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    Spätestens wenn man an  Jean-Jacques Annauds1) preisgekrönte, grandiose
    Verfilmung "Der Name der Rose"1) (1986)
    nach dem historischen, gleichnamigen
    Klosterkrimi1) von Umberto Eco1) 
    mit Sean Connery als
    Franziskaner William von Baskerville denkt, fällt einem
    der Name Volker Prechtel ein. Der Schauspieler mit den unverwechselbaren
    Gesichtszügen mimte den Mönch und Vorsteher des Scriptoriums,
    Malachias,
    vervollständigte zusammen mit dem knollennasigen  Helmut Qualtinger als
    Pater Remigio, dem weißen Mondgesicht des glatzköpfigen und homosexuellen Geißlers
    Berenger alias  Michael Habeck1) sowie dem debilen Buckligen Salvatore
    (Ron Perlman1))
    den Reigen skurriler, mittelalterlicher Gestalten. 
      
    Volker Prechtel war erst spät zum Film gekommen, am 9. August 1941
    im schwäbischen  Hopfen am See1)
    (Ostallgäu)
    als zweiter von drei Söhnen des Ehepaares Dr. Georg Prechtel und dessen Ehefrau Brigitte geboren,
    absolvierte er zunächst auf Wunsch seiner Eltern ein Pädagogikstudium und war danach fünfzehn Jahre lang als Hauptschullehrer tätig.
    In seiner Freizeit nahm er Schauspielunterricht und trat auch schon bei
    Laienspielgruppen auf, als dann seine Karriere beim Film begann, hängte er
    den Lehrerberuf an den Nagel. 
      
      
    1995 modellierte der Bildhauer Wolfgang
    Eckert1) den Schauspieler Volker
    Prechtel in dessen Wohnung in Gröbenzell1)
    bei München. Bei der abgebildeten Porträtplastik handelt es sich um eine
    in Beton gegossene und mit klebergebundenen Tonerde überarbeiteten Plastik.
    Die Aufnahme entstand im Atelier des Künstlers, in dessen Besitz sich das
    Porträt befindet. 
    Urheber: Wolfgang
    Eckert; Lizenz: CC BY-SA 4.0 
    Quelle: Wikimedia
    Commons
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    Wohl durch seine außergewöhnliche Physiognomie war der Film auf
    Prechtel aufmerksam geworden, er wurde immer dann besetzt, wenn markante und
    ausgefallenen Figuren gefragt waren. Meist waren es kleinste Nebenrolle wie
    Gefängniswärter, Landpolizisten oder Gerichtsdiener, denen Prechtel im
    wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht gab und damit in nachhaltiger
    Erinnerung blieb. Sein schauspielerisches Talent konnte er neben "Der Name der Rose"
    nur in wenigen Leinwandproduktionen unter Beweis stellen, etwa als
    Handwerksbursche in  Werner
    Herzogs1) Büchner-Adaption"Woyzeck"1) (1979)
    mit  Klaus Kinski in der Titelrolle.
    Herzog hatte ihm
  bereits kleinere Aufgaben in seiner  Kaspar
    Hauser1)-Geschichte "Jeder für sich und Gott gegen alle"1) (1974)
  sowie in dem düsteren Drama "Herz aus Glas"1) (1976) gegeben, Anfang
  der 1990er fand eine weitere Zusammenarbeit mit Herzog bei dem Sportfilm "Cerro Torre: Schrei aus Stein"1) (1991)
    statt, gedreht nach einer Idee des Ausnahmebergsteigers Reinhold Messner1),
    der später das Buch "Torre  Schrei aus Stein"
    auf den Markt brachte. 
 Begonnen hatte Prechtels Arbeit für den Film mit Kinoproduktionen wie der
    Ganghofer-Adaption "Der Jäger von Fall"1) (1974),
    dem Streifen "Ace Up My Sleeve"1) 
    (1975, "Frankensteins Spukschloss") oder
    "Die
    Marquise von O."1) (1976)
    nach der gleichnamigen
    Novelle1) von Heinrich von Kleist. Später
    tauchte Prechtel unter anderem als Etagenkellner in der Hallervorden-Komödie "Ach du lieber Harry"1) (1981)
    auf und als Gerichtsdiener in dem Streifen "Piratensender Powerplay"1)  (1982)
    neben  Thomas Gottschalk1) und
     Mike Krüger. Weitere
    Leinwandauftritte hatte Prechtel unter anderem in den Literaturverfilmungen "Der
    Schwarze Tanner"2) (1985) und
    "Wallers
            letzter Gang"1) (1989) sowie in
    dem Episodenfilm "Starke
            Zeiten"1) (1988). In den
    1990ern sah man Prechtel unter anderem in der preisgekrönten Siegfried Lenz-Adaption "Das
            serbische Mädchen" (1991),
    in der Satire "Sisi und der Kaiserkuß" (1991) mimte
    Prechtel den Hias von Konnersreuth, in der hochkarätig besetzten
    Knast-Komödie "Alles
            nur Tarnung"2) (1996) einen Pfarrer.
    Letztmalig wirkte Prechtel als Spitzel in dem Kinderfilm "Lorenz
            im Land der Lügner"2) (1998) in einer Kinoproduktion
    mit → Übersicht Kinofilme. 
     
