Árpád le tzigane
Die Abenteuerserie "Árpád, der Zigeuner" (Árpád le tzigane) war eine deutsch-ungarisch-französische Koproduktion und wurde 1973/74 hergestellt. Die erste Staffel der 45-minütigen Episoden lief im ZDF-Vorabendprogramm ab Ende März 1973, bis Juni wurden 13 Folgen gezeigt. Die 2. Staffel mit weiteren 13 Geschichten brachte der Sender zwischen Juli und Oktober 1974 auf den Bildschirm, verschiedene Wiederholungen liefen Ende der 1970er bzw. Mitte der 1980er Jahre; inzwischen sind alle Folgen der Reihe auf DVD erschienen.

Die Handlung spielt im Ungarn des frühen 18. Jahrhunderts, nach 145 Jahren türkischer Besetzung wird das Land nun von den Österreichern regiert, die sich jedoch ebenfalls als Besatzer aufspielen und es mit ihrer unerbittlichen Regentschaft besonders den Zigeunern schwer machen, die sich in die Wälder zurückgezogen haben. Geschichtlicher Hintergrund ist der letzte ungarische Kuruzenaufstand zwischen 1703 und 1711 gegen die harte Herrschaft der Habsburger unter Fürst Franz II. Rákóczi, einem Adeligen aus Siebenbürgen.
Protagonist der Serie ist der charmant-feurige Zigeuner Árpád (Robert Etcheverry), der gemeinsam mit dem Fürsten Bekeczy (historisch Fürst Rákóczi) gegen die habsburgische Armee kämpft und mit List und viel Glück so manche gefährliche Situation meistert. Mit Hilfe seines Stammes und des Fürsten Bekeczy gelingt es dem Lebenskünstler immer wieder, seinen Verfolger zu entkommen. Gemeinsam mit dem Fürsten und einigen unbeugsamen Stammesbrüdern kämpft Árpád um die Freiheit und um seine Große Liebe, die wunderschöne Rilana (Edwige Pièrre).1)

Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "EuroVideo Bildprogramm GmbH"

Árpád, der Zigeuner: Abbildung des DVD-Covers mit freundlicher Genehmigung von "EuroVideo Bildprogramm GmbH"
Durch die romantisch-spannenden Abenteuer des Helden Árpád (eine Art ungarischer "Robin Hood") und seiner großen Liebe Rilana erreichte die Serie schnell Kultstatus. Der französische Schauspieler Robert Etcheverry wurde durch die Serie zum Star und die britische Schauspielerin Edwige Pièrre verbuchte hier ihren größten Erfolg. Auch die Titelmelodie von Paul Piot wurde recht bekannt. Interessant ist auch, dass es eine der wenigen Fernsehserien mit einem tragischen Ende ist … Im Verlauf der Serie werden die Intrigen gegen Árpád immer stärker und schließlich geraten Árpád und Rilana in einen Hinterhalt und werden tödlich verwundet.2)
 
Quelle:
1) Schwarzkopf & Schwarzkopf, Der neue Serien-Guide, Bd. 1, S. 178
2) Wikipedia

Umfangreiche Informationen findet man bei www.arpad-der-zigeuner.de
Siehe auch Wikipedia, www.tvder60er.de, www.tv-nostalgie.de, fernsehserien.de
Weitere Links bei www.wunschliste.de

   

Die Hauptdarsteller
Robert Etcheverry … spielte die Titelfigur, den Zigeuner Árpád.
 
Geboren am 30. Januar 1937 in Colombes (Frankreich),
gestorben am 21. November 2007 in Paris an einer Krebserkrankung.

