Filmografie
Rudi Schuricke (Erhard Rudolf Hans Schuricke) wurde am 16. März 1913 in Brandenburg an der Havel1) geboren und zählte von den 1930er Jahren bis Mitte der 1950er Jahre zu den beliebtesten Schlagersängern in Deutschland. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im damals preußischen Königsberg1) (heute: Kaliningrad1), Russland1)), wohin es seinen Vater – dieser war Militärkapellmeister – aus beruflichen Gründen verschlagen hatte. Sohn Rudi besuchte dort die Schule, machte anschließend auf Wunsch des Vaters eine Ausbildung zum Drogisten; nebenher nahm der junge Mann mit der außergewöhnlich schönen Stimme Gesangs- und Schauspielunterricht, da er andere Pläne hatte. Als dann bei den "Kardosch-Sängern"1), einer von dem ungarischen Gesangspädagogen/Musiker István Kardos1) (in Deutschland: Stephan Kardosch)  geführten Vokalensemble, bei einer bevorstehenden Rundfunksendung ein Mitglied ausfiel, schlug Rudi Schurickes große Stunde, er sprang ein und konnte als 2. Tenor neben Kardos, Zeno Coste1) (1. Tenor), Fritz Angermann1) (Bariton) und Paul von Nyíri1) (Bass) erstmals öffentlich sein Gesangstalent unter Beweis stellen.
Zunächst blieb Schuricke bei der Formation, als sich die "Kardosch-Sänger" dann Ende 1935 auflösten – István Kardos war jüdischer Herkunft und ging wie der Bass Paul von Nyíri nach Budapest zurück – wurde er dann im Februar 1936 kurzzeitig Mitglied des Gesangsquartetts "Spree-Revellers"1). Im März 1937 gründete er gemeinsam mit den Musikern Karl Golgowsky1) (Bariton) und Helmut Krebs (2. Tenor; später ersetzt durch Horst Rosenberg) das "Schuricke Terzett"1) und trat mit den größten Berliner Tanzorchestern wie beispielsweise von Will Glahé1), Willy Berking1) oder Michael Jary1) auf. Das Terzett brachte die aktuellen Schlager in modernem Stil dar und erreichte so höchste Popularität bei der Berliner Bevölkerung. Doch Rudi Schuricke sang auch allein als Refrainsänger bei zahlreichen Orchestern, und hin und wieder verlieh er seine Stimme an andere Schauspieler, die in Revuefilmen auftraten.2) Bei Wikipedia kann man weiterhin lesen: "Zu den bekannten Swingaufnahmen mit Willy Berking gehört das von Adolf Steimel1) und Ralph Maria Siegel1) komponierte Stück "Die Männer sind schon die Liebe wert!". Mit Berking nahm er auch den von Peter Kreuder1) komponierten Tango "Señor und Señorita" für den mit Beniamino Gigli gedrehten UFA-Revuefilm "Traummusik"3) (1940) auf."
 
Das SCHURICKE-TERZETT stellt (…) eine absolute Ausnahme dar, weil es sich um eine reine Studiogruppe handelte, die – außer bei den wenigen Filmaufnahmen – nie konzertierend zu sehen war! Umso besser verkauften sich aber die musikalisch hervorragenden Platten. Das SCHURICKE-TERZETT wirkte an insgesamt vier Spielfilmproduktionen mit: "Spiel an Bord"1) (1936), "Verliebtes Abenteuer"3) (1938), "Menschen, Tiere, Sensationen"1) (1938) sowie –  unter der Regie von Helmut Käutner1) – in "Kitty und die Weltkonferenz"1) (1939). Die Gruppe ist allerdings nur in den beiden 1938 produzierten Streifen kurz zu sehen. Die bis 1941 entstandenen Plattenaufnahmen stellen eines der größten Oeuvres der Gesangsgruppen überhaupt dar – das noch dazu überwiegend von sehr guter Qualität ist. Nach einigen Rundfunkauftritten wurde es Anfang der 1940er Jahre still um die Gruppe. 1964 und 1966 formierten sich die drei Sänger für den Verlag "Philips"1) noch einmal und spielten zusammen mit dem Tanzorchester William Greihs1) insgesamt 22 Titel ein. Einige Titel aus den 1930er Jahren sind auch in CD-Produktionen wieder aufgelegt worden.4) Im Jahr 1939 wurde Schuricke zum Kriegsdienst eingezogen, danach löste sich sein Terzett auf.

