Die Schauspielerin zeigte sich neben Wegener in zahlreichen, oft von ihm inszenierten stummen Dramen, so in dem von der Kritik nicht ganz so positiv bewerteten Streifen "Der Yoghi"1) (1916) mit Wegener in der Doppelrolle des jungen und alten Yoghi, in dem Märchenfilm "Rübezahls Hochzeit"1) (1916) war sie das Elfchen, in die sich der Berggeist Rübezahl (Wegener) verliebt. Als Frau des armen Bauern Trutz (Wegener) tauchte sie in "Hans Trutz im Schlaraffenland"1) (1917) auf, als Tochter des Bürgermeisters in "Der Rattenfänger von Hameln"1) (1918), die den Weisen des Rattenfängers (Wegener) wie verhext folgt, und auch in Wegeners tragisch endenden Geschichte "Der fremde Fürst"4) (1918) litt sie neben dem dunkelhäutigen Thronfolger Yori (Wegener). Nicht zuletzt durch ihre Zusammenarbeit mit Paul Wegener war Lyda Salmonova zu einer populären Stummfilm-Darstellerin avanciert, die auch für andere renommierte Regisseure jener Ära wie Rochus Gliese, Carl Boese, Carl Froelich, Richard Oswald oder Ernst Lubitsch vor der Kamera stand. In Rochus Glieses zweiteiligem Historiendrama "Der Galeerensträfling"1) (1919), gedreht nach einem Script von Paul Wegener frei nach Motiven von Honoré de Balzac, mimte sie eine "zärtliche Liebhaberin und verspätete Millonenerbin"5), die Hauptrolle spielte Paul Wegener. Schon äußerlich wie kein anderer für diese Rolle geschaffen, gab er eine Figur brutal-verbrecherisch, den Typ eines alten Sträflings, der trotz aller Rücksichtslosigkeit ein weiches Herz für seinen Kameraden im Elend hat. Paul Wegeners Filmkunst sind große starke Gesten und ein Gesicht, dem er den mannigfaltigsten Ausdruck zu geben weiß. Den anderen Galeerensträfling spielte Ernst Deutsch, routiniert und für die Rolle geeignet, Lyda Salmonova mit zarten Bewegungen und wunderbarem Décolleté gab eine Balzacsche Frauenfigur.6) Für Carl Boese war sie "Die Tänzerin Barberina" (1920) und verkörperte die als eine der bedeutendsten klassischen Ballett-Tänzerinnen des 18. Jahrhunderts geltende Barberina Campanini1), die mutmaßlich ein Verhältnis mit dem jungen Preußenkönig Friedrich II.1) (Otto Gebühr) hatte. Nach einem Drehbuch Wegeners spielte sie in Rochus Glieses tragischen Geschichte "Der verlorene Schatten"1) (1921) und kam als die schöne Barbara daher, in die der schüchterne Musiker Sebaldus (Wegener) verliebt ist und, um deren Liebe zu gewinnen, einen Pakt mit dem dämonischen Schattenspieler und Zauberkünstler Dapertutto (Hanns Sturm) eingeht. Sie zeigte sich als Aglaia Jepantschin neben Hauptdarstellerin Asta Nielsen in Carl Froelichs Dostojewskij-Adaption "Irrende Seelen"3) (1921), als Tierbändigerin Diabola in Richard Oswalds Historienstreifen "Lucrezia Borgia"1) (1921) an der Seite von Liane Haid (Lucrezia Borgia) und Conrad Veidt (Cesare Borgia). In Ernst Lubitschs aufwendig inszeniertem Monumentalfilm "Das Weib des Pharao"1) (1922) schlüpfte Lyda Salmonova in die Rolle der Makeda, Tochter des äthiopischen König Samlak (Paul Wegener), Emil Jannings gab den Pharao Amenes, der wie der der jungen Ägypter Ramphis (Harry Liedke) in die bildschöne, aufsässige griechische Sklavin Theonis (Dagny Servaes) verliebt ist und