James Dean
James Dean wurde am 8. Februar 1931 als James Byron Dean und Sohn eines Zahntechnikers in Marion (Indiana) geboren. Er wuchs im amerikanischen Mittelwesten auf und nach dem frühen Tod seiner Mutter kam der erst 9-Jährige in die Obhut einer Tante. Nachdem er die "Fairmont High School" absolviert hatte, ging Dean nach Kalifornien, studierte in Los Angeles Rechts- und Theaterwissenschaften und begann mit der Schauspielerei am Studententheater. Anschließend besuchte er die Schauspielschule der "University of California" sowie Lee Strasbergs1) renommiertes "Actors Studio" in New York. Bei seinen ersten Versuchen, in Hollywood Fuß zu fassen, erhielt er zunächst nur Mini-Rollen in drei Spielfilmen, in den Komödien "Seemann pass auf"2) (1951, Sailor Beware) und "Hat jemand meine Braut gesehen?" (1952, Has Anybody Seen My Gal?) sowie in dem Korea-Kriegsdrama "Der letzte Angriff"1) (1951, Fixed Bajonets). Nebenbei verdiente er sich seinen Lebensunterhalt unter anderem mit Werbespots für das Fernsehen; danach kehrte er zum "Actors Studio" zurück. Nach einer schwierigen Aufnahmeprüfung wurde James Dean mit 21 Jahren das jüngste Mitglied bei Lee Strasberg. Im Dezember 1952 erschien er zum erstenmal am Broadway in dem Drama "See the Jaguar" auf der Bühne, Anfang 1954 brillierte er in dem Stück "The Immoralist" nach dem Roman von André Gide. In der letzten Vorstellung sah Elia Kazan "Jimmy" Dean auf der Bühne und bewies einmal mehr seine Spürnase für Talente. Dean wurde zu Probeaufnahmen eingeladen, warf Konkurrenten wie Paul Newman aus dem Rennen und bekam die Rolle des widerborstigen Farmersohnes Cal in Kazans Film "Jenseits von Eden"1) (East of Eden2)), der nach dem Roman von John Steinbeck entstanden war.
 
"Ich nahm Jimmy, weil er Cal war" sagte Kazan. "Er hatte etwas gegen alle Väter". Der Film wurde exemplarisch für einen neuen Schauspielstil, wie er unter der Bezeichnung "The Method" durch Lee Strasbergs "Actors Studio" propagiert wurde, die auch Marlon Brando besucht hatte. Bereits sein erster großer Film brachte dem jungen James Dean über Nacht Weltruhm ein. Kazan löste aus dem breit angelegten Epos eine Episode, die sich innerhalb weniger Monate in Kalifornien des Jahres 1917 abspielt: Der Erste Weltkrieg hat seine Spuren eingegraben. Der Farmer Adam Trask führt Haus und Hof einsam, verbittert und unnahbar, vor allem für seinen Sohn Cal, der sich nach Liebe und Anerkennung sehnt. Immer stärker kommt es zum offenen Konflikt zwischen den Generationen. Kazan gibt ein bitteres, mitleidloses Bild vom Amerika nach dem Ersten Weltkrieg.
Die Darstellung des Cal Trask brachte Dean eine "Oscar"-Nominierung ein und mit dem Part des aufmüpfigen Sohnes begann eine der spektakulärsten und kürzesten Karrieren in Hollywood. In nur drei Filmen – im Zeitraum von gut einem Jahr – erspielte sich James Dean Unsterblichkeit. Wie Marlon Brando und Montgomery Clift stand er für den Typus des ungezähmten jungen Mannes, des Rebellen, mit dem sich eine ganze Generation identifizierte. Mit der Figur eines problembeladenen, rebellischen Jugendlichen in Nicholas Rays "… denn sie wissen nicht, was sie tun"1) (Rebel Without a Cause2)) wurde er 1955 endgültig zur Symbolfigur seiner Generation. An der Seite von Natalie Wood, Dennis Hopper und Sal Mineo verkörpert er den jungen Jim Stark, der versucht, sich in einer neuen Stadt zurechtzufinden und dabei mit einer Jugendbande in Konflikt gerät: Diese jungen Rebellen kamen nicht aus den Arbeiter- oder Schwarzen-Ghettos; die Eltern hatten Geld und Einfluss. Der junge Jim Stark befürchtet, einmal so angepasst zu sein wie sein Vater. Deshalb schlägt er immer wieder über die Stränge. Seine Eltern sind deshalb gezwungen, von Ort zu Ort zu ziehen, um nur ja nicht aufzufallen. Der Film spiegelt so viel vom Zeitgeist der 1950er Jahre wieder, dass James Dean damit zum Idol der Jugend wurde.
 
