Erheiternde Erinnerungen an Dreharbeiten und sonstige Begebenheiten
Ernst Jacobi gehört zu den großen Charakterdarstellern der deutschsprachigen Theaterszene, hat auch in zahlreichen Film- und TV-Produktionen mit vielen prägnanten Rollen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Im Laufe seiner mehr als fünf Jahrzehnte andauernden Karriere arbeitete der Schauspieler mit vielen renommierten Regisseuren zusammen, reiste an die unterschiedlichsten Drehorte. Mit ihm in der Hauptrolle entstanden beispielsweise so legendäre TV-Mehrteiler wie die Fallada-Adaption "Bauern, Bonzen und Bomben" (1973) oder die Geschichte der Fugger "Vom Webstuhl zur Weltmacht" (1983), und auch auf der Kinoleinwand war er mehrfach präsent.
Ernst Jacobi hat viel zu erzählen, Reminiszenzen an Dreharbeiten bzw. heitere, aber auch zunächst weniger amüsante Begebenheiten könnten sicherlich ein Buch füllen.

Foto: Privatarchiv Ernst Jacobi
© Ernst Jacobi

Ernst Jacobi ; Foto Privatarchiv Ernst Jacobi
Hier eine kleine Auswahl von Anekdoten und witzigen Begebenheiten, die sich während seiner rund 60 Jahre dauernden erfolgreichen Theater- und Filmlaufbahn ereigneten: "Panik vor dem Auftritt", "Sparen war schon immer teuer" (Drehszene von "Am Tag als der Regen kam", 1959), Episode beim Dreh von "Die Blechtrommel" (1979), "verunglückte" Probe zu dem TV-Mehrteiler "Bauern, Bonzen und Bomben" (1973) und Erinnerungen an Dreharbeiten zu dem Fernsehmehrteiler "Vom Webstuhl zur Weltmacht" (1983):
 
1959 stand Jacobi mit der Rolle des Homosexuellen Geoffrey neben Berta Drews und Dinah Hinz1) in der deutschen Erstaufführung von Shelagh Delaneys1) Erfolgsstück "Bitterer Honig" (Regie: Ilo von Jankó1)) im "Berliner Theater" (Nürnberger Straße) auf der Bühne. An einem Abend vor seinem Auftritt ereignete sich eine Geschichte, die ziemlich dramatisch hätte ausgehen können, im Nachhinein den Leser jedoch zum Schmunzeln anregt:
 
