Leni Riefenstahl gilt wegen ihrer Nähe zum Machtapparat des Nationalsozialismus als eine der umstrittensten und kontrovers diskutiertesten Personen der deutschen Filmgeschichte, doch mit ihren innovativen Arbeiten als Regisseurin und Fotografin hinterließ sie künstlerisch nachhaltige Spuren, setze hinter der Kamera neue Maßstäbe in der filmischen Reportage.
Geboren wurde die Künstlerin am 22. August 1902 als Helene Bertha Amalia Riefenstahl und Tochter des Kaufmanns bzw. Installateurmeisters Alfred Riefenstahl (1878 – 1944) und dessen Ehefrau Bertha Ida (1880 – 1965) in Berlin-Wedding1); ihr jüngerer Bruder Heinz1) (1906 – 1944) erblickte zwei Jahre später das Licht der Welt. 
Schon früh interessierte sich Leni Riefenstahl für darstellende Kunst, nach der Volksschule in Berlin-Neukölln1) und dem Besuch des "Kollmorgen'schen Lyzeums" in Berlin-Tiergarten1), das sie 1918 mit der so genannten "Mittleren Reife"1) beendete, nahm sie mit Unterstützung ihrer kunstbegeisterten Mutter Bertha, zunächst ohne Wissen ihres autoritären Vaters, an der "Helene-Grimm-Reiter-Schule" heimlich Ballettunterricht und war vor allem vom Ausdruckstanz begeistert. Als der Vater dahinter kam, musste sie die Tanzschule verlassen.
Ihr Aufenthalt 1919 in einem Mädchenpensionat in Thale1) (Harz) blieb nur ein Intermezzo, schließlich war der Vater mit den Plänen seiner Tochter, zur Bühne zu gehen, einverstanden und Leni Riefenstahl begann 1921 offiziell eine Ausbildung im klassischen Ballett bei Eugenie Eduardowa1) (1882 –1960), einer ehemaligen Solotänzerin aus St.  Petersburg; daneben studierte sie Ausdruckstanz an der von Jutta Klamt1) (1890 – 1970) geführten "Jutta-Klamt-Schule". 1923 ging sie für ein halbes Jahr nach Dresden und besuchte die dortige, von Mary Wigman1) (1886 – 1973) 1920 gegründete Schule. Im Herbst des gleichen Jahres gab Leni Riefenstahl mit einem Soloauftritt in München ihr Bühnendebüt als Tänzerin "Diotima", wurde wenig später von Max Reinhardt1) als Solotänzerin an das "Deutsche Theater"1) in Berlin engagiert. 

Foto: Leni Riefenstahl 1928
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons; Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier

Leni Riefenstahl 1928; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: gemeinfrei
Fred Hildenbrandt1) beschrieb Riefenstahls Tanzstil mit den Worten: "Dieses sehr schöne Mädchen ringt wohl inständig um einen Rang neben den dreien, die man ernst nimmt: der Impekoven1), der Wigman1), der Gert. Und wenn man dieses vollkommen gewachsene hohe Geschöpf in der Musik stehen sieht, weht eine Ahnung daher, dass es Herrlichkeiten im Tanz geben könnte, die keine von jenen dreien zu tragen und zu hüten bekam, nicht der heroische Gongschlag der Mary, nicht der süße Geigenlauf der Niddy, nicht die grausame Trommel der Valeska: die Herrlichkeit der Tänzerin, die alle tausend Jahre wiederkehrt. Aber dann beginnt dieses Mädchen ihren Leib zu entfalten, die Ahnung verweht, der Glanz ergraut, der Klang verrostet (…) Der Kunstkritiker und Tanzhistoriker John Schikowski1) urteilte im April 1924 über Riefenstahls Darbietung bei einer Matinée an der "Volksbühne Berlin"1): "Knie- und Hüftgelenke erscheinen zuweilen etwas eingerostet, die früher so wunderbar suggestive Sprache der Arme ist teilweise verstummt; an ihre Stelle trat ein äußerlich effektvolles, aber oft seelenloses Spiel der Hände."2)
Bis Mitte der 1920er folgen zahlreiche erfolgreiche Auftritte an Theatern in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland, doch während eines Auftritts in Prag zog sich Leni Riefenstahl im Sommer 1924 eine Bänderzerrung am Knie zu und musste ihre Träume, als Tänzerin weiter Karriere zu machen, begraben.
Nach ihrer Genesung wandte sie nun der Schauspielerei bzw. dem noch jungen Medium Film zu, bereits mit dem von Wilhelm Prager1) in Szene gesetzten Kulturfilm "Wege zu Kraft und Schönheit"1) (1925) machte sie als Teilnehmerin der Gymnastikgruppe erste Erfahrungen vor der Kamera. Nachdem sie den von dem Schöpfer des Bergfilms Dr. Arnold Fanck1) (1889 – 1974) inszenierten Stummfilm "Der Berg des Schicksals"1) (1924) mit Luis Trenker (1892 – 1990) in der Hauptrolle gesehen hatte, war sie so begeistert, dass sie mit Fanck Kontakt aufnahm. Dieser zeigte sich von der Ausstrahlung der jungen Künstlerin so beeindruckt, dass er ihr eine Rolle in seinem ebenfalls stummen Drama "Der heilige Berg"1) an der Seite von Trenker anbot, wo sie mit der Rolle der Tänzerin Diotima ihr Leinwanddebüt gab – die Uraufführung erfolgte am 14. Dezember 1926. Damit begann für Leni Riefenstahl eine langjährige Zusammenarbeit mit Fanck, der ihr in den kommenden Jahren in seinen Abenteuer- und Bergfilmen eindrucksvolle Hauptrollen gab. Für die Filmarbeiten lernte sie klettern und Ski fahren, gefährliche Stunts führte sie selbst aus und ließ sich nie "doubeln".
In dem Stummfilm "Der große Sprung"1) (1927) war Leni Riefenstahl erneut neben Luis Trenker zu sehen und mimte die sportliche Ziegenhirtin Gita, um deren Herz der Bauernbursche Toni (Luis Trenker) und der Millionär Michael Treuherz (Hans Schneeberger1)) buhlen. In "Die weiße Hölle vom Piz Palü"1) (1929) tauchte sie auf der stummen Leinwand als Frau des Bergsteigers Johannes Krafft (Gustav Diessl) auf. Dieser Film, der als einer der letzten großen Produktionen der Stummfilm-Ära gilt, wurde auch international ein Erfolg, 1930 wurde unter dem Titel "The White Hell of Piz Palü" eine englische Tonfilmfassung hergestellt.2)
  
