Der dunkelhaarige, zierliche Schauspieler wurde nun bevorzugt in Rollen des Italo-Amerikaners besetzt, vom Gangster bis zum Latin Lover. 1973 erhielt er bei den Filmfestspielen in Cannes die "Auszeichnung als "Bester Darsteller" für seine Rolle des lässigen Tramps an der Seite von Gene Hackman in dem Drama "Scarecrow"1) (Asphaltblüten). Obwohl er zwar 1973 mit der Titelrolle in Sidney Lumets "Serpico"1) die Seiten gewechselt hatte und einen unkonventionellen Streifen-Polizisten spielte, schien der Star dennoch nach wie vor auf eigenwillige und schweigsame Typ festgelegt zu sein. So auch 1975 als kleiner Bankräuber Sonny Wortzig, der es schafft, in Sidney Lumets nach einem authentischen Fall gedrehten Krimi "Dog Day Afternoon"1) (Hundstage) die ganze Sympathie seiner Geiseln zu gewinnen, oder 1979 in Norman Jewisons Justizdrama " And Justice for All"1) ( und Gerechtigkeit für alle), wo er als idealistischer Strafverteidiger Arthur Kirkland ohne jede Chance gegen einen korrupten Richter kämpfte. Zwei weitere "Oscar"-Nominierungen als "Bester Hauptdarsteller" waren ihm für diese Glanzleistungen sicher, doch auch diesmal ging er leer aus: Jack Nicholson erhielt 1976 die begehrte Trophäe für "Einer flog über das Kuckucksnest"1) und Dustin Hoffman 1980 für "Kramer gegen Kramer"1).
Obwohl Al Pacino mittlerweile längst zum Superstar aufgestiegen war,
drohte er Anfang der 1980er Jahre in Vergessenheit zu geraten. Abgesehen
von "Scarface"1), dem 1983 viel kritisierten Remake
des Howard Hawks-Films aus dem Jahre 19321),
konnte Al Pacino als Kleinkrimineller Tony Montana keine nennenswerten Kinoerfolge
verbuchen. Das aufwendige Historienepos "Revolution"1) aus dem Jahre 1985
geriet zum Flop an den Kinokassen und Pacino zog sich für vier Jahre vom Film
zurück, widmete sich verstärkt dem Theater. In diese Zeit fiel 1986
seine Arbeit als Regisseur und Produzent sowie Schauspieler mit der Verfilmung des Theaterstücks
"The Local Stigmatic" von Heathcote Williams1), die 1990 im "New Yorker Museum of Modern
Art" und im "Public Theatre" gezeigt wurde.
Für 2019 waren gleich zwei Produktionen mit dem charismatischen Schauspieler angekündigt: Quentin Tarantino1) drehte unter anderem mit Leonardo DiCaprio1) und Brad Pitt1) den Streifen "Once Upon a Time in Hollywood"1), der in der Zeit der Morde der berüchtigten Manson Family1) angesiedelt ist. Al Pacino präsentierte sich hier als Marvin Schwarz, Agent des abgehalfterten TV-Westernstars Rick Dalton (Leonardo DiCaprio). Die Uraufführung erfolgte am 21. Mai 2019 beim "72. Filmfestival von Cannes"1) uraufgeführt und war beim Wettbewerb um die "Goldene Palme1) vertreten (Kinostart Deutschland: 15. 08.2019). In dem Thriller "The Irishman"1) über den von Robert De Niro1) dargestellten Frank "The Irishman" Sheeran1), Mafioso und Auftragskiller der "Cosa Nostra"1) bzw. Mörder des Gewerkschaftsführers Jimmy Hoffa1), übernahm er den Part des Jimmy Hoffa. Der von Martin Scorsese1) nach dem True-Crime-Roman "I Heard You Paint Houses" von Charles Brandt in Szene gesetzte und von "Netflix"1) finanzierte Film erschien am 27. November 2019 weltweit per "Video-on-Demand" auf "Netflix" und wurde zuvor ab dem 1. November 2019 in den Vereinigten Staaten in vereinzelten Kinos gezeigt. Die Premiere fand am 27. September 2019 beim "New York Film Festival"1) statt, in Deutschland erfolgte ein limitierter Kinostart ab dem 14. November 2019. In der 10-teiligen TV-Serie "Hunters"1) (2020) zeigt sich Pacino als Holocaust-Überlebender bzw. als Nazi-Jäger und "Hunters"-Chef Meyer Offerman. Alle zehn Episoden wurden am 21. Februar 2020 bei "Amazons Subscription-Video-on-Demand"-Dienst1) "Prime Video"1) veröffentlicht, in Deutschland auch als deutsche Synchronfassung → Übersicht Filmografie. Im Laufe seiner Karriere wirkte Pacino regelmäßig und mit großer Leidenschaft als Schauspieler und Regisseur auf der Bühne, was ihm alle wichtigen Preise der Theaterbranche einbrachte. Er erhielt zwei Mal den "Tony Award"1) für seine Rollen in den