Douglas Fairbanks sr. wurde am 13. Mai 1883 als Elton Thomas Ullman und Sohn des prominenten New Yorker Rechtsanwaltes Charles Ullman in Denver1) (Colorado) geboren. Der Vater verließ die Familie, als Thomas grade fünf Jahre alt war, er, sein Halbbruder John Fairbanks jr. (geb. 1873) sowie Bruder Robert (Robert Payne Ullman, 1882 – 1948) wurden von der Mutter alleine groß gezogen. Seine Mutter Ella Adelaide Marsh (geb. 1850) war zunächst mit einem John Fairbanks verheiratet, der sie als Witwe mit einem Kind zurückließ. Der nächste Ehemann erwies sich als brutaler Schläger, von dem sie sich mit Hilfe von Hezekiah Charles Ullman, einem bekannten Anwalt in New York City, scheiden lassen konnte. Den Anwalt, Fairbanks Vater, heiratete sie später und die Familie zog nach Denver. Er verließ die Familie, als der junge Douglas fünf Jahre alt war.*)
  
Douglas Fairbanks besuchte die "East Denver High School", nach anderen Quellen, die sich auf Fairbanks eigene Aussagen berufen, war er Schüler der "Colorado School of Mines", absolvierte später die "Harvard University"1). Tatsache ist, dass er sich früh der Schauspielerei zuwandte, erste Bühnenauftritte hatte Fairbanks bereits als 12-Jähriger in Denver gehabt.
  

Douglas Fairbanks sr. (ca. 1927–1929)
Urheber: Alexander Binder1) (1888 – 1929)
Quelle: cyranos.ch; Ross-Karte Nr. 1404/1
Angaben zur Lizenz (gemeinfrei) siehe hier.

Douglas Fairbanks sr. (ca. 1927–1929); Urheber: Alexander Binder (1888–1929); Quelle: cyranos.ch; Ross-Karte Nr. 1404/1; Lizenz: gemeinfrei
Ca. 1900 wurde er in New York Mitglied der Theatertruppe des britischen Schauspielers Frederick Warde (1851 – 1935) und gab 1902 sein Broadway1)-Debüt in dem Stück "Her Lord and Master" von Martha Morton (1865 – 1925).  Rund zehn Jahre später avancierte er 1913 zum Bühnenstar in der Komödie "He Comes up Smiling" von Byron Ongley (1876 – 1915) und Emil Nyitray (1882 – 1922), basierend auf einem Roman von Charles Sherman. 1915 kam Fairbanks erstmals bei der "Triangle Film Corporation" in Hollywood mit dem Film in Berührung, wo er in dem von Christy Cabanne ( 1888– 1950) nach einem Theaterstück gedrehten Streifen "The Lamb" (1915) sein stummes Filmdebüt gab; bereits 1913 hatte er auf der Bühne die Figur des Gerald an der Seite von William H. Crane (1845 – 1928), Amelia Bingham (1869 – 1927) und Patricia Collinge1) (1892 – 1974) gestaltet → Foto bei Wikimedia Commons. Ein erster Leinwanderfolg stellte sich mit John Emersons1) Komödie "His Picture in the Papers" ein; Fairbanks war darüber hinaus mehrmals auch Co-Autor bei den Drehbüchern (teilweise unter dem Pseudonym Elton Thomas).
1917 gründete er die "Douglas Fairbanks Pictures Corp." und 1919 rief er gemeinsam mit D. W. Griffith1) (1875 – 1948), Charles Chaplin (1898 – 1977) und Mary Pickford (1892 – 1979) die "United Artists"1) ins Leben, produzierte in rascher Folge eine Serie historischer Dramen, die ihn zum gefeierten Weltstar werden ließen. Mit Mary Pickford verband Fairbanks nicht nur berufliche Interessen, bereits vor der offiziellen Scheidung von seiner ersten Ehefrau Anna Beth Sully (1886 – 1967) Anfang März 1919, hatte er eine heftige Liebesbeziehung mit dem Stummfilmstar begonnen, die noch mit dem Schauspieler Owen Moore1) (1886 – 1939) verheiratet war. Erst am 28. März 1920 konnte das Paar unter großem Medienrummel, aber auch Anfeindungen, heiraten, nachdem auch Mary Pickford von ihrem Mann geschieden war.
 
