Filmografie
Clint Eastwood (Clinton Eastwood Jr.) wurde am 31. Mai 1930 als Sohn des Stahlarbeiters Clinton Eastwood Sr. (1906 – 1970) und dessen Frau Margaret Ruth (1909 – 2006) in San Francisco1) (Kalifornien) geboren. Der Vater verlor in der Depressionszeit1) seine Arbeit und zog mit seiner Familie, zu der auch die 1934 geborene jüngere Schwester Jeanne gehörte, an der Westküste herum, um sich als Tankwart durchzuschlagen. 
Eastwood besuchte insgesamt zehn verschiedene Schulen, brach 1948 sein College-Studium ab und arbeitete unter anderem als Holzfäller in Oregon, als Heizer in einem Stahlwerk, als Badewärter, Tankwart und im Ersatzteillager von "Boeing" in Seattle. 1951 wurde er zur Armee eingezogen, auf dem Weg nach Korea stürzte sein Flugzeug über dem Meer ab, der tüchtige Schwimmer konnte sich jedoch an die Küste retten. Im dortigen US-Camp erteilte er Schwimmunterricht und lernte Martin Milner1) und David Janssen1) kennen, zwei Schauspieler, die ihm später den Weg nach Hollywood ebneten.
Über einen befreundeten Kameramann, der erste Kontakte zu den "Universal Studios"1) herstellte, kam Eastwood in den 1950er Jahren zum Film. "Universal" gab ihm nach den zweiten Testaufnahmen zwar einen Vertrag, setzte ihn zunächst aber lediglich in Nebenrollen meist zweitklassiger Streifen wie "Die Rache des Ungeheuers"1) (1955, "Revenge of The Creature") oder "Verschollen in Japan" (1957, Escapade in Japan) ein → filmdienst.de. Unzufrieden mit den Verhältnissen in Hollywood wechselte Eastwood daraufhin zum Fernsehen, wo er ab 1958 in 217 Folgen die Hauptrolle des Vormanns Rowdy Yates, rechte Hand des Treck-Führers Gil Favor (Eric Fleming1)), in der international erfolgreichen Western-Serie "Tausend Meilen Staub" ("Rawhide") mimte.

Clint Eastwood 1993 bei den
"Internationalen Filmfestspielen von Cannes"1)
Urheber: Georges Biard;  Lizenz: CC-BY-SA 3.0;
Quelle: Wikimedia Commons

Clint Eastwood bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 1993; Quelle: Wikipedia bzw. Wikimedia Commons; Urheber: Georges Biard; Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 3.0 Unported lizenziert.
Die Begegnung mit dem italienischen Regisseur Sergio Leone1) war der Auslöser für seine zweite, sensationell erfolgreiche Filmkarriere. Sergio Leone holte den "preiswerten" Fernsehstar 1964 nach Europa, um mit ihm den Italowestern zu kreieren. Er bot ihm die Hauptrolle in "Für eine Handvoll Dollar"1) ("Per un pugno di dollari") an, Auftakt seiner heute als Klassiker geltenden "Dollar-Trilogie". Mit diesem Film, der in Europa ein Kassenknüller wurde, etablierte Leone ein neues Genre, einer der Wegbereiter für den Italowestern- Siegeszug war Clint Eastwood in der Rolle des harten, zynischen "Law and order"-Helden. Das erfolgreiche Duo drehte 1965 "Für ein paar Dollar mehr"1) ("Per qualche dollaro in più") und im Jahr darauf "Zwei glorreiche Halunken"1) ("Il buono, il brutto, il cattivo") – Eastwood wurde der "Mann ohne Namen". In kurzer Folge drehte er in Europa weitere Erfolge wie "Hängt ihn höher"1) (1968, "Hang 'em High"), "Coogans großer Bluff"1) (1968, "Coogan's Bluff"), "Agenten sterben einsam"1) (1968, "Where Eagles Dare"), "Westwärts zieht der Wind"1) (1969, "Paint Your Wagon"), "Ein Fressen für die Geier"1) (1970, "Two Mules For Sister Sarah") oder "Stoßtrupp Gold"1) (1970, "Kelly's Heroes").
 
Für eine Handvoll Dollar
Per un pugno di dollari
Italien/BRD/Spanien 1964
Regie: Sergio Leone
Musik: Ennio Morricone
Darsteller/innen:
Clint Eastwood : Joe, der "Fremde", Marianne Koch: Marisol
Wolfgang Lukschy: Sheriff John Baxter, José Calvo: Gastwirt Silvanito
Gian Maria Volontè: Ramón Rojo, Sieghardt Rupp: Esteban Rojo
Antonio Prieto: Don Miguel Rojo, Margarita Lozano: Consuelo Baxter,
Josef Egger: Piripero, der Sargtischler, Daniel Martín: Julio, Marisols Mann,
Benito Stefanelli: Rubio, Mario Brega: Chico,
Aldo Sambrell: Mitglied der Rojo-Bande, Fredy Arco: Jésus, Marisols Sohn,
und andere
(Fremde Links: Wikipedia)
Kurzinhalt:
In dem abgelegenen Dorf San Miguel in New Mexico werden die Einwohner von zwei rivalisierenden Gangsterfamilien terrorisiert – von den angloamerikanischen Baxters und den mexikanischen Rojos. Ein einsamer, schieß:fertiger Reiter ("Joe") kommt in das Dorf und bietet beiden Familien an, für sie zu arbeiten. Von jeder kassiert er eine ansehnliche Summe als Bezahlung. Ramón, der Anführer der Rojos, entdeckt den Betrug und lässt Joe brutal foltern. Danach gelingt diesem die Flucht. Die Rojos ermorden daraufhin die Baxters, weil sie diese verdächtigen, Joe zu verstecken. In einer Mine erholt sich Joe von seinen Verletzungen und kehrt nach San Miguel zurück, um mit den Rojos und speziell mit Ramón abzurechnen.
 