sich nicht für Makeda interessiert. Teile des Films gelten bis heute verschollen, die Handlung konnte jedoch mit Hilfe von Aufzeichnungen, dem Drehbuch und Fotos vom Set rekonstruiert werden.3) → Infos zum Film auch bei www.prisma.de. Danach neigte sich Lyda Salmonovas Filmkarriere allmählich dem Ende entgegen, in Richard Eichbergs historischem Monumentalfilm "Monna Vanna"4) (1922), basierend auf dem am 7. Mai 1902 im Pariser "Nouveau-Théâtre" uraufgeführten Schauspiel "Monna Vanna"1) von Maurice Maeterlinck mit Lee Parry als 17-jähriger Titelheldin Madonna Giovanna (Monna Vanna) und Paul Wegener als Kommandant von Pisa Guido Gursino spielte sie die Nebenrolle der Florentinerin Maddalena Pazzi. In dem blutrünstigen Spektakel "Herzog Ferrantes Ende" (1922) von und mit Paul Wegener sah man sie als Beatrice, Schwester der Colonna-Brüder, in Rudolf Walther-Feins Zweiteiler "Das Liebesnest" (1922) trat sie einmal mehr mit Paul Wegener auf. Ihren letzten Film, das abenteuerliche Drama "S. O. S. Die Insel der Tränen"1) (1923) drehte sie mit Regisseur Lothar Mendes und agierte ein letztes Mal zusammen mit Paul Wegener (Matrose Jack) als dessen Ehefrau auf der Leinwand. Lyda Salmonova zog sich vom Filmgeschäft zurück, übernahm noch bis Anfang der 1930er Jahre vereinzelt Aufgaben beim Theater. Ihre Hauptaufgabe sah sie in den nachfolgenden Jahren in der Förderung des Schauspieler-Nachwuchses, war auch Dozentin an der Schauspielschule der Ufa in Potsdam-Babelsberg; unter ihrem Ehe-Namen gründete sie zudem das "Schauspielstudio Lyda Wegener". Gegen Ende des 2. Weltkrieges mehrfach in Berlin ausgebombt, ging Lyda Salmonova 1945 in ihre Geburtstadt Prag zurück. Dort starb sie am 8. November 1968 im Alter von 79 Jahren. Nach einschlägigen Quellen (u.a. LeMO-Projekt Deutsches Historisches Museum) hatte die Schauspielerin ihren Kollegen Paul Wegener 1924 geheiratet, bereits 1926 erfolgte die Scheidung. Peter Wegener1), geboren am 29. August 1917 in Berlin († 13.09.2008), Physiker und Spezialist für hypersonische Gasdynamik und ihrer Kanäle bzw. Professor an der "Yale University", soll gemäß Wikipedia bzw. opac.yale.edu (Yale News) aus der Ehe Wegeners mit Lyda Salmonova stammen. Da Paul Wegener die tschechische Schauspielerin jedoch nach der genannten Quelle erst 1924 geheiratet hat, bleiben einige Fragen offen. www.film-zeit.de und www.cyranos.ch geben als Eheschließungsjahr 1913 bzw. als Scheidungsjahr 1924 an, was in einem Artikel von "Die Filmwelt" (Nr. 34, Wien) betätigt wird (= Scheidung 17. oder 24. Oktober 1924). |
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Quellen (unter anderem): Wikipedia,
www.cyranos.ch,
www.film-zeit.de Fotos bei www.virtual-history.com |
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Link: 1) Wikipedia, 2) Murnau Stiftung, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 4) filmportal.de 5) Lichtbild-Bühne, Nr. 42 (18.10.1919) → www.filmportal.de 6) Film-Kurier, Nr. 116 (19.10.1919) → www.filmportal.de Lizenz Foto Lyda Salmonova (Urheber: Rudolf Dührkoop): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers. |
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