Filmografie / Fotos
Hedda Vernon war eine der ersten weiblichen Stars der noch jungen Stummfilm-Szene. Das Licht der Welt erblickte sie am 20. Oktober 1889 als Berta Hedwig Lang, Tochter des Offiziers Carl Rudolf Lang und dessen Ehefrau Anna Barbara, im französischen Straßburg1). Laut Wikipedia (mehr dazu hier) heiratete sie im Jahre 1908 den Schauspieler und Filmpionier Hubert Moest1) (1877 – 1953), der mit seiner Ehefrau als Protagonistin ab 1913 bis Mitte der 1920er zahlreiche Melodramen und Lustspiele auf die noch stumme Leinwand brachte.
Heda Vernon etwa um 1910; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: Wikimedia Commons; Photochemie-Karte Nr. 1345: Lizenz: gemeinfrei Anfang der 10er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde die Schauspielerin von der Berliner "Deutsche Bioscop GmbH"2) für den Film verpflichtet, ihre ersten Auftritte hatte sie unter der Regie von Emil Albes1) in den Streifen "Die Papierspur"1) (1912), "Die rote Jule"1) (1912) und "Alt-Heidelberg, Du feine …"1) (1913).
Nach Erscheinen von "Die rote Jule" schrieb "Der Kinematograph"1): "Der Verfasser des Stückes, Herr Alfred Leopold, hat das Experiment gewagt, für die Titelrolle keine Berufsschauspielerin zu nehmen, sondern ein mitten im Leben stehendes, modernes Weib. Schon nach den ersten Proben zeigte es sich, dass diese Darstellerin eine geradezu phänomenale Begabung für realistisch dazustellende Filmpartieen  (sic!) besitzt. Die Interpretation der roten Jule ist derart glänzend gelungen, dass Frau Heddy Moest, so heißt die junge Dame, die aus einer der besten Familien Cölns stammt, und auf Anraten des Herrn Leopold, der auch ihr Impresario ist, den Sprung auf die Projektionswand gewagt hat, sofort von einer großen Filmfabrik mit einer hohen Gage engagiert worden ist."
Hedda Vernon, die schon früh die Möglichkeiten des neuen Mediums Kinematographie1) erkannte, gründete um 1914 in Berlin zudem ihre eigene "Hedda Vernon Film", realisierte mit ihrer Firam jedoch lediglich die ganz auf sie zugeschnittenen Streifen "Selbstgerichtet oder Die gelbe Fratze" (1914) und "Hedda Vernon's Bühnensketch" (1916).
      
Foto: Hedda Vernon etwa um 1910
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: Wikimedia Commons; Photochemie-Karte Nr. 1345
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Als bemerkenswert ist sicherlich anzusehen, dass die damals bereits 28-jährige Vernon in dem von Moest gedrehten Kriegsdrama "Zofia"1) (1915) mit dem Untertitel "Kriegs-Irrfahrten eines Kindes" als Titelheldin eine vierzehnjährige Grafentochter mimte. "Die anmutige, wirklich meisterhafte Art mit der sich die Künstlerin ihrer Rolle entledigt, gibt dem Filmbilde eine eigenartige Marke und läßt den Beschauer bis zum Ende den Vorgängen der Handlung bis zum Ende mit Interesse folgen." notierte damals die "Kinematographische Rundschau"1) (04.07.1915, S. 34).
Aus der Vielzahl der Stummfilme, die Moest mit Hedda Vernon drehte, seien beispielsweise das Melodram "Der Weg zum Reichtum"1) (1916) genannt, in dem sie eine junge Frau mimte, die um jeden Preis nach Wohlstand und gesellschaftlicher Anerkennung strebt, und der Krimi "Die roten Schuhe"1) (1917) mit ihrem Part der Privatdetektivin Eva Heiden. In dem Drama "Mouchy"1) (1918) trat sie als die arme, vom Leben gebeutelte Waise Mouchy in Erscheinung, die schließlich in dem jungen Förster Fritz (Paul Hartmann) einen Beschützer findet, in der ebenfalls dramatischen Geschichte "Wo ein Wille, ist ein Weg"1) (1918) fand sie als die in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Hoteldiebin Gerda Brandt nach Umwegen auf den rechten Weg zurück. Basierend auf der Buchvorlage von Jolanthe Marčs1) realisierte Moest den Stummfilm "Seine Beichte"1) (1919), in dem Vernon als die mit Aribert von Wahlen (Julius Roether3)) verheiratete Ulla daher kam, die mit dem Lebemann und Dandy Achim von Wellinghausen (Reinhold Schünzel) eine Affäre beginnt. Einer der letzten Stummfilme, die Moests mit seiner inzwischen Ex-Frau in Szene setzte, war das Lustspiel "Die Sonne von St. Moritz"1) (1923) mit Johannes Riemann als Partner.