Quelle: Wikipedia

prisma.de notiert:
Als Sergio Leone 1964 diesen bahnbrechenden Italowestern drehte, vertraute er nicht so recht darauf, dass das Publikum in dieser rein amerikanischen Domäne einen italienischen Film für glaubwürdig halten würde. Deshalb nannte er sich Bob Robertson, auch einige der Darsteller nahmen englische Pseudonyme an. Die Sorge war ganz unbegründet: Leones Film wurde ein Welterfolg, und obwohl er nicht der erste Italowestern war, so etablierte er ihn doch als eigenständiges Subgenre, und das zu einer Zeit, als dem US-Western merklich die Luft ausgegangen war. Eine Originalleistung hatte Leone allerdings nicht erbracht. Sein Film ist ein verkapptes Remake (manche reden von Plagiat) des japanischen Samurai-Films "Yojimbo, der Leibwächter"1) (1961) von Akira Kurosawa1). Leone kann nicht einmal die Idee für sich beanspruchen, einen Kurosawa-Film zum Western umzubauen, das hatte John Sturges mit "Die glorreichen Sieben"1), einem Remake von "Die sieben Samurai"1) (1954), bereits 1960 bewiesen. (…)  
 
Siehe auch dieterwunderlich.de

 

Zwei glorreiche Halunken
Originaltitel Italien: Il buono, il brutto, il cattivo
Titel USA: The Good, The Bad And The Ugly
Western, Italien 1966
Regie: Sergio Leone
Musik: Ennio Morricone
Darsteller/innen:
Clint Eastwood: Der Blonde, Lee van Cleef: Sentenza, der Böse
Eli Wallach: Tuco, der Hässliche, Aldo Giuffrè: Betrunkener Hauptmann
Mario Brega: Corporal Wallace, Antonio Casas: Stevens
Chelo Alonso: Mrs. Stevens, Antonio Ruiz: Stevens jüngster Sohn 
Livio Lorenzon: Baker, Luigi Pistilli: Pater Pablo Ramirez
Rada Rassimov: María, Lorenzo Robledo: Clem,
Al Mulock: Elam, John Bartha: Sheriff,
Antonio Molino Rojo: Captain Harper, Víctor Israel: Corporal beim Lager der Konföderierten,
und andere
(Fremde  Links: Wikipedia)

Kurzinhalt:
Joe (Clint Eastwood) und Tuco (Eli Wallach) beschaffen sich auf ebenso dreiste wie gefährliche Weise Geld: Joe liefert seinen Komplizen dem nächsten Sheriff aus, kassiert das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld und wartet auf Tucos Hinrichtung. In dem Augenblick, in dem das Urteil vollstreckt werden soll, schießt ihn Joe vom Galgen und die beiden galoppieren davon. Währenddessen jagt Setenza (Lee van Cleef) einer Geldkassette mit 200.000 Dollar nach.
Von einem Farmer erfährt er, dass ein gewisser Bill Carson das Versteck des Geldes kennt. Als Joe und Tucos Trick bei einer Wiederholung fast misslingt, beschließt Tuco, seinen Komplizen umzubringen. Da finden die beiden einen Planwagen, in dem ein Schwerverwundeter um Wasser bittet. Als Tuco ihn erschießen will, verspricht der Soldat ihm für die Erfüllung seines Wunsches 200.000 Dollar. Doch als Tuco mit Wasser zurückkehrt, ist der Verwundete tot. Der Soldat, Bill Carson, hat jedoch vor seinem Tod Joe das Geldversteck verraten und so muss Tuco Joe wohl oder übel mitnehmen.
Die beiden brechen zu einem Friedhof auf, auf dem die Geldkassette vergraben sein soll. Unterwegs werden sie gefangengenommen und zu Setenza gebracht, der inzwischen Sergeant in der Armee geworden ist. Beim Verhör begeht Tuco den Fehler, sich als Bill Carson auszugeben.
Setenza zwingt ihn daraufhin, ihm den Ort zu nennen, an dem das Geld vergraben ist. Auf dem Weg dorthin versuchen die drei Männer durch raffinierte Tricks, sich gegenseitig zu hintergehen. Während der Suche nach dem Grab, in dem die Geldkassette verborgen ist, kommt es zu einem Kampf, in dessen Verlauf Setenza getötet wird. Joe scheint auch Tuco gegenüber im Vorteil und es sieht für Augenblicke so aus, als ob er derjenige wäre, dem die Beute alleine in die Hände fiele. Doch da fällt der entscheidende Schuss, der Tuco aufschreckt und das Abenteuer zu einem überraschenden Ende bringt…
 
