Fred Bertelmann wurde am 7. Oktober 1925 als Sohn eines Chemikers in Duisburg-Meiderich1) geboren. Ursprünglich wollte er Kinderarzt werden, entschied sich dann aber anders und begann nach seiner Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eine Ausbildung zum Schauspieler und Sänger am "Konservatorium Nürnberg"1) sowie an der Schauspielschule der UFA1); bereits als Kind hatte er damit begonnen, mehrere Musikinstrumente zu spielen, nun nahm er außerdem intensiven Musikunterricht in Cello, Trompete und Gitarre. Um sein Studium zu finanzieren, spielte er in Nürnberger Bars Dixie- und Swing-Musik, außerdem gründete Bertelmann – zunächst zusammen mit Ernst Mosch1) – eine Band und trat als Sänger mit einem schwedischen Orchester auf.
Seit Mitte der 1950er Jahre begann er eine Karriere als volkstümlicher Sänger und hatte 1955 einen ersten Erfolg mit den Schlagern "In Hamburg sind die Nächte lang" und "Tina Marie". Der Durchbruch kam dann 1957 mit der deutschen Version des US-amerikanischen Hits "Gambler's Guitar"1) von Jim Lowe1) bzw. Rusty Draper1) aus dem Jahre 1953, der bei Bertelmann zum "lachenden Vagabunden" wurde und von dem weltweit fünf Millionen Platten verkauft wurden. Der Durchbruch war geschafft, der Name Fred Bertelmann bleibt seither mit diesem Lied untrennbar verbunden.
 

Fred Bertelmann um 1955
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber/Körperschaft: Zeyn/Union/Grimm; Datierung: um 1955
© Zeyn/Union/Grimm/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 5562)

Fred Bertelmann um 1955; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber/Körperschaft: Zeyn/Union/Grimm; Datierung: um 1955; Copyright Zeyn/Union/Grimm/ ÖNB Wien; Bildarchiv Austria (Inventarnummer P 5562)
Im Verlaufe der nächsten Jahre folgten weitere Hits wie etwa 1958 "Ich bin ja nur ein Troubadour" und "Aber Du heißt Pia" oder Anfang der 1960er "Mary-Rose" (1962) und "Ein Caballero" (1963); bis Mitte der 1960er Jahre war Bertelmann mit seinen Songs regelmäßig in den deutschen Hitparaden vertreten. Neben zahlreichen Auftritten beim Rundfunk und Fernsehen, zu denen auch populäre US-amerikanische TV-Shows wie die von Ed Sullivan1), Dean Martin oder Perry Como zählten, erfreute der inzwischen zum Schallplattenmillionär gewordene Bertelmann sein Publikum auch regelmäßig auf Tourneen mit seinen inzwischen zu volkstümlichen Evergreens gewordenen Liedern. Nachdem die große Zeit der deutschen Schlager durch die Rock- und Beatwelle abgelöst wurde, schuf sich Fred Bertelmann ein zweites Standbein, spielte eine Zeit lang Theater und übernahm Rollen in Musicals, wirkte beispielsweise über Jahre an der Oper in Chicago in dem Musical "Show Boat"1) mit. Zu Bertelmanns Theaterauftritten zählten auch Klassiker wie Goethes "Götz von Berlichingen"1) oder Shakespeares "Der Widerspenstigen Zähmung"1). Seit Ende November 2003 erlebte man Fred Bertelmann in dem erfolgreichen Boulevard-Klassiker "Sonny Boys" von Neil Simon1) auf der Bühne des Mühlentheaters Kleinseebach (Ortsteil von Möhrendorf1)) bei Erlangen, hier mimte er als Partner von Jochen Stern1) den gealterten Comedy-Star, der nach über zehn Jahren wieder auf seinen ehemaligen (verhassten) Partner trifft.
   
Auf der Leinwand war der Star mit der charakteristischen tiefen bzw. sonoren Baritonstimme bis Anfang der 1960er Jahre in so leichten, für jene Ära typischen Unterhaltungsstreifen wie "Der lachende Vagabund"1) (1958), " Das blaue Meer und du"1) (1959), "Gitarren klingen leise durch die Nacht"1) (1959), "Wenn das mein großer Bruder wüsste"1) ( 1959) oder "Lieder klingen am Lago Maggiore"1) (1962) als Protagonist zu sehen und zu hören; insgesamt wirkte der Schlagerbarde neben seinen zahllosen TV-Auftritten in 16 Kino- und Fernsehproduktionen mit.
Fred Bertelmann, der bis zuletzt hin und wieder auf der Bühne stand, war seit 1966 mit der früheren Fernsehansagerin und Schauspielerin Ruth Kappelsberger verheiratet; mit ihr lebte er in seinem Haus in Berg am Starnberger See – ganz in der Nähe seinen großen Vorbilds Johannes Heesters (1903 – 2011), mit dem er freundschaftlich verbunden war. Viele Jahren pendelte der Künstler laut Medienberichten zwischen dem Wohnsitz seiner Frau, für die er nach eigenen Aussagen "die Verantwortung wahrnahm" und seiner in Regensburg wohnenden Lebensgefährtin Christa hin und her.
  
Im Oktober 1994 veröffentlichte der vielseitige Künstler die CD "Lieder meines Lebens", 1999 wurde Bertelmann für seine Leistungen mit dem "Bundesverdienstkreuz am Bande"1) ausgezeichnet. Am 7. Oktober 2005 feierte Bertelmann, einer der erfolgreichsten deutschen Schlagerinterpreten der 1950er und 1960er Jahre, bei bester Gesundheit seinen 80. Geburtstag. Anlässlich des bevorstehenden 85. Geburtstages hatte er ein neues Album unter dem Titel "Mutterherz ich liebe Dich" eingespielt; die CD mit einigen seiner Evergreens sowie neuen Songs kam im Herbst 2010 auf den Markt.
Siehe auch den Artikel vom 6. Oktober 2010 zum 85. Geburtstag von Fred Bertelmann bei wz-newsline.de.
 
Mit dem "lachenden Vagabund" Fred Bertelmann starb am 23. Januar 2014 im Alter von 88 Jahren in Berg1) am Starnberger See einer der erfolgreichsten deutschen Schlagerinterpreten und Unterhaltungskünstler der Nachkriegszeit. Mit vielen seiner inzwischen zu Evergreens gewordenen Liedern wird er in Erinnerung bleiben.
Die letzte Ruhe fand der unvergessene Schlager-Barde auf dem Friedhof in Aufkirchen1) (Ortsteil von Berg) → Foto der Grabstätte bei knerger.de.
Bertelmanns Witwe, Ruth Kappelsberger, starb am 5. September 2014 im Alter von 86 Jahren ebenfalls in Berg am Starnberger See.  
Webpräsenz: fred-bertelmann.de; siehe auch Wikipedia mit Diskografie sowie
den Nachruf bei www.zeit.de
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