Constanze Engelbrecht wurde am 6. Januar 1950*) als Tochter der Schauspielerin
Alice Franz1)
(1912 2011) und des Bildhauers Ben Gulch in München
geboren. Schon als Kind "arbeitete" sie für Film- und Fernsehen
und war unter anderem die deutsche Stimme des kleinen Jeff Miller
(Tommy Rettig1)) in der
beliebten US-amerikanischen Serie "Lassie". Nach dem Gymnasium
absolvierte Constanze Engelbrecht in München eine klassische
Gesangsausbildung am "Richard-Strauss-Konservatorium"1), an der Londoner
"Guildhall School" sowie am Salzburger "Mozarteum"1);
außerdem erhielt sie von Rosemarie Fendel Schauspielunterricht.
Schon bald machte sie sich einen Namen in zahlreichen Film- und
Fernsehproduktionen und war auch an Münchener Theaterbühnen oder dem
Pariser "Théâtre de la ville" überaus
erfolgreich. Sie avancierte zu einer der meistbeschäftigten Darstellerinnen
im deutschen und französischen Fernsehen, neben Auftritten in so beliebten Serien wie
"Tatort", "Diese Drombuschs", "Die Wiesingers"
oder "Die Männer vom K3", brillierte die attraktive
Schauspielerin beispielsweise 1981 als Ilse Benjamin in Egon Günters
mehrteiligen Lion Feuchtwanger-Verfilmung
"Exil"2).
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Die darstellerischen Möglichkeiten der attraktiven Schauspielerin mit dem
kühlen Charme waren vielschichtig und so beeindruckte sie mit den
unterschiedlichsten Rollen, war Aufsteigerin, "Jet-Set-Lady" oder
eine Frau mit Vergangenheit, die die Männer skrupellos ausraubt. In
verschiedensten Mehrteilern mimte sie diesen Frauentypus, etwa als Theresa
von Trattner in dem von Marcel Bluwal inszenierten historischen
Mehrteiler "Mozart" (1982), ein Jahr später als
Melinda van Allen in Franz Peter Wirths zweiteiligen
Patricia Highsmith-Adaption "Tiefe Wasser"3) (1983)
und als Agathe Delamalle in dem ZDF-Adventsvierteiler "Der
Mann von Suez"1) (1983). Erneut
mit Franz Peter Wirth drehte sie die Fontane-Verfilmung "Vor
dem Sturm"1) (1984) und
überzeugte als Renate von Vitzewitz, in dem ebenfalls von
Franz Peter Wirth in Szene gesetzten Krimi "Familienschande"3) (1988)
nach dem Buch von Patrick Quentin1) mimte sie die aus armen und
zwielichtigen Verhältnissen stammende Virginia, die nach einem Mordfall in
das Visier von Inspektor Trant (Peter Sattmann) gerät.
Constanze Engelbrecht als Melinda van Allen
mit Klaus
Wildbolz (Herbert Meller) in dem Krimi "Tiefe Wasser"
Szenenfoto mit freundlicher Genehmigung von Pidx-Film,
welche die ZDF/ORF-Produktion 2014 auf DVD herausbrachte.
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Eine weitere
Zusammenarbeit mit Wirth ergab sich für den TV-Film "Karambolage"1) (1989),
1990 beeindruckte sie mit ihrer Darstellung der durch einen Unfall erblindeten
Elke Bernd in Sigi Rothemunds "Der Eindringling"1),
"Constanze Engelbrecht bereitete sich fundiert auf die Darstellung der
blinden Frau vor, indem sie ein Mobilitätstraining unter Anleitung einer
Blindentrainerin absolvierte und mit blinden Menschen sprach." notiert
hierzu Wikipedia. In nachhaltiger Erinnerung ist Constanze Engelbrecht
auch mit ihrer Darstellung der Corinna von Sarau in Joachim Roerings
bitterbösen Satire "Halali
oder Der Schuß ins Brötchen"1) (1994)
geblieben, 1996 übernahm sie die Rolle der Sylvia Brant in
Dieter Wedels fünfteiligem Thriller "Der
Schattenmann"1), glänzte an der
Seite von Götz George in der sehenswerten Komödie "Der Mann auf der Bettkante"4) (1996)
oder war die Protagonistin Petra in dem Psycho-Thriller "Die
Beischlafdiebin"1) (1998)
– um nur einige ihrer zahlreichen Rollen bzw. Arbeiten für den
Film zu nennen. Zu Constanze Engelbrechts letzten Arbeiten vor der Kamera
zählen das Abenteuer "Unsere
Kinder! – Verschollen im Urlaub"4) (1998)
sowie das vierteilige Dumas-Abenteuer "Der
Graf von Monte Christo"1) (1998),
wo sie an der Seite von Titelheld Gérard Depardieu1) als Hermine Danglars in
Erscheinung trat.