Inszenierungen der Stücke "Does A Tiger Wear A Necktie?" (1969) von Don Petersen und "The Basic Training Of Pavlo Hummel" (1971), dem ersten Teil der Vietnam-Krieg-Trilogie von David Rabe1). Er gestaltete er unter anderem die Titelrollen in dem Shakespeare-Drama "Richard III."1) (1977) sowie in Berthold Brechts "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturon Ui"1), aufgeführt 2002 an dem von Tony Randall gegründeten Newnbsp;Yorker "National Actors Theatre". In New York und London interpretierte Pacino Anfang der 1980er Jahre den Walter "Teach" Cole in "American Buffalo" von David Mamet1), gab 1988 in New York den Marc Anton1) in Shakespeares "Julius Caesar"1). 1992 brillierte er am New Yorker "Square Theatre" als Herodes Antipas1) in Oscar Wildes Einakter "Salome"1), wirkte 1996 als Erien Smith in dem Zweipersonenstück "Hughie" von Eugene O'Neill mit. Der damals 70-Jährige glänzte 2010 an der im New Yorker "Central Park"1) gelegenen Freilicht-Bühne "Delacorte Theater", wo im Sommer kostenfreie Shakespeare-Stücke aufgeführt werden, als Shylock in der Inszenierung von "Der Kaufmann von Venedig"1). Die erfolgreiche Produktion von Regisseur Daniel Sullivan (70) wird ab dem 19. Oktober 2010 am Broadway-Theater wieder aufgenommen, wie das "Public Theater" bekannt gab. Al Pacino wird bis zum 9. Januar 2011 als Shylock auf der Bühne stehen. Die Namen seiner Mitspieler wurden zunächst nicht verraten. notierte www.zeit.de. Weniger gute Kritiken erhielt er seit Anfang Dezember 2015 für die Rolle des Milliardärs und Lobbyisten Mickey Ross in dem von Pam MacKinnon am Broadway in Szene gesetzten Zweipersonen-Stück "China Doll" von David Mamet Christopher Denham1) spielte den Sekretär des reichen Unternehmers → deutschlandfunk.de, welt.de. Am "Pasadena Playhouse"1) erlebte man Alnbsp;Pacino dannn 2017 mit der Figur des Schriftstellers Tennessee Williams1) in "God Looked Away" von Dotson Rader, die bereits Mitte der 1980er Jahre eine Biografie über den Schriftsteller herausbrachte. Pacino hat früh an sich gearbeitet, um langsam aber sicher den Weg nach oben zu schaffen, und das ist ihm gelungen. Dank einer intensiven Theaterarbeit und sorgfältiger Auswahl bei Filmrollen, nach der Devise, möglichst nicht mehr als einen Film pro Jahr zu drehen. Al Pacino ist noch immer neben Dustin Hoffman und Robert De Niro einer der stärksten Typen des gegenwärtigen Hollywood-Kinos, der sicher auch in Zukunft noch von sich hören lassen wird. Am 16.Oktober 1997 erhielt Pacino seinen "Stern" auf dem "Walk of Fame"1) in Hollywood und 2001 wurde der Schauspieler anlässlich der Verleihung der "Golden-Globes"1) mit dem "Cecil B. DeMille-Award" für sein Lebenswerk ausgezeichnet, eine weitere Ehrung für sein Gesamtwerk war am 21. Juli 2007 der "Life Achievement Award"1) des "American Film Institute" (AFI). Auch in Deutschland würdigte man das Schaffen des Hollywood-Stars, am 2. Februar 2013 wurde Al Pacino im Rahmen der Gala in der "Ullstein-Halle" im Berliner "Axel-Springer-Haus" mit der "Goldenen Kamera"1) von HÖRZU für sein Lebenswerk (Kategorie "Lebenswerk international") ausgezeichnet. Die Laudatio hielt "unser Mann in Hollywood" Thomas Kretschmann1). Zuletzt wurde er 2014 als Mitglied in die angesehene "American Academy of Arts and Sciences"1) berufen → Übersicht der Auszeichnungen bei Wikipedia. Im Privatleben ist Pacino einer der wenigen "notorischen" Junggesellen Hollywoods und war nie verheiratet. Er hat eine Tochter Julie Marie (geb. 1989) mit der Schauspiellehrerin Jan Tarrant sowie die Zwillinge Anton und Olivia (geb. 2001) mit seiner langjährigen Freundin Beverly D'Angelo1), von der er sich 2001 trennte. Zu seinen langjährigen Verbindungen zählt auch seine Partnerin aus "Der Pate" Diane Keaton1), von 1970 bis 1975 lebte er mit der Schauspielerin Jill Clayburgh1) zusammen. |
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sowie Dirk Jasper FilmstarLexikon (Seite nicht mehr online) Siehe auch Wikipedia |
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