Bereits im Jahre 1943 sang Schuricke das von Gerhard Winkler1) komponierte und von Ralph Maria Siegel1) getextete Tango-Lied "Capri-Fischer"1) erstmals ein. "Die Aufführung war jedoch bereits kurze Zeit später unerwünscht und wurde nicht mehr im Radio gespielt, da Italien nach dem Machtverlust und Sturz Benito Mussolinis1) das Bündnis mit Deutschland aufkündigt hatte." notiert Wikipedia.
1946 landete Rudi Schuricke mit einer neuen Auflage dieses Schlagers einen Riesenhit, machte die kleine Mittelmeer-Insel Capri1) weltweit zum Inbegriff von Romantik und bereitete anderen Sängern und Italienschlagern den Weg in die Hitparaden. Millionen vom 2. Weltkrieg traumatisierte Deutsche hörten Schuricke sehnsuchtsvoll zu, das Lied wurde zum Gassenhauer und zu einem der ersten Hits der Nachkriegszeit, ja sogar zum Synonym jener Zeit des Aufstiegs. Mit diesem Titel erhielt er als einer der ersten Interpreten Deutschlands nach dem Krieg eine "Goldene Schallplatte"1). Mit weiteren Titeln wie "O mia bella Napoli", "Frauen und Wein", "Frühling in Sorrent", "Lass uns träumen vom Lago Maggiore", "Florentinische Nächte"1) und dem selbst komponierten "Tarantella" errang er in einer Zeit, als viele sich nach Süden, Sand und Meer sehnten, Spitzenplätze in den Hitparaden. Diese von vielen als Schnulzen bezeichneten Lieder gefielen den damals Italien-sehnsüchtigen Deutschen.2)
Rudi Schuricke im Mai 1951 anlässlich der Eröffnung seines "Hotel Seespitz" in Herrsching am Ammersee; Urheber/Fotograf: Georg Fruhstorfer (1915–2003); Quelle: Bildarchiv der "Bayerischen Staatsbibliothek"/Fotoarchiv Georg Fruhstorfer (Bildnummer: fruh-09254); Originalfoto/Info:  www.bavarikon.de; Lizenz: CC0 1.0 (Kein Urheberrechtsschutz) Mit Schlagern wie dem von Eberhard Storch1) verfassten und gemeinsam mit dem Streichorchester von Helmut Zacharias1) aufgenommenen Titel "Auf Wiedersehen"1) (1950), "Warum weinst Du, kleine Tamara" (1951) oder "Dreh’ dich noch einmal um"1) (1952) aus der Feder von Bruno Balz1) und Heino Gaze1) bediente Schuricke erfolgreich den Publikumsgeschmack jener Ära und lag damit voll im Zeitgeist, 
Mit der aufkommenden Rockmusik und dem Verschwinden der Schellackplatten1) verschwand auch Rudi Schuricke allmählich von der Schlagerbühne. Er arbeitete nun als Hotelier und betrieb einen Waschsalon in München. Nur kurz, aber sehr erfolgreich war ein versuchtes Comeback im Jahre 1970. Mit einer Melodie von James Last
1) "So eine Liebe gibt es einmal nur" erklomm er noch einmal die Hitparade.2)

Rudi Schuricke im Mai 1951 anlässlich
der Eröffnung seines "Hotel Seespitz"
in Herrsching am Ammersee1) → spiegel.de
Urheber/Fotograf: Georg Fruhstorfer (1915–2003)
Quelle: Bildarchiv der "Bayerischen Staatsbibliothek"1)/
Fotoarchiv Georg Fruhstorfer (Bildnummer: fruh-09254)
→ Originalfoto/Info:  www.bavarikon.de;
Lizenz: CC0 1.0 (Kein Urheberrechtsschutz)

Seiner neuerlichen Popularität war nur eine kurze Zeit vergönnt, schwer erkrankt, musste er sich in der Münchener Universitätsklinik mehreren Operationen an der Gallenblase unterziehen. Am 28. Dezember 1973 starb Rudi Schuricke in München1) im Alter von nur 60 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls. Die letzte Ruhe fand der legendäre Tenor auf dem Friedhof in Herrsching am Ammersee1), wo er von 1955 bis 1970 lebte → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons.
"Schuricke war insgesamt fünf Mal verheiratet und hatte vier Kinder. 1937 war er mit Margarete von Deuster verheiratet, die Ehe scheint allerdings schon vor der Geburt des gemeinsamen Kindes gescheitert zu sein. 1952 heiratete er die Schauspielerin und Tänzerin Christa Schindler, die später in dem Freddy Quinn-Film "Heimweh nach St. Pauli"1) (1963) mitspielte (→ spiegel.de); diese vierte Verbindung wurde 1959 geschieden. 1964 gab Schuricke seiner letzten Ehefrau, Maria Elisabeth (genannt Marlis) Kohl (* 1939), das Ja-Wort." (Quelle: kardosch-saenger.de) Gemeinsam mit Sohn Michael (1942 – 2014?) wirkte er übrigens in dem Streifen "Heimweh nach Dir"1) (1952) mit, trällerte mit ihm das Lied "Wie leicht ist doch das Leben"; zudem veröffentlichten sie einige weitere Schallplatten, unter andrem "Wir zwei sind die esten Kameraden".
Zum 100. Geburtstag des einst gefeierten Sängers erschien im Jahre 2013 von Peter Glowasz das umfangreiche Hörbuch (3 Audio-CDs) unter dem Titel "Rudi Schuricke – Erinnerungen an den Capri-Sänger". Glowasz erzählt ausführlich vom Leben und Tod des legendären Schlager-Bardens. Zu hören sind auch Interviews mit Schuricke sowie seinem Sohn Michael. Bereichert wird das Hörbuch mit den schönsten Schuricke-Liedern. (Quelle: nostalgieradioweltweit.de)
   
Webpräsenz: www.schuricke.de
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie/Schlager (Auswahl)),
Rudi Schuricke bei kardosch-saenger.de, grammophon-platten.de sowie www1.wdr.de
Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de
Quelle: 2) Wikipedia, 4) comedian-harmonists.com (Seite nicht mehr abrufbar)
      
Filme (Auszug)
(als Sänger oder Darsteller)
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de sowie
kardosch-saenger.de
(Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de; R = Regie)
Um zur Seite der Schlagerstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de