Wim Thoelke wurde am 9. Mai 1927 als Sohn eines Oberstudiendirektors in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Abitur studierte er ab dem Sommersemester 1948 in Köln zunächst Jura. 1951 begann er anstelle des Referendariats eine Dissertation über das Thema "Rechtliche, insbesondere urheberrechtliche Probleme des Fernsehens"1), wurde dann Hauptgeschäftsführer des "Deutschen Handballbundes" in Dortmund, eine Funktion, die er sieben Jahre lang ausübte. Später kam er als Journalist zum ZDF, war ab den 1960er Jahre für die Nachrichtensendung "Heute"2) tätig sowie einer der Initiatoren und Moderatoren des "Aktuellen Sport-Studios"2). Ab 1963 bis Frühjahr 1970 präsentierte Thoelke die Sendung insgesamt 115 Mal, neben Rainer Günzler2) (1927 – 1977), Harry Valérien3) und Dieter Kürten2) gehörte er zu den bekanntesten Sportmoderatoren des ZDF.
 
1970 wollte das ZDF die legendäre Quiz-Show von Peter Frankenfeld3) "Vergissmeinnicht"2) (1964 – 1970) wiederbeleben und startete mit Wim Thoelke als Moderator die Sendung "Drei mal Neun"2) zu Gunsten der "Aktion Sorgenkind"2). "Drei mal Neun" wurde 1974 nach 31 Sendungen von der Ratesendung "Der Große Preis"2) abgelöst, die Thoelke 18 Jahre lang bis 1992 moderierte und die unter den Spielshows mit "sozialen Anliegen" zu einer der erfolgreichsten der Welt wurde.
Angelehnt an die italienische Quiz-Show "Rischia tutto" lag die durchschnittliche Sehbeteiligung für die deutsche Version allein in den Jahren zwischen 1977 und 1981 bei 51 Prozent und bis zur 50. Show hatte man über 300 Millionen DM für die "Aktion Sorgenkind" eingenommen. Nach 219 Sendungen "Der Grosse Preis" trat Wim Thoelke am 10. Dezember 1992 aus gesundheitlichen Gründen von der Showbühne ab und Hans-Joachim Kulenkampff3) übernahm (nach einem Intermezzo von Wolfgang Lippert2), 1 Sendung 1991) die Ratesendung am 9. Januar 1993. Carolin Reiber2) löste diesen wiederum am 10. Juli 1993 ab, am 11. Dezember des gleichen Jahres wurde die damals letzte Folge der legendären ZDF-Ratesendung ausgestrahlt.

Wim Thoelke war einer der "Stilleren" unter den großen deutschen Quizmastern, nicht so jovial und leutselig wie Kulenkampff und auch kein so begnadeter Humorist wie Frankenfeld, knallige Gags und schrille Auftritte mochte er nicht. Dennoch war er nicht zuletzt wegen seiner Seriosität und Korrektheit beim Publikum äußerst beliebt, was sich auch in der "Goldenen Kamera" ablesen lässt, die er 1975 in der Kategorie "Bester Spielshow-Moderator" für "Drei mal Neun" und "Der große Preis" erhielt. Thoelke bot Millionen ein Quiz mit Niveau und machte mit Inhalt "Quote" – die von Vicco von Bülow3) alias Loriot geschaffene Zeichentrickfigur "Wum"2) war mit dem legendären Ruf "Thöööööölke" immer dabei. Thoelke betrat die Szenerie und unterhielt sich mit Wum, beendet wurde das Gespräch mit einem deutlichen Hinweis von Wum, bis wann Lose für die nächste Sendung gekauft werden konnten – … Samstag in acht Tagen", wobei er sich einen Knoten ins rechte Ohr machte. Später bekam Hund Wum noch Verstärkung durch den ebenfalls von Loriot geschaffenen Elefanten "Wendelin" sowie gelegentlich den "Blauen Klaus"2). Ähnlich wie Hans Rosenthals3) "Das ist Spitze!" gehörte Thoelkes gerauntes "Riiiiiisiiiikooooo!" während der Raterunde bald zu den unvergessenen Ausrufen des deutschen Fernsehens.

1991 hatte sich der populäre Moderator einer schweren Herzoperation unterziehen müssen, seine 200. Sendung konnte er im April 1992 nur sitzend und gezeichnet von der schweren Bypass-Operation durchführen. Dass ihm der gesundheitlich bedingte Abschied vom "Großen Preis" nicht so leicht gefallen und er sich dabei nicht ganz fair behandelt fühlte, machte Thoelke später deutlich: "Ich möchte nicht gefeiert werden", sagte er vor der Abschiedssendung im Dezember 1992. 
Wim Thoelke erlag am 26. November 1995 im Alter von 68 Jahren in seinem Haus bei Wiesbaden seinem langjährigen Herzleiden. Er wurde auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Niedernhausen-Engenhahn beigesetzt, wo er bereits seit vielen Jahren gelebt hatte → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Der legendäre Showmaster war verheiratet und hinterließ zwei Kinder.
Noch kurz vor seinem Tod hatte er sein Buch "Stars, Kollegen und Ganoven. Eine Art Autobiographie" veröffentlicht, das wegen Enthüllungen über angeblich unsaubere Finanzpraktiken beim ZDF für erheblichen Wirbel sorgte.
 
Kurzportraits zu Wim Thoelke bei  Wikipedia und www.tv-nostalgie.de
"Der Große Preis" bei Wikipedia und www.tv-nostalgie.de
Quelle: 1) Wikipedia (abgerufen 07.03.2012)
Link: 2) Wikipedia, 3) Kurzportrait innerhalb dieser HP
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