Filmografie
Bully Buhlan (Hans-Joachim Buhlan) wurde am 3. Februar 1924 in Berlin-Lichterfelde1) geboren. Schon während seiner Schulzeit betätigte er sich als Klavierspieler in der Schülerband "Die weißen Mäuse", hatte bereits 1943 einen ersten Rundfunkauftritt mit eigener Kapelle. Sein Abitur bestand er im Februar 1942, wurde anschließend während des 2. Weltkriegs zum Wehrdienst eingezogen, wegen einer schweren Verletzung jedoch im Frühjahr 1943 wieder entlassen. Zunächst studierte der junge Buhlan in Berlin Jura und Volkswirtschaft, da er Anwalt werden wollte, brach das Studium jedoch später ab. Nebenbei trat er, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, als Pianist mit Swing-Darbietungen – er war ein großer Fan von Bing Crosby – in so bekannten Lokalen wie dem "Groschenkeller" und dem "Café Leon" oder in Berliner Nachtclubs auf. Kurz nach Kriegsende wurde er 1945 als Pianist von Michael Jary1) (1906 – 1988) engagiert, der im Juni 1945 das "Radio Berlin Tanzorchester"1) gegründet hatte. "Als Jary erkannte, dass Buhlan auch über sängerische Qualitäten verfügte, machte er ihn zum Frontsänger des Orchesters." notiert Wikipedia.
Bully Buhlan im Jahre 1946; Copyright: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek; Urheber: Roger Rössing/ Renate Rössing; Datierung: 1946 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Mit Gründung des neuen Labels "Amiga"1) am 3. Februar 1947 gehörte Buhlan zu den ersten Künstlern, mit denen Schallplatten produziert wurden. Zu seinen bekanntesten "Amiga"-Titeln zählt der Glenn Miller-Evergreen "Chattanooga Choo Choo"1), den er zusammen mit Peter Rebhuhn1) als "Kötzschenbroda-Express" aufnahm. Nach acht weiteren Singles beendete Buhlan die Zusammenarbeit mit "Amiga" – diese in Ost-Berlin angesiedelte Firma wurde zu der Zeit noch von der sowjetischen Besatzungsmacht1) kontrolliert – und wechselte zunächst zu "Odeon"1) in West-Berlin, wo unter anderem der Titel "Gib mir einen Kuß durchs Telefon" entstand. Nach drei weitere Singles (1949) bei "Telefunken"1) erhielt er noch im selben Jahr einen langfristigen Vertrag bei der damals größten Plattenfirma "Polydor"1). "In den ersten Jahren entstanden die für Buhlan typischen Lieder "Ich hab’ mich so an dich gewöhnt" oder "Ham' se nich' 'ne Braut für mich." Als Ende 1953 in Deutschland die ersten Musikcharts veröffentlicht wurden, gehörte Buhlan früh zu den bewerteten Interpreten. Mit dem Titel "Angelika" wurde er im Frühjahr 1954 auf Platz 21 notiert. Zuvor hatte er in der Filmbranche ebenfalls einen Erfolg zu feiern, als er in dem 1953 erschienenen Streifen "Das singende Hotel"1) eine der Hauptrollen übertragen bekam." vermerkt Wikipedia.
 
Bully Buhlan im Jahre 1946 
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_roe-neg_0000083_003)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek
Urheber:
Roger Rössing (1929–2006) / Renate Rössing (1929–2005)
Datierung: 1946 / Lizenz CC-BY-SA 3.0
Originalfoto und Beschreibung: Wikimedia Commons bzw. Wikipedia
sowie www.deutschefotothek.de
Der Ur-Berliner interpretierte bevorzugt Lieder, die sich mit seiner Heimatstadt Berlin beschäftigten, wie zum Beispiel "Lieber Leierkastenmann", "Ich hab' noch einen Koffer in Berlin", "Heimweh nach dem Kurfürstendamm" oder "Das Lied von der Krummen Lanke" und zusammen mit seiner bevorzugten Gesangspartnerin Rita Paul1) (1928 – 2021) gehörte er zu den ersten Superstars der Nachkriegszeit. Michael Jary schrieb beispielsweise den "Mäcki-Boogie", der einer der größten Erfolge des Duos wurde. Auch mit der Sängerin Mona Baptiste (1928 – 1993) trat er in den 1950er Jahren gemeinsam auf. Am bekanntesten ist hier das Lied "Es liegt was in der Luft" aus dem Jahre 1954. Mit Liedern, die die Hungerjahre der Nachkriegsjahre zum Thema hatten wie "Ich hab so Sehnsucht nach Würstchen mit Salat" traf Buhlan den "Nerv" des damaligen Publikums. Deutsche Versionen von US-Hits waren ebenfalls eine Spezialität des Sängers, unter anderem wurde aus dem Hit "Baby It's Cold Outside"1) aus dem Esther Williams- Film "Neptuns Tochter"1) (1949, "Neptune’s Daughter") gemeinsam mit Rita Paul der von Ralph Maria Siegel1) getextete Titel "Baby, es regnet doch" (1950).
Nicht nur als Sänger war Buhlan in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren gefragt, sondern er war auch in einigen Nachkriegsfilmen zu sehen und zu hören sowie ein beliebter Gast im aufkommenden Fernsehen. In etlichen Unterhaltungsstreifen konnte er als Sänger und Pianist auftreten – sein Mentor Michael Jary schrieb viele erfolgreiche Titel für ihn. Sein Leinwanddebüt gab er in dem von Helmut Weiss1) gedrehten Lustspiel "Sag’ die Wahrheit"1) (1946), dem ersten mit westalliierter Lizenz hergestellten, deutschen Nachkriegsspielfilm. Es folgten Gesangsauftritte in etlichen Produktionen, mitunter konnte er sich zudem als Schauspieler beweisen wie unter anderem in der von Kurt Hoffmann1) nach dem gleichnamigen Schwank1) von Franz1) und Paul von Schönthan1) in Szene gesetzten Adaption "Der Raub der Sabinerinnen"1) (1954), in der Komödie "Wie werde ich Filmstar?"1) (1955) von (Regie) und mit Theo Lingen oder in Franz Antels1), im Milieu der k.u.k. Monarchie angesiedelten Romanze "Kaiserball"1) (1956), wo er neben den Protagonisten Sonja Ziemann (Näherin Franzi) und Rudolf Prack (Reichsgraf Georg von Hohenegg) als preußischer Graf von der Görtzen den engen Freund des Reichsgrafen mimte – natürlich mit Gesangseinlage. Im Fernsehen war Buhlan vor allem in etlichen Musiksendungen vertreten → Übersicht Filmografie.
   
