Manuela wurde am 18. August 1943 als Doris Wegener im Berliner Arbeiterviertel Wedding1) (Berlin-Gesundbrunnen1)) in bescheidene Verhältnisse hineingeboren; der Vater war kriegsversehrt, die Mutter kümmerte sich um den großen Haushalt sowie weitere fünf Kinder. Nach der Volksschule arbeitete die 14-jährige Doris zunächst bei "AEG"1) in Wedding als Löterin am Fließband und sang nebenbei in zahlreichen Bands. 1962 wurde das junge Mädchen bei einem Auftritt in einer Kneipe von dem Musikmanager Peter Meisel1) entdeckt und gewann wenig später einen Nachwuchswettbewerb der Plattenfirma "Ariola"1). Aus Doris Wegener wurde "Manuela", deren erste Single "Hula-Serenade"/ "Candy" ihr jedoch nicht mehr als einen Achtungserfolg einbrachte. Der Traum vom "Arbeiterkind zum Superstar" schien sich noch nicht zu erfüllen. 
Manuela Mitte Januar 1971 in Amsterdam; Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 924-1785); Urheber/Fotograf: Rob Mieremet / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: www.gahetna.nl/over-ons/open-data / CC BY-SA 3.0 NL  Nach dem Wechsel zum Label "Polydor"1) als Leadsängerin der von Meisel mit Manuela, Charlotte Marian1) und Monika Grimm1) als erste deutsche Mädchenband geschaffenen Formation "Tahiti-Tamourés"1) setzte dann der Erfolg ein, der Titel "Wini-Wini"1) schaffte es im Jahre 1963 auf Platz 1 in den deutschen Singles-Charts. Doch Manuela strebte eine Solo-Karriere an, Mitte 1963 veröffentlichte sie die deutsche Cover-Version des Eydie Gormé1)-Hits "Blame it on the Bossa Nova"1) als "Schuld war nur der Bossa Nova" und erreichte auf Anhieb Platz 1 der deutschen Hitparade. Der Titel, der 24 Wochen in den Top 50 vertreten war, verkaufte sich millionenfach, Manuela avancierte zum Teenie-Idol der deutschen Schlagerszene und erhielt ihre erste "Goldene Schallplatte"1).
       
Manuela Mitte Januar 1971 in Amsterdam
Rechteinhaber: Rechteinhaber: Nationaal Archief1) (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 924-1785); Urheber/Fotograf: Rob Mieremet / Anefo;
Quelle: Wikimedia Commons; Ausschnitt des Originalfotos;
Lizenz: CC BY-SA 3.0 NL
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Ebenfalls "Gold" brachte ihr der Nachfolge-Song "Ich geh' noch zur Schule" ein, mit weiteren Top-Ten-Hits wie "Schwimmen lernt man im See" (1964), "Küsse unterm Regenbogen" (1965), "Es ist zum Weinen" (1966), oder "Monsieur Dupont" (1967) war sie gut im Geschäft. Mit Fernsehshows wie der "Starparade"1) oder ihrem ersten Kinofilm "Im singenden Rößl am Königssee"1) (1963) an der Seite von Peter Weck und Waltraud Haas schien sich ihre Sanges-Karriere zu verfestigen.
Der singende Teenager veröffentlichte zwischen 1963 und 1973 zwei bis drei Singles pro Jahr, nahm Schauspielunterricht, Tanzstunden und lernte Englisch, um die Karriere zu untermauern. Neben dem Gesang schaffte sich Manuela ein zweites Standbein, gründete die "Star-Boutique Manuela GmbH". die in Häusern einiger großer Kaufhauskonzerne unter dem Slogan "Jung, sportlich, bequem und schick – und das alles mit Musik" vermarktet wurden. Auf den Plattenhüllen ihrer Singles und LPs wurde für ihre Mini-Kleider, Hosenanzüge und Hot Pants geworben, bei Auftritten präsentierte sie stets im "Outfit" ihrer Mode-Kollektion.
   