"Die weiße Hölle vom Piz Palü" (1929)
"Die weiße Hölle vom Piz Palü" (1929); Leni Riefenstahl in der Rolle der Maria Maioni; aus: "Vom Werden deutscher Filmkunst/1. Teil: Der stumme Film" von Dr. Oskar Kalbus (Berlin 1935, S. 91)/Sammelwerk Nr. 10 bzw. Ross-Verlag 1935; Unbekannter Fotograf; Quelle: virtual-history.com: Lizenz: gemeinfrei Filmplakat zu "Die weiße Hölle vom Piz Palü" (1929); Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild Bild 102-13954; Fotograf: Unbekannt / Datierung: 1929 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0; Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt. Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv Bild 102-13954 bzw. Wikimedia Commons
Leni Riefenstahl in der Rolle
der Maria Maioni
 
Aus: "Vom Werden deutscher Filmkunst/
1. Teil: Der stumme Film"
von Dr. Oskar Kalbus1) (Berlin 1935, S. 91) /
Sammelwerk Nr. 10 bzw. Ross-Verlag 1935
Unbekannter Fotograf
Quelle: virtual-history.com
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei)
siehe hier
Filmplakat sowie Originalbeschreibung;
Gefahrvolle Alpinistik an vereisten Felswänden
im Hochgebirge bei Nacht! Blick in eine
Gletscherspalte während eines
nächtlichen Aufstieges mit Fackeln,
im Gletschergebiet der Bernina Alpen1)
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank,
Bild Bild 102-13954;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: 1929 /
 Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 102-13954;
bzw. Wikimedia Commons
  
Ein für Leni Riefenstahl eher untypischer Film war das von Rudolf Raffé1) (1885 – 1978) inszenierte und lange als verschollen geltende stumme Melodram "Das Schicksal derer von Habsburg"1) aus dem Jahre 1928, wo sie sich als Baronesse Mary Vetsera1) präsentierte. Es ist der einzige Film mit Leni Riefenstahl als Schauspielerin, der nicht im Bergmilieu angesiedelt ist bzw. nicht von Arnold Fanck realisiert wurde. "Im Mittelpunkt dieses biografischen Ausstattungsfilms stehen die zentralen Stationen der österreichischen Kaiserfamilie, schicksalhaft nachgestellt und verknüpft mit den folgenden zentralen Ereignissen: Beginnend mit der Jugend des Kronprinzen Rudolf1) (Alphons Fryland), seiner erzwungenen Heirat mit der belgischen Prinzessin Stefanie1) (Maly Delschaft) und Rudolfs hoffnungslosen Liebe zu der Baronesse Mary Vetsera, die in der Bluttat (Mord und Selbstmord) im Jagdschlösschen von Mayerling1) (1889), über die Ermordung von Kaiserin Elisabeth1) (Erna Morena) in Genf durch einen Anarchisten (1898), das Attentat von Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand1) (Willi Hubert) nebst Gattin Herzogin Sophie1) in Sarajevo1) und infolgedessen den Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914) sowie den Tod (1916) des greisen Kaisers Franz Joseph I.1) (Fritz Spira) bis zum Zerfall der k.u.k.-Monarchie1) und der erzwungenen Abreise aus Wien (1918) des erst seit zwei Jahre amtierenden jungen Kaisers Karl1) (Ferry Lukacs). Dabei vermeidet der Film sorgsam jede politische Stellungnahme, historische Einordnung oder Wertung, sondern folgt mit seiner Geschichte ausschließlich äußerer Zurschaustellung einer Herrschaftsfamilie mit all ihren Höhen und Tiefen." notiert Wikipedia.
"Stürme über dem Mont Blanc"1) (1930) an der Seite von Sepp Rist hieß dann der erste Tonfilm, den Leni Riefenstahl mit Fanck drehte, zunächst als Stummfilm konzipiert, wurde das Bergdrama später nachsynchronisiert. 1931 folgte die Komödie "Der weiße Rausch – neue Wunder des Schneeschuhs"1), zwei Jahre später das Abenteuer "S.O.S. Eisberg"1) (1933), erneut mit Gustav Diessl und mit Sepp Rist als Partner. Das Drehbuch basiert auf Motiven der Hörspielvorlage von Friedrich Wolf1), die den Absturz des Luftschiffes "Italia"1) im nördlichen Eismeer im Jahr 1928 und die sich daran anschließende internationale Rettungsaktion behandelt. Betont die Vorlage noch die Rolle des Funkverkehrs für die internationale Solidarität (die italienischen Havaristen werden schließlich durch einen sowjetischen Eisbrecher gerettet), so wird "SOS Eisberg" aus betont nationaler Perspektive erzählt: Eine deutsche Funkstation koordiniert die Suchaktion, ein deutscher Flieger bringt die Rettung.2) Auch hier wurde wegen der noch mangelnden Synchronisationstechnik mit "SOS Iceberg" eine englischsprachige Version gedreht, in der der US-amerikanische Filmstar Rod La Roque1) (1898 – 1969) den Part von Gustav Diessl übernahm.
 

