Willy Schneider am 12. Februar 1954 während einer Probe im WDR Rundfunkstudio; Ausschnitt des Fotos Datei Bundesarchiv B 145 Bild-F001345-0006; Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, B 145 Bild-F001345-0006; Fotograf: Rolf Unterberg / Datierung: 12. Februar 1954 / Lizenz CC-BY-SA 3.0. Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F001345-0006 bzw. Wikimedia Commons Willy Schneider wurde am 5. September 1905 als Sohn eines Metzgermeisters in Köln-Ehrenfeld geboren, wo er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Josef aufwuchs. Er besuchte in seiner Geburtsstadt die Mittelschule und machte 1921 die sogenannte "Mittlere Reife". Anschließend erlernte er den Beruf seines Vaters, wurde wie er Metzger und übernahm nach dessen Tod 1927 das väterliche Geschäft in Köln-Ehrenfeld. Doch bereits zwei Jahre später hatte er andere Pläne und entschloss sich den Boden des "goldenen" Handwerks zu verlassen und stattdessen die "Bretter, die die Welt bedeuten" zu betreten. Willy Schneider wollte Sänger werden, verkaufte den ererbten Metzgerladen und machte zunächst in Köln eine Gesangsausbildung bei Profesor Glettenberg. Auch sein Bruder Josef hatte nach der Metzgerlehre einen künstlerischen Weg eingeschlagen, sich an der Musikhochschule zum Opernsänger ausbilden lassen, später in Breslau ein Engagement an der dortigen Oper erhalten.
 
Foto: Willy Schneider am 12. Februar 1954 während einer Probe im WDR Rundfunkstudio
Ausschnitt des Fotos Datei Bundesarchiv B 145 Bild-F001345-0006
Quelle: Deutsches Bundesarchiv, Digitale Bilddatenbank, B 145 Bild-F001345-0006;
Fotograf: Rolf Unterberg / Datierung: 12. Februar 1954 / Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Genehmigung des Bundesarchivs zur Veröffentlichung innerhalb
dieser Webpräsenz wurde am 11.10.2010 erteilt.
Originalfoto und Beschreibung: Deutsches Bundesarchiv B 145 Bild-F001345-0006 bzw. Wikimedia Commons
Seine ersten "Schritte" als Sänger machte Willy Schneider dann am 24. Januar 1930, er bewarb sich beim Rundfunk neben 345 Mitbewerbern als Chor-Bassist, wurde angenommen und erhielt einen Vertrag. Bald folgten erste Soloauftritte und mit der Radiosendung "Der frohe Samstagnachmittag" wurde er in den nächsten Jahren so populär, dass man ihm auch einen Plattenvertrag anbot. 1935 nahm er seine erste Schallplatte mit dem Titel "Schwalbenlied" auf und bereits im ersten Jahr nach Erscheinen wurden davon rund 300.000 Exemplare verkauft – für die damalige Zeit ein riesiger Erfolg.
Nach dem Krieg setzte Schneider seine Karriere als Sänger erfolgreich mit Rhein-, Wein-, Karnevals-, Heimat- und Volksliedern fort und sang auch eingängige, volkstümliche "Operetten-Schlager". Mit unzähligen Liedern wie "Wenn das Wasser im Rhein gold'ner Wein wär", "Wenn Abends die Heide träumt", "Schütt' die Sorgen in ein Gläschen Wein", "O Mosella" oder "Man müsste noch mal zwanzig sein" sang er sich in die Herzen seines Publikums. Zahlreiche Tourneen, oft begleitet von seinem besten Freund und Weggefährten Dr. Gerhard Jussenhoven1) (1911 – 2006), führten Schneider in alle Welt, unter anderem trat er auch in New York im "Madison Square Garden" und in der "Carnegie Hall" auf. Insgesamt besang er rund 800 Schallplatten, die mit ca. 18 Millionen Exemplaren weltweit verkauft wurden.
In Amerika erschien beispielsweise eine Langspielplatte mit Schneider-Liedern in deutscher Fassung unter dem Titel "I remember Germany". Zu seinem 70. Geburtstag erhielt der sympathische Volkssänger 1975 eine "Goldene Schallplatte" mit Diamanten.

Willy Schneider war im wahrsten Sinne des Wortes ein Volkssänger und sein Name bleibt vor allem mit zahllosen Weisen vom Rhein und Wein verbunden. Seine ungewöhnliche Leistung, sich ein ganzes Künstlerleben lang gegen alle Moden und Trends in der Musik zu behaupten, begründete er einmal mit seiner Lebensphilosophie: "Ich habe mir immer zu eigen gemacht, was ich gesungen habe. Das war keine Masche! Bei allen meinen Liedern bin ich mit dem Herzen dabei gewesen".  
Auch in einigen Kinofilmen konnte man Schneider sehen und zu hören, wie z. B. in den Musikstreifen "Wenn abends die Heide träumt"1) (1952) und "Südliche Nächte"1) (1953). Im Fernsehen war Schneider regelmäßig präsent, gehörte zu den Stammgästen in "Der blaue Bock"2), zeigte sich in populären Unterhaltungssendungen wie "Musik ist Trumpf"1) oder der Reihe "Die fröhliche Weinkarte"3) (1964–1968; ab 1966 "Die fröhliche Weinrunde"), wo er neben Wirtin Margit Schramm1) (1935 – 1996) als deren "Kellermeister" fungierte.
Im Verlaufe seines Lebens wurden Willy Schneider zahlreiche Ehrungen zuteil: So erhielt er 1973 als Botschafter des deutschen Volksliedes das "Bundesverdienstkreuz Erster Klasse", er war Träger der "Willi-Ostermann-Medaille", der "Hermann-Löns-Medaille"1) und 1975 überreichte man ihm den "Deutschen Weinkulturpreis"1).
 
Willy Schneider, der seit seit 18. November 1947 glücklich mit der aus Köln stammenden Hanny Osslender (1915 – 1996) verheiratet war, starb am 12. Januar 1989 nach kurzer Krankheit im Alter von 83 Jahren in seiner Heimatstadt Köln; seine letzte Ruhestätte fand er in einem Familiengrab auf dem Friedhof in Köln-Junkersdorf → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Schneider hinterließ ein Werk von rund 800 Tonträgern, die insgesamt etwa 18 Millionen Mal verkauft worden waren. In Köln-Junkersdorf erinnert die "Willy-Schneider-Weg" an den legendären Sänger.
 

Link: 1) Wikipedia, 2) Beschreibung innerhalb dieser HP, 3) www.fernsehlexikon.de
Webpräsenz: www.willy-schneider.de 
Siehe auch Wikipedia, www.rheinische-geschichte.lvr.de
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