Zudem betätigte sie sich seit Ende der 1940er Jahre als Sprecherin
beim Rundfunk, wo sie zunächst beim "Südwestfunk" arbeitete
und unter anderem in Hörspielen wie "Des Teufels General"
(EA: 19.10.1948) nach dem Drama
von Carl Zuckmayer1), "Wem die Stunde schlägt"
(EA: 02.11.1948) nach dem Roman
von Ernest Hemingway1) oder "Der Fälscher"
(EA: 22.02.1949) von Ernst von Khuon1) mitwirkte.
Bis Anfang der 1970er Jahre wurde sie bei diversen anderen Sendern
eingesetzt. Zuletzt hörte man sie am 11. September 1971 in der
SFB-Produktion "Ich bin ein Dampfer" von Karin Ewert → hoerspiele.dra.de.
Ihr Leinwanddebüt gab die damals 19-jährige Gardy Granass in
dem von Helmut Weiss1)
in Szene gesetzten
Zirkusdrama "Tromba"3) (1949) an der Seite von
René Deltgen
und Gustav Knuth als Tochter der Zirkusbesitzerin Therese Kronbeck
(Hilde Weissner), die
dem diabolisch-charmanten Tigerdompteur Tromba (René Deltgen) verfällt. Weiss besetzte sie
wenig später auch in dem Lustspiel "Kein Engel ist so rein" (1950)
mit Fita Benkhoff und
Paul Dahlke. Eine
enge Zusammenarbeit ergab sich mit Regisseur Paul Verhoeven, der sie neben
Liselotte Pulver und O. W. Fischer für
den Liebesfilm "Heidelberger
Romanze"1) (1951) vor die Kamera
holte. Die Auszeichnung "Goldene Dose" als "Beste
Nachwuchsschauspielerin"1)
bei der Verleihung des "Deutschen
Filmpreises"1) würdigte ihre
darstellerische Leistung. Weitere Filme unter der Regie von Paul Verhoeven waren
die Komödie "Ein ganz großes Kind" (1952, mit Georg Thomalla),
der Streifen "Praterherzen" (1953) und die Heinrich Spoerl-Adaption "Hochzeit auf Reisen" (1953)
mit Karlheinz Böhm
als Partner. In der im 2. Weltkrieg angesiedelten Romanze "Rote
Rosen, rote Lippen, roter Wein"1) (1953) fand sie schließlich ihr Glück
mit dem niederländischen Frauenschwarm John van Dreelen1).
DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
mehr existierenden "e-m-s new media AG"
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Gardy Granass
bediente im deutschen Heimatfilm der 1950er Jahre das "herzige,
frische Mädel" in Unterhaltungsstreifen wie "Drei
Mädels vom Rhein"1) (1955), "Schwarzwaldmelodie"1) (1956), "Die
Christel von der Post"1) (1956) oder "Hoch
droben auf dem Berg"1) (1957).
Mit dem Nachlassen des Heimatfilm-Genres schwand
auch die Popularität von Gardy Granass, eine echte Chance, sich als
Charakterdarstellerin zu beweise, wurde ihr nicht geboten. Zu ihren letzten Arbeiten für das Kino zählen
die kriminalistisch angehauchte Geschichte "Wenn
die Heide blüht"1) (1960)
von Regisseur Hans Deppe1)
und die Schweizer Produktion "Der 42. Himmel"1) (1962, auch "Krach
im Standesamt") mit Walter Roderer1) in der Hauptrolle danach war
ihre kurze Leinwandkarriere beendet.
Gardy Granass versuchte zwar beim Fernsehen Fuß zu fassen, erhielt
jedoch nur wenige Angebote. Man sah sie unter anderem 1962 als Jill,
unauffällige Ehefrau von Inspektor Yates (Heinz Drache), in dem legendären Durbridge-Straßenfeger "Das
Halstuch" sowie in der Serie "Großer Mann, was nun?" (1967)
mit Gustav Knuth. Die Dauerrolle der Apothekerin Dr. Erika Wallner in den Geschichten um
den von Rudolf Prack
dargestellten "Landarzt
Dr. Brock" (1967) gehörte vorerst zu
ihren letzten Fernsehauftritten. Danach zog sich die Schauspielerin
aus dem Filmgeschäft zurück, 1974 übernahm sie dann eine Episodenrolle in der Hotelserie "Unter einem Dach"4).
1979 tauchte sie in drei Folgen der Serie "Die Koblanks"4)
auf, letztmalig sah man Gardy Granass 1982 als Buchhändlerin Karin Zerbst in der Folge "Tote schlafen nicht"4)
aus der Reihe "Unheimliche Geschichten"4)
auf dem Bildschirm.
DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung der heute nicht
mehr existierenden "e-m-s new media AG" |
Gardy Granass, die in München lebt, war seit 1979 bis zu dessen Tod am
11. April 2003 mit dem studierten Theologen Werner Hess1)
verheiratet, der von 1962 bis 1981 als Intendant des "Hessischen
Rundfunks"1) (HR) nicht nur die Geschichte des Senders, sondern auch die
Entwicklung des Rundfunks im Nachkriegsdeutschland entscheidend mit
geprägt
hat.
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Siehe auch Wikipedia;
Fotos bei www.virtual-history.com
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 3) filmportal.de, 4) fernsehserien.de
Quelle: 2) Wikipedia (abgerufen 25.10.2011)
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Stand September 2020
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