Filmografie
Fred Bertelmann wurde am 7. Oktober 1925 als jüngstes von neun Kindern und Sohn des Industriechemikers Jules Bertelmann in Duisburg-Meiderich1) geboren; die Familie übersiedelte nach Nürnberg1), als er neun Jahre alt war. Bereits während seiner Schulzeit sang er im Kirchenchor von "St. Lorenz"1), mit dem er auch Gastspielreisen unternahm. Er besuchte das Gymnasium, und erhielt aufgrund seiner musikalischen Begabung am "Konservatorium Nürnberg" Unterricht in mehreren Instrumenten (Cello, Violine und Trompete) bei Anton Gruberbauer sowie Schauspielunterricht. Außerdem nahm er Gesangsunterricht bei dem Heldenbariton des "Nürnberger Opernhauses"1), Johnny Born (1906 – 1975).*)
Nach dem Abitur wurde Bertelmann während des 2. Weltkrieges 1944 als Soldat zur Wehrmacht1) eingezogen "und geriet an der Westfront mit einer schweren Verwundung in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er wurde in den Bundesstaat Alabama1) gebracht und kam in einem Camp mit dem amerikanischen Swing1) in Berührung. Nach seiner Entlassung am 6. Mai 1946 begab er sich nach Füssen1), wo seine Mutter lebte, und spielte dort in einem Club der US-Armee als Trompeter im Orchester. Ein auf Wunsch seiner Mutter begonnenes Medizinstudium – ursprünglich sollte er Kinderarzt werden – gab er nach wenigen Semestern wieder auf, um seine musikalische Karriere fortzusetzen." notiert Wikipedia (nach "Portal Rheinische Geschichte"*))
1947 traf er in Landsberg am Lech1) auf die Musiker Ernst Mosch1) und Horst Reipsch1) und gründete mit diesen die bis 1948 bestehende Swing-Band "Remo", trat unter anderem in US-amerikanischen Clubs auf.
Im Jahre 1950 lernte Bertelmann nach einem Auftritt im "Carlton-Hotel" in Nürnberg den schwedischen Dirigenten und Jazzmusiker Arne Hülphers (1904 – 1978) kennen, der ihn für die Dauer von zwei Jahren als Sänger seines Tanzorchesters in Schweden1) unter Vertrag nahm. 1952 ließ sich Bertelmann zunächst in Hamburg und später wieder in Nürnberg nieder, wo er seine Gesangsausbildung am Konservatorium fortsetzte.*)

Fred Bertelmann um 1955
Foto mit freundlicher Genehmigung
der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: Zeyn/Union/Grimm;
Datierung: um 1955; © Zeyn/Union/Grimm/ ÖNB Wien;
Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 5562)