    Beim Fernsehen fand der ungewöhnliche Schauspieler seit Mitte der1970er Jahre
    ebenfalls ein breites Betätigungsfeld, neben Gastrollen in beliebten Krimireihen 
    wie "Tatort"1),
    Comedy-Serien wie "Nonstop Nonsens"1) oder
    Mehrteilern wie "Sachrang" (1977),
    "Die Rumpelhanni"1) (1981)
    und "Anna"1) (1988)
    spielte er beispielsweise 1982 bis 1984 den 
    Wachtmeister Heinmann1)
    in der Science-Fiction-Serie  "Der Andro-Jäger"1).
    Eine durchgehende Rolle, die des Waldarbeiters Toni Lederer hatte er in den
    ersten neun Staffeln des Quotenrenners "Forsthaus
            Falkenau"1) (19891999),
    gehörte zur Besetzung von  Georg Lohmeiers1) 
    Bauerndrama "Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben"3) (1991)
    oder des Zweiteilers "Die Fernsehsaga  Eine steirische Fernsehgeschichte"1) (1995).
    Letztmalig stand er für die Satire über Ausländerfeindlichkeit
    mit dem Titel "Willkommen in Kronstadt" (1996) sowie den
    Krimi "Nervenkrieg"4) (1997) aus der 
    Reihe "Zwei
    Brüder"1) mit Fritz Wepper und
    Elmar Wepper vor der Fernsehkamera → Übersicht
    TV-Produktionen. 
     
     
    Der seit 1967 verheiratete Volker Prechtel erlag am 7. August 1997 im oberbayerischen
     Gröbenzell1) seinem
    Krebsleiden  zwei Tage vor seinem 56. Geburtstag.
     
    Neben seinen mehr als hundert Rollen bei Film und Fernsehen war Prechtel
    stets seiner eigentlichen Liebe, dem Theater treu geblieben. Er spielte unter anderem an der Berliner
    "Freien Volksbühne"1), 
    trat aber vor allem in München auf, so an der "Kleine Komödie am Max II"1), den
    "Kammerspielen"1) und
    dem "Volkstheater"1). 
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        Filme 
        
        Kinofilme /  Fernsehen 
        
  Filmografie bei der Internet Movie Database 
        sowie filmportal.de 
         
        (Fremde Links: Wikipedia, filmportal.de, deutsches-filmhaus.de,
        fernsehserien.de, br.de)
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        Kinofilme
           
        Fernsehen (Auszug)
        
          - 1975: Derrick
            (Krimiserie; als Ingenieur in Folge 12 "Ein Koffer aus Salzburg")
 
          - 1976:  Graf Yoster gibt sich die Ehre (Krimiserie mit
             Lukas
            Ammann; als Stammtischbruder Loisl in
 
            Folge 5.02 "Undank ist der Welten
            Lohn") 
          - 19761977: Nonstop
            Nonsens (Serie mit Dieter
            Hallervorden; als Sheriff/Polizist)
 
            
          - 1977: Sachrang
            (Dreiteiler nach dem Roman "Der Müllner-Peter von Sachrang2
            von Carl
            Oskar Renner; mit  Gerhart Lippert
 
            als Peter Huber (Müllner-Peter);
            als Heckenberger) → Wikipedia 
          - 19771985:  Tatort (Krimireihe)
 
          
          - 1979: Blauer Himmel den ich nur ahne (über Ludwig Thoma 
            (Jörg
            Hube) nach dessen Tagebuchaufzeichnungen;
 