Nach dem Erfolg von "Für eine Handvoll Dollar" und "Für ein paar Dollar mehr" ist auch Sergio Leones dritter Teil der "Dollar"- oder "Paella"-Trilogie wieder ein Film der Spitzenklasse. Tolle, Darsteller, eine ausgefeilte, zynische Dramaturgie zwischen Härte und Humor, brillante Kameraarbeit und perfekte Musik.
Quelle: prisma.de
 
Siehe auch die umfangreichen Informationen zum Film bei Wikipedia
  
Zurück in den USA gründete Eastwood 1969 seine eigene Filmfirma, die "Malpaso Productions" und startete 1971 mit dem Film "Sadistico"1) ("Play Misty for Me") seine erfolgreiche Regie-Karriere. Außerdem begann für Eastwood eine mehrjährige, äußerst fruchtbare Zusammenarbeit mit Regisseur und Action-Profi Don Siegel1). Mit dem legendären "Dirty Harry"1) schuf für Eastwood 1971 zum zweiten Mal einen weltweit bekannten Leinwandcharakter und definitiven Anti-Helden der 1970er-Jahre. Im Mittelpunkt von "Dirty Harry" steht Inspektor Harry Callahan, bewaffnet mit einer 44er Magnum. Ein Mann, der im Auftrag von Recht und Ordnung nach der Devise handelt: Töten oder getötet werden. Ein neuer Mythos war geboren. Der stoppelbärtige Westernheld agierte nun im Dschungel der Großstadt.
Zu dieser Zeit begann auch die Zusammenarbeit mit "Warner Broshers"1) als Verleihfirma. Mit Streifen wie "Sinola"1) (1972, "Joe Kidd"), "Ein Fremder ohne Namen"1) (1973, "High Plains Drifter") oder "Die letzten beißen die Hunde"1) (1973, "Thunderbolt and Lightfoot") eroberte Eastwood sich ein noch größeres Publikum.
Bis Ende der 1980er folgten Kassenschlager wie "Der Texaner"1) (1975, "The Outlaw Josey Wales"), "Flucht von Alcatraz"1) (1979, "Escape from Alcatraz"), "Firefox"1) (1981), "Dirty Harry kommt zurück"1) (1983, "Sudden Impact"), "Der Wolf hetzt die Meute"1) (1984, "Tightrope"), "Pale Rider – Der namenlose Reiter"1) (1985, "Pale Rider"), "Heartbreak Ridge"1) (1986) und "Das Todesspiel"1) (1988, "The Dead Pool").
Für sein Werk "Bird"1) (1988), dem Porträt des schwarzen Jazzmusikers Charly "Bird" Parker1), wurde Eastwood, der in zahlreichen Erfolgsfilmen die Hauptrolle spielte, 1989 mit dem "Golden Globe"1) in der Kategorie "Beste Regie"1) ausgezeichnet. Die Geschichte "Erbarmungslos"1) ("Unforgiven") war 1992 sein zehnter Western, seine 36. Spielfilm-Hauptrolle und seine 16. Regie-Arbeit, die zu Eastwoods größtem Erfolg bei Kritik und Publikum gleichermaßen wurde. Die Einspielergebnisse lagen bei über 100 Millionen Dollar, der Film erhielt vier "Oscars"1), unter anderem als "Bester Film"1) und für die "Beste Regie"1), sowie 10 Oscar-Nominierungen, auch. für Clint Eastwood als Schauspieler – zum ersten Mal in seiner Karriere
; er unterlag jedoch in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller"1) Al Pacino in "Der Duft der Frauen" ("Scent of a Woman") → "Oscar"-Verleihung 1993.

Seine Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen und das Unerwartete zu proben, seine Glaubwürdigkeit als klassischer Held und seine Langlebigkeit in einem oft so kurzlebigen Geschäft sind charakteristisch für Eastwood und die Rolle in "Die Brücken am Fluss"1) ("The Bridges of Madison County"), in dem er 1995 den Einzelgänger Robert Kincaid spielte, der für das Magazin "National Geographic" in Iowa die holzüberdachte Roseman Bridge fotografieren soll. Dabei veränderte eine Zufallsbegegnung mit der Farmerin Francesca Johnson (Meryl Streep1)) für immer sein Leben. Der allzu betulich inszenierte, überlange Kriminalfilm "Mitternacht im Garten von Gut und Böse"1) (1997, "Midnight in the Garden of Good and Evil"),  geriet zum Flop an den Kinokassen. Das "Filmlexikon" notiert hierzu: "Ein nach dem gleichnamigen Bestseller von John Berendt entstandener Film, der zunächst mit viel Gespür für die Exzentrizitäten der Figuren und Atmosphären gestaltet ist, in der zweiten Hälfte aber in die Konventionalität eines nicht einmal richtig spannenden Gerichtsfalls abrutscht." → filmdienst.de
  
 

Clint Eastwood während der "Berlinale 2007"1) bzw.
der Vorstellung seines Films "Letters from Iwo Jima"1)
Foto mit freundlicher Genehmigung von Bodo Petermann
© Bodo Petermann, BP PHOTO (www.bpphoto.de)

 