Fred Bertelmann um 1955; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: Zeyn/Union/Grimm; Datierung: um 1955; Copyright Zeyn/Union/Grimm/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 5562)
1952 zurück in Deutschland, machte ihn in Travemünde1) der Musikmanager Stefan von Baranski (1919 – 2005) mit dem Komponisten Michael Jary1) bekannt, der ihm beim Start ins Schallplattengeschäft behilflich sein wollte. Hier traf Bertelmann zudem auf seinen späteren Produzenten Nils Nobach1), der auf den Sänger mit der sonoren Bariton-Stimme aufmerksam geworden war und ihm 1954 zu einem Vertrag mit dem Plattenlabel "Electrola"1) verhalf. Zuvor hatte Bertelmann auf Vermittlung Baranskis beim Label "Tempo"1)  erste Singles veröffentlicht, doch Titel wie "Bonsoir, Bonsoir" (1952), "Wenn es Nacht wird in Montana" (1953) oder "O Wandersmann" (1953) brachten nicht den erhofften Erfolg. "Bei "Tempo" brachte  Bertelmann bis 1958 etwa 20 Singles heraus, die vielfach, wie bei "Tempo" üblich, Coverversionen erfolgreicher Schlager enthielten." notiert Wikipedia → Übersicht "Tempo"-Schallplatten.
Anders bei "Electrola", wo Bertelmann im Herbst 1955 seine Erfolgskarriere als volkstümlicher Sänger mit den Schlagern "In Hamburg sind die Nächte lang" und "Tina Marie" startete. Der Durchbruch kam dann 1957 mit der deutschen Version des US-amerikanischen Hits "Gambler's Guitar"1) von Jim Lowe1) bzw. Rusty Draper1) aus dem Jahre 1953, der bei Bertelmann zum "lachenden Vagabunden" wurde und von dem weltweit 3,5 Millionen Platten verkauft wurden. Der Durchbruch war geschafft, der Name Fred Bertelmann bleibt seither mit diesem Lied untrennbar verbunden. 
Im Verlaufe der nächsten Jahre folgten weitere Hits wie etwa 1958 "Ich bin ja nur ein Troubadour" und "Aber Du heißt Pia" oder Anfang der 1960er "Mary-Rose" (1962) und "Ein Caballero" (1963); bis Mitte der 1960er Jahre war Bertelmann mit seinen Songs regelmäßig in den deutschen Hitparaden vertreten. Zwei Mal trat er bei den deutschen Vorentscheidungen zum "Grand Prix Eurovision de la Chanson" (heute "Eurovision Song Contest an"1)), konnte sich jedoch 1958 ("Schlager 1958"1)) mit "Ich bin ja nur ein Troubadour" und 1964 ("Ein Lied für Kopenhagen"1)) mit "Das macht dein Lächeln, Mona Lisa" nicht für den internationalen Wettbewerb qualifizieren.
Neben zahlreichen Auftritten bei Rundfunk und Fernsehen, zu denen auch populäre US-amerikanische TV-Shows wie die von Ed Sullivan1), Dean Martin oder Perry Como zählten, erfreute der inzwischen zum Schallplattenmillionär gewordene Bertelmann sein Publikum zudem regelmäßig auf Tourneen mit seinen inzwischen zu volkstümlichen Evergreens gewordenen Liedern. Nachdem die große Zeit der deutschen Schlager durch die Rock- und Beatwelle abgelöst wurde, schuf sich Fred Bertelmann ein zweites Standbein, spielte eine Zeit lang Theater und übernahm Rollen in Musicals, gab beispielsweise über Jahre (1961–1968) an der Oper in Chicago den Part des Schiffheizers Joe in dem Musical "Show Boat"1). Zu Bertelmanns Theaterauftritten zählten auch Klassiker wie das Goethe-Schauspiel "Götz von Berlichingen"1) oder die Shakespeare-Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung"1). Seit Ende November 2003 erlebte man Fred Bertelmann in dem erfolgreichen Boulevard-Klassiker "Sonny Boys"2) von Neil Simon1) auf der Bühne des Mühlentheaters Kleinseebach (Ortsteil von Möhrendorf1)) bei Erlangen, hier mimte er als Partner von Jochen Stern1) den gealterten Comedy-Star, der nach über zehn Jahren wieder auf seinen ehemaligen (verhassten) Partner trifft. "2005 und 2006 trat er an der "Bayerischen Staatsoper"1) im Rahmen der "Münchner Opernfestspiele"1) als Aeneas1) im "Prinzregententheater"1) in der Festspielproduktion "Dido & Aeneas – die Barockoper von ihren Liebhabern entblößt" (nach der Oper "Dido and Aeneas"1) von Henry Purcell1)) von und mit Andreas Ammer1) und Sebastian Hess1) auf." vermerkt Wikipedia. Die Mezzosopranistin Barbara Heising gab die Rolle der Dido1), der unglücklichen Königin von Karthago1) → theaterkompass.de.
   
Auf der Leinwand war der Star mit der charakteristischen, tiefen bzw. sonoren Baritonstimme bis Anfang der 1960er Jahre in so leichten, für jene Ära typischen Unterhaltungsstreifen wie "Der lachende Vagabund"1) (1958), " Das blaue Meer und du"1) (1959), "Wenn das mein großer Bruder wüsste"1) (1959), "Gauner-Serenade" (1960), "Gitarren klingen leise durch die Nacht"1) (1960)  oder "Lieder klingen am Lago Maggiore"1) (1962) als Protagonist zu sehen und zu hören. Mit einer Gesangseinlage in der deutschen Fassung der spanisch-italienischen Co-Produktion bzw. der Western-Komödie "Laß die Finger von der Puppe"1) (1966) war seine überschaubare Leinwandkarriere auch schon wieder beendet; insgesamt wirkte der Schlagerbarde in 12 Kinofilmen mit sowie neben seinen zahlreichen Auftritten in Unterhaltungsshows auch in einigen TV-Produktionen → Übersicht (Auszug) Filmografie.