Foto: © Rainer Binder
Das Foto wurde mir freundlicherweise von dem Fotografen Rainer Binder
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Manuela; Copyright Rainer Binder
Bei Wikipedia kann man lesen: "1966 erhielt Manuela, die inzwischen mit ihren eigenen Bands – (anfänglich) "6 Dops", dann "5 Dops"1), und "Fleets" (später ersetzt durch "The Blizzards Four") – auftrat und weitere Hits produzierte, zusammen mit Drafi Deutscher den "Goldenen Bravo Otto"1). An der Wahl der Preisträger hatten sich zwei Millionen "Bravo"1)-Leser/-innen beteiligt. Die Auszeichnung wurde den beiden Künstlern im Rahmen der beliebten Fernsehshow "Der goldene Schuß"1) überreicht. Insgesamt erhielt Manuela den "Bravo Otto" in acht aufeinanderfolgenden Jahren – vier Mal "in Gold" (1966, 1969, 1970 und 1971) sowie vier Mal "in Silber" (1965, 1967, 1968 und 1972).
Manuela hatte in Deutschland mehrere Top-Ten-Hits, war auch in den Niederlanden und einigen Ländern Südamerikas erfolgreich, machte zwei Tourneen durch die Tschechoslowakei, stand laut Angaben auf der Plattenhülle der LP "Rund um die Welt" auch in Italien, England und Spanien vor dem Mikrofon, trat zudem unter ihrem bürgerlichen Namen als Textdichterin und Komponistin einiger ihrer Schlager (darunter "Verliebt in Amsterdam") hervor. Ein Novum waren ihre Schallplattenaufnahmen für die ostdeutsche Plattenfirma "Amiga"1): – "Küsse unterm Regenbogen" (1965) und& "Ich hab’ mich verliebt in dich" (1972).
Am 14. März 1968 wurde die erste "Starparade"1) im ZDF1) ausgestrahlt. Manuela fungierte darin als Co-Moderatorin von Rainer Holbe1). Die Künstlerin hatte noch mehrfach Auftritte in späteren Ausgaben der Show. So sang, tanzte und steppte sie unter anderem am 22. März 1973 in der "Rhein-Main-Halle"1) zu Melodien aus dem Musical "No, No, Nanette". Ab April 1968 war für Manuela eine Tournee vereinbart, die sie nach New York1), Las Vegas1), Japan und Australien führen sollte. Im Mai bereiste sie die USA, um sich mit dem dortigen Showbusiness vertraut zu machen sowie Auftritte im Fernsehen zu organisieren. Nach ihrer Rückkehr wurde sie im Juni von "Teldec-Telefunken"1) für vier Millionen verkaufte Schallplatten mit einer "Goldenen Schallplatte"1) ausgezeichnet. Ende des Jahres kam mit "Guantanamera"1), einer ihrer nachhaltigsten Erfolge, heraus, und sie trat damit am 18. Januar 1969 in der ersten "ZDF-Hitparade"1) auf. Zudem nahm sie in London den Titel auf Englisch auf und bereiste erneut die USA."
Doch 1971 hatte Manuela mit "Prost, Onkel Albert" ihren vorerst letzten größeren Hit, zugleich ihren zweiten und letzten Leinwandauftritt als Sängerin in dem komödiantischen Unterhaltungsstreifen "Zwanzig Mädchen und die Pauker: Heute steht die Penne kopf"1)
Anfang der 1970er Jahre ließ der Erfolg als Schlagersängerin immer mehr nach und mit Schlagzeilen über einen angeblichen Bestechungsskandal beim "ZDF" geriet sie 1976 in die Klatschspalten der einschlägigen Presse. Ein "ZDF"-Redakteur sollte von ihr Geld als Gegenleistung für einen Auftritt in der "Starparade" verlangt haben. Manuela wurde wegen Verleumdung verklagt, es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit, der erst 1980 zugunsten des "ZDF" entschieden wurde.
Manuela wurde von den Medien gemieden, geriet in finanzielle Schwierigkeiten und mehrere Comeback-Versuche in den 1980ern mit volkstümlichen Schlagern waren bis auf den Titel "Rhodos bei Nacht" (1985) erfolglos; erst zu Beginn der 1990er Jahre war Manuela wieder gelegentlich im Fernsehen im Zuge der Nostalgie-Welle mit ihren alten Hits zu hören, aber ein richtiges Comeback gelang ihr in Deutschland dennoch nicht.