DVD-Cover "Der Mann auf der Bettkante"
Mit freundlicher Genehmigung von Pidx-Film,
welche die Produktion 2014 auf DVD herausbrachte.
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Auch wenn ihre eigentliche Domäne das Fernsehen war, wirkte
Constanze Engelbrecht in den 1980er Jahren in einigen
Kinoproduktionen mit, unter anderem in Gerhard Schmidts Satire "Is'
was Kanzler?!?"1) (1983), an der Seite von
Horst Buchholz in
Christian Rischerts modernem Liebesfilm "Wenn ich mich
fürchte
" (1984), in Uwe Schraders Streifen "Sierra Leone"1) (1987)
und in dem US-amerikanischen Thriller von David Seltzer "Wie
ein Licht in dunkler Nacht"1)
(1992, Shining Through) → Übersicht Filmografie.
Darüber hinaus war die Schauspielerin viele Jahre als Synchronsprecherin tätig und lieh
ihre Stimme unter anderem Isabelle Adjani1) (1981: "Quartett"),
Nancy Allen1) (1976: "Carrie"1)),
Jane Birkin (1973: "Projection privée", 1970: "Ticky"),
Jamie Lee Curtis (1978: Halloween"),
Sondra Locke1) (1976: "Der
Texaner"1), 1978: "Der Mann aus San
Fernando"1)), Ornella Muti1) (1977: "Der Fall
Serrano"1)), Theresa Russell1) (1978: "Stunde
der Bewährung"1))
und Adriana Tarábková (1984: "König
Drosselbart"1)) → mehr bei synchronkartei.de.
1998 diagnostizierten die Ärzte bei Constanze Engelbrecht Brustkrebs,
später griff die Krankheit auf die Leber über und schließlich auf das
Gehirn. Die sympathische Schauspielerin verlor am 20. Juli 2000 den
Kampf gegen die furchtbare Krankheit und starb mit nur 50 Jahren
in einer Münchener Klinik; die letzte Ruhe fand sie auf dem Münchener Nordfriedhof1) → Foto der Grabstelle bei Wikimedia
Commons.
Die sympathische Schauspielerin hinterließ ihren Ehemann, den französischen Autor,
Regisseur und Schauspieler François Nocher, sowie die 1984 geborene
gemeinsame Tochter Julie Engelbrecht1),
mit der sie 1996 in Franz-Peter Wirths TV-Film "Adieu, mon ami"4)
vor der Kamera gestanden hatte. Seit den 1980er Jahren lebte sie mit ihrer
Familie vorwiegend in Paris und im Chiemgau bei Wasserburg. Mit François Nocher
war sie rund fünfzehn Jahre zusammen gewesen, bevor das Paar 1999 heiratete, damit die gemeinsame Tochter Julie im Todesfall abgesichert
sei.
Als "grazile Blondine, oft als eine der
schönsten Frauen im deutschen Fernsehen gefeiert" (…) bezeichnete DER
SPIEGEL /30/2000) die wandlungsfähige Schauspielerin anlässlich
ihres viel zu frühen Todes und notierte unter anderem weiter "keck,
zickig oder romantisch verlieh sie ihren Figuren Glaubwürdigkeit".
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Filme
Kinofilme / Fernsehen
Filmografie bei der Internet Movie Database
sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, Die Krimihomepage,
fernsehserien.de,
geschichtewiki.wien.gv, fernsehenderddr.de) |
Kinofilme
Fernsehen (Auszug)
- 1965: Und nicht mehr Jessica (als Evelyn)
- 1973: Ein Haus voll Zeit (als Betty; → weitere Besetzung
IMDb;
Kurzinfo: Nach einem Hörspiel des BBC-Autors Don Haworth
drehte der Schweizer Jungregisseur Jeanpierre Heizmann dieses Fernsehspiel, eine romantische Liebesgeschichte
einem Siebzehnjährigen (Martin Semmelrogge)
und einer Studentin (Constanze Engelbrecht). (Quelle: spiegel.de))
- 1977: Tatort (Krimireihe)
- 19771991: Der
Alte (Krimiserie)
- 1978: Jugend, Liebe und die Wacht am Rhein (als Viola; → weitere Besetzung
IMDb;Kurzinfo:
"Gedankenwelt, Lebensgefühl,
die Idole der Jugend am Ende der Bismarck-Ara" versucht der Bremer TV-Dramaturg
Thomas Valentin in seinem neuen Fernsehspiel
darzustellen. Er schildert das Leben des jungen "roten" Grafen Kessler (1868-
1937), einem der "ersten überzeugten Europäer",
gespielt von Stephan Schwartz.