Clint Eastwood während der Berlinale 2007 bzw. der Vorstellung seines Films "Letters from Iwo Jima"
Danach spielte Eastwood unter eigener Regie in der Literaturadaption "Ein wahres Verbrechen"1) (1999, "True Crime") mit dem Part des Reporters und Ex-Trinkers Steve Everett eine Rolle, für die er drei Jahrzehnte zu alt war – immerhin gibt es ein paar schöne Dialoge mit James Woods1), der den Chefredakteur Alan Mann mimte.. Im Jahre 2000 inszenierte Clint Eastwood das spaßige Science-Fiction-Abenteuer "Space Cowboys"1), in dem er selbst auch eine Hauptrolle übernahm. Mit "Space Cowboys" hatte er sich noch mal eine "richtige Sause" gegönnt, er präsentierte sich einmal mehr als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion. Gemeinsam mit seinen in Ehren ergrauten Kollegen James Garner, Donald Sutherland und Tommy Lee Jones1) unternimmt er eine nervenaufreibende Reparaturmission eines Satelliten im Erdorbit, die keineswegs als "Armageddon" im Altersheim abgetan werden sollte. Nach den Literaturverfilmungen "Blood Work"1) (2002) und "Mystic River"1) (2003) – eine seiner gelungensten Regiearbeiten, diesmal ohne Easwood als Protagonist – kam mit "Million Dollar Baby"1) (2004) ein weiteres Eastwood-Highlight in die Kinos. Der Film war bei der 77. Oscarverleihung1) am 28. Februar 2005 im "Kodak Theatre"1) in Los Angeles1) für sieben "Oscars" nominiert und erhielt schließlich vier begehrte Trophäen: "Bester Film" (Clint Eastwood, Albert S. Ruddy1) und Tom Rosenberg), "Beste Regie" (Clint Eastwood) – damit war Eastwood der bis dahin älteste Regisseur, der je diesen Preis gewann –, "Beste Hauptdarstellerin" (Hilary Swank1)) und "Bester Nebendarsteller" (Morgan Freeman1)). Eastwood gab in dem Boxer-Drama, für das er unter anderem Ende 2004 von der amerikanischen Regisseursvereinigung (Directors Guild of America1)) zum "Besten Regisseur des Jahres" ausgezeichnet wurde, die Hauptrolle des gealterten Boxtrainers Frankie Dunn, der sein Leben lang im Ring verbracht hat. Erzählt wird die packende Geschichte um die Freundschaft zwischen dem verhärmten Boxtrainer, dessen bestem Freund (Morgan Freeman) und einer Frau (Hilary Swank) aus der Unterschicht. Den "Oscar" als "Bester Hauptdarsteller" konnte Eastwood nicht erringen, unterlag Jamie Foxx1) in "Ray"1) über die Soul-Legende Ray Charles (1930 – 2004) → weitere Auszeichnungen für "Million Dollar Baby" bei Wikipedia.
Clint Eastwood im September 2010 beim "International Film Festival" in Toronto; Quelle: Wikimedia Commons bzw. www.flickr.com; Urheber: Gordon Correll (gdcgraphics bei www.flickr.com); Lizenz: CC BY 2.0 Zu den jüngeren Regiearbeiten von Clint Eastwood zählt das Kriegsdrama "Flags of Our Fathers"1) (2006) sowie der Kriegsfilm "Letters from Iwo Jima"1) (2006), welcher das Pendant zu "Flags of Our Fathers" darstellt. "Flags of Our Fathers" kam im Januar 2007 in die deutschen Kinos und wurde schon im Vorfeld von den Kritikern hoch gelobt. "Letters from Iwo Jima" folgte Ende Februar 2007 und wurde von Eastwood konsequent mit japanischen Schauspielern und in japanischer Sprache umgesetzt. Die Produktion wurde als "Bester Film" für den "Oscar" nominiert. (Quelle: www.whoswho.de)
2008 stellte Eastwood den Mysterythriller "Changeling"1) ("Der fremde Sohn") mit Angelina Jolie1), John Malkovich1) und Michael Kelly1) in den Hauptrollen vor, basierend auf dem wahren Fall des sogenannten "Wineville Chicken"-Mörders Gordon Northcott1) (1906 – 1930), gespielt von Jason Butler Harner1). Der Film konkurrierte bei den "Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2008"1) erfolglos um die "Goldene Palme"1). Regisseur Clint Eastwood wurde gemeinsam mit der französischen Schauspielerin Catherine Deneuve ("Un conte de Noël"1)) mit einem Spezialpreis der Wettbewerbsjury geehrt. Der Film wurde dreifach für die Oscarverleihung 2009 nominiert, darunter Angelina Jolie in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin".2)

  
Clint Eastwood im September 2010 beim "International Film Festival"1) in Toronto
Urheber: Gordon Correll (gdcgraphics bei www.flickr.com); Lizenz: CC BY 2.0
Quelle: Wikimedia Commons bzw. www.flickr.com