Panik vor dem Auftritt

Ich spielte 1959 am "Berliner Theater", Nürnberger Straße, mit Bertha Drews und Dinah Hinz in "Bitterer Honig" (A Taste of Honey) "en suite".
Eine befreundete Kollegin wollte sich mit der Produktion von Gips-Masken selbständig machen, nicht ohne vorher Erfahrungen mit dem Metier zu haben. Sie wohnte nicht weit vom Theater und fragte, ob ich – vor der Vorstellung – vorbeikommen könnte, für eine Probe-Maske. Ich sagte zu.
Alles war vorbereitet. Gips, Tücher, Gazebinden und Atemröhrchen für die Nase. Sie hatte sich überlegt, dass die gute alte "Abschminke" aus der Blechdose das Richtige sein müsste, um die festgewordene Masse wieder von der Haut zu lösen. Also schmierte sie mich ein und trug die weiße Pampe reichlich auf. Die Atemröhrchen waren bei der Prozedur vielleicht verbogen worden, oder leicht geknickt und drosselten die Atemluft; sie reichte aber aus. "Lass uns noch etwas warten", sagte sie, "bis alles wirklich fest und wirklich trocken ist".
"Wie spät ist es?"
"Zeit genug". Sie wusste wann ich gehen musste.
Rund um dem Unterkiefer schien die Kruste sich zu lösen. Ich machte "Mimik" und die Freundin ruckelte. Versuchte ihre Probemaske an den Rändern anzuheben.
"Irgendwo hängt sie fest!".
"Wo?"
"Zur Mitte hin … ich kann die Muskeln in der Gegend kaum bewegen …".
"Keine Sorge … Ich spüre, dass sie kommt".
Wir ruckelten gemeinsam an dem Panzer. Druckstellen schmerzten bald, wir musste eine Pause machen. Ich hatte eine erste Ahnung, dass die Zeit nicht reichen würde.
"Wie spät ist es?"
"Augenblick … sie löst sich …"
"Nein. Bei den Augen sitzt sie fest – wir müssen sie zerbrechen, um zu sehen woran es liegt."
"Ach … wär' das schade … aber wenn Du meinst …?"
Es gab nur eine alte Zange – Kneifzange – und den Haushaltshammer, um den Nagel für ein Bild in den Verputz zu schlagen. Die Zange half, um erste Brocken aus dem Rand herauszubrechen. An dicken Stellen fasste sie nicht mehr. Nervosität kam auf. Ich sagte: "Helga, nimm den Hammer!"
"Ich kann doch nicht in Dein Gesicht …"
"Doch. Das Zeug muss runter. Mit Gewalt. ein Riss kann helfen", hoffte ich. Natürlich war das kein Vergnügen; wir kamen aber langsam näher an den Maskenteil, der sich nicht rühren wollte. über den Augen blieb zuletzt ein dickes Rechteck stehen. Es reichte von der Stirn zur Nasenwurzel. Von einem Loch aus sah man mit der Taschenlampe, dass Augenbrauenhaare in der Maske eingebacken waren.
"Wie spät ist es?"
"Wir müssen Hilfe holen … einen Notarztwagen …"
"Nein! Nimm 'ne Nagelschere! Schneid' die Haare ab!"
Ein Stück Gips gab nach. Ließ sich entfernen.
"Es sind die Wimpern …, Ich bin sicher … die Wimpern sitzen fest … Ich reiß sie ab". Ich zog verzweifelt an den Augenlidern …, an dem Klumpen Kalkstein.
"Ganz unmöglich. Du musst sie eine nach der andern …
"Blind? Ich seh' doch nicht, wohin ich schneide. Nein! Das kann ich nicht."
Sie zitterte.
"Wie sonst? – Ich müsste längst in der Garderobe sein … Mich umzieh'n …die Rolle des Geoffrey ist ein Drahtseilakt …"
"Wenn ich Dir unter'm Gips ins Auge steche …"
"Gib her – die Schere! … Ich mach's selber!"
Es dauerte. Auch meine Finger zitterten.
Ich schaffte es, die Wimpern abzutrennen. Schweißgebadet; die Augenlieder blieben glücklich unverletzt. Dann hetzte ich in die "Tauentzien" hinunter – trat auf – und spielte – irgendwie.
 
© Ernst Jacobi

Zu den ersten Arbeiten vor der Kinokamera zählt die Rolle des Bandenmitglieds Fritz in dem von Gerd Oswald1) (1919 – 1989) inszenierten packenden Krimi bzw. Halbstarkendrama "Am Tag als der Regen kam"1). Gerd Oswald drehte den Streifen im September und Oktober 1959 in Berlin sowie in den "Bavaria"-Ateliers in München-Geiselgasteig, Mario Adorf mimte den Bandenboss Werner Maurer, der mit seiner Motorrad-Gang "Schwarze Panther" West-Berlin unsicher macht. Als Werner seinen neuen Coup plant und Robert (Christian Wolff) aus der Bande austreten will, um mit der schönen Inge (Corny Collins) ein normales Leben zu führen, kommt es zum Unglück …2)
Das gleichnamige Titellied, gesungen von Dalida (1933 – 1987), wurde zu einem Welthit.
Hier eine "Schnurre", die sich während des Drehs von "Am Tag als der Regen kam" ereignete: 

