Klaus Wildbolz wurde am 25. August 1937 in der österreichische Hauptstadt  Wien1) geboren, wuchs gemeinsam mit Zwillingsbruder Jost in Zürich sowie in Internaten in Bern und St. Moritz auf. Er stammte aus einem alteingesessenen Geschlecht der Stadt Bern, der als Berner Platzkommandant während des Landesstreiks 1918 bekannt gewordene Eduard Wildbolz1) (1858 – 1932) war sein Großvater, sein Vater Georg Wildbolz1) (1893 – 1967) Generaldirektor der Wiener "Schuhfabrik Bally"1), seine als Elisabeth Katharina Franziska Theodora Maria von Bourcyeine geborene Mutter eine österreichische Adlige. Bevor Wildbolz zu einem populären Darsteller bei Theater, Film und Fernsehen avancierte, hatte er, ganz in der Familientradition, nach dem Abitur einen kaufmännischen Abschluss erworben, anschließend seinen Militärdienst bei der Schweizer Armee1) geleistet und sich dann für den Beruf des Schauspielers entschieden. In Wien studierte er bis 1960 am Wiener "Max Reinhardt Seminar"1) Musik und Darstellende Kunst, erhielt dann ein erstes Engagement am "Stadttheater Luzern"1). 1963 folgte Wildbolz einem Ruf an das Wiener "Theater in der Josefstadt"1), welches bis 1970 seine künstlerische Heimat blieb; danach arbeitete er als freischaffender Schauspieler. Auch bei den "Salzburger Festspielen"1) war er präsent, gestaltete 1982 in der "Jedermann"-Aufführung1) den "Guten Gesell" an der Seite von Maximilian Schell (Jedermann), gab 1983 den Spielansager mit Klaus Maria Brandauer als Jedermann – jeweils in Inszenierungen von Ernst Haeusserman1) → mehr zum Theaterwirken bei tls.theaterwissenschaft.ch.
    
Seit Mitte der 1960er Jahre übernahm Wildbolz Aufgaben für das Fernsehen und wurde rasch einem breiten Publikum bekannt; so hatte man ihn bereits 1965 in der Serie "Alle machen Musik"2) erleben können, prägnante Auftritte in Stücken wie "Der Bürger als Edelmann" (1969) nach der gleichnamigen Komödie1) von Molière1) oder "Wienerinnen"3) (1973) nach dem Lustspiel von Hermann Bahr1) festigten seinen Ruf als vielseitiger Darsteller.

Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Christian Mastalie
zur Verfügung gestellt. © Christian Mastalier (www.mastalier.com)