 Leni Riefenstahl 1935
Foto mit freundlicher Genehmigung der
Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: 1935
© ÖNB Wien; Bildarchiv Austria; (Inventarnummer FO300374/01)

 Leni Riefenstahl 1935; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: New York Times Photo; Datierung: 1935; Copyright ÖNB Wien; Bildarchiv Austria; (Inventarnummer FO300374/01)
Während ihrer Arbeit als Schauspielerin eignete sich Leni Riefenstahl zudem in der Zusammenarbeit mit Fanck weitreichende Kenntnisse über Kamera-, Regie- und Schneidetechnik an. 1932 entstand der mystisch-romantische Bergfilm "Das blaue Licht"1), mit dem Leni Riefenstahl "offiziell" ihr Regiedebüt gab. Bei der ersten Aufführung des Films 1932 war unter Regie ausschließlich Béla Balázs1) (1884 – 1949) genannt. Nach der so genannten "Machtergreifung"1) der Nationalsozialisten1) im Jahr 1933 ließ Riefenstahl sich im Vorspann als alleinige Regisseurin eintragen.2) Neben dem Drehbuch-Entwurf und der weiblichen Hauptrolle des Bergmädchens Junta fungierte sie gemeinsam mit Harry R. Sokal1) auch als Produzentin, zeichnete für den Schnitt und die "Bildgestaltung" verantwortlich. "Das blaue Licht", auf dem Filmfestival in Venedig mit der "Silbermedaille" ausgezeichnet, weckte die Aufmerksamkeit von Adolf Hitler1) und Propagandaminister Joseph Goebbels1), woraufhin Riefenstahl, die aus eigener Initiative mit Hitler Kontakt aufgenommen hatte, den Auftrag bekam, Filme im Sinne der Führung der NSDAP zu drehen.2)
Mit "Sieg des Glaubens"1) über den 5. Reichsparteitag1) der NSDAP (1. – 3.09.1933) in Nürnberg1) lieferte Leni Riefenstahl 1933 ihren ersten propagandistischen Dokumentarfilm ab und schuf damit eine neue Art des dokumentarischen Films. Im Kontrast zu bereits bekannten Dokumentarfilmen hat die damals 31-Jährige einen eigenen Stil entwickelt, der darauf abzielte, die Ereignisse überhöht darzustellen. In Zusammenarbeit mit dem Kameramann Sepp Allgeier1) probierte sie noch nicht bekannte Perspektiven und Techniken aus. Durch die Nähe zu Hitler genoss Riefenstahl außergewöhnliche Privilegien, die es ihr ermöglichten, Nahaufnahmen des Diktators auf die Kinoleinwand zu übertragen. Außerdem wurde Hitler nicht nur während seiner Ansprachen, sondern auch abseits bei Unterhaltungen mit Parteiführern oder beim Betrachten der Parade gefilmt. Durch diese Aufnahmen entstand gewissermaßen ein Eindruck des Privaten. Bei der Montage des Films versuchte Riefenstahl die Übergänge möglichst geschickt zu gestalten, so dass ein gewisser Rhythmus bei den gezeigten Bildern entstand. Eine weitere Besonderheit im Vergleich zum bekannten Dokumentarfilm zeigte sich im Fehlen eines gesprochenen Off-Kommentars. Es war ausschließlich der Originalton des Parteitags im Film zu hören. Untermalt wurde "Sieg des Glaubens" zusätzlich durch die Filmmusik von Herbert Windt1), der Wagner1)-Klänge mit Parteihymnen vermischte.2)
Auch der Reichsparteitag der NSDAP vom 4. bis 10. September 1934 in Nürnberg wurde von Leni Riefenstahl mit der Kamera festgehalten, der am 28. März 1935 im Berliner "Ufa-Palast am Zoo"1) uraufgeführte Dokumentarfilm "Triumph des Willens"1) gilt als eines der einflussreichsten Werke der Regisseurin bzw. wirkungsvollsten Propagandafilme überhaupt. Riefenstahl hebt die Solidarität der Parteibasis zum NS-Regime durch einen vielfältigen Bilderrhythmus heraus, wofür sie die chronologische Reihenfolge der Ereignisse aufbricht. Durch spezielle Kameraeinstellungen und ungewöhnliche Schnitte werden die führenden Nationalsozialisten vor der von Albert Speer1) gestalteten Kulisse in eine mythische Atmosphäre gerückt. Die Ausdruckskraft von Symbolen wie dem Hakenkreuz, Flaggen und dem Reichsadler werden durch Licht- und Musikeffekte betont. Riefenstahls Film wird mit dem "Deutschen Filmpreis" und mit der "Goldmedaille" in Venedig ausgezeichnet.3)
Nach dem Propagandafilm "Tag der Freiheit! – Unsere Wehrmacht"1) (1935) über den siebten "NS-Reichsparteitag" drehte Leni Riefenstahl mit "Olympia"1) (1938) einen weiteren, diesmal zweiteiligen, rund vier Stunden langen heroischen Dokumentarfilm, der sie auch über die Grenzen Deutschlands berühmt machte. Sie hatte den Auftrag erhalten, die zwischen dem 1. und 16. August 1936 in Berlin ausgetragen "6. Olympischen Sommerspiele"1) filmisch zu begleiten, mit großem Aufwand und mit moderner Technik werden die Dreharbeiten während der Spiele durchgeführt. (…) Damit hebt sie Sportaufnahmen auf die Ebene der Kunst und zelebriert mit Bildern die Schönheit menschlicher Bewegung und Kraft; zentral ist dabei die Verherrlichung der Schönheit und Harmonie des Körpers.3)
Foto: Leni Riefenstahl bei Dreharbeiten zu "Olympia"
Historische Originalbeschreibung:
Olympiafilm-Premiere am Geburtstag des Führers.
Am 20. April erlebt der von Leni Riefenstahl geschaffene große Olympiafilm in Berlin seine feierliche Uraufführung. Unser Bild zeigt Leni Riefenstahl mit einem Kameramann des Olympiafilms bei der Arbeit (Scherl-Bilderdienst-Olympiafilm,
14.4.1938, Herausgabe-Datum)
 