Fairbanks war der Liebling der Leinwand, geriet zu "Everybody's Hero", zum Typus des "Swahbucklers", des leichtfüßigen, ironisierten Helden, den er in den stummen Abenteuern "Das Zeichen des Zorro"1) (1920, "The Mark of Zorro"), "Die drei Musketiere"1) (1921, "The Three Musketeers"), "Robin Hood"1) (1922), "Der Mann mit der Peitsche"1) (1925, "Don Q Son of Zorro"), "Der Seeräuber"1) (1926, "The Black Pirate), "Douglas Fairbanks, der Gaucho"1) (1927, "The Gaucho)  auch seinem letzten Stummfilm, dem "Mantel und Degen"-Film "Die eiserne Maske"1) (1929, "The Iron Mask") nach dem Roman "Le Vicomte de Bragelonne" von Alexandre Dumas  d. Ä.1) einmal mehr als D’Artagnan1) verkörperte – Streifen, die prägend für das Abenteuerkino Hollywoods wurden. Höhepunkt seiner Filmkarriere war ohne Zweifel Raoul Walshs Orientabenteuer "Der Dieb von Bagdad"1) (1924, "The Thief of Bagdad"). Das "Lexikon des internationalen Films" vermerkt: "Ungemein einfalls- und trickreich inszeniert. Als Hollywood-Märchen-Klassiker immer noch sehenswert." → filmdienst.de
In den 1920er Jahren drehte der Star einen Kassenschlager nach dem anderen, im frühen Tonfilm allerdings begann seine Popularität zu schwinden. 1929 spielte er neben Ehefrau Mary Pickford als kokett-widerspenstiger Katherine den Petruchio in "Der Widerspenstigen Zähmung"1) ("The Taming of the Shrew"), eine von Sam Taylor1) inszenierte frühe Tonfassung der gleichnamigen Komödie1)1) von William Shakespeare1), die von Publikum und Kritik jedoch ambivalent aufgenommen wurde. filmdienst.de urteilt hierzu: "In dieser Verfilmung der gleichnamigen Shakespeare-Komödie spielte das legendäre Schauspielerehepaar Mary Pickford und Douglas Fairbanks zum ersten und einzigen Mal zusammen: sie als die wilde Katherine, er als der fröhliche Petrucchio, der die Ungebändigte zähmen und heiraten will. Als filmhistorisches Dokument von Interesse."
    