Klaus Wildbolz; Copyright Christian Mastalier
Als Mitte der 1970er Jahre ein Moderator für die ARD-Quiz-Show "Schnickschnack"1) gesucht wurde, gelang Wildbolz mit dieser "Rolle" sein endgültiger Durchbruch auf dem Bildschirm. Er gehörte fortan zu den beliebtesten Fernsehschauspielern, präsentierte sich mit den unterschiedlichsten Rollen immer wieder in zahlreichen Krimiserien wie "Der Alte", "Derrick", "Sonderdezernat K1", "SOKO 5113", "Männer vom K3" oder "Tatort".  Man sah den stattlichen und attraktiven Wildbolz mit Hauptrollen in vielen weiteren populären Serien, so als Franz (Graf) Artenberg in "Ringstraßenpalais" (1980–1989), als Max Lindemann "Hotel Paradies" (1990), als Prof. Bertold neben Protagonist Klausjürgen Wussow in "Der Patenonkel"2) (1992), als Carl Simon in Weihnachts-Sechsteiler "Clara"1) (1993) oder 36 Folgen lang als Graf Markus von Brauneck in "Der Bergdoktor"1) (1992–1997) mit Gerhart Lippert. Eine sympathische Rolle, die des Hotelchefs Hofer, der durch einen Unfall seine Frau verloren hat, mimte er mit Wiener Charme von 1996 bis 2000 in der erfolgreichen Serie "Schlosshotel Orth"1) und handelte sich damit den Ruf des "Fernseh-Hoteliers" schlechthin ein. Er tauchte in der Reihe "Ein unvergesslichen Wochenende…"2) (1997, "… am Tegernsee"2)) ebenso auf wie zwischen 1983 und 2004 vier Mal auf dem "Traumschiff"1) oder seit 1995 mehrfach in den unterhaltsamen Romanzen nach Rosamunde Pilcher1). In jüngerer Zeit mimte er in "Rosamunde Pilcher – Liebe im Spiel"2) (2004) den reichen Medienmogul Hugh Hanthorpe, in "Sommer der Liebe"2) (2007) den Vater Mortimer Heston und in "Herzenssehnsucht"1) (2009) als Jonathan MacKenzie den Vater der jungen Modedesignerin Kate O'Hara (Denise Zich1)) bzw., Patriarch einer traditionsreichen irischen Leinenweberei.
Eine blendende Figur machte der Frauenschwarm Wildbolz auch als Schaf-Farmer Peter O'Mally in der ZDF-Sonntagabend-Reihe "Unsere Farm in Irland"1) neben den Protagonisten Eva Habermann1) und Daniel Morgenroth1), die beiden Folgen "Wolken über der Küste"2) und "Neue Zeiten"2) gelangten Ende Oktober bzw. Anfang November 2007 zur Ausstrahlung und fanden großes Zuschauerinteresse; fortgesetzt wurde die Reihe mit den Episoden "Liebe meines Lebens"2) (EA: 22. 02.2009), "Eifersucht"2) (EA: 01.03.2009), "Neues Leben"2) (EA: 31.01.2010), "Liebeskarussell"2) (EA: 21.02.2010), "Tanz auf dem Vulkan"2) (EA: 31.10.2010) und "Rätselraten"2) (EA: 14.11.2010).

"Unsere Farm in Irland": Abbildung DVD-Cover sowie Szenenfoto mit (v.l.n.r.)
Klaus Wildbolz als Peter O'Mally) und Kathi Leitner1) als dessen Frau Anne,
Eva Habermann als Erin Winter, Daniel Morgenroth als Dr. Martin Winter und
vorne deren Tochter Paula (Noemi Slawinski); mit freundlicher Genehmigung von
Pidax-Film, welche die komplette Produktion Mitte Juli 2019 auf DVD herausbrachte.

"Unsere Farm in Irland": Szenenfoto mit (v.l.n.r.) Klaus Wildbolz als Peter O'Mally) und Kathi Leitner als dessen Frau Anne, Eva Habermann als Erin Winter, Daniel Morgenroth als Dr. Martin Winter und vorne deren Tochter Paula (Noemi Slawinski); mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die komplette Produktion Mitte Juli 2019 auf DVD herausbrachte. "Unsere Farm in Irland": Abbildung DVD-Cover mit freundlicher Genehmigung von Pidax-Film, welche die komplette Produktion Mitte Juli 2019 auf DVD herausbrachte.
Zu den weiteren TV-Arbeiten zählte unter anderem die Weihnachtsromanze "Das Schneeparadies"1) (2001) und die "Traumhotel"1)-Folge "Karibik"1) (2008) mit der Figur des dominanten Geschäftsmannes Dr. Norbert Sellmann.
Am 23. Juni 2011 wurde in der ARD die Geschichte "Sonntagsvierer"4) ausgestrahlt. In der von Sabine Boss1) inszeniertren Tragikomödie (erstmals im Schweizer Fernsehen am 09.05.2010 gesendet) war Klaus Wildbolz  neben Günther Maria Halmer, Herbert Leiser1) und Walter Hess1) einer von vier frisch gebackenen Rentnern. Als Emil (Klaus Wildbolz) seinen Freunden bei einem gemeinsamen Golfwochenende mitteilt, dass er unheilbar krank sei und sich umbringen wolle, werden die Freunde aktiv … Zuletzt sah man Wildbolz in der Emilie Richards-Story "Der Zauber von Neuseeland"4) (EA: 25.09.2011) als Angus Clark sowie als erfolgreichen, aber todkranken Unternehmer Paul Oswald in der Episode "Der große Oswald"2) (EA: 23.05.2017) aus dem Quotenrenner "
Um Himmels Willen"1) auf dem Bildschirm – die Ausstrahlung dieser Folge erlebte er nicht mehr.
Auf der Kinoleinwand war Klaus Wildbolz selten präsent, gehörte zur Besetzung des klamaukhaften Lustspiels "Die tollen Tanten schlagen zu"1) (1971), mit Dirk Bogarde und Ava Gardner stand er für den Spionage-Thriller "Permission to Kill" (1975, "Vollmacht zum Mord") vor der Kamera. In dem Film "Schweizer Helden"1) des schweizerischen Regisseurs Peter Luisi wirkte er als Helmut mit. "Eine eher sanfte Komödie, die zwar die Realität der Asylbewerber nachzeichnet, diese aber eher in wohldosierten Einheiten verabreicht, um den weihnachtlichen Hintergrund der Ereignisse nicht allzu sehr zu strapazieren. " notiert filmdienst.de; beim "Locarno Film Festival"1) (06.–16.08.2014) wurde die Produktion mit dem "Publikumspreis" ausgezeichnet → Übersicht Filmografie.