Auch wenn der Stern Bertelmanns auf Grund des veränderten Musikgeschmacks Ende der 1960er zu sinken begann, blieb er dennoch über Jahrzehnte durch zahlreiche TV-Auftritte und Tourneen in der Musikszene präsent. "Neben eigenen Liedern verlegte er sich nun auch auf die Interpretation von Volksliedern, Operetten und Seemannsballaden. Seine künstlerische Vielseitigkeit bewies er nicht nur als Theaterschauspieler, sondern auch als Münchner Faschingsprinz "Fred I." im Jahr 1974.
1970 gründete Bertelmann mit seinem Gesangs- und Schauspielerkollegen Walter Fitz1) (1921 – 1992) nach amerikanischem Vorbild die erste deutsche "Show-Schule", in der Nachwuchskräfte für die Unterhaltungsbranche ausgebildet werden sollten. Die Leitung übernahm die Sängerin Gitta Lind1) (1925 – 1974). Das ambitionierte und unter der Schirmherrschaft des bayerischen Innenministers Bruno Merk1) (1922 – 2013) stehende Projekt erwies sich jedoch als Fehlschlag und wurde im Jahr 1974 auch aus ökonomischen Gründen aufgegeben."
*)
Im Oktober 1994 veröffentlichte der vielseitige Künstler die CD "Lieder meines Lebens", 1999 wurde Bertelmann für seine Leistungen mit dem "Bundesverdienstkreuz am Bande"1) ausgezeichnet. Am 7. Oktober 2005 feierte Bertelmann, einer der erfolgreichsten deutschen Schlagerinterpreten der 1950er und 1960er Jahre, bei bester Gesundheit seinen 80. Geburtstag. Anlässlich des bevorstehenden 85. Geburtstages hatte er ein neues Album unter dem Titel "Mutterherz ich liebe Dich" eingespielt; die CD mit einigen seiner Evergreens sowie neuen Songs kam im Herbst 2010 auf den Markt.
 
Mit dem "lachenden Vagabund" Fred Bertelmann starb am 23. Januar 2014 im Alter von 88 Jahren in Berg1) am Starnberger See1) einer der erfolgreichsten deutschen Schlagerinterpreten und Unterhaltungskünstler der Nachkriegszeit. Mit vielen seiner inzwischen zu Evergreens gewordenen Liedern wird er in Erinnerung bleiben. Die letzte Ruhe fand der unvergessene Schlager-Barde auf dem Friedhof in Aufkirchen1) (Ortsteil von Berg).  
Fred Bertelmann, der bis zuletzt hin und wieder auf der Bühne stand, war seit 12. August 1966 in zweiter Ehe mit der früheren Fernsehansagerin sowie Schauspielerin Ruth Kappelsberger (1927 – 2014) verheiratet und hatte mit ihr die gemeinsame Tochter Kathrin (* 1967); mit seiner Familie lebte er in seinem Haus in Berg am Starnberger See – ganz in der Nähe seines großen Vorbilds Johannes Heesters (1903 – 2011), mit dem er freundschaftlich verbunden war. Später pendelte der Künstler viele Jahre laut Medienberichten zwischen dem Wohnsitz seiner Ehefrau, für die er nach eigenen Aussagen "die Verantwortung wahrnahm" und seiner in Regensburg1) wohnenden, langjährigen Lebensgefährtin Christa hin und her → www.stern.de. Bertelmanns erste, im Dezember 1946 geschlossene Ehe mit seiner Frau Wickie wurde Mitte der 1960er Jahre geschieden; aus dieser Verbindung gingen die Töchter Gaby (* 1948) und Alice (* 1959) hervor.
Bertelmanns Witwe, Ruth Kappelsberger, starb am 5. September 2014 im Alter von 86 Jahren ebenfalls in Berg am Starnberger See und wurde an der Seite ihres Gatten beigesetzt  → Foto der Grabstätte bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.   .  
Quelle (u. a. rheinische-geschichte.lvr.de*);
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie) sowie
den Artikel vom 06.10.2010 zum 85. Geburtstag bei wz-newsline.de
und den Nachruf bei www.zeit.de
*) Quelle: Björn Thomann "Fred Bertelmann" in "Portal Rheinische Geschichte" → rheinische-geschichte.lvr.de (abgerufen: 24.07.2025)
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) theatertexte.de
        
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Kinofilme / Fernsehen
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Kinofilme Fernsehen (Auszug)
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