In dem Melodram "Giganten"1) (Giant2)) aus dem Jahre 1956, einem breit angelegten Familienepos über die sozialen Veränderungen im Zuge des texanischen Ölbooms, spielte er unter der Regie von George Stevens noch einmal einen rebellischen Charakter, den er diesmal von der Jugend bis ins mittlere Alter verkörperte: Als Aufsteiger Jett Rink agierte er zusammen mit den Stars Elizabeth Taylor und Rock Hudson. Das Leben im Rinder- und Weideland Texas ändert sich drastisch, als dort riesige Ölquellen gefunden werden. Geschäftemacher und Neureiche verdrängen die Rancher. In dieser Umbruchsphase spielt der Film: Der mächtige Rancher Bick (Rock Hudson) und seine Frau Leslie (Elizabeth Taylor) verstehen erst mühsam, das aus ihrem grünen Texas allmählich ein Industriegebiet wird. Bei ihnen arbeitet auch Jett Rick (James Dean), der durch eine Erbschaft zu einem Stück Land gekommen ist, das ihn – wegen der großen Ölfunde – zum Millionär macht. Doch man liebt ihn nicht. Trotz konventioneller Regie, endlos langer Dialoge und der herkömmlichen Moral von den guten alten Werten kann diese Art von epischen Dramen schon faszinieren. Vor allem entfaltet James Dean in diesem letzten Film die ganze Palette seines Könnens. Die Uraufführung beider Filme erlebte er jedoch nicht mehr. 
 
Nach Beendigung der Dreharbeiten verunglückte James Dean am 30. September 1955 im Alter von nur 24 Jahren auf einem Highway nördlich von Los Angeles, in der Nähe von Cholame, auf der Fahrt zu einem Autorennen mit seinem neuen Porsche tödlich. Durch den frühen, tragischen Tod des Jugendidols begann sich ein Personenkult um ihn zu entwickeln, wie ihn vorher nur Rudolph Valentino bewirkt hatte und der nur mit dem um die ebenfalls jung verstorbene Marilyn Monroe zu vergleichen ist. Mit nur drei Hauptrollen in Spielfilmen wurde er zu einer der großen Kino-Ikonen des vergangenen Jahrhunderts, auch heute, Jahrzehnte nach seinem frühen, tragischen Tod, ist sein Mythos ungebrochen. Einen Tag nach seinem Ableben wurde James Deans Leiche per Flugzeug nach Indianapolis überführt und am 9. Oktober auf dem "Park Cemetery" in Fairmount beigesetzt → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Posthum erhielt er für seine schauspielerische Leistung in "Giganten" als "Bester männlicher Hauptdarsteller" eine "Oscar"-Nominierung → Auszeichnungen bei Wikipedia.
 
1957 entstand Robert Altmans Dokumentarfilm " The James Dean Story". Das von Mark Rydell für das Fernsehen inszenierte Biopic "James Dean"1) aus dem Jahre 2001 mit James Franco in der Hauptrolle zeigt das Leben von James Dean, lässt den Zuschauer aber an Ende wissen, dass nicht alles Gezeigte der Realität entspricht: "Most of this film was based on fact … some was an educated guess."
Darüber hinaus haben sich verschiedenste Autoren sowohl in Text und Bild mit dem Leben des Leinwandidols befasst. Beispielsweise erschien 1981 von Roy Schatt "James Dean – Ein Porträt" (James Dean: A Portrait), die reich bebilderten Biografie "James Dean – Eine Bildbiographie" von John Howlett wurde bereits 1979 veröffentlicht und zählt noch heute zu den Standardwerken; 1992 beispielsweise folgte von Berndt Schulz "James Dean. Bildband". Von dem US-Fotografen Dennis Stock, der in den 50er Jahren mit seinen Aufnahmen von James Dean international bekannt wurde und auch mit Dean befreundet war, wurde 2005 in Deutschland der intensive Bildband "James Dean. Bilder einer Legende" publiziert. In jüngerer Zeit kamen die James Dean-Portraits von Paul Alexander (2002) und Bertrand Meyer-Stabley (2005) auf den Markt. Die umfassende, reich illustrierte James Dean-Biografie von George Perry (2005) entstand in Zusammenarbeit mit der Familie bzw. dem Nachlass von James Dean.
Von Eckhart Schmidt stammt der Dokumentarfilm "Hollywood Rebellen"2) aus dem Jahre 2013, in dem sich der Regisseur neben Hollywood-Ikonen wie Errol Flynn, Rudolph Valentino, Robert Mitchum, Humphrey Bogart, Marlon Brando oder Steve McQueen auch dem unvergessenen James Dean widmet.
In Los Angeles erinnert am berühmten Observatorium im "Griffith Park", wo einige wichtige Szenen des Filmklassikers "…denn sie wissen nicht, was sie tun" gedreht wurden ein Denkmal bzw. ein Bronzekopf an James Dean → Foto bei Wikimedia Commons.

Textbausteine des Kurzportraits von www.prisma.de
Siehe auch Wikipedia, www.dhm.de, www.whoswho.de sowie
den Artikel bei www.arte.tv

Link: 1) Wikipedia, 2)  prisma.de

James Dean drehte 7 Kinofilme, darunter
 zwei mit Rock Hudson und einen mit John Wayne.
Filmografie bei der der Internet Movie Database sowie
einige Filmbeschreibungen innerhalb dieser HP

(Link: Wikipedia, in Klammern: prisma.de)
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