Fairbanks zählte zu den erfolgreichsten und populärsten Hollywood-Stars der 1920er Jahre, mit Ehefrau Mary Pickford hielt er als "König von Hollywood" Hof in der Villa "Pickfair"1) in Beverly Hills1), die zur damaligen Zeit als Hochburg der Hollywood-Prominenz galt. "Die beiden Stummfilmschauspieler erwarben das Anwesen samt einem Haus von Diane Maust, Urenkelin des Besitzers Lee Philips, im Jahr 1919 zum Preis von 35.000 Dollar und ließen es zu einer 22-Zimmer-Villa mit Pool und Dachterrasse umbauen. (…) Innen waren Deckenmalereien und andere Formen der Kunst vertreten. Die Größe des Grundstücks betrug zu dieser Zeit 60.000 m². "Pickfair" wurde zum Schauplatz vieler Feste, auf denen einige Persönlichkeiten eingeladen waren. Dazu gehörten Albert Einstein1), H. G. Wells1), George Bernard Shaw1), Amelia Earhart1), der Duke1) und die Duchess of Windsor1), Lord1) und Lady Mountbatten1) und Hollywood-Stars wie Charlie Chaplin, Tom Mix und Rudolph Valentino. Eine Einladung auf "Pickfair" war ein Zeichen für die gesellschaftliche Akzeptanz in Hollywood." notiert Wikipedia.  Zudem und unternahm das Paar erfolgreiche Reisen durch Europa.
1927 wurde Fairbanks erster Präsident der "Academy of Motion Picture Arts and Sciences"1), zu dessen Gründungsmitgliedern er zählte und die seit 1929 alljährlich die begehrten "Oscars"1) verleiht.
Als das Alter Fairbanks, für den Artistik und elegante Körperbeherrschung Markenzeichen waren, Grenzen zu setzen begann, zog er sich 1934 vom Film zurück. Seine letzten Arbeiten für das Kino waren die witzige Geschichte "Mr. Robinson Crusoe"1) (1932), eine komödiantische Variation des klassischen "Robinson Crusoe"1)-Abenteuerstoffes von Daniel Defoe1), sowie unter der Regie von Alexander Korda1) die Titelrolle des alternden Schwerenöter Don Juan in der britischen Produktion "Das Privatleben des Don Juan"1) (1934, "The Private Life of Don Juan") → Übersicht (Auszug) Filmografie.
 
Douglas Fairbanks sr. starb am 12. Dezember 1939 in seinem Haus im kalifornischen Santa Monica1) im Alter von nur 56 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts, von dem er im Schlaf überrascht wurde. Die letzte Ruhe fand er zunächst auf dem "Forest Lawn Memorial Park"1) in Glendale1), 1941 wurde sein Leichnam zum "Hollywood Forever Cemetery"1) umgebettet. Diese Grabstätte mit einer aufwendigen Marmorstatue hatte seine Witwe in Auftrag gegeben → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons.
Fairbanks war, wie erwähnt, seit 1907 in erster Ehe mit Anna Beth Sully, Tochter eines wohlhabenden Industriellen verheiratet. Der am 9. Dezember 1909 geborene gemeinsame Sohn Douglas Elton Fairbanks (Douglas Fairbanks Jr.) ergriff ebenfalls den Schauspielerberuf; Fairbanks Jr. starb am 7. Mai 2000.
Die glamouröse Ehe mit Mary Pickford endete am 10. Januar 1936 vor dem Scheidungsrichter, bereits 1933 kam es zur Trennung, als Fairbanks Affäre mit dem englischen Model, der Schauspielerin Sylvia Ashley (1904 – 1977), die später kurzzeitig (1949–1952) mit Clark Gable verheiratet war, bekannt geworden war;  Pickford behielt das Anwesen "Pickfair". Nur zwei Monate nach der Scheidung ehelichte Fairbanks Sylvia Ashley, mit der er viele Auslandsreisen unternahm und die bis zu seinem plötzlichen Tod an seiner Seite war.
  
Douglas Fairbanks, seine Gattin, Sylvia Ashley und der Schauspieler, Filmregisseur/-produzent Raymond Griffith1) 1938 an der Rennbahn; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Körperschaft: New York Times Photo; Copyright/Rechteinhaber ÖNB/Wien; Datierung: 26.01.1938; Bildarchiv Austria (Signatur: FO300120/01)
Douglas Fairbanks, Gattin, Sylvia Ashley und der Schauspieler,
Filmregisseur/-produzent Raymond Griffith1) 1938 an der Rennbahn
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB)1)
Körperschaft: New York Times Photo; © ÖNB/Wien; Datierung: 26.01.1938
Bildarchiv Austria (Signatur: FO300120/01)
Siehe auch cyranos.ch, Wikipedia
sowie den englischsprachigen Wikipedia-Artikel
Fotos bei virtual-history.com, Wikimedia Commons, filmstarpostcards.blogspot.com
*) Quelle: Wikipedia
Fremde Links: 1) Wikipedia
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