Lilli Lehmann etwa 1903; Urheber: Julius Cornelius Schaarwächter (1847 – 1904); Quelle: Wikimedia Commons Die Sopranistin Lilli (Elisabeth Maria) Lehmann wurde am 24. Februar 1848 in Würzburg geboren. Ihre Mutter, Maria-Theresia Lehmann-Löw1) (1809 – 1885), war eine bekannte Sängerin und Harfenistin, der Vater, Karl-August Lehmann, ein bekannter Heldentenor am Würzburger Theater und auch die jüngere Schwester, Marie Lehmann (1851 – 1931), machte sich als Sängerin einen Namen. Lilli Lehmann wuchs in Prag auf und erhielt von ihrer Mutter eine Gesangsausbildung. Erstmals stand Lilli Lehmann 1867 am Prager Landestheater als l. Knabe in Mozarts "Die Zauberflöte" auf der Opernbühne, ein Jahr später erhielt sie am Danziger Stadttheater ein Engagement, wechselte dann 1869 an die Oper von Leipzig. Im Jahr darauf erhielt sie eine Einladung von der Berliner Hofoper und erregte mit ihrer Interpretation der Königin Marguerite de Valois in Meyerbeers "Die Hugenotten"1) erstes Aufsehen. Man bot ihr einen festen Vertrag an und in den folgenden Jahren feierte Lilli Lehmann einen Triumph nach dem anderen.
Der Komponist Richard Wagner war begeistert von der Sängerin, lud sie 1876 nach Bayreuth ein, wo sie bei der Uraufführung von "Der Ring des Nibelungen"1) als Woglinde, als Ortlinde sowie mit der Stimme des Waldvogels in der gesamten Aufführung brillierte; zwanzig Jahre später sang sie dort die Brünnhilde, denn inzwischen war sie zur führenden hochdramatischen Sopranistin avanciert.
 
 
Foto: Lilli Lehmann etwa 1903
Urheber: Julius Cornelius Schaarwächter1) (1847 – 1904)
Quelle: Wikimedia Commons
Lizenz/Genehmigung siehe hier 
Ihr grandioser Auftritt in Bayreuth hatte eine für damalige Verhältnisse außergewöhnliche, internationale Karriere zur Folge: Lilli Lehmann gab Gastspiele in London, Paris, Prag, Stockholm und Wien und wurde wie eine Königin gefeiert. Der Höhepunkt ihrer sängerischen Laufbahn war dann 1886 ihr erster Auftritt an der New Yorker "Metropolitan Opera", wo sie als Sulamith in Goldmarks "Die Königin von Saba"1) auf Anhieb Furore machte. Aufgrund dieses Erfolges löste Lilli Lehmann den Vertrag mit der Berliner Hofoper und blieb bis 1891 an der "Met", interpretierte dort in nur fünf Jahren mehr als 170 Rollen mit über 600 Arien, sowohl im Koloratur-, als auch im Wagner-Fach, und wurde zum "Superstar" ihrer Zeit.
 
Zu ihrem herausragenden, breit gefächerten Repertoire zählte unter anderem die Titelpartie in Bellinis "Norma"1), sie gestaltete ausdrucksstark Verdi-Heroinen wie die Gilda in "Rigoletto "1) oder die Violetta in "La Traviata"1), feierte als Donizettis "Lucia di Lammermoore"1) oder als Bizets "Carmen"1) ungeheure Erfolge, ebenso wie mit Koloraturpartien wie der Donna Anna in Mozarts "Don Giovanni"1).
1888 hatte Lilli Lehmann den Tenor Paul Kalisch1) (1855 – 1946) geheiratet, mit dem sie nach ihrer Zeit an der "Met" nach Berlin zurückkehrte; aus der Ehe ging Sohn David hervor.
 

Lilli Lehmann 1913
Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek1) (ÖNB)
Urheber: Atelier Madame d'Ora1) (1881–1963); Datierung: 23.03.1913
© ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 203658-D)

Lilli Lehmann 1913; Foto mit freundlicher Genehmigung der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB); Urheber: Atelier Madame d'Ora (1881–1963); Datierung: 23.03.1913; Copyright ÖNB/Wien, Bildarchiv (Inventarnummer 203658-D)
Durch die Protektion Kaiser Wilhelms II., der ein großer Verehrer ihrer Kunst war, erhielt die Sängerin erneut einen Vertrag an der Berliner Oper und glänzte dort weiterhin mit ihrem herausragenden Repertoire. 
Als Mittsechzigerin zog sich Lilli Lehmann von der Opernbühne zurück, gab jedoch als 70-Jährige noch regelmäßig Liederabende. Seit 1916 unterrichtete sie am "Mozarteum" in Salzburg und bildete eine unübersehbare Anzahl von Schülerinnen und Schülern aus. Bereits 1901 waren auf ihre Anregung hin in Salzburg die "Mozartfeste" ins Leben gerufen, die bis 1910 mit ihr als Sängerin und Regisseurin jährlich stattfanden und die als Vorläufer der Salzburger Festspiele gelten.
Berliner Gedenktafel für Lilli Lehmann. Herbertstraße 20, Berlin-Grunewald. Enthüllt am 4. Oktober 1989; Quelle: Wikipedia; Urheber des Fotos: Axel Mauruszat, Berlin; Der Urheber gestattet jedermann jede Form der Nutzung, unter der Bedingung der angemessenen Nennung seiner Urheberschaft. Weiterverbreitung, Bearbeitung und kommerzielle Nutzung sind gestattet. Lilli Lehmann, die 1906 ihre Erfahrungen als Sopranistin unter dem Titel "Meine Gesangskunst" veröffentlicht hatte, starb am 17. Mai 1929 mit 81 Jahren in Berlin. Ihre letzte Ruhe fand sie in einem Ehrengrab des Landes Berlin auf dem Friedhof Dahlem → Foto der Grabstelle bei Wikimedia Commons.
Zudem erinnert eine Gedenktafel in der Herbertstraße 20 (Berlin-Grunewald), wo Lilli Lehman bis zu ihrem Tod lebte, an die legendäre Sopranistin und Gesangspädagogin.
  
Lilli Lehmann gehörte zu einer der ersten Künstler, die Wagner-Arien auf Schallplatte aufnahmen, so existieren heute noch Einspielungen aus den Jahren 1905 und 1906, die einen Eindruck von der großen Sängerpersönlichkeit vermitteln können.

Quelle: Wikipedia; Urheber des Fotos: Axel Mauruszat, Berlin
Lizenz zur Nutzung bzw. Veröffentlichung siehe hier.
Anmerkung: Das Sterbedatum ist wohl nicht korrekt, überwiegend wird der 17.05,1929 nachgewiesen.

Siehe auch Wikipedia, www.berlin.de, Hochschule für Musik und Theater (Hamburg)
1) Link: Wikipedia
Lizenz
/Genehmigung Foto Lilli Lehmann: Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist. Dies gilt für die Europäische Union, die Vereinigten Staaten, Australien und alle weiteren Staaten mit einer gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers.
Lizenz
Foto der Gedenktafel: Der Urheber gestattet jedermann jede Form der Nutzung, unter der Bedingung der angemessenen Nennung seiner Urheberschaft. Weiterverbreitung, Bearbeitung und kommerzielle Nutzung sind gestattet.
Um zur Seite der legendären Bühnen-Stars zurückzukehren, bitte dieses Fenster schließen.
Home: www.steffi-line.de