Robert Lembke


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Abgeschickt von Bernd Schroeder am 21 Juli, 2011 um 10:47:36

In Robert Lembke-Biographien fehlt immer ein interessantes Detail. Er hat nicht während des Krieges bei der IG-Farben gearbeitet. Er wurde in dem Dorf Fürholzen bei Freising von der Familie Berthold, den Verwandten seiner Frau (geborene Berthold, auf dem Lammerhof in der Scheune versteckt. Er war wegen seines jüdischen Vaters verfolgt. Mit einer solchen Haltung, die im 350-Einwohner-Dorf ja nur mit Mühe geheimgehalten werden konnte, riskierten die Bertholds ihr Leben. Gedankt hat Lembke es ihnen nicht. Einige Male erschien er nach dem Krieg noch, um Lebensmittel zu holen, dann blieben die Besuche aus. Die Schwester von Frau Lembke wurde angeblich bei einem Besuch in München Freunden gegenüber als Putzfrau ausgegeben. Die Enttäuschung über Lembkes Haltung war bei den Bertolds groß. Ich bin im Lammerhof aufgewachsen. Als ich 1983 Lembke im Studio Freimann auf Fürholzen ansprach, wußte er von nichts. Den Lammerhof und die Bertholds kannte er nicht, wie er sagte. "Aber man hat Sie doch dort versteckt", sagte ich. "Ich weiß nicht, wovon Sie reden", sagte er.Er, der den jüdischen Namen seines Vaters bewußt abgelegt hatte, wollte von diesem Abschnitt seines Lebens nichts mehr wissen. Er wollte kein Mensch mit jüdischen Wurzeln sein.



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