In den 1960er und 1970er Jahren wurde es stiller um den sympathischen Künstler und erst Ende der 19780er Jahre war er im Zuge der Nostalgiewelle wieder gefragt. Nach seinem Auftritt in der musikalischen TV-Produktion "Ein kleines Glück auf allen Wegen" (1980) plante er eine Tournee durch Deutschland mit Bibi Johns und seiner früheren Duettpartnerin Mona Baptiste. Doch kurz bevor er diese ausgedehnte Tournee verwirklichen konnte, starb der beliebte Jazz- und Schlagersänger Bully Buhlan am 7. November 1982 in Berlin-Zehlendorf1) überraschend mit nur 58 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes. Die letzte Ruhe fand er auf dem Berliner "Waldfriedhof Dahlem"1) (Feld 011–Nr. 397/398); durch Senatsbeschluss1) vom 6. November 2018 wurde es als Ehrengrab der Stadt Berlin1) anerkannt → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Seit 3. Juli 1950 war der Künstler mit seiner Jugendliebe Elisa Lotte Bergs verheiratet; aus der Verbindung gingen Tochter Sabine (* 1956) und Sohn Joachim (* 1957) hervor; seine Ehefrau (* 1921) schied im Februar 1971 durch Freitod aus dem Leben.
Siehe auch Wikipedia mit Diskografie sowie grammophon-platten.de
Fremde Links: 1) Wikipedia
      
Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database, filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, theatertexte.de, filmportal.de, Die Krimihomepage (Spezial); R = Regie)
Kinofilme Fernsehen (Auszug)
  • 1959: Drei Orangen (R: Hans-Waldemar Bublitz; als Kurt Brandis) → IMDb
  • 1960: Romanze in Tüll (NDR-Musikshow; R: Günther Hassert (1919–1991); Mitwirkung) → IMDb
  • 1961: Das wird morgen vorbei sein (großes Unterhaltungsprogramm zum Jahreswechsel 1961/62;
    R: Harald Vock; Mitwirkung; Kurzinfo: In der Silvesternacht sendet der NDR ein großes Unterhaltungsprogramm,
    Schlager von gestern und heute erklingen. In den ersten Stunden des neuen Jahres wird die Sendung fortgesetzt.
    Es wird die längste und größte Unterhaltungssendung des Jahres sein.
    (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
  • 1963: Berlin-Melodie. Vom Zille-Ball zum Jazzlokal (Musiksendung; R: Paul Martin; Mitwirkung;
    Kurzinfo: Die Sendung beginnt mit der Aufstellung der ersten Litfaßsäule 1855 in Berlin, und sie endet mit
    der "Fair Lady" von heute. Dazwischen sehen wir die Berliner Operette, wie sie war, wir sehen "Harfenjule"
    und "Tulpenfrieda" sowie einen Ball mit jenen Typen, die Zille einst zeichnete, und wir werden an die
    "Haller-Revue" und den Glanz des "Wintergartens" erinnert.
    (Quelle: tvprogramme.shoutwiki.com)) → IMDb
  • 1963: Herz vorhanden – Vermögen erwünscht (Musikalischer Unterhaltungsfilm; R: Ralph Lothar; als ?) → IMDb
  • 1963–1964: Ich hab mich so an dich gewöhnt – Ein Besuch bei Bully Buhlan (3 Folgen mit Musik, Tanz
    und Schauspiel
    ) → IMDb
  • 1967: Jetzt schlägt's 13 (ZDF-Silvestergala; R: Truck Branss; Mitwirkung) → IMDb
  • 1967/1968: Altberliner Tanzvergnügen (3 Teile; R: Thomas Engel; u. a. mit Cornelia Froboess als Leontine, Tochter
    der Pfeiffers (Berta Drews / Willi Rose); als Oberkellner Fritz Langschütze
    )
  • 1971: Glückspilze (Sendung zum Jahresauftakt der Lotterie "Glücksspirale"; R: Thomas Engel; Mitwirkung)
  • 1980: Ein kleines Glück auf allen Wegen (Musiksendung; R: Ekkehard Böhmer; Mitwirkung) → IMDb
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