Filmografie
Lolita wurde am 17. Januar 1931 mit dem bürgerlichen Namen Edith "Ditta" Zuser als Tochter eines österreichischen Bundesbeamten in St. Pölten1) bei Wien geboren. Schon als junges Mädchen galt ihre Liebe der Musik und sie wollte Schlagersängerin werden; ihr Vater bestand jedoch darauf, dass sie einen "ordentlichen" Beruf erlernte. Nach dem Besuch einer Handelsschule sowie einer kaufmännischen Lehre arbeitete sie zunächst als Sachbearbeiterin in einer Spinnerei, später als Kindergärtnerin und Zahnarztassistentin. Während dieser Zeit trat sie bereits als Sängerin bei lokalen Veranstaltungen auf und nach einigen Probeaufnahmen beim "ORF-Landesstudio Linz"1) gab sie ihren bürgerlichen Beruf, um sich ganz ihrer Karriere als Sängerin zu widmen. Beim "Sender Linz" wurde der Orchesterleiter Johannes Fehring1) auf sie aufmerksam und holte sie nach Wien. Als sie 1956 bei einer der Unterhaltungsabenden als Ersatz für den erkrankten Gerhard Wendland einsprang, hörte sie auch der Plattenproduzent Gerhard Mendelson1), war von ihrer ungewöhnlich schönen Stimme begeistert und bot ihr einen Vertrag an; er war es auch, der ihr den Künstlenamen "Lolita" verpasste.
Ihre erste Schallplatte "Weißer Holunder", mit dem bereits Kollegin Gitta Lind erfolgreich gewesen war, machte auch sie 1957 auf Anhieb populär und im selben Jahr konnte sie mit "Der weiße Mond von Maratonga" den zweiten Platz der deutschen Hit-Parade belegen. Diesen Schlager sang sie auch in dem Kinofilm "Blaue Jungs"1) (1957) bzw. lieh Maëa Flohr in der Rolle der Südsee-Schönheit Rarahu ihre Stimme. Ein Jahr später war Lolita mit den Titeln "Addio Amigo", Mexicano", "Eine blaue Zauberblume" sowie "Manakoora" erneut in der deutschen "Top-10-Liste" vertreten.
Im Frühjahr 1960 gelang der Künstlerin dann mit dem Titel "Seemann (deine Heimat ist das Meer)"1) der Durchbruch zum Plattenstar. Das millionenfach verkaufte Lied erreichte in Deutschland den Platz 2 in der Hitparade, kam in den USA als "Sailor" sogar auf Platz 5 – seit 1945 war sie die einzige deutschsprachige Sängerin, der eine solch grandiose Platzierung gelungen war – und Lolita erhielt eine "eine Platin-Schallplatte"1) für über eine Million verkaufter Singles; sogar in Japan drehte sich die "Seemann"-Scheibe auf den Plattentellern. Von nun an war die Österreicherin allerdings zunächst auf maritime oder Südsee-Titel festgelegt, mit denen sie weiterhin beim Publikum punkten konnte. Ihr letzter "Top-10"-Erfolg war Mitte 1961 "Über alle sieben Meere". Als sie am 15. Juni 1963 im "Kurhaus"1) von Baden-Baden1) mit dem Lied "Da kam Johnny" an den "Deutschen Schlager-Festspielen" teilnahm, galt sie Etlichen als Favoritin, musste sich jedoch mit dem 6. Platz begnügen, Gitte Hænning wurde von der Jury bzw. dem Publikum für "Ich will ’nen Cowboy als Mann"1) als Siegerin gekürt.
Ihre Lieder trällerte Lolita auch in einigen Unterhaltungsstreifen jener Jahre, so in in ihrem Leinwanddebüt "Weißer Holunder"1) (1957) oder in Produktionen wie "Mein Schatz ist aus Tirol"1) (1958), "Schlager-Raketen"1) (1960), "Musik ist Trumpf"1) (1961) und "Isola Bella"1) (1961). Nach dem Schlagerfilm "Wenn die Musik spielt am Wörthersee"1) (1962) war sie in der Komödie "Unsere tollen Nichten"1) (1963) letztmalig an einer Kinoproduktion beteiligt → Übersicht Filmografie.
 
Ein schwerer Verkehrsunfall im Juni 1963, bei dem die Künstlerin beinahe das Augenlicht verloren hätte, zwang die Österreicherin, ihre Karriere zu unterbrechen, im Frühjahr 1964 stand sie jedoch wieder im Aufnahme-Studio. Ab Mitte der 1960er Jahre konnte Lolita zwar keine Hit-Notierungen mehr verzeichnen, wandte sich nun mehr der volkstümlichen Musik zu und präsentierte zudem ab 1967 beim "Saarländischen Rundfunk"1) über 50 Mal die beliebte TV-Sendung "Im Krug zum grünen Kranze". Eine weitere Sendung, in der sie zeitweise als Moderatorin (gemeinsam mit Maxl Graf) fungierte, war zwischen 1976 und 1978 das ZDF-Format "Lustige Musikanten"1).  In den folgenden Jahren spezialisierte sich die inzwischen als Ditta Einzinger verheiratete Künstlerin vermehrt auf österreichische Volkslieder, konnte bis in die 1990er Jahre ihren Star-Status bewahren und veröffentlichte in ihrem Heimatland weitere zahlreiche Platten; 1976 erhielt sie für die Verdienste um die Pflege deutscher Volksmusik die "Hermann-Löns-Medaille"1). Als Volksmusikinterpretin erwarb sie sich eine große Fangemeinde, im Tingel- und Fernsehgeschäft gelang es ihr schließlich auch, an die Erfolge der vergangenen Tage anzuknüpfen. Auch auf Tonträger war Lolita plötzlich wieder präsent: "In den Bergen mit Lolita und Alfons Bauer1) mit seinen Almdudlern" hieß zum Beispiel eine CD aus dem Jahr 1989. (Quelle: kurier.at; Seite nicht mehr aufrufbar)
 
Die unter dem Namen "Lolita" bekannt gewordenen Schlagersängerin und Moderatorin erlag am 1. Juli 2010 im Alter von 79 Jahren in Salzburg1) den Folgen einer Krebserkrankung. Die zwei Mal geschiedene Künstlerin hatte ein Kind (nach anderen Angaben zwei), war Großmutter eines Enkelkindes und lebte zuletzt in ihrer Wahlheimat Großgmain1) (Bundesland Salzburg1)); auf dem dortigen Friedhof fand sie die letzte Ruhe → Foto der Grabstätte bei knerger.de.
   
Wikipedia (Stand: 13.11.2025) notiert unter anderem: "Unweit ihres Geburtsortes eröffnete die Sängerin 1958 in der Stadtgemeinde Lilienfeld1) (Jungherrntalstraße 8) einen Tourismusbetrieb, die sogenannte "Lolita", eine viergeschossige, balkonlastige Hotel-Pension mit Restaurant, bekrönt von übergroßen Lettern des Künstlernamens → Foto. Der Beherbergungsbetrieb bestand bis 1980, gefolgt von einer vierzigjährigen Nutzung als Flüchtlingsquartier. Mitte 2020 entschied die Stadtgemeinde auf Abbruch der Baulichkeit zugunsten der Umsetzung von zwölf Wohneinheiten im Rahmen des gemeinnützigen Projekts "Junges Wohnen Lilienfeld"."
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie), www.swr.de
Fremde Links: 1) Wikipedia
  
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(Fremde Links: Wikipedia, theatertexte.de; R = Regie)
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