René Carol 1956, Veranstaltung anlässlich des 2. Jahrestages des "VEB Zahlenlotto" mit Sitz in Leipzig; Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_roe-neg_0007026_026); Urheber: Roger Rössing (1929–2006) / Renate Rössing (1929–2005); Copyright SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Urheber: Roger Rössing/Renate Rössing; Quelle: www.deutschefotothek.de René Carol wurde am 11. April 1920 als Gerhard Tschierschnitz in Berlin geboren. Erste Erfolge beim Rundfunk hatte der gelernter Feinmechaniker noch während seiner Zeit als Gefreiter bei der deutschen Luftwaffe mit Parodien so bekannter Künstler wie Theo Lingen, Zarah Leander oder Hans Moser. Nach Kriegsende kam er in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er im April 1946 fliehen konnte. Er hielt sich in Paris mit Auftritten in Kneipen und Bars über Wasser und wurde von den Franzosen für einen Italiener gehalten, da er vorwiegend in italienischer Sprache so bekannte Lieder wie "O Sole Mio" oder "Santa Lucia" sang.
Mit Hilfe eines Belgiers, der ihm einen falschen Pass mit dem Namen "René Carol" besorgt hatte, kehrte er dann Ende 1946 nach Deutschland zurück und ließ sich in Hamburg nieder.

Er nahm seine Karriere als Sänger wieder auf, machte "René Carol" zu seinem Künstlernamen und hatte 1949 zusammen mit Danielle Marc und Willy Schneider einen ersten Hit mit dem Titel "Am Zuckerhut"; im gleichen Jahr erschien seine erste Platte als Solist "Maria aus Bahia"1). Drei Jahre später landete er dann mit dem Lied "Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein"1) den Knüller des Jahres 1952; die Platte wurde über 500.000 Mal verkauft und Carol erhielt seine erste "Goldene Schallplatte"1) im Nachkriegsdeutschland.
 
 
René Carol 1956, Veranstaltung anlässlich des 2. Jahrestages
des "VEB Zahlenlotto" mit Sitz in Leipzig
Quelle: Deutsche Fotothek, (file: df_roe-neg_0007026_026)
Urheber: Roger Rössing1) (1929–2006) / Renate Rössing1) (1929–2005)
© SLUB Dresden/Deutsche Fotothek/Urheber: Roger Rössing/Renate Rössing
Quelle: www.deutschefotothek.de; Genehmigung zur Veröffentlichung: 30.03.2017

In den 1950er und 1960er Jahren sang sich René Carol mit unzähligen Hits in die Herzen seines Publikums; so unter anderem 1953 mit "Bella Bella Donna", 1954 mit "Deinen Namen, den hab' ich vergessen" oder ein Jahr später mit "O Wandersmann". 1960 konnte er mit "Kein Land kann schöner sein" wieder unter den deutschen "Top 10" landen und bis Mitte der 1960er Jahre war er der unbestrittene "Schnulzenkönig" der Nachkriegszeit. Seine "Sangeskunst" präsentierte er auch in einigen Kinoproduktionen, so in der Dokumentation "Symphonie einer Weltstadt"1) (1950) sowie in den musikalischen Unterhaltungsstreifen "Südliche Nächte"1) (1953), "Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein"1) (1953), "Sonne über der Adria" (1954, → Filmlexikon), "Die Beine von Dolores"1) (1957) und "Wir wollen niemals auseinandergehn"1) (1960).
 
Als seine Popularität zu sinken beginnt, ist es seine Ehefrau Margit, die als seine Managerin dafür sorgt, dass René Carol weiterhin Veranstalter für Konzerte und Tourneen findet. Anfang der sechziger Jahre hält sich René Carol längere Zeit in Nordamerika auf, wo er bei Konzerten für deutschstämmige Amerikaner und Kanadier ein begeistertes Publikum findet. Da er über seinen Cousin in Chicago einen festen Wohnsitz vorweisen kann, gelingt ihm der Beitritt zur amerikanischen Sängergewerkschaft, der diese Auftritte überhaupt erst ermöglicht. Speziell für seine amerikanischen Fans lässt Carol Platten mit Heimweh-nach-Deutschland-Themen pressen, die jedoch wenig Resonanz hervorrufen. (…) Die letzte René-Carol-Hitparaden-Notierung in Deutschland gelingt mit "Bianca Rosa" auf dem 44. Rang. Dank einer Niederlande-Tournee kommt der Titel dort sogar unter die besten Zehn. "Bianca rosa" war auch das Lieblingslied der damaligen Niederländischen Königin Juliana.2)
  
René Carol trat noch bis Mitte der 1970er Jahre auf, zog sich dann aber aus dem Showgeschäft zurück. Der Künstler starb zwei Tage vor seinem 58. Geburtstag am 9. April 1978 im westfälischen Minden1) an den Folgen einer Darmkrebs-Erkrankung; er fand zunächst seine letzte Ruhe auf dem Friedhof in Minden. Seine Witwe kehrte kurz darauf in ihre Heimatstadt Lüdenscheid zurück und sorgte dafür, dass er noch im Mai 1978 nach Lüdenscheid umgebettet wurde, wo sein Grab bis heute von Verehrern besucht wird.2) → Foto der Grabstelle bei knerger.de
 
Siehe auch Wikipedia mit ausführlicher Diskografie
Fremde Links: 1)  Wikipedia
2) Quelle: Wikipedia
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