Willy Schneider am 12. Februar 1954 während einer Probe im WDR Rundfunkstudio; Ausschnitt des Fotos Datei Bundesarchiv B 145 Bild-F001345-0006; Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, B 145 Bild-F001345-0006; Fotograf: Rolf Unterberg / Datierung: 12. Februar 1954 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F001345-0006 bzw. Wikimedia Commons Willy Schneider wurde am 5. September 1905 als Sohn des Metzgermeisters Joseph Schneider und dessen Ehefrau Bertha in Köln-Ehrenfeld1) geboren. Nach der Volksschule besuchte Willy in seiner Geburtsstadt die Mittelschule, die er 1921 mit der so genannten "Mittleren Reife"1) abschloss. Anschließend erlernte er wie sein Vater im elterlichen Betrieb den Beruf des Metzgers, übernahm nach dessen Tod 1927 das Geschäft in Köln-Ehrenfeld. "Ab 1928 besuchte er zudem die "Praktische Fleischer-Schule Köln", wo er am 28. Februar 1929 die Diplom-Prüfung zur "Herstellung feiner Fleisch- und Wurstwaren" mit Auszeichnung bestand." notiert Wikipedia. Doch schon bald  hatte er andere Pläne, entschloss sich den Boden des "goldenen" Handwerks zu verlassen und stattdessen die "Bretter, die die Welt bedeuten" zu betreten. Willy Schneider wollte Sänger werden, verkaufte den ererbten Metzgerladen und absolvierte zunächst an der "Musikhochschule Köln"1) eine Gesangsausbildung bei Prof. Clemens Glettenberg (1898 – 1969). Auch sein Bruder Josef hatte nach der Metzgerlehre einen künstlerischen Weg eingeschlagen, sich an der Musikhochschule zum Opernsänger ausbilden lassen, später in Breslau1) (heute: Wrocław, Polen) ein Engagement an der dortigen Oper erhalten.
 
Foto: Willy Schneider am 12. Februar 1954
während einer Probe im Rundfunkstudiodes "WDR"1)
Ausschnitt des Fotos Datei Bundesarchiv B 145 Bild-F001345-0006
Quelle: Deutsches Bundesarchiv1), Digitale Bilddatenbank, B 145 Bild-F001345-0006;
Fotograf: Rolf Unterberg / Datierung: 12. Februar 1954 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F001345-0006;
bzw. Wikimedia Commons (Ausschnitt des Originalfotos)
Seine ersten "Schritte" als Sänger machte Willy Schneider dann am 24. Januar 1930, er bewarb sich beim Rundfunk neben 345 Mitbewerbern als Bassist, wurde angenommen und erhielt einen Vertrag im Kammerchor des "Reichssenders Köln"1), dem er bis 1937 angehörte; zudem ließ er seine Stimme zum Bariton ausbilden. Bald folgten erste Solo-Auftritte und mit der seit 24. November 1934 bis 28. Oktober 1939 fast ununterbrochen ausgestrahlten Radiosendung "Der frohe Samstagnachmittag" erlangte Schneider in den nächsten Jahren eine solche Popularität, dass man ihm auch einen Plattenvertrag anbot. 1935 nahm er seine erste Schallplatte mit dem Titel "Schwalbenlied" ("Mutterl unter’m Dach ist ein Nesterl gebaut") auf und bereits im ersten Jahr nach Erscheinen wurden davon rund 300.000 Exemplare verkauft – für die damalige Zeit ein riesiger Erfolg. Mit dem Lied "Das Grab auf der Heide" (1935) war er ebenfalls erfolgreich. "Mit dem von Gerhard Jussenhoven1) (1911 – 2006) komponierten und von Jupp Schlösser1) (1902 – 1983) getexteten Gassenhauer "Kornblumenblau" (1937), der bis heute zu den bekanntesten Karnevalsliedern zählt, festigte Schneider seinen Ruf als Botschafter rheinischen Frohsinns."*) Neben vornehmlich volkstümlichen Titeln wie "Gute Nacht, Mutter" (1939) oder "Heimat, deine Sterne" (1942) umfasste sein Repertoire während des 2. Weltkrieges, "in den Dienste der Frontunterhaltung gestellt"*), auch propagandistische Soldatenlieder wie das "Landser-Lied" (1942).
Nach dem Krieg setzte Schneider seine Karriere als Sänger erfolgreich mit Rhein-, Wein-, Heimat- und Volksliedern fort, bot auch eingängige, populäre "Operetten-Schlager" dar; etliche Aufnahmen entstanden mit dem Dirigenten Franz Marszalek1). Besonders erfolgreich war er auch mit eher nachdenklichen Karnevalsliedern. "1947 übernahm er anlässlich des 700. Jahrestages der Grundsteinlegung des "Kölner Doms"1) den von August Schnorrenberg1) (1889 – 1973) komponierten/getexteten Titel "Am Dom zo Kölle, zo Kölle am Rhing". Die erste Version mit Schneider wurde am 15. Februar 1947 im großen Sendesaal des "NWDR"1) öffentlich aufgeführt und wenige Wochen später, am Rosenmontag1), im Rundfunk ausgestrahlt. Zudem wurden – trotz Papiermangels – 10.000 Bildpostkarten gedruckt; 1954 erschien das Lied auf Schallplatte." vermerkt Wikipedia.
Mit zahllosen Liedern wie "Wenn das Wasser im Rhein gold'ner Wein wär", "Wenn Abends die Heide träumt", "Schütt' die Sorgen in ein Gläschen Wein", "O Mosella" oder "Man müsste noch mal zwanzig sein" sang er sich in die Herzen des Publikums, wurde als "Der Sänger von Rhein und Wein" bezeichnet. Etliche Tourneen, oft begleitet von seinem besten Freund und Weggefährten Dr. Gerhard Jussenhoven1) (1911 – 2006), führten Schneider in alle Welt, unter anderem trat er auch in New York City1) im "Madison Square Garden"1) und in der "Carnegie Hall"1) auf. Insgesamt besang er rund 800 Schallplatten, die mit ca. 18 Millionen Exemplaren weltweit verkauft wurden.
In den USA erschien beispielsweise eine Langspielplatte mit Schneider-Liedern in deutscher Fassung unter dem Titel "I remember Germany". 1960 erhielt der sympathische Volkssänger  als erster Interpret Deutschlands für 6 Millionen verkaufter "Lieder vom Rhein" eine "Goldene Schallplatte"1), anlässlich seines 70. Geburtstages überreichte man ihm 1975 eine "Goldene Schallplatte" mit Diamanten. Im Alter von 82 Jahren nahm er seinen letzten Titel "Geschenkte Jahre" (1988) auf, eine Hommage an seine Ehefrau.