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 146-1988-106-29;
Fotograf: Unbekannt / Datierung: August 1936 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung:
Deutsches Bundesarchiv Bild 146-1988-106-29 bzw. Wikimedia Commons
Leni Riefenstahl bei Dreharbeiten zu "Olympia";  Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 146-1988-106-29; Fotograf: Unbekannt / Datierung: August 1936 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Das unfangreiche Filmmaterial mündete in zwei Teilen: Der Prolog des ersten Teils ("Fest der Völker"1)) ist berühmt: Die Bilder zeigen die Ruine der Akropolis1), überblenden dann auf einzelne Köpfe antiker Athleten und Göttinnen, auf die Skulptur eines Diskuswerfers, der dann zu einem "lebenden Bild" eines nackten Athleten wird, der am Meer in Zeitlupe Diskus, Speerwurf und Kugelstoßen präsentiert. Mit nackten Gymnastinnen, deren Bewegungen vom olympischen Feuer überblendet werden und der Stafette olympischer Fackelträger durch Griechenland bis zum Berliner Olympiastadion wird die Antike in die moderne Zeit, das Berlin von 1936, geholt. Auch im zweiten Teil ("Fest der Schönheit"1)) gibt es wieder einen Prolog: Morgendlicher Wald, in dem Waldläufer in einer Reihe als Silhouetten auftauchen und nackt ins Wasser springen, Sauna, glänzende Athletenkörper, gegenseitiges Massieren und Schlagen mit Birkenreisern, lachende Gesichter unter der Dusche. Noch bekannter ist der Abschluss des Films: Das Turmspringen der Männer, das zu einer Folge schwereloser Flüge in den Himmel wird. Im Stadion dann abendliche Beleuchtung, Glocken mit Geläut, olympische Flamme und Fahnenstangen, die sich einander zuneigen und mit Lorbeer geschmückt werden. Olympische Fahne und der "Lichtdom", die Inszenierung von Albert Speer, beenden den Film.2)
Uraufgeführt am 20. April 1938 im Berliner "Ufa-Palast" wurde der Film anschließend während einer Europa-Tournee in Wien, Graz, Paris, Brüssel, Kopenhagen, Stockholm, Helsinki, Oslo und Rom gezeigt. Leni Riefenstahl erhielt etliche Preise, so unter anderem den "Deutschen Staatspreis" (1937/38), den schwedischen "Polar-Preis" (1938), den "Coppa Mussolin"1) ("Goldenen Löwen") als "Bester ausländischer Film" anlässlich der "Internationalen Filmfestspiele in Venedig"1) (1938) sowie beim "Filmfestival in Lausanne" 1948 nachträglich vom IOC ("Comitée International Olympique"1)) ein "Olympisches Diplom"1) zur "Olympischen Goldmedaille" (1939) → mehr bei  Wikipedia.
Leni Riefenstahl 1939 während eines Truppenbesuchs in Polen beim XIV. Armeekorps. Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 146-2004-0021; Fotograf: Oswald Burmeister / Datierung: 1939 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0; Genehmigung des Bundesarchivs zur Ver&öffentlichung innerhalb dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt. Ausschnitt des Originalfotos; Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv Bild 146-2004-0021 bzw. Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos) Im Herbst 1939 wurde auf Anordnung Hitlers der "Sonderfilmtrupp Riefenstahl"1) ins Leben gerufen, dem neben der Regisseurin der Tonmeister Hermann Storr1), Walter Traut1), die Brüder Gustav1) und Otto Lantschner1), Sepp Allgeier1) und vier weitere Techniker angehörten. Ausgestattet wurden sie mit zwei sechssitzigen Mercedes-Limousinen, einem BMW-Motorrad mit Beiwagen sowie Tankkarten für 700 Liter Benzin, einem Tonfilmwagen sowie selbst entworfenen Phantasieuniformen mit Gasmasken und Taschenpistolen. Der Filmtrupp machte sich am 10. September 1939 auf den Weg an die Ostfront, um den Überfall auf Polen1) zu dokumentieren. Nach Riefenstahls Angaben habe sie sich nützlich machen wollen.2) → mehr bei Wikipedia
  