(Quelle: spiegel.de))
- 1979: Heinrich, der gute König
/ Le roi qui vient du sud (13/6 Teile nach den Romanen "Die
Jugend des Königs Henri Quatre"
und "Die Vollendung des Königs Henri Quatre" von Heinrich
Mann über Heinrich IV. von Frankreich;
als Gabrielle d'Estrées)
- 1981: Unter der Trikolore
/ Blanc, bleu, rouge (Serie; als Anne de Rouello)
- 1981: Exil (7
Teile nach dem Roman von Lion
Feuchtwanger; als Ilse Benjamin) → deutsches-filmhaus.de
- 1982: Mozart (Fünfteiler
über Wolfgang
Amadeus Mozart mit Christoph
Bantzer als erwachsener Mozart; als Theresa von Trattner)
- 1983: Der Fall Sylvester Matuska
/ Viadukt (über Sylvester
Matuska mit Michael
Sarrazin als Matuska; als Zeugin Ilona)
- 1983: Ruhe sanft, Bruno (als
junge Agentin Sonja Petrova)
- 1983: Tiefe
Wasser (Zweiteiler nach dem Krimi "Deep Water" von Patricia
Highsmith; als Melinda van Allen) → Die
Krimihomepage
- 1983: Der
Mann von Suez / L’homme de Suez (Vierteiler; als Agathe
Delamalle)
- 1984: Ein Mann namens Parvus. Agent zwischen Kaiser und
Revolution (über Alexander
Parvus, Organisator der Reise
Lenins
vom Schweizer Exil zurück in seine Heimat Rußland, mit Günter
Lamprecht in der Titelrolle; als Maria; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1984: Die Wiesingers (Serie; als
Nancy Wiesinger, Ferdls US-amerikanische Ehefrau, in Folge 2.08 "Nancy")
- 1984: Vor
dem Sturm (Sechsteiler nach dem Roman
von Theodor Fonatane; als Renate von Vitzewitz, Lewins Schwester)
- 1985: Wochenendgeschichten (6-teilige
Serie; als Eva Rißmann in Folge 2 "Gerichtliches Nachspiel")
- 1985: Ami Go Home oder Der Fragebogen von Ernst von Salomon (Regie:
Rolf
Busch; als Salomons jüdische Freundin Ille;
→ weitere Besetzung IMDb;
Kurzinfo: In Spielszenen aufgelöst und vor
Publikum aufgezeichnet hat Rolf Busch seine Bearbeitung
des Romans "Der
Fragebogen" von Ernst
von Salomon. In Buschs Version sieht sich Ernst von Salomon (Heinz
Hoenig)
einem amerikanischen Offizier (Michael
Hanemann) gegenübergestellt. Es gilt, den berüchtigten
Entnazifizierungsbogen
auszufüllen. (Quelle:
spiegel.de))
- 19851993: Derrick
(Krimiserie)
- 1987: Finsternis
bedeckt die Erde / Torquemada (Zweiteiler über Tomás
de Torquemada; als Königin Isabella
I.)
