Johnny Hallyday bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2009; Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0.; Quelle: Wikimedia Commons Johnny Hallyday wurde am 15. Juni 1943 als Jean-Philippe Smet in der französischen Hauptstadt Paris geboren; sein Vater Léon Smet (1908 – 1989), ein Schauspieler, Sänger und Tänzer, stammte aus Belgien, seine Mutter Huguette Clerc (1920 – 2007) war Französin. Bereits kurz nach der Geburt trennten sich die Eltern, der kleine Jean-Philippe wuchs bei seiner Tante Desta auf, die den US-amerikanischen Tänzer und Varieté-Künstler Lee Hallyday heiratete. Lee Hallyday, brachte seinen Ziehsohn schon früh mit dem Show-Business in Berührung, als Jugendlicher lernte er Gitarre und Violine spielen und bereits zu Beginn seiner Karriere nahm er "Hallyday" als Künstlernamen an. Sein großes Idol war Elvis Presley und durch ihn beeinflusst brachte er 1960 seine erste Platte "Laisse les filles" heraus und läutete damit die französische "Rock'n'Roll-Ära ein. Der Durchbruch gelang ihm 1961 mit "Hello! Johnny", international berühmt wurde er dann 1962 mit seiner französischen Version des Chubby Checker-Songs "Let's Twist Again", in dem er französische und englische Worte miteinander mischte. Hallyday wurde zum Teenie-Idol und verkaufte im gleichen Jahr über eine Million Exemplare von "Let's Swing", ein Jahr später war er beispielsweise mit "Da dou ron ron" überaus erfolgreich und 1964 hörte man von ihm unter anderem den Song "O Carole".
  
  
Johnny Hallyday bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2009
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
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Am 12. April 1965 heiratete Hallyday seine Sangeskollegin Sylvie Vartan1) und war auch sonst weiterhin überaus erfolgreich: Konzerte im legendären "Olympia" –  unter anderem 1966 mit Jimmy Hendrix noch als Vorband – waren stets ausverkauft, Tourneen rund um den Globus brachten ihm bald den Ruf eines französischen Elvis Presley ein. Gegen Ende der 1960er Jahre wandelte sich sein musikalischer Stil mehr zum "Rythm and Blues" hin, Mitte der 1970er Jahre sattelte er voll auf Hardrock um und 1980 integrierte er den Synthesizer. Bis zuletzt war Johnny Hallydays Starruhm ungebrochen, zum Konzert am Fuß des Eiffelturms am 10. Juli 2000 pilgerten Hunderttausende aus aller Welt, um ihr Idol zu sehen. Während seiner über 50-jährigen Karriere verkaufte er über 85 Millionen Tonträger, mit rund 1.000 Songs, absolvierte über 180 Tourneen bei denen er mehr als 15 Millionen Zuschauer begeisterte.
Auch als Filmschauspieler konnte Johnny Hallyday Erfolge verbuchen, sein Leinwanddebüt gab er schon 1955 – zwar noch ungenannt – in Clouzots berühmten Thriller "Die Teuflischen"2) (Les diaboliques), 1962 spielte er den Jean in "Les parisiennes" (Pariserinnen) und untermauerte damit noch seinen Star-Status. Ab Mitte der 1960er Jahre war er dann regelmäßig auf der Leinwand präsent, agierte beispielsweise als der seinen Bruder rächende Hud neben Mario Adorf in dem Italowestern "Fahrt zur Hölle, ihr Halunken"1) (1969, Gli specialisti), spielte sich selbst in Claude Lelouchs Gaunerkomödie "Die Entführer lassen grüßen"1) (1972, L'aventure, c’est l'aventure ) mit Lino Ventura und Jacques Brel oder mimte den Familienvater Louis als Partner von Fanny Ardant in Constantin Costa-Gavras' Krimikomödie "Ehrbare Ganoven"1) (1986, Conseil de famille2)). Mit der Rolle des alternden Rockstars Lennox – nach Terry Lennox aus Raymond Chandlers "Der Tod kennt keine Wiederkehr"2) (1973, The Long Goodbye) – blickte der Sänger, Komponist und Schauspieler Johnny Hallyday in "Love Me" (2000; Regie: Laetitia Masson) auf sein eigenes Leben zwischen Elvis, Godard und Boudou zurück und sang die unsterblichen Elvis-Songs, mit denen seine Karriere begann, im Original. Zu Hallydays jüngeren Arbeiten für das Kino zählen "Das zweite Leben des Monsieur Manesquier"1) (2002, L'Homme du train), "Die purpurnen Flüsse 2 – Die Engel der Apokalypse"1) (2004, Les Rivières pourpres II – Les anges de l'apocalypse), "Der rosarote Panther 2"1) (2009, The Pink Panther 2) sowie die Hauptrolle in dem Rache-Thriller "Vengeance"1) (2009).