Foto: Leni Riefenstahl im September 1939 anlässlich eines
Truppenbesuchs im besetzten Polen1) beim XIV. Armeekorps1).
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, Bild 146-2004-0021;
Fotograf: Oswald Burmeister / Datierung: 1939 / Lizenz: CC-BY-SA 3.0
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt. Ausschnitt des Originalfotos
Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv Bild 146-2004-0021
bzw. Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos))
Nach jahrelanger Vorbereitung begannen 1940 die Dreharbeiten zu dem Berg-Melodram "Tiefland"1) nach der gleichnamigen Oper1) von Eugen d'Albert11) (Musik) und Rudolf Lothar1) (Libretto) nach dem Schauspiel "Terra baixa" von Àngel Guimerà1). Leni Riefenstahl fungierte mit ihrer 1931 gegründeten "Riefenstahl-Film GmbH" als Produzentin, führte nach einem eigenen Drehbuch Regie und spielte (eigentlich für die Rolle schon zu alt) den weiblichen Part der Betteltänzerin Martha, Bernhard Minetti den Don Sebastian und Aribert Wäscher den Verwalter Camillo. Erst nach Kriegsende wurde Riefenstahls letzte vollendete Spielfilmregie endgültig fertiggestellt und gelangte am 11. Februar 1954 in Stuttgart zur Uraufführung, ein finanzieller Erfolg wurde "Tiefland" jedoch nicht. "Optisch und musikalisch durchaus stimmungsvoll, jedoch mit volkhaft frisiertem Pathos, naturalistisch-flacher Psychologie und heroischer Landschaftsdarstellung überaus langweilig. Ein weiterer Mangel: Regisseurin, Autorin und Produzentin Leni Riefenstahl deplaziert sich in der weiblichen Hauptrolle." urteilt filmdienst.de; → mehr zu politischen Hintergründen und juristischen Auseinandersetzungen bei Wikipedia
Während des 2. Weltkrieges konnte Leni Riefenstahl auch wegen gesundheitlicher Probleme keine Filme mehr realisieren, in den 1950er Jahren begann sie nach ihren Erfolgen als Tänzerin, Schauspielerin und Filmregisseurin eine vierte Karriere als Fotografin, erlangte mit ihrer ästhetischen und ausdrucksreichen Kunst auch internationale Anerkennung. Doch zunächst wurde ihr Ende der 1940er Jahre der Prozess gemacht, der Vorwurf lautete, sie habe die beim Film "Tiefland" als Komparsen aus dem "Zwangslager Salzburg-Maxglan"1) rekrutierten Sinti und Roma nicht bezahlt und ihnen fälschlicherweise die Rettung vor der Deportation versprochen – Leni Riefenstahl wurde freigesprochen. Im Rahmen des gegen sie laufenden Entnazifizierungs1)-Verfahren wurde sie zwischen 1948 und 1952 in vier Spruchkammerverfahren als "Mitläuferin" des Naziregimes eingestuft und kein Berufsverbot erlassen; in der Filmbranche konnte sie jedoch nicht mehr Fuß fassen. Auf nachfolgende Vorwürfe und Artikel bezüglich ihrer Verstrickung in die Propagandatätigkeit für das NS-Regime reagierte sie regelmäßig mit juristischen Schritten.
In den 1970er Jahren veröffentlichte Leni Riefenstahl mit "Die Nuba – Menschen wie von einem anderen Stern" (1973) und "Die Nuba von Kau" (1975) zwei vielbeachtete Bildbände über den sudanesischen Stamm der Nuba, noch im Alter von 72 Jahren lernte sie tauchen und erregte mit ihren eindrucksvollen tropischen Unterwasseraufnahmen Aufsehen. Sie publizierte den Bildband "Korallengärten" (1978), ihr letzter, rund 40-minütiger Dokumentarfilm "Korallengärten. Impressionen unter Wasser" wurde im August 2002 bei ARTE1) ausgestrahlt → filmportal.de. Er zeigt eine Auswahl an Unterwasseraufzeichnungen aus 25 Jahren, in denen Riefenstahl mit ihrem Kameramann und Lebensgefährten Horst Kettner insgesamt über 2.000 Tauchgänge absolviert hatte.