            Regie: Stephan Rinser (Sohn von Luise
            Rinser); als Girgl; Kurzinfo: Im Herbst
            1906 saß Bayern-Dramatiker und 
            "Simplicissimus"-Chefredakteur Ludwig Thoma sechs Wochen
            lang im Gefängnis München-Stadelheim,
            weil er in einem 
            Gedicht ("An
            die Sittlichkeitsprediger in Köln am Rheine") über
            bigotte Bürger-Moral gespottet hatte. Das Stadelheimer Tagebuch 
            hat Stefan Rinser fürs Fernsehen verfilmt.
            (Quelle: spiegel.de))
            → IMDb 
          - 1979:  Die Farbe des Himmels (Dokumentar-Spielfilm
            mit fiktiven Sequenzen; Regie/Drehbuch: Thomas
            Hartwig;
 
            als Milchfahrer Elfengruber)  → filmdienst.de 
          - 1980: Trilogie
            1848 – Der Galgensteiger (über Jakob
            Robert Steiger = Hilmar
            Thate; als ?)
 
          - 1980: Der
            Millionenbauer (Serie mit Walter
            Sedlmayr; als Postbote in Folge 6 "Auswanderer")
 
          - 1981:  Die Rumpelhanni (Zweiteiler nach dem gleichnamigen
            Roman von Lena
            Christ, mit Monika
            Baumgartner
 
            in der Titelrolle; als Kaspar in Teil 2) 
          - 1981:  Der Gerichtsvollzieher (Serie
            mit Jörg Hube; als Eisverkäufer Hans
            in Folge 2 "Penetrant ehrlich")
 
          - 1981:  Das gefrorene Herz
            (nach der Erzählung "Begräbnis eines Schirmflickers"
            von Meinrad
            Inglin; als Sargmacher)
 
            → www.srf.ch,
            prisma.de 
          - 1982: Drei
            gegen Hollywood (nach dem Theaterstück "Once in a
            Lifetime" von Moss
            Hart und George
            S. Kaufman; als Chauffeur)
 
          - 1982:  Anderland (Serie
            für Kinder; als Postkutscher in Folge 2.13 "Die
            schwarze Dreier")
 
          - 19821984: Der
            Andro-Jäger (Serie; als Wachtmeister Heinmann)
 
          - 1983: Martin
            Luther (Zweiteiler; mit Lambert
            Hamel als Martin
            Luther; als ?)
 
          - 1983: Meister
            Eder und sein Pumuckl (Serie; als Drechslermeister Herr Zacharias in Folge "Der erste April")
 
          - 1983: Auf
            Achse (Serie mit Manfred
            Krug; als ? in Folge 2.12 "Sizilianische Geschäfte")
 
          - 1984: Die
            Wiesingers (Serie; als ?)
 
          - 1986:  Auf Achse (Serie; als
            Peter, Mann an Raststätte, in Folge 2.12 "Sizilianische Geschäfte")
 
          - 1987: Anna
            (Sechsteiler mit Silvia
            Seidel; als Joseph Weihrater)
 
          - 1988:  Zur Freiheit (Serie; als Bierbichler in Folge
            1.23 "Rufmord")
 
          - 1989: Zimmer 36 (als Portier) → filmdienst.de,
            IMDb
 
          - 19891999: Forsthaus
            Falkenau  (Serie; in 108 Folgen (Staffel 19) als Waldarbeiter Toni Lederer)
 
          - 19901991: Löwengrube
            (Serie; als Kriminaler Waldhauser (4 Folgen))
 
          - 1991:  Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben (Autor:
            Georg
            Lohmeier; als Schrankenwärter)
 
          - 1992:  Im Schatten der Gipfel (Serie; als Alois Reithmeier)
 
          - 1992:  Moritz (als Wagner)
            → filmdienst.de
 
          - 1993: Das
            Geheinmnis (als Staudammwärter)
 
          - 1993: Tödliche Lüge (als Georg)
            → IMDb,
            tvspielfilm.de,
            filmdienst.de
 
          - 19951996: Der
            König (Krimiserie mit Günter
            Strack; als Busfahrer Pichler)
 
            
          - 1995: Die
            Fernsehsaga  Eine steirische Fernsehgeschichte (Zweiteiler;
            als Fösi) → IMDb
 
          - 1996: Willkommen in Kronstadt (als ?) → filmdienst.de,
            IMDb
 
          - 1997: Zwei
            Brüder (Krimireihe mit Fritz
            Wepper, Elmar
            Wepper)  7. Nervenkrieg
            (als ?) → IMDb
 
         
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