"Am Tag als der Regen kam" – Sparen war schon immer teuer
 
Der Regen kam per Feuerwehr. Eine vom Kriege fast verschonte Strasse wurde pitschenass gespritzt – samt Dächern und Fassaden, Fenstern und Balkonen, Vorgärten Gehsteigplatten und dem Kopfsteinpflaster. Alles sollte glänzen, spiegeln, tropfen.
Ich sollte mit dem Fahrrad, aus der Tiefe kommend, rasend schnell zur nächsten Kreuzung flitzen, dort mit dem "Cabrio" des Bandenchefs zusammentreffen, längsseits schleudern und eine Meldung in das off'ne Fenster rufen. Man zeigte mir, wie tief ich mich hinunterbeugen müsse, um von der Kamera geseh'n zu werden und schickte mich rund hundert Meter weiter in die Strasse abwärts zum Baum, an dem ich starten sollte.
"Das Rad bekommst du unten von der Requisite".
Es war ein Rennrad ohne Rücktrittbremse. Der Lenker hatte an den Enden Griffe, die nach unten abgebogen waren. Halbkreisförmig. Klebebandumwickelt.
Den Hebel für die Felgenbremse musste man nach oben ziehen.
Er war am tiefsten Punkt montiert und bremste nur das Vorderrad. "Auf Zeichen" strampelte ich los, kam längsseits vor die Autotür, riss an den Hebeln für die Backenbremse und flog im hohem Bogen über's Lenkrad auf das Kopfsteinpflaster.
"Stooooop!" Der Regisseur schrie wütend: "Was ist das denn für ein Idiot?"
Niemand fragte, ob ich alleine aufsteh'n könne. Ich schämte mich für meine Ungeschicklichkeit. Das Fahrrad wurde untersucht. Es funktionierte noch. Ich hatte ein paar Prellungen und biss die Zähne aufeinander. Irgendwo war Blut.
Der Regisseur war ungehalten und verlangte zu erfahren, ob ein Ersatzmann da sei – "oder der Artist sich in der Lage sähe, ganz simpel – ohne Salto – neben einem Auto anzuhalten?"
"Mit dem Ding nicht!" Der Chefbeleuchter zeigte auf das Rennrad. "Der junge Mann kann nichts dafür. Gebt ihm ein ganz normales Rad mit Rücktritt und dann schafft er das."
Das Rad stand auf der Tagesdispo für die Requisite.
Mario Adorf spielte meinen Chef, den Kopf der kleinen kriminellen Bande, in der ich ihm an diesem Tag als Melder diente. Wartete im Wagen. Er schien zu ahnen, was vorausgegangen war, lag grinsend über seinem Steuerrad und hörte dem Beleuchter zu.
Sie fragten rum… telefonierten… das bekam ich mit, da war die erste Klappe schon im Kasten. Ich wartete noch ein Weile ab, dann sagte ich: "Ich geb' euch meins – für eine Leihgebühr von zwanzig Mark pro Tag." Das sei zu teuer, sagten sie… "Das kann die Produktion nicht zahlen." Adorf lachte, ich sagte "Na dann nicht". Inzwischen stand der Regisseur im Kreis. "Wo sie das Rennrad aufgetrieben haben, weiß ich nicht."
Der Regisseur entschied sich für das Fahrrad des Beleuchters. "Die Firma zahlt die zwanzig Mark. Falls sie daran zugrunde gehen sollte, übernehme ich die Leihgebühr. OK?".
"Neee… " sagte der Beleuchter, "darauf wart' ich nich'. Erst die zwei Zehner, dann das Rad."
Dazwischen hörte man die Stimme des Mannes an der Kamera, verzerrt und quäkig über "Walkie Talkie": "Lasst euch nur Zeit… Vom Regen ist nichts mehr zu seh'n… Die Feuerwehr muss alles noch mal spritzen. Ich schätze… in 'ner Stunde könn' wir wieder."
Es ging dann – mit dem Fahrrad des Beleuchters – alles gut.
 
© Ernst Jacobi

Rund zwanzig Jahre später spielte Ernst Jacobi eine prägnante Figur in dem Oscar-gekrönten Film "Die Blechtrommel"1) nach dem gleichnamigen Roman von Günter Grass1), 1979 von Regisseur Volker Schlöndorff1) für das Kino in Szene gesetzt. Jacobi verlieh dem Gauschulungsleiter bzw. Nazi-Menschen Löbsack auf eindrucksvolle Weise authentische Züge. So erinnert sich der Schauspieler unter anderem an eine Episode während der Dreharbeiten:  

"Die Blechtrommel" – Erinnerungen an einen Drehtag:
  
Die Szene ist Danzig. Drehort Zagreb. Löbsack begrüßt von einer Tribüne herab die in Blöcken angetretene Abordnungen der Landsmannschaften in Uniform von HJ, BDM, SS, Fanfarenzüge, Pimpfe. Unter der Tribüne hockt Oskar Matzerath (David Bennent) und trommelt gegen den Marschrhythmus an, verwandelt ihn in einen Walzertakt. BDM-Mädchen schunkeln, die Blöcke lösen sich auf, man tanzt.