Willy Schneider war im wahrsten Sinne des Wortes ein Volkssänger und sein Name bleibt vor allem mit zahllosen Weisen vom Rhein und Wein verbunden. Seine ungewöhnliche Leistung, sich ein ganzes Künstlerleben lang gegen alle Moden und Trends in der Musik zu behaupten, begründete er einmal mit seiner Lebensphilosophie: "Ich habe mir immer zu eigen gemacht, was ich gesungen habe. Das war keine Masche! Bei allen meinen Liedern bin ich mit dem Herzen dabei gewesen".  
Auch in einigen Kinofilmen konnte man Schneider sehen und hören, wie beispielsweise in den Musikstreifen "Wenn abends die Heide träumt"1) (1952), "Südliche Nächte"1) (1953) oder "Kirschen in Nachbars Garten"1) (1956). Im Fernsehen war Schneider regelmäßig präsent. Unvergessen bleibt er mit der Gesangs- und Plauderreihe "Die fröhliche Weinrunde"1), die ab 4. Juli 1964 (anfangs unter anderem als "Die fröhliche Weinkarte") bis 26. Oktober 1968 über die Bildschirme flimmerte. In dem im "Studio A" des "WDR" nachgebautes Weinlokal fungierte er neben "Wirtin" Margit Schramm1) (1935 – 1996) als deren "Kellermeister". Zum regelmäßigen "Stammtisch" gehörten die Schauspieler Paul Henckels (bis 1967) als Vorsitzender, Arno Paulsen1), Frank Barufski1), Jupp Hussels und Kurt Großkurth. Die musikalische Begleitung übernahm das "Orchester Kurt Edelhagen"1), auch das "Eilemann-Trio" zählte neben Kurt Lauterbach1) als Oberkellner zur Stammbesetzung der TV-Show. Schneider wirkte darüber hinaus in zahlreichen Unterhaltungssendungen mit, gehörte beispielsweise zu den "Stammgästen" des beliebten, legendären Formats "Zum blauen Bock" oder trat mehrfach in den Shows "Musik ist Trumpf"1) und "Melodien für Millionen"1) auf. Angemerkt werden muss, dass die bei der "Internet Movie Database" verzeichnete Filmografie Schneiders wohl mit dem am 06.03.1927 in Darmstadt geborenen Schauspieler Willi Schneider vermengt wurde.
   
Im Verlaufe seiner erfolgreichen Karriere wurden Willy Schneider zahlreiche Ehrungen zuteil: So erhielt er 1973 als "Botschafter des deutschen Volksliedes" das "Bundesverdienstkreuz 1. Klasse"1), 1975 überreichte man ihm den "Deutschen Weinkulturpreis"1). Er war Träger der zu Ehren von Willi Ostermann1) gestifteten "Willi-Ostermann-Medaille"1) sowie der "Hermann-Löns-Medaille"1) (1983).
   
Willy Schneider, der seit 18. November 1947 glücklich mit der aus Köln stammenden Hanny Osslender (1915 – 1996) verheiratet war, starb am 12. Januar 1989 nach kurzer Krankheit im Alter von 83 Jahren in seiner Heimatstadt Köln1) an den Folgen eines Herzinfarktes; die letzte Ruhe fand er in einem Grab auf dem Friedhof in Köln-Junkersdorf1) (Flur 4), in dem später auch Ehefrau Hanny beigesetzt wurde → Foto der Grabstelle bei knerger.de sowie Wikimedia Commons.
Schneider hinterließ ein Werk von rund 800 Tonträgern, die insgesamt etwa 18 Millionen Mal verkauft worden waren. In Köln-Junkersdorf erinnert seit 2002 der "Willy-Schneider-Weg" an den legendären Sänger, das Fahrgastschiff "Willy Schneider"1) trägt seit der Jungfernfahrt am 14. März 1987 seinen Namen.
 

Quelle (unter anderem): "Portal Rheinische Geschichte"*)
Siehe auch Wikipedia
*) Björn Thomann: Willy Schneider in "Internetportal Rheinische Geschichte", abgerufen am 24.11.2025)
Fremde Links: 1) Wikipedia
   
Filme (Auszug)
Filmografie bei der Internet Movie Database
(hier ggf. Vermischung mit dem Schauspieler Willi Schneider (* 06.03.1927 in Darmstadt))
(Fremde Links: Wikipedia; R = Regie)
Um zur Seite der Schlagerstars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de