Zu seinem 60. Geburtstag am 15. Juni 2003 bezeichneten manche französische Boulevardblätter den Altrocker, der nach wie vor mit dunkler Sonnenbrille, Lederjacke, Cowboystiefeln und Goldkettchen auf der Brust auftrat, als "Gott der Musikszene". Er feierte diesen runden Geburtstag mit einem Mega-Spektakel im riesigen Stadion "Parc des Princes" zusammen mit mehr als 75 000 Fans. Über die Jahrzehnte realisierte und produzierte er immer wieder – auch bei Kritikern – vielbeachtete Konzeptalben bis hin zu "Hamlet" (1976), die sich mit dem Lebensgefühl der älter werdenden Fangemeinde befassten. 20 seiner Alben erreichten Platin-Status. Er schrieb zahlreiche Chansons und wirkte an der Musik vieler Filme mit.
2009 begann er seine Abschiedstour, die im November nach einer Bandscheibenoperation ein jähes Ende fand und er sich nach Komplikationen mehrere Tage im künstlichen Koma befand. Nach der künstlichen Beatmung musste er das Sprechen und Singen erneut erlernen und stand erst wieder am 15. Juni 2010 anlässlich seines Geburtstages auf einer Bühne. In dieser Zeit revidierte Hallyday seine Entscheidung bzgl. der Tourneen und veröffentlichte 2011 sein neues Album "Jamais Seul", sein letztes Live-Album "Rester vivant" erschien 2016.
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Johnny Hallyday Ende März 2014
Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0
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Johnny Hallyday Ende März 2014; Urheber: Georges Biard;  Lizenz CC-BY-SA 3.0; Quelle: Wikimedia Commons
Im März 2017 ging durch die Presse, dass Hallyday an Lungenkrebs erkrankt sei, am 6. Dezember 2017 starb er im Alter von 74 Jahren in Marnes-la-Coquette1), westlich von Paris. Laut Angaben der Polizei nahmen am 9. Dezember 2017 zwischen 800.000 und eine Million Menschen Abschied von "ihrer " Rock-Legende. Mit einem Trauerzug, dem rund 700 Motorradfahrer folgten, wurde der Sarg mehrere Kilometer durch die französische Hauptstadt Paris bis hin zur zur Kirche "La Madeleine"1) geführt. Bei der anschließenden Trauer-Zeremonie, welche die Franzosen live im Fernsehen verfolgen konnten, waren neben Stars aus der Musik- und Filmbranche auch der französische Präsident Emmanuel Macron1) sowie seine Vorgänger Nicolas Sarkozy1) und François Hollande1) mit ihren Gattinnen anwesend. Macron sprach in seiner bewegenden Trauer-Rede von einer "Liebesbeziehung" der Franzosen zu Hallyday, er sei "ein Teil Frankreichs" gewesen. "Ähnlich große Menschenmengen kamen für einen verstorbenen Künstler nur zweimal in der jüngeren französischen Geschichte zusammen: Nach dem Tod von Chanson-Sängerin Edith Piaf 1963 begleiteten rund 500.000 Menschen ihren Sarg bis zum Friedhof "Père Lachaise"1); im Jahr 1885 kamen zu der nationalen Trauerfeier für den Schriftsteller Victor Hugo1) laut der Presse der damaligen Zeit rund zwei Millionen Menschen." notiert www.spiegel.de.
Die letzte Ruhe findet der Sänger nach Medien-Berichten auf der französischen Karibik-Insel Saint-Barthélemy1), wo er ein Anwesen besaß.
 
Das Allround-Talent Johnny Hallyday war vom 12. April 1965 bis 4. November 1980 mit Sylvie Vartan verheiratet; aus der Verbindung stammt der 1966 geborene Sohn David Hallyday1) (David Michael Benjamin Smet), der in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist und ebenfalls ein erfolgreicher Musiker wurde. Am 1. Dezember 1981 ehelichte sein Vater Babeth Étienne, von der er sich bereits nach wenigen Monaten wieder scheiden ließ. Danach lebte Hallyday ab 1982 mit der französischen Schauspielerin Nathalie Baye1) zusammen, 1983 erblickte die gemeinsame Tochter Laura Smet1) das Licht der Welt, 1986 trennte sich das Paar. Seit 1990 war er mit der Schauspielerin Adeline Blondiau verheiratet, die er nach der Scheidung im Jahre 1992 ein zweites Mal (1994) heiratete, um sich nach weniger als einem Jahr erneut von Blondieu scheiden zu lassen. Seit 25. März 1996 war die "lebende Rocklegende" Hallyday mit der über 30 Jahre jüngeren Laeticia Boudou verheiratet; die beiden vietnamesischen Töchter adoptierte das Ehepaar im November 2004 sowie am 24. Dezember 2008.
 
Textbausteine des Kurzportraits von www.prisma.de
Siehe auch Wikipedia mit Diskografie
Filmografie bei der Internet Movie Database
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Quelle: 3) Wikipedia (abgerufen 13.01.2012 bzw. 06.12.2017)
Lizenz Fotos Johnny Hallyday (Urheber: Georges Biard):
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