In seinem Film "Gran Torino"1) (2008) übernahm er dann wieder selbst die Hauptrolle und spielte einmal mehr meisterlich den ehemaligen Ford-Mitarbeiter und Koreakriegsveteranen Walt Kowalski, dessen Weltbild von rassistischen Vorurteilen geprägt ist. Eastwood kam in dem Sozial-Drama als eigenbrötlerischer Grantler daher, gab den verwitweten Zyniker und Menschenfeind Kowalski, grandios erinnerte er dabei bisweilen an einen gealterten "Dirty Harry". Christian Buß1) schrieb in DER SPIEGEL unter anderem: "Hart an der Karikatur verkörpert Clint Eastwood in "Gran Torino" eine Art hoch verdichtete Rächerfigur: Er greint, er knurrt, er zieht die Augen zusammen, als wolle er in der Rolle des Kowalski noch einmal alle wortkargen, aber umso gewaltbereiteren Revolverhelden seiner Schauspielerlaufbahn vereinen. Von Harry Callahan aus der "Dirty Harry"-Saga über Bill Munny aus "The Unforgiven" bis hin zu den vielen Namenlosen der frühen Italo-Western zieht er alle Register. Und nicht zu vergessen ist natürlich sein Boxtrainer Frankie Dunn im oscargekrönten "Million Dollar Baby", der mit "Tough ain't enough" einen Wahlspruch ausgegeben hat, den auch Kowalski an der Tür seines sorgsam gehüteten Waffenschranks hängen haben könnte. (…) Es ist, als demontierte Eastwood mit dem passiven Widerstand, den er seinen Protagonisten leisten lässt, sämtliche aktionsbereiten Helden, die er ehedem verkörpert hat. So könnte die Rächer-Elegie "Gran Torino", die in den USA besser gelaufen ist als jeder Eastwood-Film zuvor, tatsächlich der letzte Auftritt des 78-Jährigen als Schauspieler sein, wie immer wieder gemunkelt wird." Der Streifen wurde vom "American Film Institute"1) als einer der zehn besten Filme des Jahres 2008 ausgezeichnet, Eastwoods schauspielerische Leistung würdigte man ebenfalls, er gewann den Preis als "Bester männlicher Schauspieler" des "National Board of Review"1); in Deutschland kam der Film am 5. März 2009 in die Kinos.
 