Foto: © Rainer Binder
(Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Rainer Binder zur Verfügung gestellt. Das Copyright liegt bei Rainer Binder; das Foto darf nicht für andere Zwecke verwendet werden.)

Leni Riefenstahl 01; Copyright Rainer Binder
"Ab den 1970er Jahren setzte vor allem im Ausland die sogenannte "Riefenstahl Renaissance" ein: Die Künstlerin und ihre Dokumentarfilme wurden wiederentdeckt und zunehmend unkritisch gewürdigt. Die britische "Sunday Times"1) beauftragte sie als Fotografin bei den "Olympischen Sommerspielen 1972"1) in München."2)
Leni Riefenstahl erhielt für ihr Schaffen als Fotografin zahlreiche Preise, wurde beispielsweise 1976 vom "Art-Directors-Club Deutschland"1) mit einer "Goldmedaille" für die "beste fotografische Leistung des Jahres" ausgezeichnet. Später erhielt sie den "Preis für ihr Lebenswerk" (1997) von der US-amerikanischen Cineasten-Vereinigung "Cinecon" und wurde noch kurz vor ihrem Tod 2002 zum Ehrenmitglied der "Internationalen Gesellschaft zur Förderung junger Bühnenkünstler – BühnenReif e. V." (ISSA) ernannt → Auszeichnungen/Ehrungen bei Wikipedia.
Sie stellte ihre Werke rund um den Globus aus, so wurde unter anderem ihre Fotoserie über die Nubas in Tokio (1980/1991) ein glorioser Triumph für die Künstlerin. Zwei Jahre später publizierte sie den Bildband "Mein Afrika" (1982), ihre in neun Sprachen übersetzten, auch im Ausland vielbeachteten Erinnerungen kamen 1987 mit dem schlichten Titel "Memoiren" auf den Markt, in denen sie erneut den rein künstlerischen Aspekt ihrer Filmwerke betont und jedwede weitergehende politische Motivation bestreitet. Ihren letzten Bildband "Wunder unter Wasser" veröffentlichte Leni Riefenstahl im Jahre 1990. "Fünf Leben" hieß die im Jahre 2000 von Angelika Taschen1) herausgegebene Bild-Biografie über Leni Riefenstahl. Der umfangreiche Bildband mit Fotografien, die zumeist aus dem Archiv der Regisseurin stammten, dokumentiert mit Texten in Englisch, Deutsch und Französisch die Karriere der Tänzerin, Schauspielerin, Filmregisseurin, Fotografin und Taucherin Leni Riefenstahl.
Noch im hohen Alter wirkte die Regisseurin und Fotografin 1992 an ihrer Filmbiografie "Die Macht der Bilder" mit → filmportal.de. Das über mehrere Monate hinweg an Originalschauplätzen gedrehte Portrait von Regisseur Ray Müller1) erhielt beste Kritiken und konnte unter anderem den TV-Oscar "Emmy"1) erringen. "Die Macht der Bilder" feierte seine Urauffühung am 30. Juni 1993 beim "Filmfest München"1), die Fernseh-Ausstrahlung erfolgte am 07.10.1993 bei ARTE, Kinostart war der 22.12.1993; die Dokumentation wurde zudem im New Yorker "Museum of Modern Art"1) gezeigt.
Weitere erwähnenswerte Ereignisse rund um Leni Riefenstahl Ende der 1990 Jahre sind beispielsweise die von Johann Kresnik1) am "Schauspiel Köln"1) choreographierte Version ihrer Memoiren  (1996), die umfassende Werkschau ihrer Arbeiten in Mailand und Rom (1996/97) oder die Ausstellung über ihr Lebenswerk im "Filmmuseum Potsdam"1) (04.12.1998–14.03.1999) → filmmuseum-potsdam.de. "Die Schau wurde durch ein umfangreiches Buch, herausgegeben vom "Henschel Verlag"1) Berlin (→ filmmuseum-potsdam.de), und von einem Film- und Vortragszyklus im Januar und Februar 1999 begleitet." (Quelle: filmmuseum-potsdam.de). Obwohl jede neue Ausstellung, jedes neue Buch über Riefenstahl Kontroversen auslöst, bleibt die Tatsache ihrer Begabung unumstritten. Die bezaubernde Schönheit und der lyrisch-musikalische Rhythmus ihrer Filme berauschen immer noch. Gerade dieses Talent, durch Film zu verführen, wurde ihr zum Verhängnis.4)
Leni Riefenstahl, die ihre letzten Lebensjahre hochbetagt und hochmotiviert in ihrem Haus am Starnberger See1) verbrachte, feierte am 22. August 2002 ihren 100. Geburtstag und war damit die älteste aktive Filmemacherin der Welt. Das "Time"-Magazin1) bezeichnete Riefenstahl "als einzige Frau, die zu den 100 einflussreichsten und beeindruckendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts" zählt.
Auch ihren 101. Geburtstag konnte Leni Riefenstahl trotz bereits angeschlagener Gesundheit noch in ihrem Haus in Pöcking1) am Starnberger See begehen. Doch nur kurz darauf starb die Künstlerin dort am 8. September 2003, als Todesursache wurde in den Medien Herzstillstand genannt. Im Rahmen einer bewegenden Trauerfeier nahmen Freunde und Weggefährten vier Tage später in der Aussegnungshalle am Münchner "Ostfriedhof"1) Abschied von Leni Riefenstahl. Zu den Trauergästen gehörten unter anderem der Medienunternehmer Leo Kirch1) sowie die bayerische TV-Moderatorin und Ärztin Antje-Katrin Kühnemann1), welche die Trauerrede hielt. Der Leichnam wurde nach dem Willen der Verstorbenen eingeäschert, die Urne am 10. Oktober 2003 auf dem Münchener "Waldfriedhof"1) beigesetzt (Grabnr. 509–W–4a/b); Riefenstahl hatte sich eine Grabstätte umgeben von Bäumen und Blumen gewünscht → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.