Robert Etcheverry hatte vor seiner Rolle in "Árpád, der Zigeuner" schon in verschiedenen anderen Fernsehproduktionen mitgespielt, am bekanntesten ist seine Titelrolle in der Abenteuerserie "Le Chevalier Tempête"1) (1967, Die verwegenen Abenteuer des Chevalier Wirbelwind), wo er zusammen mit seinem treuen Begleiter Guillot (Jacques Balutin2)) während des Mantuanischen Erbfolgekriegs gegen Spanien kämpfte. Danach mimte er in der TV-Serie "Gorri le diable" (1968) den Schmuggler Gorri, der im 19. Jahrhundert wegen eines Mordes angeklagt wird, den er nicht begangen hat. Es folgte unter anderem die Hauptrolle des Roland de Valgeneuse in der Serie "Les Mohicans de Paris" (1973–1975) bzw. die 1973/74 gedrehte deutsch-ungarisch-französische Koproduktion "Arpad, der Zigeuner". 1975 spielte Etcheverry noch einmal die Rolle des Arpad in dem von Wolfgang Schleif inszenierten deutschen Spielfilm "Arpad – Zwei Teufelskerle räumen auf".
Etcheverrys Aktivitäten vor der Kamera reichen bis Ende der 1980er Jahre, danach wurde es still um den ehemaligen Serienstar. Zu seinen letzten Arbeiten vor der Kamera zählte die Episode "Corvée de bois" (1989) aus der Serie "Kommissar Moulin"2) sowie der Kurzfilm "Au bord de la nuit" (1991).
Robert Etcheverry war von 1963 bis zur Scheidung im Jahre 1983 mit seiner Kollegin Bérangère Vattier verheiratet. Sohn Eric Etcheverry (1959 – 2010) aus der Beziehung mit Michèle Viterbo (geborene Dorian) war ebenfalls Schauspieler.
 
Siehe auch Wikipedia  
  
Weitere Filme*) mit Robert Etcheverry
 
Link: 1) fernsehserien.de, 2) Wikipedia
Edwige Pièrre … spielte die feurige Zigeunerin Rilana.
 
Geboren am 8. Januar 1951 in London.

Edwige Pierre wurde als Tochter eines Franzosen und einer Spanierin in London geboren. Mit 14 genoss sie eine musikalische Ausbildung an der Violine, an der Gitarre und am Klavier. Mit 17 nahm sie Schauspielunterricht an der "Royal Academy of Dramatic Art" in London. In Deutschland noch unbekannt, trat sie 1970 in München im Ensemble der deutschen Produktion des Musicals "Hair" ("Haare") auf. 1971 war sie in der Fernsehreihe "Salto Mortale"1) zum ersten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen. 1973 spielte sie an der Seite von Karl-Michael Vogler und Heinz Schubert in der Fernsehserie "Kara Ben Nemsi Effendi"1). Zwischen 1973 und 1974 folgte ihre bekannteste Rolle als feurige Zigeunerin Rilana in der Fernsehserie "Árpád, der Zigeuner", für die sie 1974 den "Bravo Otto in Bronze" in der Kategorie "TV-Star weiblich" gewann.
Trotz des großen Erfolgs in der Serie "Árpád, der Zigeuner" gelang der attraktiven Darstellerin nicht der große Durchbruch als Schauspielerin. Bis Ende der 1970er Jahre sah man sie noch mit kleineren Rollen, unter anderem in Alfred Vohrers Ganghofer-Adaption "Das Schweigen im Walde"2) (1976). Einen ihrer letzten Auftritte vor der Kamera hatte sie in dem TV-Spiel über den Schriftsteller Ludwig Thoma "Blauer Himmel, den ich nur ahne" (1979) sowie in dem ZDF-Dreiteiler "Alarm im Schlossmuseum"3) (1983), dann zog sie sich vom Filmgeschäft zurück.

Quelle (überwiegend): Wikipedia
 
Weitere Filme*) mit Edwige Pièrre
 
Link: 1) Beschreibung innerhalb dieser HP, 2) Wikipedia, 3) fernsehserien.de

Werner Umberg … spielte den Fürsten Bekeczy.
 
Geboren am 30. März 1943.
 
Weitere Filme*) mit Werner Umberg
Ty Hardin … spielte den Hauptmann Landemall.
 
Geboren am 1. Januar 1930 als Orison Whipple Hungerford jr. in New York City,
gestorben am 3. August 2017 in Huntington Beach (Kalifornien).

