Belinda Lee |
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Die britische Schauspielerin Belinda Lee wurde am 15. Juni 1935 als Tochter eines Hotelbesitzers
im südenglischen Badeort Budleigh Salterton geboren. Von ihren
Eltern erhielt sie eine "standesgemäße" Erziehung, sie besuchte
exklusive Internate und interessierte sich schon als Schülerin für alles,
was mit dem Theater zusammenhing. Als Teenager beschloss sie zunächst
gegen den Willen ihrer Eltern Schauspielerin zu werden, sie nahm
Tanzunterricht und besuchte zudem in Hindhead bei London
die "Tudor Art Academy". Später gelang es ihr, einen
Studienplatz an der "Königlichen Akademie für Dramatische Kunst" in
London zu erhalten, wo die jugendliche Schönheit von Regisseur Val Guest1)
für den Film entdeckt wurde. Er besetzte Belinda Lee mit einer Hauptrolle
in seinem humorvollen Thriller "The Runaway Bus" (1954) und rasch
avancierte die junge Schauspielerin auf der Leinwand zum Star. Es folgten
Filme wie beispielsweise "The Case of Canary Jones" (1954), "Footsteps in the Fog"
(1955, Zwischen Haß und Liebe), "Man of the Moment" (1955, Ich und der Herr Minister),
"No Smoking" (1955), "Who Done It?" (1956), "The Big
Money" (1956, Das große Geld) oder "Dangerous Exile" (1957, Im Dienste des Königs)
und auch in internationalen Produktionen wie "La Venere di Cheronea"
(1958, Venus of Cheronea) oder "Ce corps tant désiré" (1959, Mädchen des Lasters)
erregte die attraktive Schauspielerin Aufsehen und avancierte zum britischen
Sex-Symbol. Doch auch mit ihrem Privatleben machte sie Schlagzeilen: Ende Januar 1958 beging Belinda Lee, die 1954 mit 19 Jahren den renommierten Filmfotografen Cornel Lucas1) (1920 2012) geheiratet hatte, einen Selbstmordversuch. Das bevorstehende Ende ihrer Romanze mit dem verheiraten italienischen Aristokraten und wohlhabenden Industriellen Fürst Filippo Orsini, der drei Tage später ebenfalls Schlaftabletten nahm und sich auch noch die Pulsadern aufschnitt, soll angeblich dazu geführt haben; beide blieben glücklicherweise am Leben, doch der Skandal war perfekt. Belinda Lee ging zunächst zu ihrem Mann zurück, doch weitere Treffen mit Orsini führten dazu, dass die Ehe mit Cornel Lucas 1959 geschieden wurde. Ihrer Popularität als Filmschauspielerin tat dies jedoch keinen Abbruch, Sergio Grieco besetzte sie mit der Titelrolle in seinem historischen Abenteuerfilm "Le Notti di Lucrezia Borgia" (1959, Die Liebesnächte der Lucrezia Borgia), Rudolf Jugert gab ihr die Hauptrolle in seinem Krimi "Die Wahrheit über Rosemarie"2) (1959), der Verfilmung des Lebens und dem Tod der Frankfurter Prostituierten Rosemarie Nitribitt1). 1960 folgte der Part der Marie Bonnard in Georges Combrets abenteuerlichen Kostümfilm "Marie des Isles" (Sklavin der Pirateninsel), im gleichen Jahr die Rolle der Mary Moore in Giorgio Bianchis Komödie "Brevi amori a Palma di Majorca". Erneut unter der Regie von Rudolf Jugert spielte sie die Hauptrolle in der Gangsterstory "Der Satan lockt mit Liebe"2) (1960) neben Ivan Desny als Zuchthäusler Carlos, für Vittorio Cottafavi portraitierte sie die infame und grausame römische Kaiserin Messalina in "Messalina Venere imperatrice" (1960, Messalina). In Florestano Vancinis Melodram "La lunga notte del '43"1) (1960, Die lange Nacht von Ferrara), einer Ehebruchsgeschichte zwischen der Frau (Belinda Lee) eines gelähmten Apothekers (Enrico Maria Salerno) und einem Deserteur (Gabriele Ferzetti), nach einer Erzählung von Giorgio Bassani, spielte sie die Hauptrolle der Anna Barilari. Dann stand sie noch für die Filme "Giuseppe venduto dai fratelli" (1960, Joseph Sold by His Brothers), "Femmine di lusso" (1960, Luxusweibchen), "Fantasmi a Roma"1) (1961, Das Spukschloss in der Via Veneto) und "Costantino il grande" (1962, Konstantin der Große) vor der Kamera. Am 13. März 1961 verunglückte Belinda Lee mit nur 25 Jahren tödlich bei einem Autounfall nahe der kalifornischen Ortschaft San Bernardino; sie hatte sich auf dem Weg von Las Vegas nach Hollywood befunden, als bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h ein Reifen platzte und die Schauspielerin aus dem Wagen geschleudert wurde; Belinda Lee verstarb noch am Unfallort; die letzte Ruhe fand sie auf dem Protestantischen Friedhof in Rom → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons. Zuletzt war die Schauspielerin mit dem italienischen Filmregisseur Gualtiero Jacopetti1) liiert gewesen, der mit im Wagen gesessen hatte und nur leichte Verletzungen davontrug. |
Link: 1) Wikipedia, 2) filmportal.de |
Siehe auch Wikipedia Filmografie bei der Internet Movie Database |
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