Neben seiner umfangreichen Arbeit für das Fernsehen stand Klaus Wildbolz immer wieder auf der Bühne oder begeisterte bei Lesungen das Publikum. Seit Jahren engagierte er sich zusammen mit seiner dritten Ehefrau Barbara († 2008) für Einrichtungen, die sich um Kinder in Not kümmern. Er war ein großer Fan von Oldtimern und entsprechenden Rallyes; vor einigen Jahren belegte er bei der "Planai-Classic"1) in Gröbming1) (Steiermark) gemeinsam mit Beifahrerin Ulrike Glöckner den dritten Rang.
2007 stand im Hause Wildbolz ein besonderes Fest an, im August feierte Klaus Wildbolz mit seinem zweieiigen Zwillingsbruder, dem renommierten Fotografen Jost Wildbolz (→ www.jostwildbolz.ch), einen runden Geburtstag, zusammen wurden sie 140 Jahre alt.
Privat hatte der Schauspieler nach dem Krebstod seiner dritten, 2008 verstorbenen Frau Barbara, mit der er 22Jahre verheiratet war, ein neues Glück gefunden, wie er die Zuschauer/-innen auch in der Talkshow "Kölner Treff"1) am 8. Januar 2010 wissen ließ. Seit einiger Zeit war die 41 Jahre jüngere Hamburgerin Nadine von Vöhren seine neue Partnerin, mit der er zuletzt im Bezirksteil Hietzing1) des 13. Wiener Bezirks lebte. In erster Ehe war er mit seiner Kollegin Christiane Pauli1) verheiratet, danach mit einer Bankangestellten.
Klaus Wildbolz starb am 5. Januar 2017 nach kurzer schwerer Krankheit in seiner Geburtsstadt Wien – er wurde 79 Jahre alt. Die letzte Ruhe fand er in einem ihm ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem dortigen "Hietzinger Friedhof"1) (Gruppe 65, Reihe 4, Grab Nr. 13). Die Grabstätte gestaltete der Wiener Bildhauer Wolfgang Karnutsch1) → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons

Webpräsenz: klauswildbolz.npage.de
Siehe auch Wikipedia, tls.theaterwissenschaft.ch
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) fernsehserien.de, 3) deutsches-filmhaus.de, 4) tittelbach.tv
    
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(Link: Wikipedia, fernsehserien.de, Die Krimohomepage, 
Beschreibung innerhalb dieser HP, deutsches-filmhaus.de, prisma.de, tittelbach.tv)
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