Foto: © Rainer Binder
(Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Rainer Binder zur Verfügung gestellt. 
Das Copyright liegt bei Rainer Binder; das Foto darf nicht für andere Zwecke verwendet werden.)

Leni Riefenstahl 02; Copyright Rainer Binder
Seit Ende der 1960er Jahre war der mehr als 40 Jahre jüngere Horst Kettner (1942 – 2016) auch als Mitarbeiter und Kameramann an der Seite von Leni Riefenstahl. Verheiratet war sie nur wenige Jahre gewesen, am 21. März 1944 ehelichte Leni Riefenstahl in Kitzbühel1) den Gebirgsjäger-Offizier Peter Jacob, den sie 1940 während der Dreharbeiten in Mittenwald1) kennengelernt hatte. Nur drei Jahre später endete die Verbindung vor dem Scheidungsrichter. Der 1992 verstorbene Peter Jacob machte sich später als Kulturfilm-Produzent bzw. Regisseur einen Namen, war ab 1956 und mit der Schauspielerin Ellen Schwiers verheiratet und gründete 1982 zusammen mit seiner Ehefrau sowie Tochter Katerina Jacob1) das Tourneetheater "Das Ensemble".
"Riefenstahls 700 Kartons umfassender Nachlass wurde vom 40 Jahre jüngeren Ehe- und Kameramann Horst Kettner in ihrer gemeinsamen Villa ("Haus unter den Eichen") in der Gotenstraße 13 in Pöcking am Starnberger See aufbewahrt und ging nach dessen Tod 2016 an Riefenstahls frühere Sekretärin und Alleinerbin Gisela Jahn. Sie übergab 2018 den Nachlass an die "Stiftung Preußischer Kulturbesitz"1) in Berlin. "Der fotografische Bestand soll im "Museum für Fotografie"1) am Bahnhof Zoo1) untergebracht werden." Neben einem „bahnbrechenden ästhetischem Werk" (übernimmt die Stiftung) "auch eine besondere Verantwortung für die kritische Auseinandersetzung" (besonders im Kontext des Nationalsozialismus) erläuterte Hermann Parzinger1), Präsident der Stiftung, anlässlich der Übereignung." notiert Wikipedia.
  
Verschiedenste Autoren haben sich mit der umstrittenen Filmemacherin beschäftigt, Dr. Lutz Kinkel veröffentlichte im April 2001 sein Buch "Die Scheinwerferin. Leni Riefenstahl und das 'Dritte Reich'" und stellt Riefenstahls Rolle während des Naziregimes in den Focus, das von Rainer Rother1) 2000 publizierte Werk "Leni Riefenstahl. Die Verführung des Talents" behandelt Werk und Karriere der umstrittensten Regisseurin der Filmgeschichte. Die Darstellung begnügt sich erstmals nicht mit der Alternative "Propagandistin oder Genie", sondern zielt auf den geschichtlichen Kontext, in den Riefenstahls Leben und Werk einzuordnen sind. Dabei werden einige der bekanntesten Legenden anhand bisher unberücksichtigter Akten und Dokumente korrigiert.5)
Zum 100. Geburtstag der Künstlerin kam 2002 von Jürgen Trimborn1) die Biografie "Riefenstahl. Eine deutsche Karriere" auf den Markt, mit der der Autor das Leben Leni Riefenstahls jenseits polarisierender Pauschalurteile nachzeichnet. Im September 2003 erschien von der Journalistin und Riefenstahl-Schwägerin Ilse Collignon1) (1913 – 2003) "Meine liebe Leni. Enthüllungen einer Riefenstahl"; die als Ilse Margarete Rehtmeyer geborene Autorin heiratete 1935 in erster Ehe Heinz Riefenstahl1), die Scheidung erfolgte am 19. Dezember 1942.
Am 20. März 2007 strahlte das ZDF erstmals die von Oliver Halmburger1) und Anja Greulich gedrehte 45-minütige Dokumentation "Leni Riefenstahl – Die Regisseurin.6) Künstlerin und Opportunistin" innerhalb der der 3-teiligen Reihe "Hitlers nützliche Idole" aus: Der Film zeigt die Schlüsselmomente des langen Lebens von Leni Riefenstahl, Hitlers liebster Künstlerin. Weggefährten, Freunde, Historiker, Filmexperten und -kritiker äußern sich im Interview zu Riefenstahls Lebenswerk, einige von ihnen zum ersten Mal. Archivbilder, Filmausschnitte und Dokumente zeichnen das Bild einer Frau, die selbstbewusst ihren Weg ging und verleugnete, dass dieser in die Irre führte. (Quelle: www.loopfilm.de).

