Al Martino
Al Martino wurde am 7. Oktober 1927 als Alfred Cini und Sohn italienischer Einwanderer in Philadelphia (Pennsylvania) geboren. Schon früh interessierte er sich für Musik, so gehörte beispielsweise der legendäre italienische Tenor Mario Lanza1) (1921 – 1959) zu seinen Jugendfreunden. Dessen Erfolg, aber auch Lanza selbst ermutigte ihn, sich ebenfalls als Sänger zu profilieren. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete Alfred tagsüber als Maurer und sang abends in örtlichen Nachtclubs. Nachdem er 1950 in Arthur Godfrey's "Talent Scout Show" im Fernsehen den ersten Preis gewonnen hatte, bekam er dann einen Plattenvertrag bei einer kleinen Firma (BBS) und veröffentlichte 1952 seine erste Single "Here In My Heart", die auf Anhieb zum Spitzenreiter in den USA wurde und sich millionenfach verkaufte. Zudem war es die erste Platte mit der ein Amerikaner die neu ins Leben gerufene Hitparade in Großbritannien anführte.
Dieser Erfolg brachte Al Martino, wie er sich nun nannte – er kürzte seinen Vornamen und nahm den Familienname seines Großvaters mütterlicherseits an –, einen Plattenvertrag mit "Capitol Records"2) ein, damals eine der größten Plattenfirmen der USA. Von da ab gehörte er zu den Spitzenstars des internationalen Showbusiness. Nicht nur in den USA wurden seine Platten Millionen-Seller, sondern auch in Australien und Europa – und da vor allem in Deutschland – standen seine Songs in den Hitparaden.
Titel wie "Take My Heart" (1952), "Now" (1953), "Rachel" (1953), "Wanted" (1954), "The Story Of Tina" (1954), "I Love You Because" (1963), "I Love You More And More Every Day" (1964) oder "Always Together" (1964) gingen um den ganzen Globus. 1965 landete Al Martino mit dem Bert Kaempfert-Instrumentaltitel "Spanish Eyes" seinen wohl größten internationalen Erfolg. Der Song gelangte in Deutschland 1966 auf Platz 3 der Hitparade, das Stück verkaufte sich mehr als eine Million Mal und Al Martino erhielt mehrere Goldene und Platin-Schallplatten.  "Spanish Eyes" gehört auch heute noch zu den 50 am meisten gespielten Liedern weltweit.
 
Martinos rasche Erfolge hatten Anfang der 1950er Jahre die US-amerikanische Mafia "Cosa Nostra"2) auf den Plan gerufen, dessen Boss nun mitverdienen wollte. Martino kaufte sich für die Summe von 75.000 US-Dollar frei, ging dann jedoch für die nächsten knapp sieben Jahre nach Großbritannien, wodurch seine Karriere in Amerika stagnierte. Erst nach dem Tod des in die Angelegenheit involvierten "Cosa Nostra"-Gangsters kehrte Martino 1958 in die USA zurück und konnte dort vor allem dank zahlloser Fernsehauftritte wieder nahtlos an seine früheren Erfolge anknüpfen.
Mehr als fünf Jahrzehnte gehörte Al Martino mit seinem unnachahmlichen Stil und seinem berühmten Schmelz in der Stimme zu den beliebtesten Vertretern der Pop-Musik, mit zeitlosen Liedern wie "Volare", "Painted Tainted Rose", "Living a Lie", "Tears And Roses", "Mary In The Morning" oder "To The Door of the Sun" begeisterte er auch noch im hohen Alter sein Publikum und tourte durch Bars und Nachtclubs. Vor allem im Herbst 1993 konnte Al Martino mit dem von Dieter Bohlen produzierten Album "The Voice to Your Heart" noch einmal einen Riesenerfolg verbuchen. Noch wenige Monate vor seinem Tod hatte der Schmusesänger einen neuen Song eingespielt, "Trying to Find My Way".
Auch als Filmschauspieler machte sich der Künstler einen Namen: seine berühmteste Rolle ist wohl die des Mafia-Sängers Johnny Fontane in dem 1972 von Frances Ford Coppola gedrehten Klassiker "Der Pate"2), in dem Al Martino den romantischen Song  "Speak Softly Love" (Love Theme) interpretierte; auch in dem dritten und abschließenden Teil von Francis Ford Coppolas Filmtrilogie über die Geschichte des "Paten" Michael Corleone und dessen Familie (1990, Der Pate III2)) verkörperte er noch einmal diese Figur.
 
Der Showstar, der von den Medien auch als "Mister Spanish Eyes" tituliert wurde, starb überraschend am 13. Oktober 2009, wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag, in seinem Elternhaus in Springfield nahe Philadelphia an Herzversagen. Die letzte Ruhe fand er auf dem "Holy Cross Cemetery" in Culver City (Kalifornien). Seit 1969 war der Vater dreier Kinder, dem Sohn Alfred und den Töchtern Alison und Alana, sowie mehrerer Enkel mit seiner Frau Judi verheiratet; zuletzt wohnte das Paar auf einem Anwesen in Beverly Hills.
"Er war der letzte der großen amerikanischen Showstars. Einer, der in einem Atemzug mit Sammy Davis Jr. oder Dean Martin genannt wurde. Einer, der den Traum von der Tellerwäscherkarriere wahr machte. (…) Mit seiner Schmusestimme und einem untrüglichen Gespür für Romantik schaffte Al Martino das seltene Kunststück, alle Wellen der Popmusik mit seinem eigenen Stil lange zu überleben." schrieb Franz Baden in der "Süddeutschen Zeitung" in einem Nachruf; mehr bei www.sueddeutsche.de, siehe auch den Nachruf bei www.focus.de.
 
Siehe auch Wikipedia (mit Diskografie)
Link: 1) Kurzportrait innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia
Um zur Seite der Schlagerstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de