) schwärmt, auch zu hören. Es folgte die
deutsch-französische Produktion "Die Frau Die Nachtigall" (1931) und
der Krimi "D-Zug 13 hat Verspätung"3) (1931), nach Carl Boeses
Komödie "Die schwebende Jungfrau"4) (1931)
war ihre Filmkarriere in Deutschland aber bereits wieder beendet. Mit
Beginn der Nazi-Djktatur fand die Künstlerin mit jüdischen Wurzeln keine Arbeitsmöglichkeiten mehr.
Mit ihrem Ehemann Hans Wall reiste sie in den Jahren 1935 bis 1938 mehrfach von Deutschland in die USA, immer
von Bremen nach New York mit dem Passagierschiff
"Bremen". Einreisen in Amerika sind belegt für den 9. Mai 1935, den 21. April 1936,
den 10. Februar 1938 und schließlich den 22. August 1938. Nach der letzten Einreise
entschloss sie sich, mit ihren Kindern in den USA zu bleiben. Hier trat Fee Malten, unter dem Pseudonym
"Fay(e) Wall" noch sporadisch mit winzigen Rollen vor die Kamera.*)
Fee Malten, die als Felicitas Wall am 14. April 1944 die amerikanische
Staatsbürgerschaft erlangte, starb knapp einen Monat nach ihrem 94. Geburtstag
am 31. Dezember 2005 in Los Angeles (Kalifornien).
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*) Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr
genommen als gegeben
Lexikon der aus Deutschland und Österreich
emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht
(ACABUS Verlag, 2011, S. 327)
1) Dr. Hermann Treuner (Hrsg.): Filmkünstler Wir
über uns selbst (Sybillen Verlag, Berlin, 1928)
Link: 2) Wikipedia, 3) Murnau Stiftung, 4) filmportal.de
Lizenz Fotos Fee Malten (Urheber: Alexander Binder):
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