Ein glasiger Morgen kündete einen heißen Tag an. Für Kostüm und Maske steht eine leer geräumte Schule zur Verfügung. Ich werde zu Signor Carbone geleitet, Maskenbildner in der Cine Cittá in Rom. Alles was Herr Carbone braucht, ist übersichtlich geordnet. Auffallend viele feine Pinsel, wie für einen Aquarellmaler, auf dem Tisch eine Schminkpalette mit Daumenloch.
Die höfliche Begrüßung wechselt vom Englischen rasch ins Italienische. Signor Carbone setzt sich mir gegenüber und schaut mich an. Lange stumm …
Dann erklärt er, wie er sich – beim Lesen des Drehbuchs – die Rolle "Löbsack" vorgestellt habe, und beginnt mit feingliedrigen Fingern zu skizzieren, welche Partien meines Gesichts er für kleine Veränderungen nutzen möchte. Sehr umsichtig beginnt er zu schattieren, als retouchiere er ein Foto-Portrait. Lässt mich teilnehmen, lässt mir Zeit zu verstehen und sich selber Zeit für Zweifel.
Löbsack gewinnt an Schärfe. Immer weniger gefällt er mir. Das hilft!
Im Film sah man davon … nichts.
Die Einweisung der über tausend Komparsen war mühsam. Dolmetscher übersetzten. Die Sonne brannte. Allen perlte der Schweiß von der Stirn. Aushilfen kämpften sich durch die Reihen. Versuchten zu kühlen und zu trocknen. Vor mir erschien ein Jüngling mit einem großen Lederlappen und … weg war die Arbeit von Signor Carbone. Abgewischt.
Niemand hatte sie bemerkt. Niemand vermisste sie.

Am Abend machte ich mit Igor Luther (Kamera) und Volker Schlöndorff einen Spaziergang ins Grüne. Große Unruhe begleitete uns wie eine Vorahnung …
Das Material des ersten Drehtages hatte einen Negativ-Schaden. Betroffen war vor allem die Sequenz mit Löbsack.
Viele Tage später versuchte man eine Wiederholung, aber fand die mühsam ausgesuchten "Großen Blonden" nicht wieder, als SS-Leute auf der Tribüne.
… und es blieb bei dem, was vom ersten Tag gerettet werden konnte.
 
© Ernst Jacobi

In dem TV-Mehrteiler "Bauern, Bonzen und Bomben" (1973) brillierte Jacobi als armseliger, korrumpierbarer Provinzjournalist Max Tredup. Eine nette Geschichte ist folgende Anekdote, welche die präzise Arbeit des Regisseurs Egon Monk1) (1927 – 2007) während der Dreharbeiten kennzeichnet.

"Bauern, Bonzen und Bomben" – gedreht werden sollte die Szene, in der Tredup erschlagen wird:
 
Tredup hat einen kleinen "Schatz" von ergaunertem Geld vor der Welt und seiner Frau in einem Kaninchenbau vergraben. Es ist früher Morgen, eigentlich noch Nacht. Auf einer Böschung neben einem Feldweg will Tredup sein verstecktes Geld an sich bringen. Heimlich. Er hat es in einem Kaninchen-Bau vergraben. Jemand weiß davon und schleicht ihm nach. Als er vor dem Loch kniet trifft ihn ein Knüppel – Tödlich.
Der Regisseur Egon Monk wollte zeigen, dass der ärmliche Annoncen-Akquisiteur – bei Nacht – wie ein Karnickel erschlagen wird. Ohne technische Tricks und ohne Schnitte, halb als Scherenschnitt, aber deutlich und erbarmungslos nüchtern.