Ty Hardin wuchs nach der Scheidung seiner Eltern ab seinem fünften Lebensjahr gemeinsam mit seinem Bruder bei seinen Großeltern auf einer Farm in Texas auf; seine Mutter musste für den Lebensunterhalt sorgen und konnte sich daher nicht ausreichend um die Erziehung ihrer Kinder sorgen. Den Spitznamen "Ty" erhielt er von seiner Großmutter, die den wilden Jungen als "Texanischen Taifun" (typhoon) bezeichnete, den Künstlernamen "Hardin" wählte er später in Anlehnung an den legendären Revolverhelden John Wesley Hardin1) (1853 – 1895). Ty galt als rebellisches Kind, wurde später auf eine Militärakademie geschickt, damit ihm Disziplin beigebracht werde, mehrmals riss er jedoch von dort aus. 
Seinen Abschluss machte er schließlich 1949 an der "Lamar High School" in Houston, nach einem kurzen Intermezzo am "Blinn Junior College" sowie einem einsemestrigen Studium am "Bible Institute" in Dallas ging Hardin zum Militär. Später nahm er als Pilot am Koreakrieg teil und war auch einige Zeit in Deutschland stationiert, nach seiner Entlassung aus der Armee studierte er Elektrotechnik und arbeitete anschließend sechs Monate als Ingenieur bei "Douglas Aircraft" in Santa Monica. Dort wurde er von den Talentsuchern der "Paramount Pictures" für den Film entdeckt, ging dann nach Hollywood und erhielt erste kleine Rollen in B-Movies. Der Durchbruch zum beliebten Filmdarsteller gelang Hardin 1958 mit der Titelrolle in der populären Western-Serie "Bronco"2), die bis 1962 überaus erfolgreich im Fernsehen lief und auch bei uns viele Fans hatte. Anschließend folgten Auftritte in weiteren Serien und eher belanglosen Kriegsfilmen wie " Merrill's Marauders" (1962, Durchbruch auf Befehl), "PT 109"3) (1963, Patrouillenboot PT 109) oder "Battle of the Bulge"3) (1965, Die Letzte Schlacht).  Lediglich mit der australischen TV-Serie "S.O.S. – Charterboot"3) (1968, Riptide) bzw. der Figur des Moss Andrews konnte er noch einmal an seine alte Popularität anknüpfen.
Bis Ende der 1970er Jahre drehte Hardin weitere, unwichtige Streifen und schwamm auch auf der "Spaghetti-Western"-Welle mit, nachdem er die USA verlassen hatte und für einige Jahr in Europa lebte. Seine letzten Aktivitäten vor der Kamera sind Ende der 1990er Jahre zu verzeichnen.
Bis Ende der 1970er Jahre drehte Hardin weitere, unwichtige Streifen und schwamm auch auf der "Spaghetti-Western"-Welle mit, nachdem er die USA verlassen hatte und für einige Jahr in Europa lebte. Seine letzten Aktivitäten vor der Kamera sind Ende der 1990er Jahre zu verzeichnen.
Bereits in den 1970ern soll Hardin in den USA als evangelischer Prediger mit zum Teil sehr reaktionären bzw. antisemitischen Ansichten aufgetreten sein, gehörte zu den Gründern einer Vereinigung, die sich "Arizona Patriots" nannte, später distanzierte er sich von seiner damaligen Haltung.  Unter anderem war er als Schauspiellehrer tätig, seine Memoiren erschienen unter dem Titel "Life has no meaning".

Ty Hardin war mehrmals verheiratet, seine zweite Ehefrau wurde 1962 die ehemalige "Miss Universum" Marlene Schmidt2), von der er sich 1966 wieder scheiden ließ; aus der Verbindung stammt eine Tochter. Zwillingssöhne hat Ty Hardin aus seiner ersten, 1958 geschlossenen Ehe mit Schauspielerkollegin Andra Martin, auch von seiner dritten Ehefrau Francine Nebel, die er 1966 ehelichte, trennte er sich wieder. Nach der Scheidung von Ehefrau Nummer 7, dem ehemaligen Fotomodell Judy McNeill, mit der er seit 26. Februar 1978 bis 3. August 2007 verheiratet war und drei gemeinsame Kinder hatte, ging Hardin am 21. August 2007 die achte Verbindung mit seiner letzten Ehefrau Caroline ein; der zehnfache Vater lebt mit seiner Ehefrau im kalifornischen Huntington Beach.
 