Leni Riefenstahl am 1938 anlässlich der Verleihung des
"Deutschen Filmpreises 1937/38" für ihren "Olympiafilm"
Foto mit freundlicher Genehmigung der
Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Körperschaft: Weltbild; Datierung: 01.05.1938
© ÖNB Wien; Bildarchiv Austria; (Inventarnummer S 4607/109)

Leni Riefenstahl am 1938 anlässlich der Verleihung des "Deutschen Filmpreises 1937/38" für ihren "Olympiafilm"; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Körperschaft: Weltbild; Datierung: 01.05.1938; Copyright: ÖNB Wien; Bildarchiv Austria; (Inventarnummer S 4607/109)
Michael Kloft1) drehte den Dokumentarfilm "Leni Riefenstahl – Das Ende eines Mythos"6) (2020), der "anhand neuer Erkenntnisse und Recherchen ein anderes Licht auf Leben und Werk der Regisseurin. Riefenstahl wirft, die selbst den Mythos der Mitläuferin befeuerte und die von FilmhistorikerInnen noch immer als bahnbrechend gewürdigt wird, war nicht nur eine glühende Verehrerin Hitlers, sondern auch selbst in Naziverbrechen verstrickt." (Quelle: programm.ard.de) Und filmdienst.de führt aus: "Mittels zahlreicher Archivmaterialien und Interviews mit Historikern und Medienwissenschaftlern streicht die Dokumentation über die deutsche Regisseurin Leni Riefenstahl (1902 – 2003) deren ideologische Anhänger- und Mittäterschaft im NS-Regime heraus. Zugleich revidiert sie Riefenstahls künstlerischen Nimbus durch den Verweis auf Mitarbeiter wie den Kameramann Willy Zielke1), dem der Film einen erheblichen Anteil an der Bildgestaltung in Riefenstahls Werk zuschlägt. Im Tonfall mitunter eher sensationsheischend als sachlich, insgesamt aber eine lohnende Einlassung auf die umstrittene Filmemacherin." → weitere Publikationen/Film-Dokumentationen bei Wikipedia.
 
Im Herbst 2010 ging durch die Presse, dass das Leben von Leni Riefenstahl verfilmt werden solle, Jenny Elvers-Elbertzhagen1) werde die Künstlerin in einer internationalen Kinoproduktion unter holländischer Regie spielen. Ihre Agentur "Kick Management" bestätigte einen Bericht der Bild-Zeitung. Der Film soll frühestens 2012 in die Kinos kommen, der Arbeitstitel des Films lautet "Angeklagt". Die Dreharbeiten sollen im nächsten Jahr in Berlin, Afrika und New York stattfinden.2)7). Diese Pläne zerschlugen sich jedoch offensichtlich, im Juni 2012 berichtete www.welt.de, dass in einem TV-Biopic Maria Furtwängler1) die umstrittene Regisseurin darstellen sollte, doch das ZDF verabschiedete sich von dem Projekt um die kontrovers diskutierte Filmemacherin. Laut Medienberichten suche "Ufa-Fiction"-Chef Nico Hofmann1) nach Alternativen → www.dwdl.de.
Einige Textbausteine stammen von der Seite des LeMO-Projekts (Deutsches Historisches Museum).
Weitergehende Informationen findet man im Internet auf der offiziellen Homepage leni-riefenstahl.de.
Siehe auch Wikipedia, whoswho.de, fembio.org, cyranos.ch, filmportal.de
sowie einen Nachruf bei "DIE ZEIT" und verschiedene Artikel bei spiegel.de
Fotos bei virtual-history.com sowie Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia, 6) fernsehserien.de
Quellen:
2) Wikipedia
3) tabellarischer Lebenslauf des LeMO-Projekts (Deutsches Historisches Museum)
4) Artikel von Rachel Freudenburg bei www.fembio.org
5) Klappentext, veröffentlicht bei www.perlentaucher.de
7) www.news.de (Artikel nicht mehr online)
Lizenz Fotos Leni Riefenstahl (Urheber: Alexander Binder): Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Lizenz Standfotos/Szenenfoto aus "Die weiße Hölle vom Piz Palü" (1929): Dieses Bild ist gemeinfrei, da das Urheberrecht abgelaufen und der Autor anonym ist. Das gilt in der EU und solchen Ländern, in denen das Urheberrecht 70 Jahre nach anonymer Veröffentlichung erlischt.
Filme
Als Darstellerin / Als Regisseurin/Produzentin / Dokumentationen
Filmografie bei der Internet Movie Database sowie filmportal.de
(Fremde Links: Wikipedia, fernsehserrien.de; R = Regie)
Als Darstellerin Als Regisseurin/Produzentin (Auszug) Dokumentationen (Auszug)
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