Eastwoods Spielfilm "Invictus"1) (2009, "Invictus – Unbezwungen") startete am 18. Februar 2010 in den deutschen Kinos. Das Drehbuch von Anthony Peckham basierte auf dem Buch "Der Sieg des Nelson Mandela: Wie aus Feinden Freunde wurden" von John Carlin und und thematisiert die Ereignisse vor und während der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1995. In der Rolle des Widerstandskämpfers und späterem Präsidenten Südafrikas Nelson Mandela1) sah man Morgan Freeman1), den Mannschaftskapitän Francois Pienaar1) stellte Matt Damon1) dar. Clint Eastwood, Morgan Freeman und Matt Damon erhielten je eine Nominierung für den "Golden Globe 2010"1). Freeman und Damon wurden weiterhin für einen "Oscar" nominiert, mussten jedoch Jeff Bridges1) ("Bester Hauptdarsteller" in "Crazy Heart"1)) bzw. Christoph Waltz1) ("Bester Nebendarsteller" in "Inglourious Basterds"1)) den Vortritt lassen.
Auch im hohen Alter scheint Eastwood rastlos, sein Mystery-Thriller "Hereafter"1) ("Hereafter – Das Leben danach") war abgedreht, erneut spielte Matt Damon unter Eastwoods Regie eine Hauptrolle. Das im "Übersinnlichen angesiedelte Drama" feierte am 12. September 2010 auf dem "Toronto International Film Festival"1) seine Premiere und kam am 27. Januar 2011 in Deutschland in die Kinos. Eine weitere Regiearbeit ist das Biopic "J. Edgar"1) (2011), in dem er sich mit dem FBI-Boss J. Edgar Hoover1) (1895 – 1972) beschäftigt und das am 19. Januar 2012 in Deutschland an den Start ging; Leonardo DiCaprio1) verlieh der Titelfigur hervorragend Kontur. Am 29. November 2012 feierte in Deutschland Eastwoods Film, das von Regisseur Robert Lorenz1) (auch Drehbuch) inszenierte Baseball-Drama "Back in the Game"1) ("Trouble with the Curve") Premiere. Hier zeigte sich die Hollywood-Legende nach rund vierjähriger Pause einmal wieder als Darsteller, brilliert als der alternde und langsam erblindende Baseball-Talentscout Gus Lobel, der eine letzte Reise auf der Suche nach neuen, hoffnungsvollen Spielern für sein Team, die Atlanta Braves, unternimmt.
Mit dem Drama "Jersey Boys"1) lieferte Clint Eastwood seine 34. Spielfilm-Regiearbeit ab. Der Film ist die amerikanische Kinoadaption des mit mehreren Theaterpreisen ausgezeichneten gleichnamigen Musicals1) von Bob Gaudio1) und Bob Crewe1), das mehr als acht Jahre lang am Broadway lief und erfolgreich in der ganzen Welt auf Tournee war. Der legendäre Leadsänger der "Four Seasons"1), Frankie Valli1), wird von John Lloyd Young1) verkörpert – der für seine Darstellung von Valli im Musical bereits einen "Tony Award"1) bekam. Die Rolle von Bob Gaudio, der viele der erfolgreichsten Hits der "Four Seasons" geschrieben hat, wird von Erich Bergen1) gespielt.3) Erstmals vorgestellt wurde der Streifen am 5. Juni 2014 auf dem "Sydney Film Festival"1), seit 31. Juli 2014 konnten sich auch die Zuschauer im deutschsprachigen Raum von Eastwoods Biopic über eine Kult-Popband begeistern lassen.
Die filmische Biografie bzw. den Thriller "American Sniper"1) setzte Eastwood nach der gleichnamigen Autobiografie des US-amerikanischen Scharfschützen Chris Kyle1) (1974 – 2013), genannt "American Sniper", in Szene, der zwischen 1999 und 2009 bei der Spezialeinheit der US Navy, United States Navy SEALs1), seinen Dienst versah. Mit über 160 bestätigten Tötungen soll er laut US-Verteidigungsministerium bisher der erfolgreichste Scharfschütze der US-Geschichte sein. Mit Bradley Cooper1) als Protagonist, wurde die Produktion in den USA am 11. November 2014 im Rahmen des "AFI Festivals"1) in Los Angeles erstmals vorgestellt und lief dann in den USA am 25. Dezember 2014 an; allgemeiner Kinostart in Deutschland war am 26. Februar 2015. Das Scharfschützen.Epos geriet zum Blockbuster, allein bis März 2015 spielte "American Sniper" weltweit rund eine halbe Milliarde Dollar ein. Mit über 337 Millionen Dollar in den USA und Kanada ist er dort außerdem der erfolgreichste Film des Jahres 2014 → spiegel.de. An aktuelleren Regie-Arbeiten ist der Streifen "Sully"1) über die spektakuläre Landung des US-Airways-Fluges 15491) auf dem New Yorker Hudson River1) (Kinostart Deutschland: 01.12.2016) und das Biopic "15:17 to Paris"1) zu nennen, der bei uns am 1. März 2018 in die Kinos kam. Eastwood thematisiert mit diesem Film den Anschlag auf den Thalys-Zug1) am Abend des 21. August 2015 im belgisch-französischen Grenzgebiet. Jüngst realisierte der Hollywood-Veteran, der am 31. Mai 2020 seinen 90. Geburtstag feierte, den Thriller "The Mule"1), die Geschichte des 1924 geborenen 2. Weltkriegs-Veteranen und für das "Sinaloa-Kartell"1) arbeitenden Drogenkuriers Leo Sharp1). 2014 wurde der damals 90-Jährige zu einer 3-jährigen Haftstrafe verurteilt, zwei Jahre später starb Sharp am 12. Dezember 2016 im Alter von 92 Jahren. Die Dreharbeiten begannen am 4. Juni 2018 in Atlanta1) und Augusta1) (Georgia) und nach rund sechs Jahren stand Eastwood auch wieder vor der Kamera – er stellte den Drogenkurier (im Film genannt Earl Stone) dar. Bradley Cooper1), Protagonist in "American Sniper", spielte den Jeff Moore (im Film genannt Colin Bates), Special Agent der "Drug Enforcement Administration"1), der Sharp 2011 zur Strecke brachte → www.welt.de; in den USA startete der Film am 14. Dezember 2018, Kinostart in Deutschland war der 31. Januar 2019.
Mit dem auf authentischen Fakten bzw. dem Artikel "American Nightmare: The Ballad of Richard Jewell" von Marie Brenner basierenden, gesellschaftskritischen Biopic "Der Fall Richard Jewell"1) ("Richard Jewell") griff Eastwood die Geschichte des von Paul Walter Hauser1) dargestellten Wachmanns Richard Jewell1) (1962 – 007) auf, der 1996 beim Bombenanschlag bei den Olympischen Spielen1) in Atlanta1) eine zentrale Rolle spielte, als er am 27. Juli 1996 eine Rohrbombe im "Centennial Olympic Park"1) in Atlanta entdeckte, bei der Evakuierung half und damit zahlreiche Verletzte und möglicherweise Tote verhinderte – tragischerweise geriet der zunächst als Held Gefeierte bald selbst als Verdächtiger in den Fokus des FBI1) und wurde zu Unrecht von den Medien vorverurteilt bzw. verunglimpft. Die Premiere dieser Produktion fand am 20. November 2019 beim "AFI"1)-Fest statt, Kinostart in den USA war der 13. Dezember 2019. "Todd McCarthy1) von "The Hollywood Reporter"1) schrieb in seiner Kritik, Format und Fokus des Films seien eng mit Clint Eastwoods Luftfahrtdrama "Sully"1) aus dem Jahr 2016 verwoben, in dessen Mittelpunkt auch ein Mann stand, der durch seine Arbeit zum Helden wurde, dessen Handlungen jedoch in ähnlicher Weise, wenn auch in geringerem Maße, von Behörden, der Presse und der Öffentlichkeit auseinandergenommen wurden."3). Eastwoods (vorerst) letztes Werk ist das Drama "Cry Macho"1) nach dem gleichnamigen Roman von N. Richard Nash1) mit sich
in der Hauptrolle des gealterten Pferdezüchters bzw. ehemaligen Rodeo-Stars Mike Milo; Kinostart in Deutschland war der 21. Oktober 2021. "Der Film von Clint Eastwood verweigert sich als eigenwilliges Spätwerk konsequent den klassischen Spannungskurven von Entführung, Annäherung und Flucht. Mit beeindruckender Ruhe erzählt er stattdessen im mexikanischen Hinterland eine sanfte und berührende Geschichte von Familie, Herkunft und Erlösung – Sehenswert" urteilt filmdienst.de   → Übersicht der Filmografie.
  