Siehe auch Wikipedia sowie die englischsprachige Webpräsenz www.tyhardin.net

Weitere Filme*) mit Ty Hardin
 
Link: 1) Wikipedia (englisch), 2) Beschreibung innerhalb dieser HP, 3) Wikipedia (deutsch)

Hela Gruel … spielte die alte Zigeunermutter Shari.
 
Geboren am 4. August 1902 in Bremen,
gestorben am 23. Oktober 1991 mit 89 Jahren im südholsteinischen Wedel.

Die Eltern von Hela Gruel gehörten zur feinen Bremer Gesellschaft, ihr Vater soll ein angesehener Kaufmann und Senator der Hansestadtgewesen sein der für den Wunsch seiner Tochter, Schauspielerin zu werden, wenig Verständnis hatte. So wurde Hela Gruel auf ein Mädchen-Pensionat nach Thale im Harz geschickt, wo sie mit Begeisterung die Aufführungen des dortigen Bergtheaters besuchte. Schließlich setzte sie gegen den Willen ihrer Eltern ihren Willen durch und nahm Schauspielunterricht bei der 1920 in Bremen gastierenden Doramaria Herwelly;  wenig später gab Hela Gruel zudem in Bremen ihr Bühnendebüt. Weitere Stationen ihrer Theaterkarriere wurden unter anderem Düsseldorf, Frankfurt a.M., Lübeck und Berlin, wo Hela Gruel in den 1930er Jahren auch mit dem Filmgeschäft in Berührung kam.
Nach Ende des 2. Weltkrieges setzte die Schauspielerin ihre Arbeit am Theater fort, stand hauptsächlich in Schwerin auf der Bühne, war eine Zeitlang als Intendantin am mittelsächsischen Theater Freiberg tätig; ab 1957 arbeitete sie als freischaffende Schauspielerin.
Seit etwa dieser Zeit übernahm Hela Gruel sporadisch Aufgaben vor der Kamera, wirkte mit kleineren Rollen in verschiedenen DEFA- und DFF-Produktionen, aber auch westdeutschen Spielfilmen mit und trat vor allem mit hintergründigen und skurrilen Fraufiguren in Erscheinung; in Alfred Weidemanns zweiteiligen Thomas Mann-Adaption "Buddenbrooks"2) (1959) beispielsweise mimte sie die alte, bucklige Lehrerin der Tony Buddenbrook (Liselotte Pulver) und Freundin der Familie, Sesemi Weichbrodt ("Sei glöcklich, du gutes Kind"). Auch in den Wallace-Streifen "Der Grüne Bogenschütze"1) (1961) und "Das Gasthaus an der Themse"1) (1962) war sie zu sehen, verschiedentlich spielte sie in den 1960ern in einigen Krimi-Serien wie "Stahlnetz" und "Dem Täter auf der Spur". Die Serie "Árpád, der Zigeuner" gehört zu einer ihrer letzten Auftritte vor der Kamera, nach Rolf Hädrichs Fontane-Verfilmung "Der Stechlin"2) (1975) und einer kleineren Episodenrolle in der TV-Unterhaltungsserie "Onkel Bräsig" (1980) zog sie sich endgültig vom Filmgeschäft zurück.
 
Seit den 1930er Jahren war die Schauspielerin mit Gerhard Erdmann verheiratet, der am 5. Oktober 1942 starb. Seit ihrer zweiten Heirat trug sie dann auch den Namen ihres Ehemannes Horbach, der ebenfalls verstarb; das Datum ist unbekannt.
 
Siehe auch Wikipedia, www.bremer-frauenmuseum.de
 
Weitere Filme*) mit Hela Gruel
 
Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP
*) Link: Internet Movie Database
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