Wie macht man das? Wir probierten verschiedene Materialien aus: Gummi, Stahl, Balsaholz, Kunststoff – aber nichts taugte – man sah immer, dass der Knüppel kein ausreichend schwerer war – außer einem echten schweren Knüppel.
Gibt es Tricks? Lässt sich ein harter Schlag durch einen weichen simulieren, der – technisch – hinterher verändert wird? Nein!
Kann man den eigentlichen Schlag durch schnelle Schnitte ersetzen? (der Knüppel saust durch die Luft – Geräusch vom Aufprall – ein zerdetschter Hut – ein Kopf knickt um – ein Mann liegt vorm Kaninchenloch im Sand – Gesicht nach unten – neben ihm der Hut).
"Ja" sagte Egon Monk, aber was man sieht, ist dann ein gut gemachter Trick. "Ich möchte aber einen Totschlag sehen. Ich möchte sehen, wie ein Mensch, am Boden knieend, für wenig Geld, von hinten roh erschlagen wird. Tredup braucht einen Helm, der unter den Hut passen muss, den wir ja schon kennen. Mit einem Lederpuffer wie im Krieg. Nach Maß."
Die Konstruktion durfte nicht bemerkbar sein, der Helm, der endlich passte, war sehr eng und drückte. Ich konnte ihn nicht lange tragen. Wir machten ein paar Proben mit gesteigerter Wucht. "Hälst Du das aus?", fragte Monk, "Ja Ja" antwortete ich. Und Monk "Jetzt eine Probe von dem ganzen Vorgang, ohne Helm. Hat jeder das gehört?"
Der Kollege "Totschläger" wurde gesondert gebeten, den Schlag nur anzudeuten … zu "markieren".
"Jacobi trägt nur seinen Hut und keinen H e l m! Er kniet … Du kommst von hinten und holst aus … alle bereit … und Probe – Bitte!"
Bis alles bereit war zur Probe, hatte er alles "vergessen" … und schlug mir auf den ungeschützten Kopf mit voller Wucht.
Tredup überlebte mit Bluterguss und leichter Gehirnerschütterung.
Aber die Szene war noch nicht "im Kasten"; also noch mal, mit Helm.
"Geht's"? fragte Monk.
Ich sagte, mit versteckter Angst: "Ja, einmal geht's noch".
Es sah gut aus.
 
© Ernst Jacobi

Die Dreharbeiten zu "Vom Webstuhl zur Weltmacht" (1983), der sechsteiligen Geschichte über die mächtigen Augsburger Handelsherren Fugger1), in der Ernst Jacobi die zentrale Figur des Jakob Fugger1), genannt "der Reiche" (1459 – 1525), darstellte, fanden unter der Regie von Heinz Schirk1) mehrere Monate lang in der damaligen CSSR statt. Neben zahlreichen populären deutschen Schauspielern traten Hunderte von tschechischen Komparsen auf und auch der Stab bestand zum größten Teil aus tschechischen Mitarbeitern.

Ernst Jacobi erinnert sich:
 
Wir drehten über mehrere Monate in der damaligen CSSR. Die Mitarbeiter waren in vielen Bereichen Tschechen. Es wurde tschechisch gesprochen, viel vor Ort übersetzt; das erschwerte die schnelle und präzise Verständigung und führte auf Dauer zu Gereiztheit. Der "Ton" belastete die Arbeit und die Tschechischen Komparsen und Kollegen bemängelten die Umgangsformen. Wie ich fand, zu Recht.
Im Drehplan stand eine Szene an, in der Jakob Fugger einen Kurier anweist. Ich ließ mir meinen Text – heimlich – ins Tschechische übersetzen und lernte über Tage und in Lautschrift, Silbe für Silbe die ungewohnten Kombinationen der Konsonanten … "prsch" oder "vschad".
Die Szene wurde kurz eingerichtet und eingeleuchtet, und nach den Kommandos: "Ton ab" … "Kamera" … "bitte" sprach ich solange tschechisch bis der verwirrte Regisseur indigniert abbrach. Die anwesenden Tschechen applaudierten. Die Spannungen lösten sich …
 
© Ernst Jacobi
 
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