Der Sportjournalist, TV-Moderator und Schriftsteller Heinz Maegerlein wurde am 27. Dezember 1911 in Leipzig1) geboren; sein Vater war Leiter der dortigen Meisterschule für das Buchbinder-Handwerk. Ursprüngliche Pläne, Musik zu studieren, verwarf Maegerlein auf Drängen des Vaters, ergriff stattdessen an der "Universität Leipzig"1) ein Studium der Germanistik und Geschichte, belegte zudem als aktiver Leichtathlet das Fach "Sport". Bereits während seiner Ausbildung gab er 1931 bei der "Mitteldeutschen Rundfunk AG"1) sein Debüt als Rundfunkreporter und kommentierte ein Feldhandballspiel Leipzig gegen Minden1). 1934/35 moderierte er beim "Reichssender Leipzig"1) die Sendung "Jugend und Leibesübungen", 1936 wurde er als Stadionsprecher für die Geräteturnwettbewerbe bei den "Olympischen Sommerspielen"1) in Berlin verpflichtet, ein Jahr später erhielt er eine Anstellung als Sportreporter beim "Reichssender Leipzig". Am 17. Juli 1938 fungierte er als Reporter beim Endspiel der "Deutschen Handballmeisterschaft"1) ("MTSA Leipzig"1) – "MSV Weißenfels"1)). Als Leutnant einer Propagandakompanie berichtete Maegerlein während des 2. Weltkriegs von der Ostfront1), beispielsweise im März 1945 von der "Schlacht um Breslau"1). Am 31. Dezember 1941 moderierte er zusammen mit Wilhelm Ziegler1) im "Großdeutschen Rundfunk"1) den Jahresrückblick "Berichte von Front und Heimat" aus dem "Jahr des europäischen Aufbruchs"." notiert Wikipedia.
  
Nach dem Krieg arbeitete Maegerlein zunächst als freier Reporter beim damaligen "Nordwestdeutschen Rundfunk"1) (NWDR) und "Südwestfunk"1) (SWF) sowie als Redakteur beim "Münchner Merkur"1), ab 1950 war er für den "Bayerischen Rundfunk"1) (BR) tätig. Dort wirkte er unter anderem 1954 an der ersten Eurovisions1)-Übertragung, einer Berichterstattung von den "Wimbledon Championships"1) mit,  seit 1958 leitete er die Abteilung "Sport" (Fernsehen) des BR, eine Tätigkeit, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1976 ausübte. Maegerlein  gehörte zu den Pionieren der Sportberichterstattung im "Deutschen Fernsehen", berichtete im Laufe seiner Karriere insgesamt von 16 "Olympischen Spielen" sowie zahlreichen Europa- und Weltmeisterschaften und deckte die unterschiedlichsten Sportarten ab – so lieferte er unter anderem auch Reportagen von internationalen Tennis-Turnieren oder großen Leichtathletik-Wettkämpfen. In der "Süddeutschen Zeitung"1) wurden seine Kommentare einmal als "irgendwo zwischen der liebevollen Kommentierung einer Modenschau und einer fundierten Theaterkritik" bezeichnet. Von einigen wegen seiner blumigen Sprache als "Schöngeist des Sports" tituliert, aber auch als "Oberlehrer der Nation" kritisiert, wurde der Journalist vor allem mit seinen engagierten und fachkundigen Reportagen vom Eiskunstlauf sowie vom alpinen Skifahren zum festen Bestandteil der Sportkommentatoren. Unvergessen bleibt wohl sein verbaler Ausrutscher, als er bei einer Skireportage den phonetisch doppeldeutigen Satz "Tausende standen an den Hängen und Pisten" über den Sender schickte; Maegerlein selbst bestätigte den Satz, der zum geflügelten Wort wurde, Jahre später in einem Interview. Auch der Ausspruch "Und nun wickeln die Damen ihre 100 Meter Brust ab", den er bei der Übertragung eines Schwimmwettbewerbs sagte, sorgte für Erheiterung. Sein Markenzeichen war seine Frisur, für die er lange Strähnen seitlich über die Glatze kämmte → Comb-Over1).
Erwähnt werden sollten zwei Kurz-Dokumentationen, der von Heinz Pohl gedrehte Film "Körper ohne Schwerkraft" (1955) beruhte auf Maegerleins Drehbuch bzw. Konzept, bei " Cortina – nachdenklich besehen" (1956) führte er Regie. In dem von Rolf von Sydow1) nach einem Script von Wolfgang Menge in Szene gesetzten, amüsanten TV-Film "Der deutsche Meister"2) (1969) mit Stefan Wigger als Protagonist bzw. Stabhochspringer Nikolaus Pilz trat er als er selbst auf.

Ungeheure Popularität erlangte Heinz Maegerlein ab 22. Juni 1958 zudem als Moderator der 45-minütigen Quiz-Sendung "Hätten Sie's gewusst?"1), der er bis 1961 Montags im Abendprogramm, dann bis 1969 am Samstagnachmittag elf Jahre lang hohe Einschaltquoten bescherte und die als "Mutter" vieler nachfolgenden Rate-Shows gelten kann. Befragt wurden vor einem kleinen Publikum jeweils zwei Kandidaten in schalldichten Kabinen, die Fragen mit einem Schwierigkeitsgrad zwischen 1 bis 11 Punkten zu beantworten hatten. Quiz-Master Maegerlein moderierte die Sendung sehr souverän, wenn auch für heutige Verhältnisse ziemlich trocken, die Spielstände wurde von hübschen Assistentinnen, die eine Tafel in die Kamera hielten, präsentiert. Wer als Erster 21 Punkte erreicht hatte, erhielt nach heutigen Vorstellungen einen eher bescheidenen Sachpreise wie ein Transistorradio oder eine Küchenmaschine, der Höchstpreis bei mehrfachem Gewinn war eine "BMW Isetta"1) fernsehserien.de.  In den 1960er Jahren kam "Hätten Sie's gewusst?", die deutsche Version der US-Show "Twenty One"1), auch als Gesellschaftsspiel auf den Markt, bei dem die Fragekarten, genau wie in der Sendung, von den – "wie immer lustigen" – Zeichnungen von Manfred Schmidt1) verschönert worden waren, als weiterer "Fanartikel" erschien ein von Maegerlein selbst verfasstes Quizbuch.

Nach seiner Pensionierung veröffentlichte Heinz Maegerlein, wie bereits während seiner aktiven Zeit als Journalist, mehrere Sportbücher, beispielsweise "Verblüffende Rekorde des Sports" (1977) oder "Aktiv über Vierzig. Sport, Spiel und Spaß" (1983).
An der "Parkinsonschen Krankheit" leidend, starb die Sportreporter-Legende am 25. Oktober 1998  – wenige Wochen vor seinem 87. Geburtstag – im oberbayerischen Gräfelfing1) (Landkreis München1)), wo er auf dem dortigen Friedhof die letzte Ruhe fand → Foto der Grabstelle bei knerger.de.
Er war mit Ehefrau Annemarie (†) verheiratet → Foto (1965) des Ehepaares bei www.bavarikon.de.
    
Siehe auch Wikipedia, deutschlandradiokultur.de, www1.wdr.de sowie den
Artikel von Heinz Maegerlein  anlässlich der "Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 1967" in Wien bei www.zeit.de
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