Keiner ist so schön wortkarg, verkniffen und erbarmungslos "cool" wie Eastwood. Er zählt zu den wenigen Hollywoodstars, deren Namen auf dem Kinoplakat in der Regel genügen, um die Kassen klingeln zu lassen. Der Kinogänger kennt in erster Linie den hager-drahtigen, 1.93 Meter großen Leinwandstar: Faltenzerfurchtes Gesicht, zusammengekniffene Augen, Stoppelbart, angekauter Tabakstengel, Fransenjacke oder grobes Tweedsakko. Sogar Krawatte ist dem Agenten erlaubt, nur ungebügelt muss sie ausschauen, auf keinen Fall glatt. So kennt und liebt ihn sein Publikum aus ungezählten Western und Polizeifilmen.
Eastwood hat rohe Western gedreht und geradlinige Actionkomödien, die so amerikanisch sind wie Football und der Mount Rushmore1), aber auch feinfühlige Dramen wie "Bird", das Charlie Parker ehrte, oder mit "Weißer Jäger, schwarzes Herz"1) (1990, "White Hunter Black Heart") eine Hommage an John Huston1). Alles Männerfilme, die von einer Melancholie durchdrungen sind, die tief in die amerikanische Seele führt. Seit er mit "Erbarmungslos" sein Image als Revolverheld erledigt und in "Die Brücken am Fluss" gar Tränen angedeutet hat, dreht er befreit solide Genrefilme, in denen er mit einem Augenzwinkern das Altern verhandelt. So ist Eastwood fast unmerklich zu einem der großen amerikanischen Regisseure gewachsen und dem Verhängnis entgangen, als bloße Legende zu enden. Die Auszeichnungen, die er im Laufe seiner Karriere erhalten hat, können sich sehen lassen → Übersicht bei Wikipedia.
Auch als Musiker ist Eastwood hervorgetreten: Der begeisterte Jazz-Fan spielte selbst drei Songs in dem spannenden Thriller "In the Line of Fire – Die zweite Chance"1) (1993, "In the Line of Fire"). Außerdem komponierte er zwei Melodien in "Perfect World"1) (1993, "A Perfect World") und nahm für seinen Film "Mitternacht im Garten von Gut und Böse"1) (1997, "Midnight in the Garden of Good and Evil") einen Jazz-Klassiker auf. Zudem stammt auch die Musik zu mehreren seiner Regie-Arbeiten aus seiner Feder, beispielsweise zu dem Melodram "Die Zeit ohne Grace"1) (2003, "Grace is Gone").

Eastwood ist der Typ des bescheidenen Multimillionärs, der privat gerne Golf spielt oder zum Spaß seinen A-Star-Helikopter pilotiert. Angesichts seiner zahllosen Affären ist es ihm erstaunlich gut gelungen, sein Privatleben aus den Schlagzeilen herauszuhalten. Als Eastwood zwei Mal zum Bürgermeister seiner Heimatgemeinde Carmel1) gewählt wurde (1986 und 1988), sahen viele in ihm schon einen Nachfolger von Ronald Reagan. Doch der zurückgezogene Star wollte sich nicht den Unbilden der hohen Politik aussetzen. Lieber genießt er sein Leben auf seiner Ranch im kalifornischen Monterey1). Seit 1996 war er mit der 35 Jahre jüngeren ehemaligen Fernsehjournalistin Dina Ruiz4) verheiratet, aus der Ehe stammt die 1996 geborene gemeinsame Tochter Morgan. Im August 2013 ging durch die Presse, Eastwood und Ruiz hätten sich nach 17 gemeinsamen Jahren getrennt → www.welt.de; 2014 erfolgte dann die Scheidung.
Eastwoods am 19. Dezember 1953 geschlossene Ehe mit Maggie Johnson war im Mai 1984 geschieden worden. Aus dieser Verbindung ist Eastwood Vater von zwei weiteren Kindern, Sohn Kyle Eastwood1) erblickte 1968 das Licht der Welt und hat sich inzwischen erfolgreich als Musiker hervorgetan, Tochter Alison Eastwood1) wurde 1972 geboren und ist ebenfalls Filmschauspielerin, arbeitet darüber hinaus als Regisseurin und Fotomodell. Von 1975 bis 1989 lebte er mit der Schauspielerin und Regisseurin Sondra Locke1) zusammen, zwischen 1967 und 1978 (platonische) Ehefrau des als homosexuell geltenden Bildhauers Gordon Anderson.
Wie man in einschlägigen Internet-Quellen nachlesen kann, hat der Star noch weitere Kinder, aus Clints jahrelangen Affäre mit der Schauspielerin bzw. Stuntfrau Roxanne Tunis (1930 – 2023), die er 1960 während der Dreharbeiten zu der TV-Serie "Tausend Meilen Staub" kennengelernt hatte, stammt seine 1964 geborene Tochter Kimber. Sohn Scott Eastwood1) (geb. 1986) und Tochter Kathryn (geb. 1988) gingen aus der Beziehung zu der Stewardess Jacelyn Reeves hervor. Frances Fisher1), mit der Eastwood in "Unforgiven" spielte, ist die Mutter von Tochter Francesca Ruth (geb. 1993) → siehe auch Wikipedia (englisch).
 