Foto: Hedda Vernon vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: www,cyranos.ch;
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Hedda Vernon vor 1929; Urheberr: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: www.cyranos.ch; Lizenz: gemeinfrei
Hedda Vernon vor 1929; Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Photochemie-Karte Nr. 1346; Lizenz: gemeinfrei Außer mit ihrem Ehemann als Regisseur, der 1919 die eigene "Moest-Film GmbH" ins Leben gerufen hatte, drehte Hedda Vernon sporadisch mit anderen berühmten Filmemachern, so trat sie schon früh für Harry Piels Sensations- und Abenteuerfilme vor die Kamera, so für den Zweiteiler "Menschen und Masken"1) (1913) sowie für "Die Millionenmine"1) (1914), wo sie die verbrecherische bzw. später geläuterte Ellen Sandow mimte – jeweils neben Ludwig Trautmann als Detektiv Kelly Braun/Brown Von Piel entstand auch der an den Schauerroman "Der Doppelmord in der Rue Morgue"1) von Edgar Allan Poe1) angelehnte Krimi "Die braune Bestie"1) (1914), in dem sie sich als Tänzerin und Trautmann als der Angeklagte zeigte. Max Obal1), Walter Schmidthässler1), Max Mack1) und Richard Oswald1) waren weitere Regisseure, die Hedda Vernon früh in ihren Filmen einsetzten. Von Max Obal entstand beispielsweise die sensationelle Geschichte um ein Doppel-Testament mit dem Titel "Der Kampf um das Erbe"4) (1913), von Walter Schmidthässler das Drama "Die Toten leben"1) (1914) und die Komödie "Die Ehe auf Kündigung" (1914), von Max Mack das Lustspiel "Die Perle"1) (1914) und von Richard Oswald der von den Behörden beschlagnahmte Streifen "Das eiserne Kreuz" (1914) – alles Produktionen der Berliner "Vitascope GmbH"2) bzw. der "Projektions-AG "Union""1) (PAGU), die Hedda Vernon zum Star aufbaute.
   
Foto: Hedda Vernon vor 1929
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com;
Photochemie-Karte Nr. 1346
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Danach folgte die intensive filmische Zusammenarbeit mit Hubert Moest bzw. der "Eiko-Film"2), in den Jahren 1916 bis 1919 gelangten mitunter mehr als zehn Produktionen mit dem Star Hedda Vernon in die Lichtspielhäuser. Einen ihrer letzten großen Leinwanderfolge konnte in dem von Richard Oswald nach den Erinnerungen des Heiratsschwindlers, Hoteldiebes und Hochstaplers Georges Manolescu1) inszenierten Drama "Manolescus Memoiren"1) (1920) verbuchen, hier zeigte sie sich als die junge Cäcilie, die den Hochstapler und Edelschurken Manulesco (Conrad Veidt) wieder auf den rechten Weg führt.   
Ab Anfang der 1920er Jahre flachte das Interesse der Zuschauer an der Schauspielerin merklich ab, nach ihrer Hauptrolle in dem abenteuerlichen Dreiteiler "Der Reiter ohne Kopf"1) (1922) von und mit Harry Piel, rückte Hedda Vernon in die zweite Reihe und trat in ihren wenigen nachfolgenden Filmen fast nur noch mit Nebenrollen in Erscheinung. Ihren letzten bekannten Auftritt hatte sie, noch einmal unter der Regie ihres Ex-Ehemannes Hubert Moest, in "Zwischen zwei Frauen" (1925) → Übersicht Stummfilme.

Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte
("Film Sterne"-Serie Nr. 136/5),
aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com;
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Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte ("Film Sterne"-Serie Nr. 136/5), aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte ("Film Sterne"-Serie Nr. 232/1), aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Anschließend verlor sich (zunächst) die Spur des einst gefeierten Stummfilmstars Hedda Vernon, die während ihrer Karriere in rund 80 Produktionen meist mit Hauptrollen das Publikum erfreut hatte. Bei cyranos.ch wird ausgeführt: "Nach ihrer Filmlaufbahn war sie weiterhin abenteuerlich unterwegs, unter anderem nahm sie mehrmals als Fahrerin beim "Klausenrennen"1) teil und soll gar einmal auf dem ersten Platz gelandet sein. Eine Anekdote zu diesem Erfolg ist, dass sich Hedda Vernon nach dem Sieg auf dem Nachhauseweg befand, als sie mit ihrem Fahrzeug rückwärts in ein Zürcher Verkaufsgeschäft fuhr. Sie begründete den Vorfall humorvoll damit, dass die vielen Blumen, die man ihr in den offenen Wagen warf, sie mit ihrem Duft betört hätten." (…) Hedda Vernon war zuerst mit dem Regisseur Hubert Moest1) verheiratet. Danach folgte eine Ehe mit dem Industriellen Günther Gradenwitz von 1920 bis 1933. Nach dessen Tod folgte eine Ehe mit dem Golflehrer Ric Polidoro und zuletzt mit dem Kaufmann Andreas Lacinik. Mit den letztgenannten Ehepartnern lebte sie in Luzern1). Offenbar hatte sie auch eine gute Beziehung zu dem Industriejuristen Walther Waldschmidt1), von dem sie nach dessen Tod 1932 einen größeren Aktienanteil an dessen Firma "Knorr-Bremse AG"1) geerbt haben soll. Nach Auskunft der Gemeindeverwaltung Luzern verstarb die Schauspielerin am 10. August 1961 in der "Medizinischen Klinik"1) in München1) und wurde in Luzern auf dem "Friedhof Friedental"1) beigesetzt. Das Grab wurde erst 2014 aufgelöst. Diese Angaben decken sich mit dem Sterbeeintrag der "Medizinischen Klinik" in München."

Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte ("Film Sterne"-Serie Nr. 232/1),
aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com;
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Bei Wikipedia wird/wurde (mit entsprechenden Quellenangaben) ausgeführt: "Die Identität von Vernon ist nicht eindeutig geklärt. Zeitgenössische und spätere Quellen bezeichnen sie als in Straßburg als Tochter eines preußischen Offiziers geboren Ehefrau von Hubert Moest1) oder nennen Hedwig Moest als ihren bürgerlichen Namen. Moest war zwischen dem 7. Februar 1908 und 27. Juni 1919 mit Berta Hedwig Lang (* 20. Oktober 1889 in Straßburg) verheiratet. Nach der Scheidung von Moest heiratete Lang 1920 den Nationalökonomen Günther Gradenwitz (1896 – 1933). In der Heiratsurkunde ist als Ehefrau die Schauspielerin Berta Hedwig Moest geb. Lang eingetragen. Neuere Berichte vertreten auf der Basis einer früheren Version des Wikipedia-Artikels und verschiedener Hinweise die Hypothese, dass es sich bei Vernon um Hedwig Klara Kemp (* 27. Oktober 1888 in Rummelsburg1) † 10. August 1961 in München1)) gehandelt habe. Diese sei nie mit Moest verheiratet gewesen. Sie soll 1912 bis 1914 mit einem Arzt aus Kolberg verheiratet gewesen sein, ab 1917 mit dem Schauspieler und Schriftsteller Ernst Hofmann, später mit dem Industriejuristen Walther Waldschmidt († 1932), einem Herrn Polidoro sowie dem Golflehrer Anjo Lacinik. Sie soll zuletzt im Kanton Luzern1) gelebt haben. Andere Quellen nennen ohne Auflösung des Pseudonyms den 20. Oktober 1886 als Geburtsdatum." (Wikipedia: Stand: 12.02.2021)

Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte (Ross-Karte Nr. 2001/12),
aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com;
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Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte (Ross-Karte Nr. 2001/12), aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
Quelle (unter anderem): Wikipedia, cyranos.ch sowie
filmstarpostcards.blogspot.com (englisch)
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Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) cinegraph.de,  3) cyranos.ch, 4) Murnau Stiftung
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Hedda Vernon, aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin
(Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930))
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Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte (Ross-Karte Nr. 360/2), aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte ("Film-Sterne"-Serie Nr. 138/6), aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com; Lizenz: gemeinfrei
Ross-Karte Nr. 360/2
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"Film-Sterne"-Serie Nr. 138/6
Quelle: filmstarpostcards.blogspot.com
    
Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte ("Film-Sterne"-Serie Nr. 136/1), aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei Hedda Vernon auf einer Künstlerkarte ("Film-Sterne"-Serie Nr. 136/2), aufgenommen im Fotoatelier "Becker &  Maass", Berlin (Otto Becker (1849–1892)/Heinrich Maass (1860–1930)); Quelle: virtual-history.com; Lizenz: gemeinfrei
"Film-Sterne"-Serie Nr. 136/1
Quelle: virtual-history.com
"Film-Sterne"-Serie Nr. 136/2
Quelle: virtual-history.com
Stummfilme
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