Manuela Mitte Januar 1971 in Amsterdam
Rechteinhaber: Rechteinhaber: Nationaal Archief1) (Den Haag, Rijksfotoarchief;
Bestandsnummer: 924-1786); Urheber/Fotograf: Rob Mieremet / Anefo;
Quelle: Wikimedia Commons;
Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)

Manuela Mitte Januar 1971 in Amsterdam; Rechteinhaber: Rechteinhaber: Nationaal Archief (Den Haag, Rijksfotoarchief; Bestandsnummer: 924-1786); Urheber/Fotograf: Rob Mieremet / Anefo; Quelle: Wikimedia Commons; Lizenz: CC0 1.0 (Verzicht auf das Copyright)
In ihren letzten Lebensjahren war es still geworden um den ehemaligen Schlagerstar – Doris Wegener alias "Manuela" starb, nachdem sie einige Jahre zurückgezogen in der belgischen Kleinstadt Welkenraedt1) nahe Aachen1) gelebt hatte, am 13. Februar 2001 im Alter von nur 57 Jahren nach langer Krankheit in ihrer Heimatstadt Berlin an den Folgen eines Mundhöhlenkarzinoms. Die letzte Ruhe fand sie unter großer Anteilnahme von rund 300 Fans auf dem "Martin-Luther-Friedhof" in Berlin-Tegel1) in der Grabstätte der Familie ihres Bruders Klaus Dittmer – aus der Musikszene war so gut wie niemand erschienen → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons sowie knerger.de
Bernd Schadewald1) drehte für den NDR das filmische Portrait "Die Manuela-Story – Alles und noch viel mehr"2) (EA: 26.12.2005) und zeichnete den Aufstieg und Fall des einstigen Schlagerstars nach. Der Film lässt eine beispiellose Karriere Revue passieren, erzählt aber auch von schlechten Beratern, vom Abstieg, von misslungenen Comeback-Versuchen und vom frühen Tod der Sängerin. Dabei konzentriert sich die Dokumentation nicht ausschließlich auf den Star, sondern spiegelt auch die Träume und Hoffnungen der Fans, die sich trotz unterschiedlicher Biografien in den Schlagern der Sängerin wiederzufinden glaubten. (Quelle: filmdienst.de). Bereits Anfang der 1990er drehte Schadewald für das ZDF den TV-Film "Schuld war nur der Bossa Nova"1) (1992) mit Muriel Baumeister1) in der weiblichen Hauptrolle, in dem Manuela einen Gastauftritt hatte → fernsehserien.de
Im August 2007 wurde am Geburtshaus des einstigen Teenager-Idols in der Thurneysserstraße 3 in Berlin-Gesundbrunnen1) eine Gedenktafel enthüllt. Zugleich gab Christian Bruhn1) unter dem Pseudonym "Chris Brown" die CD "Manuela – Erinnerungen (ihres Komponisten)" heraus.
Zudem erinnert seit 19. August 2012 im Berliner Ortsteil Kladow1) der "Manuelaweg" an die einst so populäre Sängerin → Foto bei Wikimedia Commons. Weitere posthume Würdigungen ihres Schaffens kann man bei Wikipedia nachlesen.
  
Gedenktafel für Manuela an deren Geburtshaus
Thurneysserstraße 3 (Berlin-Gesundbrunnen)
Quelle: Wikimedia Commons; Urheber: Wikimedia-User OTFW, Berlin
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Siehe auch den ausführlichen Artikel bei Wikipedia mit Diskografie (Auswahl) sowie
den Nachruf bei www.tagesspiegel.de
Fotos bei Wikimedia Commons
Fremde Links: 1) Wikipedia, 2) filmdienst.de
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