![]() Filmografie / Hörspiel |
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Die Stücke, in denen Edith Teichmann im Laufe der Jahrzehnte mit ihren Interpretationen sowohl Kritiker als auch Zuschauer beeindruckte, lassen sich nicht alle aufzählen, bis vor wenigen Jahren stand die Theater-Besessene auf der Bühne, galt als eine der ältesten, aktiven Schauspielerinnen Deutschlands. In ihrer Wahlheimat Berlin beispielsweise konnte man sie bereits bei den ersten "Jedermann-Festspielen"1) 1987 als "Gute Werke" bewundern, eine Rolle, die sie bis 1994 verkörperte. Die Titelhelden wechselten – Erik Schumann (1987), Bodo Wolf1) (1988–1990), Ezard Hausmann (1991–1993) und Hermann Treusch1) (1994–1997) glänzten als "Jedermann" – Edith Teichmann blieb fester Bestandteil der Hugo von Hofmannsthal-Aufführungen jener Jahre. In jüngerer Zeit waren es vor allem die Boulevard-Komödien, in denen Edith Teichmann zu begeistern wusste, in dem Schwank "Der Raub der Sabinerinnen"1) erfreute sie 2005/2006 an der Seite von Alexander May (Theaterdirektor Striese) und Dieter Schaad1) (Professor Martin Gollwitz) in einer Inszenierung von Helmuth Fuschl als agil-resolutes Hausmädchen Rosa nicht nur das Düsseldorfer Publikum. Seit 2009 spielte sie in "Lebenslänglich", einem amüsant-turbulenten Lustspiel von Folker Bohnet1) und Alexander Alexy, eroberte neben den Protagonisten Claudia Rieschel1) und Folker Bohnet als "jung gebliebene" Mutter des Krimi-Autors Ilja (Folker Bohnet) die Herzen des Publikums im Sturm. Überdies trat sie 2010 bei den "Clingenburg Festspielen"1) (10.06. – 01.08.2010), Unterfrankens größten Freiluftspielen, als gewitzte Kupplerin Frau Hurtig in der von Intendant Marcel Krohn1) inszenierten Shakespeare-Komödie "Die lustigen Weiber von Windsor"1) auf und die damals 89-Jährige meisterte die mehr als sechzig, nicht immer einfachen Vorstellungen unter freiem Himmel bravourös. Die unter anderem in den 1960er Jahren in Buenos Aires mit der "Goldenen Palme" ausgezeichnete Edith Teichmann kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, die ein Dreiviertel-Jahrhundert umspannt – 2010 feierte sie ihr sie ihr 75-jähriges Bühnenjubiläum. Stets hat sie sich trotz vielfältiger Aufgaben vor der Kamera oder der Arbeit für den Hörfunk als Bühnenschauspielerin verstanden, am besten gefalle ihr die Welt des Theaters, meinte sie einmal gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. "Mir gefällt es, mich etwas ungehemmter ausleben zu können. Im Film muss man immer gewisse Positionen oder Ausdrucksformen einhalten. Man kann sich nicht so ausdrücken wie beim Theater."2) Einem breiten Publikum wurde Edith Teichmann dennoch durch zahlreiche Film- und Fernsehauftritte bekannt, auf der Leinwand trat sie erstmals in Kurt Hoffmanns Literatur-Adaption bzw. charmanten Liebes-Komödie "Das schöne Abenteuer"1) (1959) neben Liselotte Pulver und Robert Graf in Erscheinung. Es folgten sporadisch Rollen in Produktionen wie dem Wallace-Krimi "Der grüne Bogenschütze"1) (1961) oder "69 Liebesspiele"1) (1968). Auf dem Bildschirm war Edith Teichmann seit Mitte der 1950er Jahre präsent, spielte beispielsweise in der TV-Version von "Peterchens Mondfahrt"1) (1959) die Blitzhexe. Sie zeigte sich in etlichen Theater-Adaptionen, so etwa in dem vom SFB produzierten Lustspiel "Marguerite durch drei"3) (1957) nach Fritz Schwiefert, Eberhard Itzenplitz besetzte sie als "Erste Schauspielerin" in "Sechs Personen suchen einen Autor" (1964) nach Luigi Pirandello, in "Die Katze im Sack oder Der Sänger aus Bordeaux" (1967) nach Georges Feydeaus" turbulenten Farce "Chat en poche" kam sie als reizende Amandine daher. In der heiteren Geschichte "Ihr 106. Geburtstag" (1979) nach dem Roman "Mama Mouret" von Jean Sarment mimte sie neben Protagonistin Inge Meysel die Clementine. In den 1980er Jahren übernahm sie Gastrollen in beliebten Serien wie "Ein Heim für Tiere", "Praxis Bülowbogen" oder "Großstadtrevier", in der von Jürgen Roland in Szene gesetzten "Tatort"-Episode aus Berlin "Keine Tricks, Herr Bülow!"1) (EA: 28.05.1989) kam es nach Jahrzehnten zu einer Zusammenarbeit mit ihrem einstigen Partner Heinz Drache, der als Hauptkommissar Bülow zwei knifflige Fälle zu lösen hatte. Als Annegrit Kerber, ehemalige Besitzerin der Würstchenbude, tauchte sie in einigen Folgen bei den "Drei Damen vom Grill"1) auf, ab den 1990er Jahren wurden ihre TV-Auftritte seltener. Zuletzt spielte Edith Teichmann 2002 in den Folgen "Cousin und Cousine" und "Extrem-Situationen" (EA: 10./11.04.2002) aus der ARD-Vorabendserie "Berlin, Berlin"1) eine Anatomie-Lehrerin → Übersicht Filmografie. Neben ihrer umfangreichen Arbeit für Theater, Film- und Fernsehen arbeitete Edith Teichmann seit Ende der 1940er Jahre für den Hörfunk, eine Auswahl der bei der ARD Hörspieldatenbank gelisteten Produktionen findet man hier. Unter anderem kann man sie auch als Tante Amanda in der Kinder-Reihe "Bibi Blocksberg"1) hören (ab 1980, Folgen 1 bis 40). Vereinzelt betätigte sie sich auch als Synchron-Sprecherin: So lieh sie beispielsweise Maj Zetterling in "Verbrechen ohne Schuld" (1948, Blackmailed), Suzy Delair1) in "Laurel und Hardy: Atoll K"1) (1951, Atoll K) und Antonella Lualdi1) in "Liebenswerte Frauen?" (1952, Adorables créatures) ihre Stimme. In den 1960ern übernahm sie als Synchronsprecherin die Rolle von Millicent Martin in dem Streifen "Der Verführer lässt schön grüßen"1) (1966, Alfie). Zuletzt sprach sie in dem Film-Musical "Annie" (1982) für Lois de Banzie die Eleanor Roosevelt1) → www.synchronkartei.de. Edith Teichmann war mit dem 1995 verstorbenen jugoslawischen Schauspieler und Sänger Cedo Zarkovic verheiratet.4) Aus ihrer Beziehung zu Heinz Drache stammt, wie erwähnt, Tochter Angelika (geb. 1948). Die Schauspielerin starb am 1. Oktober 2018 in hohen Alter von 97 Jahren; die letzte Ruhe findet sie laut Traueranzeige auf dem Berliner Waldfriedhof Dahlem1). |
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Siehe auch Wikipedia | ||
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) Die Krimihomepage spezial Quelle: 2) www.infranken.de, 4) www.bz-berlin.de zum 90. Geburtstag von Edith Teichmann |
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