- 1987–1989: Diese
Drombuschs (Serie; in 8 Folgen als intrigante Brigitte Sanders,
(Ex-)Ehefrau von Zeitungsredakteur Martin Sanders)
- 1988: Familienschande (nach
dem Roman von Patrick Quentin;
als Virginia Morrisson)
- 1989: Die Männer vom K3 (Krimiserie; als
Verkäuferin im Juweliergeschäft Marianne Ebert in
Folge 4 "Diamanten machen Freunde")
- 1989: Die Frauen von Bonne Espérance
/ Bonne Espérance (13 Teile; als Emily, Ehefrau von Jacques Beauvilliers)
- 1989: Karambolage
(als Ilse Maiwald)
- 1990: Der
Eindringling (als blinde Elke Bernd)
- 1990: Marco Über Meere und Berge
(Sechsteiler; als Laura)
- 1990: Die Neue
/ Peintures de guerre (als Polizistin Alice)
- 1991: Papa, ich hab dich lieb
/ Buon giorno, Papa (Zweiteiler; als Ruth, Mutter von Tom)
- 1991: Kommissar
Navarro / Commissaire Navarro (Krimiserie; als Hélène in Folge
11 "Das Samurai-Spiel" ("Samouraï"))
- 1991: Insel der Träume (Serie; als Eva in Folge
8 "Eifersucht")
- 19911996: Peter Strohm (Krimiserie; als Herta Meier)
- 1992: Im Sog der Angst (DFF-Überläuferproduktion
zum SFB;
als Jenny)
- 1992: Ein
Fall für zwei (Krimiserie; als Evelyn Kallway in Folge 98 "Lebenszeichen")
- 1992: Wiedersehen in Kanada (Film mit Howard Carpendale;
als Katrin, Tochter von Dorothea Saalbach; → weitere Besetzung IMDb)
- 1992: Die Angst wird bleiben (als Karin; → weitere Besetzung IMDb)
→ tvspielfilm.de
- 19931999: Freunde fürs Leben (Serie;
als Dr. Claudia Hornung in Staffel 1 (Folgen 1114))
- 1993: Durchreise Die Geschichte einer Firma
(Sechsteiler nach dem Theaterstück von Curth
Flatow; als Mannequin Daisy)
- 1993: Der rote Vogel (Fünfteiler;
Drehbuch: Sandra
Paretti; als Inge Maienstadt, Mutter von Sarah)
→ wunschliste.de
- 1994: Halali
oder Der Schuß ins Brötchen (als Corinna von Sarau) →
prisma.de
- 1994: Praxis Bülowbogen (Serie; als Petra Franke in Folge
4.10 "Heute vor vielen Jahren")
- 1995: Der Mann auf der Bettkante (nach
dem Roman von Evelyn Holst;
als "Dolce Vita"-Journalistin Marlene Ellermann)
→ prisma.de,
tvspielfilm.de
- 1995: Heimliche Zeugen (als
Werbemanagerin Marie Schiller)
- 1996: Der
Schattenmann (Fünfteiler; als Sylvia Brandt)
- 1996: Dein tödliches Lächeln (als Leonie Bertram; → weitere Besetzung
IMDb;
Kurzinfo: Gelächelt wird in Kai
Borsches Fernsehkrimi
verdammt wenig, gehaßt dagegen ziemlich viel: Leonie (Constanze Engelbrecht) haßt ihren Mann Victor
(August
Zirner), weil der
ein Verhältnis mit dem Au-pair-Mädchen Claudine (Käthe LoaIsa) hat; sie kann die Rivalin nicht ausstehen; und alle finden Victor
gräßlich, weil der, wie könnte es anders sein, ein Immobilienmakler und deshalb fies und egoistisch ist. Claudine kommt nicht zum
Hassen, weil sie vorher ermordet wird, kann deshalb aber auch nicht lächeln.
Genau sowenig wie der Zuschauer Todesursache:
tödliche Langeweile. (Quelle: spiegel.de))
- 1996: Adieu, mon ami
(nach dem Roman "Der Zwillingsbruder" von Barbara
Noack; als Dagmar (erwachsen))→ tvspielfilm.de,
prisma.de
- 1997: Der Kapitän (Serie; als Alice Ledevin in Folge
4 "Zwischen den Fronten")
- 1997: Schlosshotel Orth (Serie; als
Pianistin Elvira Plummer in Folge 10 "Alte Liebe rostet nicht")
- 1997: Maître Da Costa (7-teilige französische Serie; als Marina Todd)
- Les témoins de l'oubli
- Le doigt de Dieu
- 1997: Seitensprung in den Tod (als Julia Brenner; → weitere Besetzung
IMDb)
→ tvspielfilm.de,
Filmlexikon
- 1997: Zwischen den Feuern (als Elfi Leuthold,
Frau von Sportcenter-Chef Leuthold)
→ tvspielfilm.de
- 1997: Rot und Schwarz / Le Rouge et Le Noir (Zweiteiler nach
dem Roman
von Stendhal; als Madame Derville; → weitere Besetzung
IMDb)
- 1997: Der Prinzgemahl (als Karin Morgenroth,
Frau von Schiffbauingenieur, Jens Morgenroth)
→ tvspielfilm.de
- 1998: Der
Graf von Monte Christo / Le Comte de Monte Christo (Vierteiler
nach dem Roman
von Alexandre Dumas;
als Hermine Danglars) → prisma.de
- 1998: Die
Beischlafdiebin (als Petra) → prisma.de
- 1998: SOKO 5113 / SOKO München (Krimiserie; als Frau
Tschernik in Folge 17.09 "Notwehr
- 1998: Unsere Kinder! Verschollen im Urlaub (als
Rechtsanwältin Sofie von Stetten, Lenas Mutter) → tvspielfilm.de
- 1998: Dr. Sommerfeld Neues vom Bülowbogen (Serie;
als verwitwete Susanne Möller in Folge 2.02 "Gegen den Rest der Welt")
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