Anfang Oktober 2008 kam der von Pierre-Henry Verlhac herausgegebene Bildband "Clint Eastwood – Bilder eines Lebens" auf den Markt, in dem in 160 meist einseitigen Fotos der Werdegang des Stars vom "schüchternen Jungen aus Oakland" über den coolen Westernhelden bis hin zum mehrfachen "Oscar"-Preisträger aufgezeigt wird. Neben wenigen bekannten Aufnahmen aus seinen Filmen sind die meisten Bilder bisher nicht veröffentlicht worden.
Der 80. Geburtstag, den der begnadete Schauspieler und Regisseur am 31. Mai 2010 beging, wurde von den Medien gebührend gefeiert. So titelte unter anderem die "Rheinische Post"1) (28.05.2010) "Eastwood – der sture Held wird 80" und schrieb weiter "…Es gibt wohl kaum einen Schauspieler, dessen Figuren so sehr zu einem Amalgam verschmelzen. Zu einer Leinwandperson, die sich allerdings weiterentwickelt hat. Denn wenn er da in seiner letzten Rolle als Koreakriegsveteran Walt Kowalski auf seiner Veranda sitzt, ein Witwer, den die Einsamkeit hart gemacht hat und der die asiatischen Jugendbanden aus der neuen Nachbarschaft von seinem Grundstück vertreibt, dann ist er der gealterte Dirty Harry, der sich keine Sentimentalitäten leistet, wenn er in die Wirklichkeit blickt. Ein Mann, der weiß, dass man manchmal Stärke zeigen muss. (…) Eastwood ist eine Ausnahmeerscheinung in Hollywood, weil er als Darsteller einen eigenwilligen Typus entwickelt hat, in dem sich doch die Befindlichkeiten seines Landes spiegeln. So steht sein Gesicht für das weiße, selbstbewusste, republikanische Amerika, das allerdings spätestens seit Bush ins Grübeln gekommen ist über die Nachhaltigkeit von Stärkebeweisen."
Rechtzeitig zum runden Geburtstag erschien Richard Schickels1) opulenter Bildband "Clint Eastwood – Ich bin nur ein Typ, der Filme macht"; ab 5. Juni bis 7. August 2010 zeigte die ARD in seiner Reihe "Sommerkino im Ersten" wöchentlich an neun Samstagen Eastwood-Highlights aus dem umfassenden Schaffen des Altmeisters, angefangen von seinem Regiedebüt "Sadistico"1) bis hin zum Liebesfilm "Die Brücken am Fluss"1); gestartet wurde am 5. Juni mit dem Klassiker "Sadistico – Wunschkonzert für einen Toten", es folgten "Hängt ihn höher"1) (12. Juni), "Der Mann aus San Fernando"1) (19. Juni), "Mit Vollgas nach San Fernando"1) (26. Juni), "City Heat"1) (03. Juli), "Der Wolf hetzt die Meute"1) (17. Juli), "Agenten sterben einsam"1) (24. Juli), "Zwei glorreiche Halunken"1) (31. Juli) und "Die Brücken am Fluss" (07. August).
Der 85. Geburtstag am 31. Mai 2015 wurde von den Medien ebenfalls zum Anlass genommen, nicht nur Eastwoods künstlerische Lebensleistung zu würdigen. "Das Gesicht von Clint Eastwood steht für Männerkino. Rauchende Colts und brutale Cops haben einen Großteil seiner Karriere bestimmt. Erst später, hinter der Kamera, fand die Filmlegende neue Themen und neuen Erfolg." notierte unter anderem n-tv.de → siehe auch den Artikel bei stern.de.
Selbstverständlich wurde auch Eastwoods 90. Geburtstag am 31. Mai 2020 von den Medien mit zahlreichen Würdigungen beachtet, obwohl die Hollywood-Ikone diesen Tag "wohl am liebsten vergessen möchte" wie man bei sueddeutsche.de lesen kann. "Auf seinen 90. Geburtstag angesprochen, wehrt Clint Eastwood im US-Fernsehen mit wenigen Worten ab. "Ich denke nicht darüber nach", druckste der Oscar-Preisträger in der Talkshow von Ellen DeGeneres1) im vorigen Dezember herum." → siehe auch den Artikel bei "Deutsche Welle". Anlässlich des runden Geburtstages erschien von Kai Bliesener im Mai 2020 das Buch "Clint Eastwood – Mann mit Eigenschaften". "Dabei richten wir die Scheinwerfer weniger auf das gesamte filmische Oeuvre von Eastwood, sondern stellen den Regisseur in den Fokus und zoomen etwas heran an den politischen Menschen. Es geht letztlich um die sichtbaren und unsichtbaren Ambivalenzen zwischen Mensch und Werk." wird unter anderem bei schueren-verlag.de ausgeführt → siehe auch Literatur bei Wikipedia.

Textbausteine des Kurzportraits von prisma.de;
weitere Informationen (in englischer Sprache) findet man bei clinteastwood.net
sowie bei Wikipedia (deutsch), Wikipedia (englisch), dieterwunderlich.de;
siehe auch den Artikel bei www.br.de:
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia (deutsch), 4) Wikipedia (englisch)
2) Quelle: Wikipedia zum Film "Der fremde Sohn" (Changeling), abgerufen am 26.08.2014
3) Quelle: Wikipedia zum Film "Jersey Boys" (abgerufen 26.08.2014)
4) Quelle Wikipedia zum Film "Der Fall Richard Jewell" (abgerufen 20.01.2024)
Stand: Januar 2024
    
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